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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 20.11.1933
- Strukturtyp
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- 1933-11-20
- Erscheinungsdatum
- 20.11.1933
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- Deutsch
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SS88 270, 30. November 1933. Fert! Die Lroöe Eine neue Dichterin Hier hat einmal die Kritik allen berechtigten Anlaß, laut und rückhalts los Lob und Dank zu sagen. Die Lektüre dieses Buches ist ein nach jeder Richtung hin beglückendes Erlebnis. Da haben wir Jahr um Jahr Romane echten Bauerntums aus den nordischen Ländern eingeführt, ihre Gesundheit, Große und Lebensfrische bestaunt. Ta haben wir uns einen Sehnsuchtsroman nach Acker, Erde, Wald und Wiese nach dem andern servieren lassen und alle Hoffnung aufgegeben, daß deutsche Verstädterung je wieder in eine Gotthelf- oder Lageclöf-Nähe zu rücken vermöchte. Und nun steht da diese Frau Margarete Schiestl-Bentlage als Zweiundvierzigjährige mit ihrem ersten Buche; und ihr mögt sagen, was ihr wollt: was in diesen Novellen Gestalt und Leben gewonnen hat auf deutschem Boden, als Aussage und Bericht von Männern und Frauen jenes deutschen Bauernstammes, der in der nordwestdeutschen Ecke hinter Hannover bis zur holländischen Grenze hinüber sitzt, das ist Gösta Berlings Welt bei uns zu Hause, das sind urwüchsige, deftige, robuste und gesundsinnliche Bauern-Sagas, wie wir sie bisher bloß in Island für möglich halten mochten. Bauerntum, das wir alle noch verdrängt und verschüttet in uns tragen, wird unter derSprach- und Gestaltungskraft dieser FrauzumLeben ge weckt. Der niedersächsischeStamm hat sein Epos erhalten, eine deutsche Landschaft ihr lebendiges Denkmal. Und eine begnadete Dichterin ist aufgestanden unter uns, die aufzunehmen, der Dank zu sagen, Herzens sache des ganzen Volkes sein muß. Karl Rauch in der „Tat« Ich war ein wenig traurig, als ich heut morgen die neue Nummer der „Tat" las, wollte ich doch selbst die Besprechung „Unter den Eichen" schreiben. Sie sollte beginnen: „Dies ist die erste und wahr scheinlich auch die letzte Buchbesprechung, die ich schreibe - eine Buch besprechung mit praktischem Ausgang. Als ich die Geschichten fertig gelesen hatte, zog ich lange Stiefel an und machte mich auf den Weg, um meinen alten Hof wieder instandsetzen zu lassen. Ein Buch, das einen dazu bewegt, ist gut-glaubt's mir!" Mit diesem Werk haben Sie einen ganz großen Griff getan. Ich beglückwünsche Sie dazu! Es ist nicht nur das deutscheste, es ist auch das beste Buch all der letzten Jahre. Theodor Lüddecke in einem Brief an den Verlag Margarete Schiestl-Bentl VL« «I Aus dem Leben eines deutschen S 294 Seiten. Geheftet 3.80, Leinen IZ Das Große und Letzte des Werkes, das, was ih der seelischen Einheit, die aus Landschaft und! Die Dichterin verschmilzt Schicksal und Erde offenbart, wie sehr wir alle einander verbunden Landschaft ergreifendes Denkmal setzt und uns e Ich habe das Buch der Fi Zug gelesen und kann nur bin. Das ist wirkliche Lam geredet,sondern nurgestalti! L I 8 V V L SSi,«nbI°tt >. d. DIIchnBuchhani-l. 5589 uiiA dieses ^ulires e -2 e ms Zeichnung von Rudolf Gchiesil, dem verstorbenen Galten der Dichterin kaum erreichbare Vollkommenheit gibt, liegt in sen wächst. icm Neuen, das uns in seinem Zusammenhang Jahrhunderte sprechen in diesem Buch, das einer !e Liebe lehrt — die Liebe zu Volk und Volkstum. ichikstl-Bentlage in einem en, daß ich begeistert davon iftsdichtnng, hier wird nicht Hellmuch Langenbucher in einem Brief an den Verlag Die deutsche Lagerlöf Die Erzählungen sind fern aller Literatur, voll Saft und Kraft des Volkes, farbig und ausdrucksvoll, wie alte gute holländische Bilder. Sie spielen in der Gegenwart und sind dennoch ins Zeitlose erhoben, wie Märchen und Sage, echte Dichtungen von eigenartiger, reifer Schönheit. Ich wüßte nichts in unserer Literatur, womit man sie eigentlich vergleichen könnte. Will B-sp-r >» der N-u-n Literatur Es ist in diesen Monaten so viel von Erde und Scholle die Rede ge wesen, daß man fürchten mußte, auch diese Worte würden zu Schlag wörtern entwertet. Vielleicht sagt man das Beste über diese neue Dichterin aus, wenn man feststellt, daß sie nie über Erde und Scholle spricht, sondern in Wort und Gesinnung sie innehat. Otto Brüe« in der Kölnischen Zeitung Diese blonde, stämmige Westfälin trägt das Zeug in sich, eine deutsche Lagerlöf zu werden. Die niedersächsische Landschaft gewinnt in ihrer Erzählung Blut und Leben. Wie sie auf uraltem Hof den starken Bauern und seine zarte Frau verkoppelt und dabei Humor und Tragik menschlich durchleuchtet - das ist höchste epische Kunst, aus erd- bewußtem Gefühl gestaltet. Leipziger Ab-ndpost Eine merkwürdig ergreifende Welt von geradezu mythischer Zauber- haftigkeit! Mit überraschend sicherem epischen Können berichtet die Dichterin von den einfachen Geschehnissen der bäuerlichen Tage und Nächte. Die Art, wie sie diese Menschen vor den Leser hinstellt, mag beispielhaft für alle heimatlich orientierte Dichtung genannt werden. Nürnberger Zeitung Manche der Erzählungen muten wie nordische Balladen an. Eine innige Einheit zwischen Menschen und Landschaft durchklingt all diese Geschichten, die zum Wertvollsten in der niedersächsischen Heimat literatur gehören. Tr-M°ni°, Dortmund Gerade in diesen Tagen ging durch die Zeitungen die Mitteilung, daß Hans Grimm die Verteilung des Schünemann-Preises nicht vor nehmen kann, da ihm kein deutsches Buch vor Augen gekommen sei, das die Auszeichnung verdiene. Wahrscheinlich hat ihm dieser Band einer neuen Dichterin nicht Vorgelegen. Hamburger 8-uhr-Abendbla»t L ^ «
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