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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 18.08.1934
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1934-08-18
- Erscheinungsdatum
- 18.08.1934
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
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- Saxonica
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- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
- Jahr1934
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F; IW, 18. August 1934. Redaktioneller Teil. Börsenblatt f. d. Dtschn Buchhandel. funkpublikum eine andere soziale Zusammensetzung ausweist als die Schicht seiner üblichen Kunden. Denn die Hörerschaft des Rundfunks setzt sich aus allen Kreisen zusammen, auch aus solchen, die gar keine Beziehung zum Buch haben oder in ganz leichter Literatur Be friedigung finden. Das Hörspiel dringt in diese Kreise leichter ein als ein ungewohntes Buch, da es in der Folge des Rundsunkpro- gramms notwendig mit enthalten ist. Das Hörspiel aber oermag dann auch oft zu fesseln und ganz unliterarische Menschen mit einer Dichtung in Berührung zu bringen. Der Buchhändler mutz also daraus achten, daß er gerade solche Hörer durch seine Auslage an zieht, die bisher als Buchkäuser nicht in Frage kamen. Hier mag er ähnlich wie bei der Propaganda für ein versilmtes Buch auch vor starken Wirkungen nicht zurllckschrecken. Der Vorübergehende muh durch das Schaufenster sofort an die Hörspielsendung erinnert werden und erkennen, daß das von ihm gehörte Werk aus einem literarischen Vorbild beruhte. Besonders erfreulich ist es deshalb, wenn die örtliche Zeitung eine regelmätzige Rundsunkkritik veröffent licht, in der diese Beziehung erwähnt oder sogar untersucht wird. Denn dann hat der Buchhändler einen guten Anhalt für seine eigene Arbeit in dieser Richtung. Sie besteht jetzt darin, datz er auf Grund seiner Kenntnis des Hörspiels auf die besten Stellen und ihre Gestaltung im Buch hin weist oder datz er die Verschiedenheit auszeigt, wo etwa eine besonders schöne Episode der Dichtung ausgelassen wurde. Das läßt sich auch sehr äußerlich beweisen, wenn das dünne Hörspielmanuskript und das gewichtige Originalwerk nebeneinander ausgestellt werden. Es wird damit der Wunsch geweckt, auch den reicheren Inhalt des Buches kennenzulernen. Ost wird man auch die Werbung noch auf andere Bücher überleiten können, z. B. von vr. Goebbels' -Kampf um Berlin« aus sein »Vom Kaiserhos zur Reichskanzlei« und etwa auf Bilsrid Bades »Die Ml erobert Berlin«. Manche Bücher sind illustriert: sie müssen besonders als bildliche Ergänzung der Sen dung empfohlen werden. Eine Hörfolge über eine bestimmte Land schaft wird durch eines der zahlreichen neuen Bildbücher aus der gleichen Gegend erst wirklich lebendig. Das in einer Bearbeitung gesendete Theaterstück gibt nicht selten Gelegenheit, einen Vergleich mit der Theateraufsührung vorznnehmen. Bilder aus der Bühnen- darftellung und aus dem Senderaum können gegenllbergestellt wer den. Vielleicht überlassen auch die beiden Spielleiter ihre Negie- bücher für einige Zeit. Jedenfalls bestehen hier für die Literatur- kenntnis und Anpassungsgäbe des Buchhändlers reiche Möglichkeiten. In manchen Fällen wirb er dabei auch auf die Persönlichkeit des Bearbeiters Hinweisen und etwa dessen Werke in den Vordergrund stellen. Grundsätzlich gilt bei dieser Werbung, daß sie nicht schematisch erfolgen darf. Sie muß ausgehen vom eigenen Erlebnis des Hör spiels, und etwas von diesem Erlebnis mutz auch in ihr zum Aus druck kommen. Sie muß die gewisse vornehme Zurückhaltung der sonstigen Buchpropaganda aufgeben, da sie als eine wirkliche Massen werbung das oberste Gesetz der Einfachheit zu beachten hat. Sicher wird eine solche Hörspielwerbung auch den, der sich bis her nicht damit beschäftigt hat, aufmerksam machen. Die mündliche Empfehlung des Buchhändlers ist hier von großem Einfluß. Er wird auch diejenigen beraten müssen, die auf Grund einer hervorragenden Hörspielbearbeitung sich etwa das minder gute oder anders geartete literarische Vorbild kaufen wollen. Hier muß auch einmal der Mut zum Abraten da sein, um den Kunden nicht zu enttäuschen. Gerade dort, wo zwischen zwei Kunstgattungen Beziehungen ent stehen, ist es wichtig, datz die Vermittlung seinfllhlig erfolgt. Deshalb schließt das Verhältnis des Buchhändlers zum Hörspiel eine große kulturelle Verantwortung in sich. Es gilt, zahllosen Men schen den Weg zum Hörspiel zu weisen, um diese Kunstform zu fördern und ihr zu immer stärkerer Anerkennung zu verhelfen. Aber diese Aufgabe enthält den Lohn in sich, wenn die hier ange- deutcte Werbung für das Hörspiel auch den Buchabsatz günstig be einflußt. Und das wirb