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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 08.12.1920
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1920-12-08
- Erscheinungsdatum
- 08.12.1920
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- Deutsch
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^ 277, 8, Dezember 1920. Redaktioneller Teil. Börsenblatt f. d. Dtschn. Buchhandel. man sich nicht sagte, das; in der Konzentration der Kräfte auf das eine Unternehmen ein Vorteil erblickt werde» müsse. Wenn die grö sseren Weihnachtskataloge, zu denen anher dem Literarischen Jahres- katalog der Koehler-Vvlckmar A.-G.*) noch der bei E. A. Seemann in Leipzig erschienene »Buch nnd Bild«**), der Literarische W e i h n a ch t s ka ta l o g der B n ch d r n ck e r e i der Wil - h e l m und B e r t h a v. Baensch - Stift n n g in Dresden***) nnd der Literarische Ratgeber für die Katholiken D c n t s ch l a n d s ch) gehören, keine nmstürzendcn Veränderungen im Inhalt oder in der Struktur der Stoffanordnung anfweiscn, so liegen die Gründe für die bewiesene Zurückhaltung auf der Hand. Abgesehen davon, das; die Zeitverhältnissc derartige, gewöhnlich mit erheblichen Mehrkosten verknüpfte Veränderungen nicht ratsam erscheinen lassen, spricht auch die Gewohnheit der bisherigen Bezieher mit, die das Ge suchte stets an bestimmter Stelle wiederfinden wollen und sich nur schwer einer »neuen Orientierung« unterwerfen. Wenn demnach der Weg für die künftige Gestaltung in einer organischen mit den je weiligen Herstcllnngsvcrhältnisscn in Einklang stehenden Entwicklung erblickt wird, so ist dagegen nichts einzuwenden. Aufgabe des Beur teilers bleibt es indessen, auf künftige Möglichkeiten weiteren, dem Werbezweck entsprechenden Ausbaues hinzuweisen. Zunächst ein Blick auf das gewählte äußere Gewand der größeren Kataloge. Das ist nicht unwichtig, weil oft der erste Eindruck ent scheidend ist. Worin besteht der Zweck des Umschlagbildes? Jene Stimmung zu erzeugen, die wir unter dem Namen »Weihnachtsstim- mnng« kennen, jenes Gefühl froher Erwartung und kommender Er füllung, das Freude erhoffend, Freude bereiten und seine Befriedi gung in der Verwendung von Büchern für Gcschenkzwecke suchen will. Nicht die Stimmung für'ein frohes Familienfest allein, sondern auch die St i m m nng fü r das B n ch soll erzengt werden. Diesen Dop- zielzweck erfüllt der Umschlag des Literarischen Weihnachtskataloges der Kochler L Volckmar A.-G. in sehr hübscher Weise. Eine Künst lerin, die sich durch die Schaffung prächtiger Jugendbücher einen Namen gemacht hat, stellt in die Mitte des Bildes eine von Sternen umgebene Nücherpyramibc, die durch eine Anzahl sehr menschlich an- mutcnder »Engel« belobt wird. Da sitzt eins dieser Kleinen im Vor dergründe auf einem großen Folianten, in ein Bilderbuch vertieft; i seitwärts klettert ein anderes über die Rücken einiger Bücher hinweg und zieht an einem Faden, der arglistiger Weise am Hemdzipfcl eine? auf der Spitze der Pyramide sitzenden und in ein Buch vertieften Brü derchens oder Schwesterchens befestigt ist. Ein Vöglein hat sich auf den Rand des anfgeschlagcnen Buches gesetzt und schaut neugierig hinein. Rechts am Fuße der Pyramide trägt ein Gnom einen geheimnisvollen schweren Sack herbei, während links einer der vorher bezeichueten Weihnachtsengel ei» Christbänmchen, ein anderer einige weitere Bücher herzuträgt. Die in den beiden Farben grün und schwarz gehaltene Zeichnung wirkt sehr ansprechend nnd macht, namentlich bei Kindern und