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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 26.11.1932
- Strukturtyp
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- 1932-11-26
- Erscheinungsdatum
- 26.11.1932
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- Deutsch
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276, 26, November 1832, Redaktioneller Teil, Börsenblatt f. d. DtschnBuchhandel. darauf hinzuweisen. Hier ist es die Aufgabe des schlesischen Rund funks, für Schlesien zu werben. Wir Schlesier müssen mehr Rück grat haben, müssen die geschichtlichen, geographischen und wirtschaft lichen Bedingungen unserer Heimat kennen und verstehen lernen. Aus der Geschichte der schlesischen Verlage kann man das geistige und kulturelle Leben in Schlesien ablesen. In den Spitzenleistungen der Dichter und Denker zeigt sich der Charakter einer Epoche. Der schlesische Buchhandel leibet unter der Vertrauenskrise. Er hat sich seiner Ausgabe als Mittler niemals entzogen und ist sich seiner Ver antwortung dem schlesischen Schrifttum gegenüber bewußt. Aber er steht innerhalb von wirtschaftlichen Gesetzen. Der Buchhandel wirb mit allen Mitteln versuchen, die jetzige Krisenzeit dnrchzuhalten. Aber ein jeder frage sich, ob nicht auch im kleinsten Etat ein be scheidener Posten freigemacht werden kann für den geistigen Bedarf. Die schlesische Bnchwochc soll zeigen, welche Kräfte im schlesischen Buch stecken, welche Aufgaben dem schlesischen Schrifttum im bedrohten Grenzland erwachsen sind. Die sachlichen Ausführungen von Herrn Marcus verfehlten ihren Eindruck nicht. Wie ich höre, soll ans Wunsch einer amtlichen Stelle Schlesiens dieses Referat im Wortlaut veröffentlicht werden. Mit ben Variationen ans dem Kaiserquartett von Joseph Haydn schloß die schlichte eindrucksvolle Feier. Am Nachmittag wurde die Ausstellung des Schlesischen Bundes für Heimatschutz eröffnet, in der gezeigt wurde, welche Aufgabe das Buch im Dienste von Denk malspflege, Natur- und Heimatschutz in Schlesien zu erfüllen hat. Überall aber haben in diesen Tagen die Werke schlesischer Autoren in den Schaufensterauslagen gelegen: in ihrer Mannigfaltigkeit und Verschiedenheit ein Beweis für die Fülle und den Reichtum schlesischen Kultur- und Geisteslebens. Hermann Meyer, Breslau. FaksimilierteHandschriften antiker Klassiker. Von Heinrich Schreiber. II (I s. Nr. 270). Es gehörte schon heute zu den bibliographischen Aufgaben der großen Bibliotheken, die Produktion von Handschriftcnnachbildungen zu verfolgen und für Bekanntgabe von Verzeichnissen in geeigneter Anordnung zu sorgen, mindestens aber ist es ihre Aufgabe, ihre eigenen einschlägigen Bestände katalogmäßig so zu verzeichnen, daß auf Ansrage nachgewiesen werden kann, welche textlich bedeutsamen Handschriften auswärtiger Bibliotheken in Faksimile-Nachbildungen vorgelegt werden können. Zu solchen Verzeichnissen sind aber in den wenigsten Bibliotheken Anfänge vorhanden und die Überlastung des Personals mit den laufenden Arbeiten läßt nicht an Ausfüllung solcher Lücken denken. Es wäre deshalb eine dankenswerte Auf gabe für einen jungen Handschriftenkenner, alles bisher veröffent lichte Material zusammcnzusuchen und nach Gebieten oder auch nach Bibliotheken geordnet vorzulegen — denn bei der heutigen Organi sation der Wissenschaft und der Bibliotheken läßt sich sehr wohl der