6882 U 285, 8. Dezember 1933. Fertige Bücher. Börsenblatt f. d. Dtschn Buchhandel. I^sus Ui^siis übsp cten r^bkofnoman von Lulu v. Ätrauß u. Tornetz / Iuöas Ein niederdeutscher Bauernroman 9. Tausend geh. 4.—, tn leinen 5.80 L//i /röcdst is/tss/näSer Svc/r/ Die Gestalten sind äußerst scharf gezeichnet, die westfälischen Bauern in ihrer Erdverbundenheit und Eigenart meisterhaft hingestellt, so daß das Buch nicht nur ein ergreifendes Einzelschicksal, vielmehr als Gestaltung eines ganzen Geschlechtes, ja eines Dorfes, einen vorzüglichen Heimairoman bietet. -4//SL /§/ sro/Z v/iok sc/?/ ssss/rsn/ Hier wird nicht mit der Schilderung altehrwürdiger bäuerlicher Zustände Kult getrieben, sondern e« formt sich zu großer epischer Gestaltung, weil ganz naturhaft die ewigen Dinge des Menschentum» gegeben werden. Es ist ohne psychologische Umschweife in starkem Zupacken eine Schilderung au» tiefer Lebenseinsicht. Alles ist groß und echt gesehen, mit ursprünglichen Lebenskonflikten. l/nck /?so//LMt/s FSLko/kek/ Mit sicheren Strichen zeichnet die Dichterin das Bauerntum ihrer westfälischen Heimat, seinen Stolz und Unabhängigkeitssinn, sein starres RcchtSgefühl und seine Verschlossenheit. In ihrer Plastik, Echt heit und Herbigkeit ist diese Tragödie des Bauern, der an der Liebe zum Hofe zugrunde geht, ein niederdeutscher Bauernroman, der die Meisterschaft seiner Verfasserin auf diesem Gebiet von neuem bestätigt. /aFencÄüaF L/'/is ^ömm/sKs/k o/ins U/o^ks/ Austrag von Schuld und Sühne zwischen zwei Brüdern auf dem Hintergrund eines dörflichen Gemeinwesens, im Rahmen der großen, unveränderlich einfachen Linien von Geburt und Tod — von Aussaat und Ernte, in dem alle Verbindungen, die sich aus solchen Gegenpolen ergeben, mit sicherer Künstlerschaft ausgeschöpft sind. Es ist eine so tiefe Redlichkeit im Werk und Wesen von Lulu von Strauß und Torney; eine Frömmigkeit ohne Worte. Ehrfurcht vor dem Leben bestimmt diese Darstellung; eine entschlossene wache Kraft steht hinter ihr, die mit unaufhaltsamer Wucht zu- packt, die Handlung unerbittlich vorwärtstreibt und nicht vor dem Ausbruch letzter Abgründe der menschlichen Natur zurückschreckt. Dann aber, wenn das Wetter ausgetobt hat — welche Reinheit des Himmels, welcher Frieden der Landschaft, welche Stille des Herzen»! Und endlich: welche Majestät de» Todes! //ra L2ÄÄ Eugen Dieöerichs Verlag in Jena