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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 26.11.1932
- Strukturtyp
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- 1932-11-26
- Erscheinungsdatum
- 26.11.1932
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- Deutsch
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vorragender Aufstellung veranstaltete Ausstellung endlich mit alt hergebrachten Vorurteilen brechen müsse: Reproduktionen, schlechte Abzüge und noch schlechtere Nachdrucke — die als »Piranesi« hin genommen werden — haben es mit sich gebracht, das; dieser kraftvolle Künstler etwas in Misskredit kam. Wer aber hier diese pracht vollen Stiche betrachtet und die aus den Tischen ausgebreiteten Bände durchblättere, müsse zu einem ganz anderen Urteil über diesen Meister der römischen Vedute kommen. Das Hauptstiick der Ausstellang bildet die äußerst seltene Folge der »Carceri«. Sie sind (als Leihgabe) in einem ausgezeichneten Abdruck der ersten Ausgabe und daneben zum Vergleich (aus den Beständen des Antiquariats Olschki) in einem äußerst kräftigen Abdruck der vom Künstler erst fünfzehn Jahre später gegebenen endgültigen Fassung vorhanden. Diese sowie die ebenso seltenen Probe- und Zustandsdrucke aus den »Vecluto cki Koma« gewähren einen sehr interessanten Einblick in die Arbeits weise Piranesis, die nicht selten an die Rembrandts erinnert. — Der ideelle Erfolg .dieser Ausstellung — gemessen an der großen Zahl der Besucher — bringt den Beweis, wie stark und gegenwartsnahe noch immer die Stiche dieses großen Meisters des 18. Jahrhunderts sind und welche Beziehungen zur Kunst Piranesis und zu den Dar stellungen selbst noch heute lebendig sind. Die Missionsdruckausstellung des Gutenbergmuseums auf der Mainzer Zitadelle. — Die Druckgeschichte der meisten außereuropäi schen Länder ist in ihren ersten Kapiteln fast immer ein Stück Mis sionsgeschichte. Missionare bringen Letter und Druckerpresse als helfendes Werkzeug für die Arbeit an der Christianisierung mit ins Land. Haben sie nicht Setzer und Drucker aus der Heimat mit genommen, so sind sie auch die ersten Druckhandwerker in dem Mis- sionsland. Die Missionsdruckausstellung (Dauerausstellung) ist die jüngste Abteilung des Gutenbergmuseums. Sie ist ein beredtes Zeugnis da für, was Interesse und Sammlerfleiß eines Liebhabers für eine öffentliche Sammlung bedeuten können. Herr Oberkirchenrat Rudolf Zentgraf in Mainz, Superintendent der Provinz Rheinhessen und zugleich Referent des Hessischen Landeskirchenamtes für äußere Mis sion, hat aus dem Dublettenbestand der Büchereien von 16 deutschen evangelischen Missionsgesellfchaften 900 Missionsdrucke zusammen gebracht, daraus die Ausstellung aufgebaut und diese dem Guten- bergmnseum übereignet. Es ist selbstverständlich, daß in dieser Sammlung das Gebrauchsbuch überwiegt. Für die eigentliche Mis sionstätigkeit bestimmt sind die vielen Bibeln, Biblischen Geschichten, Katechismen, Gebetbücher, Liederbücher, Traktate, die apologetischen, polemischen und kirchenhistorischen Schriften. Stark vertreten sind auch die in den Missionsschulen benutzten Bücher, die Sprachlehren, Wörterbücher, Fibeln und Rechenbücher. Bei den meisten dieser Schriften liegt das Erscheinungsjahr nicht wett zurück. Nur in der Abteilung Ostindien sieht man einige wenige theologische Werke aus dem achtzehnten Jahrhundert und dem Anfang