Fall denken, daß einem sogar fachlich vorgebildcten Beamten der Bibliothek Reproduktionen von oder aus Handschriften der eigenen Bibliothek entgangen sind. Es gibt wenig Gebiete, auf denen die Bibliographie dem täglichen Betrieb der Bibliotheken solchen Nutzen erweisen kann als gerade dieses. Nur in ganz wenigen Bibliotheken sind die vorhandenen Handschriftennachbilduugen für jeden Benutzer im Handschriftensaal greifbar aufgestellt — keine kann dabei voll ständig sein, selbst wenn sie das Erschienene restlos besitzt. Für ein Teilgebiet, das für die Entwicklung der Paläographie zu den hauptsächlichen treibenden Kräften gehört und die Voll reproduktion von Handschriften ausschlaggebend bestimmt hat, die Altphilologie, ist im Folgenden der Versuch gemacht, die Vollrepro duktionen zusammenzustellen — eine für den Altphilologen vielleicht nicht ganz überflüssige, für Bibliotheken und für den Buchhandel, die gleicherweise vor die Aufgabe gestellt werden können, eine nur als Faksimileausgabc bezeichnet Reproduktion feststellen zu müssen, zweifellos hilfreiche Zusammenstellung. Sie macht keinen Anspruch darauf, vollständig zu sein — vor allem für die Grenzgebiete der Papyri, der typographischen Nachbildungen und der christlich-antiken Schriftsteller (die Bibel als ein weiteres Hauptgebiet der Haud- schriftcunachbildung ist überhaupt ausgeschlossen). Aber in diesen Grenzen will diese Bibliographie allerdings das Möglichste an Zu verlässigkeit bringen: die Titel sind größtenteils den Werken selbst entnommen (Besitz der Universitäts-Bibliothek Leipzig ist durch * gekennzeichnet) und es ist nicht darauf verzichtet worden, selbst die bibliographisch schon mehrfach verarbeiteten Titel nochmals zu über prüfen. Die Verwertung der schon bestehenden bibliographischen Zusammenstellungen (die noch genannt werden) hat die Arbeit 852 nicht etwa erleichtert, sondern durch die dabei auftaucheuden Diffe renzen die Unsicherheit dieses Verfahrens deutlich gemacht, obwohl gute Namen und große Sammlungen dahinterstanden. Für die Zeit seit 1911 fehlten Vorarbeiten überhg-lpt: für diesen Zeitabschnitt werden sich am ersten Mängel cinstellen. Eine einheitlich analy sierende Behandlung ist jedoch bei diesem ersten Versuch nicht er strebt. Die zu den einzelnen Titeln gemachten Bemerkungen mögen deshalb nur als beiläufige und gewiß nicht überflüssige Mitteilungen hingenommen werden. Sie ersparen für manche Einzelfrage ver gebliche Wege. Der Charakter der Tafelwerke als bibliophile und deshalb oft auf wenig Exemplare beschränkte Angelegenheit bringt es mit sich, daß sie laufender bibliographischer Berichterstattung manchmal entgangen sind. Man kann an den Pariser Ueproductions reduites und an den Codices UelZici selecti schlechte Erfahrungen dieser Art machen. Einer der besten Kenner und eifrigsten Bericht erstatter über einschlägige Neuerscheinungen, Wilhelm Wein berger, hat sich über die Unklarheiten in der Erscheinungsweise solcher Reihen mehr als einmal beklagen müssen. Die Wissenschaft hat nicht nur ein Recht darauf, die Produktion solcher Reproduktions werke in geordnete Bahnen zu leiten, d. h. eine der Wichtigkeit entsprechende Reihenfolge cinzuhaltcn und dabei möglichst wirtschaft lich vorzugehen, — sie hat es auch darauf, daß für eine zuverlässige und leicht zugängliche Verzeichnung alles Erschienenen nach ver schiedenen