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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 09.09.1933
- Strukturtyp
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- 1933-09-09
- Erscheinungsdatum
- 09.09.1933
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- Deutsch
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MMMEMLrMMVllMaÄkl. Nr. 210 (R. 102). Leipzig, Sonnabend den 9. September 1933. 100. Jahrgang. Redaktioneller TÄ Bekanntmachung der Geschäftsstelle. Aus Wunsch des Verbandes der Deutschen Buch-, Kunst- und Musikalienhändler und Verleger in der Tschechoslowakischen Re publik in Dux geben wir bekannt, daß die Firma »Dorfbronncn-Verlag» (W. W. Wurbs), Tetschen, Brückengasse 1091, keine gewcrbebehördliche Berechtigung (Konzession) zur Ausübung des Buchhandels besitzt. Das Unternehmen ist nach den Bestim mungen der Verkaufsordnung für den Verkehr des Deutschen Buch handels mit dem Publikum nicht als Buchhändler, sondern als Publikum zu betrachten und nur zum Ladenpreise zu beliefern. Leipzig, den b. September 1933. vr. Heß. Verband Sächsischer Buchhändler. Nach der Borstandswahl in der Hauptversammlung vom 3. September 1933 in Dresden setzt sich der Vorstand unter Ein beziehung des bisherigen Aktionsausschusses wie folgt zusammen: 1. Vorsitzender: Franz Schäder, Dresden; 2. Vorsitzender: Walther Berlinickc, Chemnitz; 1. Schriftführer: RichardWille, Dresden; 2. Schriftführer: vr. für. EberhardGroos, Dresden; Schatzmeister: Alexander Kaufmann, Dresden; Beisitzer: Otto Seisert, Großenhain; C. S ch in i d t, Plauen i. V.; A. Tittel, Altenburg; A. Beyer, Zittau. Alle Zuschriften sind an den Ersten Vorsitzenden zu richten. Dresden, den 3. September 1933. Franz Schäder, Erster Vorsitzender. Möglichkeiten und Forderungen heroischer Dichtung. Von vr. Hellmuth Langenbuche r. Nachdruck, insgesamt und auszugsweise, verboten!) Der nachfolgende, grundsätzliche Aufsatz über das Problem der »heroischen K u n st-, soweit da von im besonderen das deutsche Schrifttum ersaßt wird, wurde in diesen Tagen in einer Reihe größerer Tageszeitungen veröffentlicht und sand hier vielfach starken Widerhall. Wir hoffen, daß die darin ausgesührten Gedankengänge auch dem deutschen Buchhandel einige Anregungen und Richtlinien zu vermitteln vermögen. Die Geschichte eines Volkes ist groß, wenn sie tragisch ist. Die Tragik der Geschichte eines Volkes ist das Ergebnis des Gegeneinander der Gewalten und Spannungen, die in seinem eigentlichen Wesen, in seinem Lebensplasma als Anlagenkcime und Entwicklungsrichtungen von llrbegrnn vorhanden sind, und die in ihrem ewig Sich-Widerstreben, Gcgeneinanderströmen Geschichte schaffen. Die Geschichte des deutschen Volkes ist in weit höherem Maße als die der anderen abendländischen Völker gekennzeichnet durch diese selbsteigene Gegensätzlichkeit, die, da sie organisch iin Lebensgrunde eines Volkes ruht und also nicht nur von außen in ihn hincingetragen ist, die geschichtsbildenden Krästc, in evolutio närem wie revolutionärem Sinne, unter unendlich viel stärkere Spannungen setzt als bei Völkern, die überwiegend durch äußere Einflüsse, Einwirkungen, Tendenzen getrieben, gleichsam ge zwungen werden, sich dem Gebot der Geschichte zu unterstellen. So finden wir die Grenzfälle äußerster Tragik, in denen das Gegeneinander der Spannungen in gewissen Augenblicken der histo rischen Entwicklung