des neunzehnten. Bietet auch die Ausstellung dem nur historisch Interessierten nicht allzuviel, so wird aber jedermann überrascht sein von dem Eindruck, den er von der Mannigfaltigkeit der Nationalschriften des nahen und fernen Orients erhält. Ein unglaublicher Reichtum entfaltet sich in den indischen Nationalschriften des Uraon, Bunan, Tibe tischen, Gujarati, Bengali, Santali, Bihari, Sindhi, Hindi, Panjabi, Chambiali, Gantali, Marathi, Mundart usw. Die gewachsene Schön heit des Schriftbildes ist so unverwüstlich, daß ihr auch mechanisie render europäischer Schriftguß nicht viel anzuhaben vermochte. Die Schrift soll immer nur als eine von vielen Ausdrucks formen einer Kultur aufgesaßt werden. Zahlreiche den Drucken bei gegebene Bilder geben eine gute Anschauung von dem Lebensraum und den Eigenheiten der einzelnen Völker. Daß die Missionare aus das Kulturgut des Missionslandes oft nicht genügend eingegangen sind, und daß nur zn lange die Missionsmethoden zu sehr nach euro päischem Muster zugeschnitten waren, wird jedem Besucher der Mis- sionsausstellnng deutlich (Nazarenerbilder in Biblischen Geschichten für Inder; Weltgeschichte doziert man den Orientalen nach dem guten alten Andrä!) Erfreulicherweise entdeckt man aber auch gar manchen Ansatz zu Neuem und Besserem: Man läßt Chinesen selbst Missionsplakate malen. Für Chinesen, die sich weigern, die Bibel in lateinischer Schrift zu lesen, schaffen der Missionar Piton und nach ihm vr. Kilpper eine aus dem Mandarin (klassischen Chine sisch) abgeleitete Schrift für den Hakka-Dialekt. Die Amerikanerin Anna Wood bemüht sich um eine christlich-arabische Buchkunst. König Njoja von Bamum (Kamerun) wird von der Baseler Mission zu seiner Erfindung, dem Bamumalphabet angeregt, das neben der von dem Eskimo Nek in Labrador ausgedachten Schrift zu sehen ist. Die Ausstellung wird dadurch noch gewinnen, daß demnächst durch die Erweiterung des Ausstellungsraumes die gedrängte Fülle beseitigt und eine noch übersichtlichere Anordnung der einzelnen Stücke ermöglicht wird. vr. Hans Knies, Mainz. Buchdruck in Lörrach. — Das erste Kapitel eines kürzlich er schienenen Buches von I. Wilhelm: Aus Lörrach und Nachbarschaft. Kunst- und kulturgeschichtliche Bilder. (Lörrach 1932: Verlag Ober länder Bote) lautet: Buchdruckerkunst im alten Lörrach. Der Buch drucker Sam. Aug. de la Karriere entstammt einer Hugenotten familie, die aus Vic in Lothringen nach Basel kam. Da er sich als Nichtbasler in Basel nicht selbständig machen konnte, wandte er sich nach Lörrach, wo er als Baden-Durlachischer Schutzbürger Aufnahme fand. Sein erstes Erzeugnis ist mit 1743 datiert. Er verlegte eine typographisch hervorragende Bibel und Gesang- und Gebetbücher so wie mehrere Einblattdrucke, die in der Schrift beschrieben sind. Uber den »Wert« eines Gedichtes macht Bö r ries, Freiherr von Münchhausen im Novemberheft der »Neuen Literatur« folgende Betrachtung: »Die zufällige Frage eines Freundes in einem volkswirtschaftlichen Gespräche Mag zum Anlaß eines kleinen Nechen- exempels werden, das, soviel ich weiß, in gleicher oder ähnlicher Form noch nicht versucht wurde. Mein Gedicht ,Alte Landsknechte im Himmel' ist am 26. September 1900 geschrieben. Es erschien noch im gleichen Jahre in der Hamburger Zeitschrift ,Der Lotse' und brachte mir 20 NM Honorar ein. Der Nachdruck im ,Göttinger Musen- Almanach' von 1901 war Honorarlos. Das