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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 26.11.1932
- Strukturtyp
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- 1932-11-26
- Erscheinungsdatum
- 26.11.1932
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- Deutsch
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>i° 276, 26. November 1932. Redaktioneller Teil. Börsenblatt s. ö. Dtschn Buchhandel. nann!. Nach nnscren Erfahrungen sind die Abbildungen, so fern sie einen festen Bestandteil des Werkes bilden, in den Copyright-Schutz des Werkes eingeschlofsen! eine Anmeldung jedes einzelnen Bildes ist in diesem Falle nicht erforderlich. Es empfiehlt sich aber, auf jeder Abbildung den Copyright- Bermerk anzubringen. Sind die Abbildungen dem Werk lose beigegeben, dann muß, wenn ein Schutz gewünscht wird, jede Abbildung besonders angemeldet werden. An das Amerika- Institut ist dann gleichzeitig die vorgesehene Gebühr von 2 Dollar und 3 RM Vermittlungsgebühr je Blatt zu zahlen.« Antrag auf Ermätzigung der Posttarife. Im Börsenblatt Nr. 240 vom 13. Oktober d. I. gaben wir von unserer Eingabe Kenntnis, die wir wegen Herabsetzung der Dcucksachengebühren aus Beschluß der Herbstversammlung in Koburg an die Reichskanzlei gerichtet hatten. Sie ist leider er folglos geblieben. Vom Reichspostministerium erhalten wir folgende Antwort: »Die am IS. Januar eingetretene Ermäßigung der Gebühren für Fernbriese, Kernpostkarten und Pakete belastet den Haushalt der Deutschen Reichspost mit Einnahmeaussällen von 130 Milt. RM. Dazu treten die Ausfälle aus der am 1. März 1831 vorausge gangenen Ermäßigung der Drucksachengebühren, die sich auf 40 Milt. RM belaufen. Es sind also seit diesem Zeitpunkt rund 170 MIII. RM zur Senkung der Posttarise aufgewendet worden, die der Wirtschaft zugute gekommen sind. Bei dieser Sachlage kann ich Ihre Auffassung, daß die bisherigen Postgebührenermäßigungen ungenügend seien, nicht als berechtigt anerkennen. Auch Ihr Standpunkt, daß die am 1. März 1831 eingetretene Ermätzigung der Drucksachengebühren geringe Bedeutung habe, weil Werbeschriften fast durchweg mehr als Ai Gramm wiegen, entspricht nicht den tatsächlichen Verhältnissen. Durch die Gebührenermäßigung ist die Mehrzahl der Drucksachen verbilligt worden. Mit der Aufwendung von 170 Rill. RM für Senkung der Posttarise ist die Deutsche Reichspost bis an die äußerste Grenze des für sie wirtschaftlich Tragbaren gegangen. Für eine weitere Senkung der Gebühren kann sie bei ihrer gegenwärtigen Wirt schaftslage keine Mittel verfügbar machen. Die Annahme, die Verbilligung der Tarife belebe den Ver kehr in dem Maße, daß Ausfälle durch Verkehrszuwachs ausge glichen würden, ist nach den immer wieder gemachten Erfahrungen, auch bei ausländischen Postverwaltungen, nicht begründet. Die Ermäßigung der Drncksachengebiihrcn im März 1831 hat dies wiederum gezeigtt denn der Druckfachenverlehr ist trotz der Er mäßigung der Gebühren Im vergangenen Jahr weiter zurück» gegangen. Tarissenkungen bedeuten also in jedem Fall einen Aus fall an Einnahmen. — Ich bedauere, daß ich bei dieser Sachlage eine weitere Ermäßigung der Drucksachengebühren vorerst nicht in Aussicht stellen kann.» Gehilfenprüfung des Kreisvereins der Rheinisch-Westfälischen Buchhändler. Nach allen Erörterungen über das Für und Wider einer Ge- hilfenprüsung hat der Kreisverein Rheinisch-Westfälischer Buchhänd ler am 11. September nach Beendigung der diesjährigen Freizeit auf der Freusburg bei Kirchen an der Sieg eine öffentliche Gehilfen- prüsung durchgeführt. Es ist dies nach Hannover der zweite Ver such, aus den rein theoretischen Erörterungen zur Praxis durch- zu stoßen. Ohne an dieser Stelle über die Notwendigkeit solcher Prüfungen Stellung zu nehmen, möchte ich feststellen, das; sie einen eminenten erzieherischen Wert haben, sie zwingen zu einer intensiven Beschäfti gung mit allen jenen Dingen buchhändlerischen Wissens, die nicht in jedem Betriebe gang und gäbe sind und erziehen zur Selbstbildung und Weiterarbeit an sich selbst. Der Kreisverein Rheinland-Westfalen hatte durch eine beson dere Kommission, die er vom Vorstande aus bestimmte, die Prüfung bis in alle Einzelheiten sorgfältig vorbereiten lassen, wobei der Kommission die vom Bildungsausschuß des Börsenvereins heraus gegebenen Richtlinien als Grundlage dienten, und so konnte im August ein Rundschreiben an die Mitglieder des Kreisvereins her- ausgchen, in dem sie zur Anmeldung von jungen Buchhändlern zur Prüfung aufgefordert wurden. 