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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 24.12.1932
- Strukturtyp
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- 1932-12-24
- Erscheinungsdatum
- 24.12.1932
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- Deutsch
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gerührt, als ich diese infame Anzeige in der Allgemeinen las, die aus einer unbegreiflichen Stouräerie des Nedacteurs aufgenommen wurde. Entweder ist sie von s?s eingesandt, oder von einem Freund der Melle V., der gerne realisiert hätte, was noch nicht stattfand .. ?) Erfreuen Sie mich bald mit den besten Nachrichten und lassen Sie uns Ihnen allen aufs herzlichste anempfohlen seyn, in 8—10 Tagen hofft meine liebe Frau ihre Entbindung.') JF Cotta. *) Die Nachricht war begründet, Goethe hatte sich im Oktober 1800 mit Christiane trauen lassen. ") Am 8. Dez. 1806 wurde Cottas Tochter Jda geboren. Tttb. 11. Oktober 1808. Es war mir eine sehr erfreuliche Erscheinung, als ich Ihre liebe Hand in der Aufschrift bemerkte, die mir Ihr gütiges vom 22. v. M. überbrachte, und ich danke Ihnen, verehrungswürdigste Freundin aufs herzlichste, daß Sie mich so gütig über alles das belehren wollen, was mir so nahe liegt... Unsere Wein Ernte ist durch das Negenwetter sehr verdorben, die Hälfte mag zu Grund gegangen seyn, und noch steht viel Frucht außen. Trotz des schlechten Wetter wohnen wir aber immer noch im Garten: die schöne Natur ist hier in jedem heitern Himmelsblick ge nießbar und schlägt der lieben Jda besonders wohl zu. Ueberhaupt befindet sich, mich ausgenommen, die ganze Familie recht nwhl — ich soll nach dem einstimmigen Rath meiner Aerzte in meinem Ge schäft pausieren, das heißt beinahe das Unmöglichste gefordert — Sterben mag ich wohl, nur nicht krank und unbrauchbar seyn. Und während ich gerne meine Stunden verdoppelt führte, soll ich sie ver mindern. Fernows Schicksal hat mich sehr affiziert, er hat mir sein ganzes Unglück anvertraut — ich hoffe, er stirbt, auch in Bezug auf seine Kinder, beruhigt*). Mögen Sie mich doch recht bald mit den besten Nachrichten er freuen. Unwandelbare Verehrung JF Cotta. *) Der Aesthetiker Karl Ludwig Fernow, zuletzt Bibliothekar der Herzogin Anna Amalia von Weimar, starb am 4. Dez. 1808. Cotta tilgte dessen größere Schuld aus Rücksicht auf die ver armten Kinder. Als kleine Abzahlung verfaßte Johanna Scho penhauer die Biographie ihres Freundes, die im Cottaschen Ver lag erschien. Stuttg. 14. April 1815. Leider ist es mir diesmal nicht vergönnt, Sie verehrte Freundin, zu sehen — die Landtagsangelegenheiten*), an denen mich Vater landsliebe so lebendigen Antheil nehmen ließen, erlauben es mir nicht und das Empfindlichste dabei ist mir gewiß, das Vergnügen zu entbehren, Sie ein paar Augenblicke meiner unausgesetzten Ver ehrung persönlich versichern zu können. Je dunkler die Zeiten aussehen, desto mehr fühlt mein Herz den Drang sich gegen Vertraute auszuleeren. Versteht man den gereif ten Willen der Völker, so ist nichts zu besorgen, so gehen wir ge segneter aus diesem Kampf heraus. Unser theurer Kronprinz') hat diesen Sinn, und so kann ich für Würtemberg zunächst noch Hoff nung hegen. Georg beschwört mich ihn ins Feld zu lassen — fürs Vaterland sag ich Ja! Bei uns herrscht ein wahrhaft schöner, großer Sinn. — Er freuen Sie mich doch bald mit einigen Zeilen und lassen Sie mich besonders von Ihrer lieben Familie gute Nachrichten vernehmen... Mit Völkel'), der ein rechtlicher Mann ist, habe ich in Wien Be kanntschaft gemacht u. so ist auch dieses Verhältnis klar. Heut die herzlichsten Empfehlungen von meiner lieben Frau, Rapps u. Danneckers'). JF Cotta. r) Seit März 1815 war Cotta Abgeordneter des Bezirks Böblingen. An den württembergischen Versassungskämpfen nahm er tätigen Anteil, der ihn zuerst auf Seite der Landschaft, dann ans die des Königs stellte. -) Wilhelm, wurde 1816 König. ') Vormund der Schillerschen Kinder. ') Die befreundeten Familien des Stuttgarter Kaufmanns Rapp und des Bildhauers Dannecker. Stuttgart 27. August 1816. Ihr gütiges v. 29. v. M. hat uns in Baden erfreut, gerade als wir Ihrer mit v. Beulwizens*) öfters gedacht, da Sie, verehrteste Freundin, dieser achtungswürdigen Familie so theuer sind. Es ge hört gewiß zu den größten Annehmlichkeiten des Badeaufenthalts, wenn man mit einigen Menschen