Gedicht steht in meinen .Balladen und Liedern' (95 Tausend), in der ,Beerenauslese" (112 Tausend), und im ,Balladenbuche' (21 Tausend). Da ich vom Verkaufspreis meiner Bücher 20 Prozent Honorar erhalte, kann ich durch einfache Division (je 2 Seiten von der Seitenzahl der Bücher) feststellen, daß mir bas Gedicht in den drei Büchern zusammen bis heute 1441.89 NM eingebracht hat. Die Nachdrucke in den Antho logien dieser 30 Jahre sind nur zu schätzen, werden aber wohl diese Zahl auf 2000 NM erhöhen. Im Rundfunk ist das Gedicht in den Jahren 1929—1932 nennzehnmal gesprochen morden und hat dort 266.55 NM gebracht. Der Gesamterlös der lustigen kleinen Ballade betrug also in ihren ersten 30 Lebensjahren etwa 2266 NM. Wenn ich freilich auch die Vortragshonorare dieser Zeit in gleicher Weise rechnerisch auswerten wollte, käme eine weit höhere Summe heraus. Ich wurde zunächst ausgelacht, als ich von dem volkswirtschaftlichen Wert eines einzelnen Gedichtes sprach, aber ich glaube doch, daß ein solcher sich bisweilen errechnen läßt. — Leider sind es bei jedem Dichter nur wenige Schöpfungen, denen die freundliche Teilnahme der Leser schaft das Los so angenehm gestaltet!« Das Deutsche Buchmuscum. — Aus einem besonderen Anlaß wird uns mitgeteilt, daß das Deutsche Buchmuseum in Leipzig mit seinen Sammlungen den Mitgliedern des Börsenvereins und der Deutschen Buchhändler-Lehranstalt jederzeit zur Verfügung steht und daß es Wünsche und Anfragen stets zu erfüllen suchen wird. Goethe-Ausstellung in Paris. — Für den in Nummer 272, S. 843 erwähnten Katalog hat die Buchhandlung Alfred Lorentz in Leipzig den Kommissionsverlag übernommen. Der Preis ist NM 4.— . VerkebrSnackrickten. Postwertzeichen. — Postkarten mit eingedruckter Freimarke zu 8 Rpf. und einem Freimachungswert non 8 Rpf. verlieren mit Ablauf des Monats November im Verkehr mit dem Ausland ihre Gültigkeit. Für Len Jnlandverkehr wird dis Gültigkeitsdauer der Karten bis Ende Juni 1983 verlängert. Be! dem Versand von Bücherzetteln müssen die Postalischen Be stimmungen genau eingehaltcn werden. — Die wiederholten Hinweise im Börsenblatt lzuleyt in Nr. 281 vom 8. November 183L> wurden leider nicht beachtet. Ein großer Berliner Verlag erhält täglich zahl reiche Bücherzettel, für die er Nachgebühren bezahlen muß. Es werden den Bücherbestellungen Ansragen hinzugefügt, die mit der Bestellung in keinem Zusammenhang stehen. Man erkundigt sich nach dem Erscheinen neuer Auflagen, nach Preisen, nach anderen Werken, die empfohlen werben könnten, schreibt Lieferungsbedingungen vor »nd übersieht, daß solche Anfrage» und Zusätze nicht als Bücher- zettcl zu der Gebühr von 3 Pfg. versandt werden können, sondern als Postkarte freigemacht werden müssen. Der Verlag hat bisher im Interesse des Sortiments dis An nahme der mit Strafporto belasteten Bücherzettel nicht verweigert, die tägliche Portobelastung, die ihm durch die Unachtsamkeit der Be steller entsteht, ist aber für die Dauer untragbar. Um Kosten und Verzögerungen zu vermeiden, ist genaue Beachtung nachstehender Versandbedingungen erforderlich; ausführlicher sind die Vorschriften in der Im Verlag des Börfenvereins erschienenen Broschüre »Bücher zettel« enthalten, Preis —.25 RM. Im innerdeutschen Verkehr sowie im Verkehr mit dem Freistaat Danzig, im Memelgebiet, Litauen, Österreich, Luxemburg und der
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