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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 12.09.1933
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- 1933-09-12
- Erscheinungsdatum
- 12.09.1933
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Nr. 212 IR. 103). Leipzig, Dienstag den 12, September 1933. 100. Jahrgang. ÄÄMwmüer TA Der Verein der Buchhändler zu Leipzig Leipzig, den 8, September 1933 An sämtliche Mitglieder! Der Aktionsausschuß des Vereins der Buchhändler zu Leipzig hat auf Grund der eingegangenen Meldungen festgestellt, daß zur Zeit im Leipziger Buchhandel 2S8 Lehrlinge (darunter 80 weibliche) beschäftigt find. Von diesen Lehrlingen besuchen nur 11V die Deutsche Buchhändler-Lehranstalt zu Leipzig. Der Aktionsausschuß ist, in vollständiger llebereinstimmung mit der Deutschen Arbeitsfront, der Ileberzeugung, daß dieser Zustand in Kürze zum Heranwachsen eines buchhändlerisch völlig ungenügenden Nachwuchses führen wird. Er macht daher, nach dem die Träger der Anstalt das Lehrprogramm im Sinne einer stärkeren fachlichen Ausbildung einer scharfen Prüfung unter zogen haben, den, buchhändlerischen Firmen zur Pflicht, ihre Buchhandelslehrlinge die Fachanstalt besuchen zu lassen. Zu diesem Zweck legt er den Firmen auf, im Einvernehmen mit ihren Lehrlingen zu entscheiden, welche der 258 Lehrlinge als rein kaufmännische Büroangestellte ausgebildet werden und welche Lehrlings zu buchhändlerischen Gehilfen herangebildet werden. Buchhändlerische Lehrlinge, die die Fachschule nicht besucht haben, werden ab Ostern 1934 nicht zur Gehilfen-Prüfung zugelassen werden. Die Arbeitsfront (Reichsfachgruppe Buchhandel im DHV.) wird sie nicht als ausgelernte Buchhandlungs gehilfen anerkennen. Die kaufmännischen Lehrlinge gehören in die Lehrlingsabteilung der Öffentlichen Handelslehranstalt, Die buchhändlerischen Lehrlinge, die Ostern 1934 ihre Lehrzeit beenden, sind ab 1, Oktober 1933 zu einem Halbjahrskursus in die Deutsche Buchhändler-Lehranstalt zu Leipzig zu überweisen, Kosten des Halbjahrskursus RM 40,—, bei bestehender Bedürftig keit kann in Einzelfällen ein Nachlaß oder Erlaß der Kosten gewährt werden, Anmeldungen sind bis spätestens 20, September 1933 zu richten an: Kanzlei der Deutschen Buchhändler-Lehranstalt, Leipzig, Platostraße 1a I Der neue Lehrplan kann dort in Empfang genommen werden, Oer Aktionsausschuß Deutsche Arbeitsfront des Vereins der Buchhändler zu Leipzig Beichsfachgruppe Buchhandel im OHD. A, Hiersemann, Vorsteher Franz Bolz O Zur Erklärung des Rundschreibens vom 8, September 1933 gibt der Akttonsausschuß folgendes bekannt: Die Einrichtung des Halbjahrs-Kurses ist als eine Notmaßnahme gedacht, um denjenigen Lehrlingen, die Ostern 1934 aus lernen, noch die Möglichkeit zu verschaffen, nach dem neuen Lehrplan eine schulmäßige Ausbildung ihres buchhändlerischen Wissens zu genießen, Lehrlinge mit Volksschulbildung, die Ostern 1934 das zweite oder dritte Lehrlingsjahr beginnen, haben selbstverständlich in Zukunft die dreijährige Lehrlingsabteilung zu besuchen, sie werden allerdings nur ein bzw, zwei Jahre die Schule besuchen können. Die Buchhandels-Lehrlinge mit dem Zeugnis mittlerer Reife oder mit dem Reife-Zeugnis haben ab 1934 den bisher nur fakultativen einjährigen Fachkursus nunmehr obligatorisch zu besuchen. Wir machen nochmals darauf aufmerksam, daß in Zukunft ausgelernte Lehrlinge, die die Schule nicht besucht haben, nicht als Buchhandlungsgehilfen anerkannt werden, A, Hiersemann, Vorsteher, Zur Wirtschaftslage. Bon Prof, Or, G. Menz, sDie weltwirtschaftliche Lage — Konjunkturlagc in Deutschland — Der Buchhandel — Papicrpreise.f Der ergebnislose Abbruch der Londoner Wcltwirtschaftskonfc- renz hat in der Weltwirtschaftslage vorerst ein gewisses Vakuum hinterlassen. Hier und da sind Wohl einzelne weitere Schritte erfolgt, Versuche unternommen worden, Einzelmaßnahmen gelungen. Alles ist aber ohne wirkliche Bedeutung und tiefere Wirkung, Die Lage ist mehr durch das gekennzeichnet, was nicht geschehen ist. So sind z, B, die Versuche, den Weltweizenmarkt zu sanieren, die eine Zeitlang gar nicht aussichtslos erschienen und wenigstens den Ersatz eines Erfolges der Londoner Bemühungen versprachen, sang- und klanglos verloschen. Die Ernteergebnisse werden so eingeschätzt, daß die Welt auch ohne besondere Maßnah inen diesmal mit dem Weizenproblein fertig werden zu können hof fen darf. Die Natur hat so die Geschäftigkeit der Menschen gegen standslos werden lassen. Es gibt Vertreter der Ansicht genug, die überhaupt eine leichtere Überwindung der Krise allenthalben er wartet, wenn der Mensch die Heilung der Natur überließe und weni ger in den Ablauf cingrifse. Sie sind aber doch in der Minderheit, Immerhin zeigt sich immer wieder, daß die tatsächliche Entwicklung doch stets noch anders gehen kann, als menschliche Berechnung zu nächst annimmt. Ein neues Beispiel dafür hat die Abkehr der Ver einigten Staaten vom Goldstandard geliefert. Ähnlich wie die Pfundabwertung seinerzeit zur Auflösung der indischen Goldhorte führte, die England erst in völlig unerwarteter Weise die Über windung der Währungserschütterung erleichterte, so hat der Dollar sturz jetzt zur Mobilisierung der auf eine Milliarde geschätzten ame rikanischen Noten Anlaß gegeben, die in aller Welt als inflations geschützte Reserven gehamstert und dem Umlauf entzogen worden waren. Dadurch, daß Amerika die Goldaussuhr wieder sreigegcben hat, ist die Einlösung erleichtert. Wie weit davon eine belebende Wirkung ausgehen wird, bleibt freilich noch abzuwartcn. Gänzlich ohne Wirkung können diese Vorgänge nicht bleiben. Sie beschränken 691
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