Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 09.09.1933
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- 1933-09-09
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F. 210, S. September 1083. Redaktioneller Teil. Börsenblatt f. b. DtschnBuchhaubel. Gegenwehr gegen die ganze Welt durchhalten konnte, das die Nevolu- ttons- und Jnflationsjahre und die ganze Mißwirtschaft der lctztver- gangenen Jahre so gesund liberstand, das; seine Jugend in stürmendem Anlauf das alte System stürzen und das neue Reich errichten konnte, daß dieses deutsche Volk und seine Jugend im innersten Kern ge sund sind. Es galt nur, das Steuer herumzureißen, um von den vernichten den und zersetzenden Einflüssen der letzten Jahrzehnte wieder hinzu lenken in die Heimattreue Verbundenheit von Blut und Boden. Dieses neue, gesundete deutsche Volk nach langen Jahren schmachvoller Er niedrigung hineinzufllhren in eine bewußte, freiwillig und opferbereit getragene, heilige Aufgabe, die die heutigen Generationen für die leisten, die nach ihnen kommen, das ist selbstverständliche und not wendige Pflicht der Verantwortlichen. Erbbiologisches Denken weist über den Kreis des Einzclindivi- duums und seiner Enge hinaus in die Weiten von Generationen, von Jahrhunderten und Jahrtausenden. Es ist klein und erbärmlich, die eigene, winzige, kleine und bedeutungslose Person, das eigene Wohl ergehen in Gegensatz zu stellen gegen das Leben und die Entwicklung der Nation. Denn bei aller Zuversicht zu dem gesunden Kern im deut schen Menschen und in der deutschen Seele wollen wir uns der bitteren Erkenntnis nicht verschließen, daß es um Sein oder Nichtsein, um Leben oder Sterben des deutschen Volkes geht. Schon regt sich aber wieder die alte liberale und individualistische Auffassung, wie sie den heutigen, insbesondere den älteren Genera tionen, seit Jahrzehnten anerzogen ist. Gar mancher weiß es selbst von sich nicht, wie stark er ihr verfallen ist. Sonst müßte brennende Scham seinen Mliind verschließen, ehe er über die kleinen Opfer an Geld und Gut klagt, die bisher im Interesse des Gemeinwohles von ihm gefordert wurden. Volkswirtschaftliche Erwägungen werden den großen erbbiologischen und bevölkerungspolitischen Gedanken und Ge setzen entgegengehalten. Erhöhte Kinderzahl soll die Arbeitslosigkeit verschlimmern? Eine Auslese Minderwertiger könnte die Unrechten treffen? In Wahrheit denken die, die prinzipielle und allgemeingül tige ^Beweggründe gegen die erbbiologischen Grundgedanken der letzten und der künftigen Gesetze Vorbringen, in erster Linie ängstlich an sich selbst. Es muß also zum selbstverständlichen Allgemeingut des ganzen Volkes werden, was jetzt schon die Wissenden und Denkenden längst kennen und fühlen. Die wissenschaftlichen Grundlagen des erbbiolo gischen Denkens müssen ebenso dem Bewußtsein jedes einzelnen eingc- hämmert werden, wie die statistischen mid volkswirtschaftlichen Tat sachen das ganze Volk erfassen und erschüttern müssen. Dazu ist eine großangelegtc Aufklärungsaktion nötig, die nicht nur in der täglichen geistigen Nahrung der Tagespresse, des Nundsunkprogramms und der Zeitschriftenlektüre gelegentlich mit dahinplätschert, sondern die wie eine Sturmwclle das Land durchzieht, aufrüttelt und wach macht. Der Deutsche wird oft verlacht wegen seiner llberorganisierung und seiner Vereinsmeierei. Wir wollen aber das Gute nehmen, wo wir es finden und wollen einmal all die unzähligen deutschen Vereine, denen fast jeder Deutsche vielfältig angchört, aufrufen zur Mitarbeit. Viele, allzu viele haben sich eifrig bemüht um Gleichschaltung. Sie glauben nun zum Teil, ihre Pflicht getan zu haben, wenn sie vor schriftsmäßig flaggen, vielleicht einen neuen Namen, einen neuen Vorstand und ein paar neue Paragraphen in ihren Statuten haben. Damit ist es aber nicht getan. Wir rufen auf zu einem Kampf, in dem wir einstweilen alle für würdig erachten, Mitkämpfer zu wer den. Wir verlangen Pflichterfüllung bis zum äußersten und werden an der Treue der Gefolgschaft erkennen, wo wahre innere Umstellung, geistige Wandlung erfolgt ist. Zwei Forderungen richten wir an alle die vielen Organisationen, Verbände und Vereine, in denen sich der deutsche Mensch freiwillig organisiert, einordnct und zusammenfindet. Hier zahlt er auch frei willig in Form seiner Beiträge nicht unerhebliche Summen an indirek ten Steuern. Bevölkerungspolitisches Denken verlangt Senkung aller Lasten für die Väter und Mütter von Kindern. Die deutschen Ver eine jeder Art und Prägung sollen vorangehen mit einer Entlastung ihrer kinderreichen Mitglieder durch prozentuale Senkung der Bei träge! Außer dieser Maßnahme in ihrem Eigenleben werden aber auch alle Verbände und Vereine aufgefordert, praktische Mitarbeit zu leisten bei der großen Aufklärungs- und Propaganda-Aktion, die in den Monaten September, Oktober und