zu vorübergehender, atcmbcklemmender Selbst- aufhebuug des völkischen Werdens führt, in der Geschichte unseres Volkes häufiger als in der Geschichte unserer Nachbarn. Wir deuteten schon an: die Tragik in der Geschichte eines Volkes ist sein Schicksal, das von ihm, aus die großen Linien der Entwicklung gesehen, nicht von außen gewendet werden kann, da es aus ihm selbst lebt. Entscheidend ist daher nur das Wie, mit dem ein Volk sich zum Träger seines Schicksals macht; denn in diesem Wie liegen alle Möglichkeiten der völkischen Existenz beschlossen: vom unwürdigen Selbstvcrzicht der Pariagcsinnung an- gcfangen bis hinauf zur tragischen Sclbstausgabe im Dienst für eine große Schicksalsidee. Diese historische Grundlegung schien uns notwendig für eine Betrachtung über die »Möglichkeiten und Forderun ge n h c r o i s ch c r D i ch t u n g«, da heldisches Schicksalsgefühl in der Dichtung eines Volkes nur so lange lebendig sein kann und sein wird, als sie ungerührt wird vom Atem der Geschichte eines Volkes, dem sie zugchört. Was ist die Geschichte eines Volkes aber anderes als die ewig sich selbst fortspinnende, immer wieder sich selbst ver schlingende, immer wieder sich selbst lösende Erzählung von dem gemeinsamen Schicksal einer sich Volk nennenden Menschen gemeinschaft? Was ist eine Dichtung ohne Schicksalsgefühl anderes als Birtuosenspiel mit leeren Formen, als Wortgeklingel mit dem aufdringlichen Thema sich selbst bespiegelnder Verfasser eitelkeit, als Bildgewebe, das sich selbstgefällig an der stumpfen Buntheit seiner Farben genügen läßt? Und was ist ein Dichter, der sich um das Schicksal seines Volkes hcrumrcdet und herum schreibt anderes als ein Fremdling in seinem Volk, der, wenn cs Kampf und Einsatz gilt, mit seinem Reisepaß sich bewaffnet, die weil der andere den Gürtel fester bindet und zu den Hundert- tausenden in die Reihen tritt, jener namenlose Andere, den er, und in ihm sein Volk, verachtete und verhöhnte, weil er zu klein war, ihn zu begreifen. Wenn wir sagen, die Dichter eines Volkes müßten dem Schicksal ihres Volkes verbunden sein, da ihnen dieses Volk sonst das Recht, an seinem heiligsten Besitz, seiner Sprache, sich zu vergreifen, verweigern müßte; und wenn wir weiterhin sagen, in deutscher Sprache Geschriebenes, Gesprochenes, Gesungenes habe n i ch t die Berechtigung, sich deutsche Dichtungzu nennen, wenn in ihm nur die kühle Lust der Schicksalsfremdheit wehe; und wenn wir endlich sagen, deutsch sei nur der Dichter, der unseres Blutes und Mitträger unseres Schicksals sei, und deutsch sei nur d i e Dich tung, aus der wir die Stimme unseres Blutes und die Sprache unseres Schicksals hören: dann wissen wir zwar, daß diese Ansicht, für die wir uns vor ein paar Monaten noch auslachen lassen mußten, heute Gemeingut der Gebildeten und sich verant wortlich Fühlenden zu werden beginnt, wissen wir ebenso sicher, daß wir damit auch keiner Art von T en d e n z k u n st, und sei sie noch so gut gemeint, das Wort reden. Or. Goebbels sprach das Wort von derheroischen Kunst, um die die schöpferischen Deut schen, bildende Künstler, Dichter, Musiker, sich von heute ab wieder zu mühen hätten; er sprach aber auch den anderen Satz, daß ein großer Künstler zwar ein guter Nationalsozialist sein, nicht jeder gute Nationalsozialist aber zu einem großen Künstler gemacht wer- K83
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