bei richtigem Einsatz bald der Fall sein. So finden sich Rundfunk und Buchhandel zu gemeinsamer Kultur arbeit. Gerd Eckert. Kleine Mitteilungen Konjunktur-Statistik. — Der 26. Konjunkturbericht, das zweite Vierteljahr 1934 umfassend, ist erschienen und den berichterstattenden Verlagsfirmen zngesandt worden. Interessenten werden gebeten, die erforderlichen Unterlagen für eine evtl. Mitarbeit von der Geschäfts stelle des Börsenvereins anzufordern. Akademie für Deutsches Recht. — Im Anschluß an die vor kurzem abgehaltene Jahrestagung der Akademie ist dem Börsenverein für die Unterstützung der Akademie im ersten Aufbaujahr eine Ehrenurkunde zugegangen, in der ihm mit bestem Dank be stätigt wird, daß er der Akademie für Deutsches Recht bei Erfüllung ihrer Aufgaben wertvolle Hilfe geleistet und sich dadurch um die Er neuerung und Gestaltung des Deutschen Rechtes große Verdienste er worben hat. Neueintragungen ins Handelsregister. — Breslauer Verlags- und Druckereigesellschast m. b. H., Breslau, Weidenstr. 30. Geschäftsführer: August KrauUdat, Berlin; vr. Erich Berger, Breslau. Imprimatur G. m. b. H. (Verlag), Frankfurt a. M. Geschäftsführer: vr. rer. pol. Wendelin Hecht, Friedenau. Hans Müller Verlag, Leipzig O 5, Nostitzstraße 5. Nordische Verfandbuchhandlung und Antiquariat G. m. b. H., Rostock. Geschäftsführer: Karl Georg Sell. Staba-Verlag Willi Rutsch, Hannover, Grupenstr. 20. SUdwestdeutsche Druck- und Verlagsgesellsch. m. b. H., Karlsruhe. Geschäftsführer: Karl Fritz und Emil Münz. ^/Verlag Siedlung und Wirtschaft G. m. b. .H., Berlin. Geschäfts führer: Willy Gutzmer, Lichterfelde; Lskar Hauenstein, Berlin. Völkischer Verlag Reinhold von Hunnius, Stettin. Völkischer Wille, Verlags-, Handels- und Verwaltungsges. m. b. H., Berlin. Geschäftsführer: vr. Paul Danzer und Generalmajor a. D. Max Dix. Von den Preußischen Hochschulen. — Privatdozent Dr.-Jng. vr. mont. Hans Esser ist zum ao. Professor an der Technischen Hoch schule in Aachen ernannt worden. vr. Nikuradse ist beauftragt worden, an der Technischen Hochschule in Breslau die Strömungslehre zu vertreten. Privatdozent I.ie. Fichtner ist beauftragt worden, an der Universität Greifswald die Hilfswissenschaften der alttestament- lichen Disziplin zu vertreten. Verbotene Druckschriften. — Auf Grund der Verordnung vom 28. Februar 1933 wurde die Verbreitung der nachstehend genannten ausländischen Druckschriften im Inland verboten: Bis 31. August 1934 »Volkswille« (Kattowitz); bis 15. September 1934 »Neue Züri cher Nachrichten« (Zürich). Gemäß 8 7 der Verordnung vom 4. Februar 1933 wurden nach stehend genannte Druckschriften für den Bereich des Landes Preußen beschlagnahmt und eingezogen: Engelbert Huber: »Freimaurerei. Die Weltmacht hinter den Kulissen« (Union Deutsche Verlagsges., Stuttgart-; Heinz Nonveiller: »Die Schule der Liebe. — Ein Weg weiser zur Erweckung und Steigerung der Liebeskräste im Men schen« (Johannes Baum Verlag, Pfullingen). (Deutsches Driminalpolizeiblatt Nr. 1929 und 1930 vom 15. und 16. August 1934.) ?ersonalnackriclrten. Gestorben: Am 12. August im 84. Lebensjahre Herr Hofrat und Stadtrat Franz Plötner in Dresden. Der Verstorbene war Inhaber der Firmen Adolph Brauer, Musikverlag, und F. Ries, Hofmusikalienhandlung, beide in Dresden. Nach Erlernung des Buchhandels und einigen Gehilfenjahren in Leipzig, Lübeck und bei Adolph Brauer in Dresden wurde er Ge schäftsführer und 1877 Inhaber des C. F. Meser'schen Musikalien geschäfts, das er 1880 wieder aufgab, um die Firma Adolph Brauer zu erwerben. 1887 beteiligte er sich an der Hofmusikalienhandlung R. Nies, die 1905 in seinen alleinigen Besitz überging. In lang jähriger unermüdlicher Arbeit führte er das Geschäft zu seiner jetzi gen Stellung empor. Plötner war lange Zeit der führende Veranstal ter des Dresdner Konzertlebens. Neben seiner Berufsarbeit, die er noch bis zuletzt mit seltener Rüstigkeit verrichtete, entfaltete er als Stadtrat in der städtischen Verwaltung eine segensreiche Tätigkeit. Der »Verband Deutscher Klavierhändler« verliert in ihm seinen Mit gründer und Ehrenvorsitzenden, der ebenfalls von ihm mit errichtete »Verband der Konzertdirektoren Deutschlands« sein Vorstandsmit glied. Ferner: Am 16. August im 78. Lebensjahre Herr Johann Baptist Schorpp, Inhaber der gleichnamigen Verlagsbuchhandlung in Leipzig. Verantwortlich: vr. Hellmuth Langenbuche r. — Verantw. Anzetgenletter: Walter Herfurth, Leipzig. — Verlag: Der Börsenverein der Deutschen Buchhändler zu Leipzig. — Anschrist der Schristlcitung und Erpedition: Leipzig C 1, Gerichtsweg 2S, Postschließsach L71/7V. — Druck: Ernst Hebrich Vachs., Leipzig L 1. Höspitalstraße — TA: 723/VH. 736
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