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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 09.09.1933
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- 1933-09-09
- Erscheinungsdatum
- 09.09.1933
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- Deutsch
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X- 210, 9. September 1933. Redaktioneller Teil. BSrl-nblat« I- d. DÜchnBuchbanskl. einzustellen. Harte Kämpfe gab cs um die Bewilligung des Rabatts für Bibliotheken und Behörden. Die mangelnde Einsicht höherer Verwaltungsstellen hat es leider verhindert, daß der Ladenpreis im Buchhandel ausnahmslos anerkannt wurde. So mußten notge drungen Ausnahmen bewilligt werden, die den Sündern immer wieder Gelegenheit boten, die Berkaufsbcstimmungen zu umgehen. Zwar besserten sich die Verhältnisse von Jahr zu Jahr, aber noch oft mußten sich Vorstand und Hauptversammlung mit solchen das Ladenpreisprinzip durchbrechenden Abweichungen befassen. Daneben ging der Kampf gegen die Auch-Buchhändler, die Vereinsbuchhandlungen, die Warenhäuser, gegen das Zeitungs- Prämien-Unwesen. Das waren die Hauptdinge, um die cs in den ersten 25 Jahren der Verbandsarbeit ging. Reinold Kreisch- mann, Max Niemeyer, Eugen Strien, Paul Wunschmann und Max Kretschmarin sind es gewesen, die in diesem Zeitraum die Geschicke des Verbandes mit fester Hand leiteten und einen nicht unbeträchtlichen Teil ihrer Arbeitskraft dem Gemeinwohl des Buchhändlerstands widmeten. Wie schlecht es in den 80er Jahren im Buchhandel ausgesehen haben muß, geht aus der Tatsache hervor, daß Reinold Kretschmarin seinem Sohne Max dringend nahelegte, einen akademischen Berus zu ergreifen, da er die Aussichten im Buchhandel für äußerst ungünstig ansah. Wir wissen, daß Max Kretschmann mit dem Optimismus der Jugend sich doch für den Buchhandel entschied und im Sächsisch-Thüringi schen Verband bis zu seinem Eintritt in den Vorstand des Börsen vereins eine große Rolle gespielt hat. Er gab damals sein Amt als Erster Vorsitzender an Walther Jäh- Halle ab, den heu tigen Vorsitzenden des Deutschen Berlegervereins. Die Verhältnisse hatten sich inzwischen gefestigt, so daß in den letzten 25 Jahren anders Probleme in Angriff genommen werden konnten. Schon in der ersten Hauptversammlung, die Walther Jäh leitete, 1912 in Rudolstadt, tauchen auf der Tagesordnung auch rein praktische Fragen aus: Buchhaltung, die Behandlung der Außenstände, Maßregeln gegen den Kreditbetrug. Es ging jetzt um die Umstellung des Buchhandels von althergebrachter Arbeits weise auf neuzeitliche Methoden im Verkauf, in der Werbung, in der Geschästsorganisation. Probleme wie die Fortbildung des buchhändlerischen Nachwuchses wurden zunächst zaghaft in Angriff genommen. Im Jahre 1914 lockte die Bugra nach Leipzig. Es waren alle Vorbereitungen getroffen, die Hauptversammlung des Verbandes im Deutschen Buchhändlerhaus abzuhaltcu, als der Krieg ausbrach. Viele von den Mitgliedern eilten zu den Waffen, andere nmßtcn den Mangel an jungen Arbeitskräften da durch ersetzen, daß sie selbst die Arbeit auf sich nahmen, die sonst auf mehrere Schultern verteilt war. Trotzdem ruhte die Verbands arbeit nicht. Der Ehrenvorsitzende Max Kretschmann unterstützte den zum Heeresdienst eingezogenen Vorsitzenden in der Geschäfts führung; so war cs auch im Kriegsjahr 1916 möglich, eine Tagung abzuhalten, auf der alle wichtigen Fragen besprochen werden konn ten. Von der Fülle der Verbandsarbeit in den Jnflationsjahren können wir bei der Kürze des Raumes, der uns zur Verfügung steht, nicht im einzelnen berichten. Es ist vielleicht auch noch in der Erinnerung aller, wie wichtig gerade damals die Organisationen waren, um das Allerschlimmste vom einzelnen abzuwenden. In jenen Jahren führte Fritz Wahle-Magdeburg die Geschäfte des Vorstandes und hat sich dadurch große Verdienste um den säch sisch-thüringischen Buchhandel erworben. Im Jahre 1924 wählte die Hauptversammlung Friedrich Reinecke-Magdeburg zum Ersten Vorsitzenden, unter dessen Leitung der Verband nunmehr neun Jahre steht. Friedrich Reinecke übt sein Führeramt mit unendlichem Fleiß und heiligen: Ernst aus. Es geht ihm um die Gesundung des Buchhandels als kaufmänni schen Stand und als Kulturfaktor; er hat von Anfang an dabei die fördernde Zustimmung seiner Vorstandskollegen und eine weise Haushaltung der Verbandskasse gefunden. Gewiß wurden von den früheren Hauptversammlungen schon oft Vorträge, die etwas be sonderes zu sagen hatten, in den Mittelpunkt gestellt. Reinecke ver stand cs aber, eine Reihe von Vortragenden, Hochschullehrern und Fachleuten heranzuziehen, die immer zu den aktuellsten Fragen der Zeit das Wort ergreifen konnten. Als erster Kreisverein veranstal tete