850 Zur Prüfung meldeten sich acht Prüflinge, sieben männliche und ein weiblicher, denen folgende Themen, von denen zwei ausgewählt werden mußten, zur schriftlichen Bearbeitung gestellt worden sind: 1. Welche Bücher, die bei der Sie ausbildenden Firma vorrätig sind, können Sie als Weihnachtsgeschenk von bleibendem Wert für einen Sekundaner empfehlen? a) In der Preislage von 8 bis 12 Mark, b) in der Preislage von 4 bis 0 Mark, c) in der Preislage von 2 bis 3 Mark. — Es genügt, wenn in jeder Preisgruppe drei bis fünf Titel genannt werden, doch ist jeder Empfehlung eine Begründung von einer bis drei Schreib- maschinenzeilen beizufügen. 2. Welche fünf neueren Romane haben Sie in letzter Zeit beson ders gern empfohlen? Wie haben Sie Ihre Empfehlung be gründet und für welche Art Kunden haben Sie die Bücher empfohlen? — Für jedes Buch steht ein Raum von höchstens zehn Schreibmaschinenzeilen zur Verfügung. 3. Bei dem Vertreter Eifrig des Verlages Georg Kleinlich sind zwei Exemplare eines neueren Nomanes zur Probe mit 45?ä bestellt worden. Der Verlag lehnt die Lieferung mit 45N ab, da er erst ab zehn Exemplare diesen hohen Rabatt gewähren kann. Er liefert zwei Exemplare mit 40N. Was werden Sie dem Verlag schreiben? 4. Eine auswärtige Kundin beschwert sich, daß der Roman: Katrin wird Soldat, den Sie ihr empfohlen haben, gar nicht ihren Wünschen entspricht. Sie sei neulich zu eilig gewesen, um sich näher zu spezialisieren; aber man habe doch wissen müssen, daß sie als alte Dame keinen aufregenden Kriegsroman lese. Sie kaufe schon seit zwanzig Jahren in der betreffenden Buch handlung. Was würden Sie der Dame schreiben? Der Chef ist verreist und Sie müssen selbst antworten. 5. Ein Kunde wünscht ein schriftliches Angebot ans Bücher über die Weltwirtschaftskrise. Es sind diesem Kunden etwa sechs Bücher zu nennen und kurz zu charakterisieren, sodaß sich der Kunde ein ungefähres Bild vom Inhalt der Bücher und der Einstellung der Verfasser machen kann. 6. Wie würden Sie einen Werbeplan für ein bnchhändlerisches Sondergcbiet nach Ihrer Wahl aufziehen? Welche Briefent würfe nsw. würden Sie Vorschlägen? Mit diesen schriftlichen Arbeiten waren bis zum 4. September ein kurzer Lebenslauf mit besonderer Berücksichtigung des buchhänd lerischen Bildungsganges, das letzte Schulzeugnis und das Lehr zeugnis einzureichen. Die Anforderung der schriftlichen Arbeiten und Zeugnisse war be sonders wichtig, da dadurch die Prüfungskommission, die aus den Herren Max Franke, Köln (Paul Neubner) als Vorsitzender, Erich Haake, Essen (Otto Schmcmann), und Hans Ferdinand Schultz, Bonn (Friedrich Cohen) als Beisitzer bestand, sich vorher ein Bild von den zu Prüfenden machen konnte. Bei der mündlichen Prüfung wurden je vier der Prüflinge gleichzeitig geprüft, denen die Bibliographien, das Börsenblatt und die im Sortimentsbetrieb üblichen Fakturen und Formulare zur Verfügung standen. Die Fragen waren so aufgebaut, daß die eine aus der anderen organisch Herausmuchs. In einem sehr lebhaftem Frage- und Ant wortspiele wurde über Aufbau und Organisation des Buchhandels, Verkehrs- und Verkaufsordnung, die wesentlichen Bibliographien und Nachschlagewerke gesprochen, über die Einteilung des Sorti mentslagers und seine Gliederung nach Wissenschaften, der Gang einer Bestellung von der Aufnahme bis zur Expedition an den Kun den. Bücher mußten nach den verschiedensten Gesichtspunkten an ver schiedene Kunden empfohlen werden, Fehler aus Verlegerfakturen, die wichtigsten Vcrlagsfirmen mit ihren Autoren fcstgestellt werden und vieles andere mehr. Für jeden Prüfling stand ungefähr eine halbe Stunde zur Ver fügung. Eine Zeit, die durchaus genügte, um sich ein ausreichendes Bild über die Leistungen und Kenntnisse des Prüflings zu ver schaffen. Die schriftlichen Arbeiten und die Leistungen in den münd lichen Prüfungen waren durchaus zufriedenstellend, sodaß die Kom mission nach kurzer Beratung den jungen Buchhändlern zur bestande nen Prüfung Glück wünschen konnte. Der Prüfung wohnten bei der Vorsitzende des Kreisvereins, Herr Hammerschmidt, Hagen, und der Syndikus des Kreisvereins Herr vr. Hopfs. Abschließend darf gesagt werden, daß die Überzeugung gewonnen morden ist, diese Prüfungen fortsetzen zu müssen, da der Kreisverein Rheinland-Westfalen nach den gemachten Erfahrungen sich der Not wendigkeit solcher Prüfungen nicht mehr verschließen kann. Erich Haake.
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