Gesichtspunkten gesorgt wird, daß auf solche Weise die oft mühsam zustandcgekommenen Nachbildungen auch greifbar ge macht werden, womit sie ja erst in ihrem vollen Wert zur Geltung kommen. Es ist an der Zeit, an diese bibliographischen Notwendigkeiten zu erinnern, nachdem vor rund 25 Jahren die Diskussion um die Notwendigkeit der Handschriftenreproduktion äußerst rege war und zu vielgestaltigen Ergebnissen geführt hat. In der Diskussion ist es stiller geworden; aber die Neproduktionstätigkeit hat nicht einmal durch den Krieg eine Unterbrechung erfahren. Wenn also heute verzeichnet wird, was überhaupt erschienen ist, so wird nicht nur eine groß gewordene Lücke der Literatur ausgefttllt, sondern auch Rechenschaft abgelegt, welche Wirkung die starken Anregungen vom Beginn des Jahrhunderts ausgelöst haben. Zur Kenntnis der Leit gedanken wie der ganzen Entwicklung ist es nützlich, zuerst noch die wichtigere Literatur zur Frage der Handschriftcnreproduktion, die nicht ganz leicht zusammenzufinden ist, hier zusammenzustellen. Grundlegend und selbst im Technischen noch größtenteils gültig ist ein auch als Sonderabdruck erschienener Aufsatz, den Karl Krum- bacher, der Münchner Altphilologe, wenige Jahre vor seinem Tode schrieb: *Karl Krumdachcr, Tie Photographie im Dienste der Gcistes- wisscuschaften. Neue Jahrbücher für das klassische Altertum. Jg. 9 (Bd. 17) 1906. S. 601—659 u. 727 (mit 15 Taf.) Der Aufsatz ist eine deutlich fühlbare Auswirkung des Lütticher Kongresses vom vorausgehenden Jahr, den Krumbacher wie viele deutsche und ausländische philologische und bibliothekarische Fach leute besucht hatte und der in seiner persönlichen Auswirkung uud durch den gedruckten Bericht für die größtmögliche Verbreitung der vorher nur in engeren Fachkreisen bekannten Gedanken gesorgt hatte: *^ctes du ConZros international pour la reproduction des manu- 1905. Lruxelles: lUisck et Ikron 1905. (XXVIII,'338 8., 1 ?ak.) de IZelgiyue blr. 1.) Die einzelnen auf dem Kongreß gehaltenen Vorträge, die zum Teil auch als Sonderdruck aus dem Kongreßbericht erschienen sind, be handeln alle mit der Reproduktion zusammenhängenden Fragen in historischer, technischer, bibliothekarischer Hinsicht und mit Hinweisen auf die Verhältnisse in verschiedenen Ländern, sogar mit Teilver zeichnissen schon erschienener Nachbildungen (für die Urkunden und Autographen). Uber den sieben Jahre vorausgegangenen inter nationalen Kongreß in St. Gallen ist am besten der Bericht von Fr. Ehrle im Zentralblatt für Bibliothekswesen 16 (1899), S. 27 ff. uachzulesen. Welche Leistungen die lange Jahrzehnte der Obhut Kardinal Ehrles anvertraute Vatikanische Bibliothek auf dem Gebiete der Handschriftenvervielfältigung aufzuweisen hat, stellte einmal ein Artikel in der Germania (»Vatikan und Wissenschaft«, Nr. 141, vom 25. März 1930) gelegentlich der Fertigstellung des ersten Bandes der neue« Reihe »Codices liturxici« zusammen. Allgemeineres be richtet Löfflers Handschriftenkunde im Milkauschen »Handbuch der Bibliothekswissenschaft« (Bd. 1, Leipzig 1931). Eine eigene Darstel lung hat das wichtigste Unternehmen der Faksimilierung klassischer Handschriften (außer den Berichten im Zentralblatt für Bibliotheks wesen sab Band 10) und einen Prospekt von vier Bogen (unter dem Titel der Sammlung) in einem Büchlein gefunden:
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