der Sächsisch-Thüringische Buchhändler-Verband auf An regung von Eugen Diederichs Wochenendzusammenkünfte für 686 Chefs, die sich zu einer dauernden Einrichtung entwickelt haben. Es findet stets gegen Pfingsten ein Tressen statt und außerdem ein zweites mehrere Wochen vor Weihnachten. Diese Veranstaltungen sind auf die Praxis eingestellt, auch wenn Bildungsprobleme im Mittelpunkte der Vorträge stehen. Mit vieler Mühe und Arbeit hat sich Reinecke auch in den Dienst der Freizcitbewegung gestellt, seit dem Jahre 1928 wird von ihm jährlich eine Jungbuchhändlcr- arbeitswoche mit vielen Freistellen geleitet. Es sind heute schon Hunderte von jungen Leuten, die sich dankbar dieser Wochen er innern, in denen Reinecke ihnen die Möglichkeit zur Fortbildung geboten hat. Für die Lehrlinge werden außerdem Studienfahrten nach Leipzig fast jährlich kostenfrei veranstaltet, eine Einrichtung, die unseres Wissens nur noch vereinzelte Kreisvereinc haben. Seit wenigen Jahren hat Reinecke auch in seinem Verband eine Einrichtung geschaffen, die es ermöglicht, In vertraulichen Zir keln Erfahrungen auszutauschen und Anregungen zu geben. In Rundbriefen, die in jedem oder doch in jedem zweiten Monat ver sandt werden, berichtet ein geschlossener Kreis gegenseitig über die letzten geschäftlichen Ereignisse und Arbeiten. Die Firmen, die sich zu einem Kreis zusammenschließen, werden so ausgewählt, daß jede unmittelbare Konkurrenz ausgeschlossen ist, so daß offen über alle Geschäftsmaßnahmen gesprochen werden kann. Gewiß erfordert diese Einrichtung auch ein großes Maß von Vertrauen und Selbst disziplin; denn sie kann nur dann erfolgreich sein, wenn jeder Be teiligte dem Sinne des Ganzen entsprechend mitarbcitet. Die Er fahrungen, die mit ihr gemacht worden sind, sind aber so gute, daß sie auch von anderen Kreisvereinen nachgeahmt werden sollten. Es hat vor einigen Jahren bei der Umgestaltung der Börsen vereinsorganisation einmal die Frage zur Aussprache gestanden: Wozu brauchen wir noch Kreisvereinc? Wenn wir die Fülle von Arbeit überschauen, die gerade in den letzten zehn Jahren im Säch sisch-Thüringischen Buchhändler-Verband geleistet worden ist, dann wissen wir, warum die Mitglieder dieses Verbandes die oben er wähnte törichte Frage niemals gestellt haben; denn dieser Verband hat seine Aufgaben stets erfüllt. Er hat durch seine Leistungen be wiesen, daß er als landschaftliche Bereinigung der Buchhändler der Provinz Sachsen, der Länder Anhalt und Thüringen eine Not wendigkeit ist. Wenn eins neue Zeit auch die Ordnung des Wirt schaftslebens und der Berufsorganisation ändern wird, so kann sie eine Vereinigung wie den Sächsisch-Thüringischen Buchhändler- Verband nicht entbehren, gleichgültig, welche Form und welchen Namen sic haben wird. Deshalb kann der Sächsisch-Thüringische Buchhändler-Verband, der mit Stolz auf ,50 Jahre fruchtbarer Arbeit zurückblickt, auch für die Zukunft damit rechnen, daß ihm ein weites Arbeitsfeld verbleiben wird, aus dem er zum Wohle des deutschen Buchhandels für das neue Deutschland und für eine neue deutsche Kultur segensreich wirken kann. GeorgMüller. Aufklärungsfeldzug für Devölkerungspolitik und Rassenpflege. Das Ncichsmiuistcrium für Volksaufkläruug und Propaganda richtet an alle Organisationen, Verbände und Vereine im Deutschen Reich folgenden Ausruf: Einer der grundlegend wichtigsten Programmpnnkte der national- sozialistiscl>cn Älewegung war von jeher Durchdringung des politischen und wirtschaftlichen Lebens mit erbbiologischen Gedanken. Nach der Machtergreifung ist es mithin selbstverständliche Pflicht der nationalen Negierung, dieser programmatischen Forderung der Kampfjahre zum Durchbruch und Sieg zu verhelfen. Das ganze staatliche und völkische Leben wird in Zukunft durch stärkste Einwirkung bevölkerungspoli tischer und erbbiologischer Gedanken beeinflußt und gestaltet werden. So wie bevölkerungspolitische Gesichtspunkte die Grundlage unserer neuen deutschen Agrarpolitik geworden sind, wie das Arbeitsbeschaf fungsprogramm die Ledigensteuer und dadurch die Schaffung neuer Ehen Vorsicht, wie der Arbeitsdienst zur erbbiologischen Sichtung gan zer Jahrgänge des Nachwuchses ausgewertet werden wird, so werden in Zukunft alle Gesetze, Verordnungen und Verfügungen durchsetzt und bestimmt sein von weiten Ausblicken auf die Zukunft des Volkes. Pessimistisch wird gelegentlich schon verkündet, wir wären ein sterbendes Volk. Lüsterne Nachbarn warten gierig darauf, das; sie in wenigen Jahrzehnten in friedlicher Durchdringung das entvölkerte Reich erobern können. Wir aber haben das felsenfeste Vertrauen, baß das deutsche Volk, das mehr als vier Jahre Krieg in heldenmütiger
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