Eltern, entschieden Stimmung. Ebenfalls der weihnachtliche Cha rakter der Veröffentlichung wird im Umschlagbilde des Wcihnachiskata- logcS der Wilhelm nnd Bertha von Baensch-Ltiftnng offenbar. Ein alter Herr mit Pelzmütze nnd bis an die Füße reichendem Pclzrock, dar langbärtige Gesicht mit einer großen Brille bewaffnet, erschein* als der richtige »Weihnachtsmann«, auch wenn er in der rechten Hand nicht ein Weihnachtsbäninchen mit brennenden Lichtern und in der linken einen Stoß Bücher hielte. Auch hier ist genügend Weih- »achtostimmnng nnd Beziehung zur Bücherwclt, nur liegt in der Zeich- mnng der Armstcllnng etwas Gezwungenes, wenn nicht Verkrampftes. Schreiber dieser Zeilen würde diesen zuerst rein persönlichen Eindruck löes Bildes nicht erwähnen, wenn er ihm von anderer Seite nicht inehrfach bestätigt worden wäre. Indessen wird sich wohl die Mehr zahl der Empfänger über diesen Schönheitsfehler hinwcgsetzen nnd gern *) Literarischer I a h r e s k a t a l o g. Ein Wegweiser durch die neuere Gcschenkliteratnr. 32. Jahrgang. 8°, 2b6 S. Leipzig, Koehler ^ Volckmar. Anfdr.: Ladenpreis 5 Mark. **) B n ch n n d Bil d. Jahresrundschau der Zeitschrift für Bü cherfreunde. Hcrausgegeben von Georg Wittowski. 1020. 8°, 140 S. Leipzig, E. A. Seemann. Ohne Prcisaufdrnck. ***) Illustrierter Literarischer Weihnachts- Katalog 1020. Mitwirkcnde: Archivrat vr. Artur Brabant, Prof. Eltomar Enking n. a. 8°, 144 S. Dresden, Verlag nnd Druck Buch- ^rnckcrei der Wilhelm und Bertha v. Bacnsch-Stiftnng. Ohne Preis- Ausdruck. ! ch) Literarischer Ratgeber für die Katholiken kentschlands. 28. Jahrgang 1020/21. Herausgeber 1),-. Phil, pnnk. 8°, 07 S. u. 60 S. Anz. Kempten-Regensbnrg-Münchcn, Verlag koscf Kösel L Friedrich Pustet, Komm.-Ges. Anfdr.: Preis".// 3.—. die schalkhafte Art auf sich wirken lassen, in der hier in sonst nicht ungeschickter Weise Stimmung gemacht wird. Träg: der Katalog der Koehler k Volckmar A.-G. die Bezeichnung Weihnachrslatalog nur auf dem Umschlag, während für den Jnnentitel die Bezeichnung »Jahres kalalog« gewählt ist, so tritt die Zweckbestimmung der Verzeichnisse, über das Fest hinaus bei ihren Besitzern nachznwirken, noch schärfer hervor bei den Katalogen »Buch und Bild« und »Literarischer Rat geber für die Katholiken Deutschlands«. Die Sorge, einen lediglich für das Weihnachtsgeschäft bestimmten Katalog nicht los zu werden, nnd Her Vorteil einer längeren Gcbrauchsfähigkeit mögen hier ent scheidend mitgesprochen haben. Die von Weiß stammende Umschlag- zeichnnng von »Bncli und Bild« zeigt im Vordergründe einer Landschaft im Grase liegend einen in einem Buche lesenden .Künstler, dessen Eigenschaft als Maler durch eine rechts im Grase stehende Staffelet gekennzeichnet wird. In der Tat eine einfache und sehr treffende Lö sung, um die enge Verbindung von Kunst nnd Literatur zu versinnbild lichen, wie sie in dem Inhalte des Katalogs zum Ausdruck kommt. Der Literarische Ratgeber für die Katholiken Deutschlands verzichtet auf jeden äußeren Schmuck und sucht auf diese Weise seinen mehr wis senschaftlich-literarischen Charakter zu wahren. So verschiedenartig sich die äußere Gestaltung dieser Kataloge gibt, so unterschiedlich ist ihr Inhalt und dessen Anordnung, so verschieden sind die gewählten Mittel, um den Werbezweck zu erreichen. Gemein sam ist allen das Bestreben, durch Aufnahme möglichst vieler Anzeigen den Verkaufspreis nach nuten hin zu beeinflussen. Hier mag das Ge wissen und der Geschmack des Herstellers manchen erbitterten Kampf gegen die Wünsche der Verleger