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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 16.03.1921
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- 1921-03-16
- Erscheinungsdatum
- 16.03.1921
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Wrs-nbl-tt s. d. Dlschri Buchballdel. Redaktioneller Teil. X- 83, 16, März 1921, Verlag Otlo Beyer — Beyer-Schnitte — Leipzig, Tie Prokura des Herrn Fritz Adolph Möoius ist infolge Aus scheidens desselben mil dem I, Januar 1921 erloschen. Für die Firma Verlag Otto Beyer ist Herrn Gustav Schräpler, für die Firma Bcyer-Schniite, Schnitt- und Abplättmuster-Fabrik Herrn Direltor Paul Franke Prokura erteilt worden. (1, Januar 1921.) F. Volckmar in Leipzig, stehe C. F, Amelangs Verlag, Leipzig, den 10. März 1921. Geschäftsstelle des Dörsenvereinv der Deutschen Buchhändler zu Leipzig. I. A.: Paul Runge, Sekretär. Der Buchhandel auf der Leipziger Frühjahrsmesse 1921. Von Kurt Loele. Trotz hartnäckigen und kostspieligen Bemühungen anderer Städte, auf dem Gebiet« der Handelsmessen Leipzig den Rang abzulaufen, zeigte auch die Leipziger Frühjahrs-Mustermesse, daß es unmöglich erscheint, einer solchen aus jahrhundertelanger natürlicher Entwicklung hervorgegangenen Warenjchau eine auch nur annähernd gleichwertige Neuschöpfung entgegenzustellen. Die Amerikaner haben es fertiggebracht, ganze Städte in unglaublich kurzer Zeit aus dem Urwatdboden erstehen zu lassen. Die In angriffnahme der Kultivierung von Neuland ist indessen ein Anfang, zu dessen Voraussetzung nur zwei Dinge gehören: der Urwatdboden und der Mensch. Ein« Handelsmesse ist ein fer tiges Ding, das, wenn cs nicht mit seiner Umgebung von Anfang an fest verwachsen ist, sehr bald seine Lebensunfähigkeit erweisen mutz. Die Voraussetzungen für sie sind durchaus kompli zierter Natur, und die Gefahr, daß bei Neugründungen Dinge außer acht gelassen werden, auf die es in erster Linie ankommt, darf nicht von der Hand gewiesen werden. Trotz aller Unrast unserer Zeit, trotz den schweren Folgen des Krieges steht die alte Leipziger Handelseinrichtung in unerschütterlichem Beharrungs vermögen, geschützt vor Stagnation durch ein« eigene, im engsten Bunde mit dem Rate der Stadt arbeitende Behörde, die, gleich sam stets sprungbereit, sich alle Möglichkeiten gedeihlicher Weiter entwicklung geschickt zunutze zu machen sucht. Wie vorauszu sehen war, hat sich die Zusammenlegung von allgemeiner Muster messe und Technischer Messe bewährt. Das dadurch hervorge rufene rein räumliche Wachsen der Veranstaltung trat sehr augen fällig zutage. Nicht nur die Messelager und Messeausstellungen mit all ihren Reklameerscheinungen sind über den Kern der inneren Stadt bis in die zunächst liegenden Viertel der Vor städte und abseits gelegenen Stadtteile hinausgewachseu, auch die Flut des Straßen- und Fremdenverkehrs hat den bisher ziemlich eng begrenzten Ring gesprengt. Ein reger Verkehr ergoß sich von der inneren Stadt durch das Buchhändlerviertel im Osten bis hinaus auf das ehemalige Gelände der Bugra, wo die Tech nische Messe ihr Heim aufgeschlagen hatte. Die Veranstaltung der Automobilmesse brachte eine neue Note in das Stratzen- leben. Kraftwagen aller Art, z. T. mit Reklameaufschriften, be wegten sich in ungewohnter Anzahl hin und her. Der Zug der »Sandwtchmänner«, der Träger von Reklamefchildern usw. mit all seinen grotesken Formen und Farben hatte ebenfalls den Kreis seines Auftretens Wetter gesteckt und war sogar z. T. in den Vororten zu sehen. Leider stand auch diese Frühjahrsmesse wieder unter dem Zeichen mangelnder politischer und wirtschaftlicher Stabilität. Unter den etwa 120 000 Meßfremden waren zum erstenmal seit dem Kriege die Ausländer in größerer Anzahl vertreten. Unzweifelhaft wäre das Auslandgeschäft ein viel lebhafteres geworden, wenn nicht die dunklen Schatten der Londoner Ver handlungen und der »Sanktionen« über ihm geschwebt hätten. Das Meßamt, der Deutsch« Buchgewerbeverein rmd die Deutsche Gesellschaft für Auslandsbuch handel hatten am Montag <7. UI.) nachmittag die Vertreter der staatlichen und städtischen Behörden, des Buchhandels und der Presse zu einem Tee in der Guten berghalle des Deut schen Buchgewerbehauses eingeladen. Bei