November das erbbiologische Denken in die Gehirne und Herzen aller Deutschen hineintragen soll. Jeder Vorstand muß es als Ehrenpflicht ansehen, mit dem Aufklä rungsmaterial, das offiziell herausgegeben wird, jedes Mitglied der ihm unterstellten Organisation zu erfassen. Der gemeinsame Bezug in großen Sammelbestellungen und SammelsenLungen muß systema tisch und zielbewusst organisiert werden. Die Ortsgruppen der NSDAP, haben sich als örtliche Ausgabe- und Abrechnungsstellen zur Verfügung gestellt. Bei richtiger Organisationsarbeit können die Lasten gleichmäßig auf die Schultern aller Mitglieder verteilt werden, so daß auf den einzelnen ein lächerlicher Pfennigbetrag entfällt, der bei der nächsten Beitragserhebung eingczogen wird. Der Erfolg für die Gesamtheit und für die Zukunftscntwicklung wird ungeheuer sein, wenn cs gelingt, jeden Deutschen bis ins letzte Dorf hinein mit dieser Aufklärung zu erfassen und innerlich zu durchdringen. Gleichzeitig wird diese Propaganda-Aktion zu einer praktischen Hilfe für die Kinderreichen, denen der Uberschuß der Einnahmeu über die Her- stelkungs- und Verbreitungskosten der Broschüre zugute kommt. Daß schließlich in diesen drei Monaten alle Sitzungen, Versamm lungen und Tagungen jedes Verbandes und jedes Vereins und jeder irgendwie gearteten privaten und öffentlichen Körperschaft durch drungen sein müssen von den erbbiologischen Gedankengängen, für die in den Aufklärungsschriften geworben wird, ist wohl eine Selbstver ständlichkeit. Aufklärung und Propaganda, die sich aber nur an den Verstand wenden, können nie die durchgreifende Wandlung der geistigen und sittlichen Struktur des deutschen Menschen erzielen, wenn sie nicht gleichzeitig die Herzen erobern. Das herrliche, hohe Wort: »Gemein nutz geht vor Eigennutz« ist fast schon abgegriffen im Munde allzu vieler. Hier gilt es mehr denn je und es muß das Sinnen und Trachten jedes Menschen völlig erfüllen. Der trotzige Kampfruf: »Sieg oder Tod« gilt vom Standpunkte der Erbbiologie gesehen für diesen Kampf mehr als in einem Krieg mit den üblichen Waffen. Die Männer und Frauen, die Verantwortung tragen für das Wohl? und Wehe der ihnen unterstellten Organisationen, seien sie auch im Nahmen des Ganzen noch so klein und bedeutungslos, sie alle tragen mit der Aufgabe, die ihnen heute zuerteilt wird, eine gewaltige Verantwortung, der sie nicht entrinnen können. Nur wenn sie ihre Pflicht freudig mit ganzer Hingabe erfüllen, werden sie das Ziel erreichen, das wir alle zusammen mit höchster Anspannung unserer Kräfte erreichen müssen, wenn Deutschland leben soll. Einige statistische Zahlen aus der inter nationalen Übersetzungs-Bibliographie. Bon LudwigSchönrock. Das 1. Vierteljahrsheft 1933 des »Inci«x translationum« führt insgesamt 1LVL Werke von 910 Schriftstellern auf. Die Verteilung der 1202 Übersetzungen auf die einzelnen Länder und bevorzugteren Wissenschaftsgebiete ergibt folgende Übersicht: ItalIen : 193 Übersetzungen, darunter 118 Schöne Literatur, Kunst, 2V Philosophie, Religion und 15 Geschichte, Erdkunde. Deutschland: 187 Übersetzungen sdavon 184 in deutscher, 2 in englischer und 1 in französischer Spruches, und zwar 88 Schöne Literatur, Kunst, 35 Naturwissenschaft, Technik, 28 Philosophie, Religion, 28 Recht, Sozialwissenschaften, Pädagogik, 12 Geschichte, Erdkunde. Tschechoslowakei: 145 Übersetzungen, darunter 116 Schöne Literatur, Kunst, ferner 12 Recht, Sozialwissenschaften, Pädago gik und 7 Philosophie, Religion. Frankreich: 129 Übersetzungen sdavon 127 in französischer, 1 in deutscher und 1 in jiddischer Spraches, darunter 84 Schöne Lite ratur, Kunst, 21 Geschichte, Erdkunde sowie 10 Philosophie, Re ligion. Spanien: 118 Übersetzungen sdavon 115 in spanischer und 3 in katalanischer Spraches, darunter 60 Schöne Literatur, Kunst, außerdem 29 Recht, Sozialwissenschaft, Pädagogik und 12 Philo sophie, Religion. Polen: 104 Übersetzungen sdavon 3 in ukrainischer, 3 in jiddi scher und 2 in deutscher Spraches, darunter 49 Schöne Literatur, Kunst sowie 37 Recht, Sozialwissenschaften, Pädagogik und 11 Philosophie, Religion. Großbritannien: 83 Übersetzungen sdavon 82 in englischer und 1 in urduischer Spraches, darunter 41 Schöne Literatur, Kunst, ferner 14 Geschichte, Erdkunde sowie 13 Philosophie, Re ligion. Ungarn: 77 Übersetzungen, darunter 69 Schöne Literatur, Kunst. BereinigteStaatenvonRordamerika:71 Übersetzun gen, darunter 42 Schöne Literatur, Kunst und 13 Geschichte, Erdkunde. Dänemark: 37 Übersetzungen (die gemeldeten Übersetzungen sind nicht nach Wissenschaftsgebieten wie bei den übrigen Länder» geordnet). Schweden: 38 Übersetzungen, darunter 29 Schöne Literatur, Kunst und 4 Philosophie, Religion. Norwegen: 22 Übersetzungen, darunter 17 Schöne Literatur, Kunst sowie 2 Recht, Sozialwissenschaften. 887
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