znsammentrifft, die gleiche Gesin- 918 nnngen hegen und wenn diese dann in die Verehrung eines Dritten miteinstimmen, so ist das Vergnügen noch erhöht. — So ging cs uns mit v. B.... Wir durchlebten recht vergnügte Stunden mit ihnen, und baten sie beim Gehen unserer bey Ihnen aufs Freund schaftlichste zu gedenken... Das gleiche bitte ich nun Sie, wenn Sie zu ihnen kommen. Was Sie mir über Ihre Familie und den Aufenthalt in Jena schrieben, hat mich tief ergriffen — ach! Könnten wir nur Eine Stunde zurückrufen, wie wir sie in Ihrem Garten mit dem Ver ewigten Freund genossen... Die Idee wegen des Ankaufs eines Gutes sollten wir nun baldmöglich zu realisieren suchen, — wie viel kann denn auf die verschiedene Weise zusammengekommen seyn — Habe ich einmal das Nöthige, so können wir dann weiter sammeln. In der Anlage lege ich nun den gewünschten Contract ein; den Druck werde ich erst bis Ostern etwa beginnen; zunächst habe ich eine Anzeige verbreitet um wenigstens dem Nachdruck, der in Cöln angezeigt wurde, zuvor zukommen. — Nun sind aber eine Menge Menschen, die Theater, histor. Schriften etc. beisammen gedruckt wünschen. Diesem kann man entsprechen und doch Körners Ab theilung beibehalten — nämlich bey jeder einzelnen Abtheilnng wieder die Zeitperioden beobachten, so wäre alles beachtet und zu frieden gestellt. Mit unser aller herzlichsten Empfehlungen und mit der wärm sten Verehrung JF Cotta. *) Beulwitz war der erste Mann von Charlottes Schwester, nach maligen Frau v. Wolzogen, s. »Briefwechsel zwischen Schiller und Cotta« S. 566 CH. v. Schillers Schreiben vom 26. Sept. 1816. Stuttg. 30. Aug. 1817. Nachdem ich lange mich nach Briefen von Ihnen, verehrte Freun din, gesehnt hatte, werde ich endlich durch Ihr Werthes v. 18. er freut. . . . Daß Sie Carls Anstellung beruhigen darf, können Sie getrost annehmen, denn wenn gleich der Anfang nicht glänzend in pekuniärer Hinsicht ist, so wird sich diß sicher zum besten wenden durch sein fleißiges Bemühen, recht brauchbar in seinem Fach zu sein.. .*) Mit uns muß Carl nun den guten Willen beachtend vorlieb nehmen, denn die politischen Verhältnisse haben vieles, selbst bei unfern alten Freunden verstimmt und diß gehört mit zu den härtesten Erfahrungen meines Lebens von Menschen mißkannt oder wenigstens nicht vertreten zu werden, die mir das Zeugniß eines 30jährigen unbescholtenen Lebens geben mußten') und neben diesen betrübenden Erfahrungen habe ich noch die große Sorge, daß der gute Georg auf der Brust seit Ostern leidet Die Aerzte versichern zwar, es sey nur rheumatisch, aber den sorglichen Eltern liegt es doch schwer auf dem Herzen, und so habe ich außen und innen nnM kummervolle Ansichten und muß mich mit dem Blick in eine bessert Welt zu trösten suchen. Carls Besuch ist mir auch in dieser Hinsicht^ willkommen, denn er ist mir gleichsam ein tröstender Gast aus einer anderen Welt von unserem Verewigten Freund, der schon hienieden das Göttliche ahnte . . . Mit unser aller herzlichsten Empfehlungen und mit unwandel barer Verehrung JF Cotta. ') Durch Cottas Vermittlung l>ei der Königin Katharina von Württemberg erhielt Carl v. Schiller eine Anstellung im württem- lxrgischen Forstdienst. ') Als Cotta sich auf Seite des Fürsten und gegen die reaktionären Bestrebungen der »Opposition« stellte. Stuttgart. 25. Aug. 1818. Es hat mich und meine liebe Familie sehr gefreut wieder ein mal ein Lebenszeichen von Ihnen verehrte Freundin durch Ihr gü tiges Schreiben v. 17. diss. zu erhalten und wir bedauern nur dar aus zu vernehmen, daß Ihre angegriffene Gesundheit sich noch nicht gänzlich hergestellt hat. Möge das Spütjahr ersezen was vieleicht die zu große Hize des Sommers nicht erlaubte! Carls Laufbahn ist nun für eine schöne Zukunft eröffnet; frei lich wird er sich noch 1—2 Jahre anstrengen müssen — MalchnS mit dem ich über ihn schon etlichemale sprach will ihm sehr wohl. — Wegen der Stistsstellen möchte es wohl am besten seyn, wenn Sie Ihre so wohlwollende, besonders auch Ihnen und Ihrer Fami lie so freundlich und gnädig beschüzcnde s ?) Erbgroßherzogi» be stimmen möchten, an unsre Königin darüber zu schreiben... Fst es möglich und ich zweifle nicht daran, so würde es dann gewiß ge währt. Georgs Gesundheit hat sich seit 3—4 Wochen so erholt daß ich nun hoffe diese unsre bisherige große Sorge sey nun gehoben
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