dieser Ge rn legenheit begrüßte Herr Geheimrat vr. Volkmann die An wesenden mil folgender Rede: Sehr verehrte Anwesende! Als Hausherr in diesen Räumen, in denen wir uns versammelt haben, habe ich die Freude, Sie ansrichtig in unserer Ehrcnhallc des Buchgewerbes willkommen zu heissen, und ich dars dies zugleich im freundlichen Austragc des Meßamtcs und der Deutschen Gesellschaft für Auslandsbuchhandel tun, wie insbesondere unseres Deutschen Buchgewerbevereins, in dessen Heim wir hier sind. Ich begrüße zu nächst mit Tank die Vertreter der staatlichen und städtischen Behör den, die uns durch ihre Anwesenheit ihr Interesse kundgeben, sowie Sie alle, Buchhändler und Vertreter der Presse, wle Sie sich zu unse rer Messe in Leipzig zusammengesunden haben. Buchhandel und Presse gehören sa so nahe zusammen, daß man darüber wohl kein besonderes Wort zu verlieren braucht, und auch ihr Interesse an unserer Meßveranstaltung in der alten Messestadt Leipzig ist das gleiche. Der Gedanke, auch Buchhandel und Buchgewerbe wieder au dem eigentlichen Meßbetriebe tcilnehmen zu lassen, hat sich als ein überaus fruchtbarer erwiesen und ist bereits in das allgemeine Be wußtsein übergcgangen, sodaß damit die Erinnerung an unsere schöne Ausstellung von 1914 und der Name »Bugra« dauerndem Gedächtnis erhalten worden ist. Sie werden ja auch in unserem Mcßhause mit Freude bemerkt haben, wie stark sich trotz aller Schwere der Zelt unsere Gewerbe in technischer und künstlerischer Hinsicht schon wieder entwickelt haben, und wenn auch die Schatten von Paris und London gerade in dieser Stunde ihre schwarzen Fittiche über uns senken, so werden Sie doch mit uns frohe Hoffnung für die Zukunst aus dieser Tatsache geschöpft haben. Ich kann cs mir jedoch nicht versagen, einer besonderen, viclberusenen Erscheinung bei dieser Gelegenheit kurz zu gedenken, welche in nahem Zusammenhänge mit diesem Aufschwung steht: ich meine die Erhebung eines bescheidenen Ausgleichs slir den Ausfall, der uns durch unseren schlechten Geldstand bei Bertänscn in das Ausland entsteht. Es ist für jeden Einsichtigen wohl selbstver ständlich, daß wir diese Entwertung nicht allein tragen können, und daß wir uns jedenfalls weigern, unsere gesunkene Mark nach dem Auslande als einen vollgültigen Wertmesser zu betrachten. Denn wenn wir auch nach wie vor stolz daraus sind, der Verbreitung deut scher Geistcskultur zu dienen, so darf doch der nötige reale Boden dafür nicht fehlen. Es wäre schlechterdings unmöglich, die Dinge, die Sie aus der Bugramesse sehe», in gleicher Güte zu schasse» und damit auch die entsprechenden Arbclts- und Verdienftmöglich- keiten für das gesamte Gewerbe zu erhalten, wenn wir nicht ans die sem bescheidenen Ausgleich bestehe» blieben, den übrigens auch der ausländische Handel einstimmig nicht nur wünscht, sondern gerade zu fordert. Es lag mlr daran, diese Gesichtspunkte oor .Ihnen kur; zum Ausdruck zu bringen, zumal da gerade jetzt Verhandlungen zu einer allseitig befriedigenden Lösung der Krage schweben. Wie gesagt, schwer genug ist cs uns gemacht, uns aus der Höhe zu erhalten, aber wir mögen darum den Mut nicht sinke» lassen. — Einen starken Eichbaum kann man wohl fällen, und man hat ihn gefällt: aber wenn der Frühling kommt, werden doch an der Wurzel die srischen Triebe wieder ausschlagcn und sich kraftvoll zu entfalten suchen. Ja selbst wenn man die Wurzel ausrodet, so werden rings um neue junge Bäumchen hervorkeimen und sich zu frischem Grün und zu neuen, stattlichen Stämmen entwickeln. Solche Keime geistiger Art, meine Herren, haben wir im deutschen Buchhandel und Buch gewerbe ansgestrcut und werde» es unbeirrt weiter tun. Und wen» Sie nach dem schönen Gemälde Sascha Schneiders blicken, das sich hier an der Wand vor Ihnen ausbreitet — Baldurs, des Lichtgoltes. Sieg über die Winterricsen und die Mächte der Finsternis —, so lassen Sie cs uns ein Symbol dasllr sein, daß wir trotz allem auf eine bessere Zukunft miteinander vertrauen wollen! Was den Buchhandel anbetrifft, so kann man Wahl sagen, daß der Raum, der für ihn in den verschiedenen Mcßpalästen zur Verfügung stand, voll belegt war. Das Vertrauen, das man
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