ansgefochten haben. Es ist ganz inter essant, zu beobachten, wie der eine stärkere Nachgiebigkeit gezeigt, der andere sich streng an seine Prinzipien gehalten nnd seinen Willen durchgesetzt hat. Ähnlich verhält es sich mit der Ausnahme von Tcxt- illustrationen und ganzseitigen Bildcrbeilagcn. So erstrebenswert die Aufnahme eines möglichst reick-en Bilderschmnckes sein mag, so wird natürlich eine solche stärkere Inanspruchnahme des Raumes den Katalog verteuern oder auf den Tert einschränkend wirken müssen. Gleichwohl haben wir z. B. bei dem Katalog der Koehler K Volckmar A.-G. die Anwendung sehr reichen Bildmaterials. Der Bacnsch-Kata- log tritt darin schon bescheidener auf, während »Buch und Bild« und der »Ratgeber f. d. K. D.« sich mit wenigen ganzseitigen Bildtafeln begnügen. Der Stellung des Barsortiments im Buchhandel angemes sen ist der Literarische I a h r c s k a ta l o g der Kochler L Volckmar A.-G. inhaltlich der reichhaltigste nnd abwechslungs reichste. Der wichtigsten, besprechenden Abteilung »Neues vom Bücher markt« vorangestellt ist ein neuer Teil: »Lesenswerte Autoren« mit Bildnissen. Hier ist dem Verleger Gelegenheit gegeben, einen beson ders geschätzten Antor in den Vordergrund des Interesses zu stellen, ohne an die strenge Form des Inserats gebunden zu sein. Mag, vom rein literarischen Standpunkte betrachtet, in diesen biographisch-lite rarischen, immer je eine Seite umfassenden Würdigungen eine etwas bunte Gesellschaft von Autoren vereinigt sein, so ist die Form, in der hier für Person nnd Werk des Dichters geworben wird, kaum zu be anstanden und werbetechnisch entschieden als geschickt zu bezeichnen. Die Abteilung »Neues vom Büch er tisch« weist die gewohnte übersichtliche Gliederung nnd sorgfältige redaktionelle Bearbeitung auf. Ihr schließt sich unter dem Titel »Empfehlenswerte Bücher« eine ausführliche, sorg fältig eingeteilte Bibliographie an, und zwar hat man sich der anerken nenswerten Mühe unterzogen, alle nicht lieferbaren Werke ivegznlas- sen nnd nur die Titel derjenigen Bücher anfzuführen, die fast durchweg wirklich lieferbar sind; eine sehr schätzenswerte Erleichterung für den Sortimentsbnchhändler. Eine noch sorgfältigere Erschließung des Bü chermarktes wäre wohl möglich, wenn die in dem systematischen Teile des neuen Kompendienkatalogs. »Schöne Literatur« geleistete Arbeit so weit wie möglich vom Weihnachtskatalog übernommen werden könnte, und wenn die Abteilung »Jugendschrifteix nach pädagogisch-psycholo gischen Grundsätzen vielleicht in ähnlicher Weise dnrchgcarbeitct würde, wie ich sie in einem früheren Artikel*) hier bereits behandelt habe. Möglicherweise wird sich eine solche Arbeit mehrere Jahre hinziehen und allerlei Kosten verursachen. Ist aber einmal das Gerippe für eine solche Gliederung geschaffen, dann wird der weitere Ausbau des Gan zen kaum nach große Schwierigkeiten bereiten. Daß in diese» biblio graphischen Teil die Inserate cingcörnngen sind, ließ sich wohl schwer vermeiden und muß mit in Kauf genommen werden. Erleichtert wird die Benutzung der Bibliographie dadurch nicht. Indessen ist man sicht lich bemüht gewesen, die Anzeigen in Einklang mit der Bibliographie zu halten. To sind Jugendschriftcnanzeigen in der Abteilung Jugend schriften und Romananzeigen in der Abteilung Romane nnlcrgebracht nsw. Ein umfangreicher Jnseratenanhang schließt den Katalog ab. *) Psychologische Grundlagen für die Auswahl der Lektüre Jugend licher. Bbl. Nr. 221 vom 10. September 1917. 1473
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