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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 07.06.1944
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1944-06-07
- Erscheinungsdatum
- 07.06.1944
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- Deutsch
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Börsenblatt für den Deutschen Buchhandel Nr. 44 (R. 31) Leipzig, Mittwoch den 7. Juni 1944 111. Jahrgang Bekanntmachung Zweite Durchführungsbestimmung zur Amtlichen Bekanntmachung Nr. 162 lm Anschluß an die Ziffer 3 der Amtlichen Bekannt machung Nr. 162 gehe ich bekannt, daß der vertreibende Buchhandel und die Buchverkaufsstellen ihre Bestände an amtlich eingefiihrten Lernbüchern der Volks-, mittleren und höheren Schulen s o f o r t an die Schulen zu verkaufen haben. Berlin, den 16. Mai 1944 Der Präsident der Reichsschrifttumskammer gez. Hanns Johst Mitteilung Börsenverein: Betr.: Neuregelung des Schulbuchvertriebs 1. Der Reichsminister für Wissenschaft, Erziehung und Volksbildung hat unter dem 20. Mai 1944 eine Vertriebs maßnahme für die „R egeln für die deutsche Rechtschreibung und Wörterverzeichnis“ erlassen. Die „Regeln für die deutsche Rechtschreibung und Wörterverzeichnis“ werden darnach als reichscinheitliches Buch nach dem gleichen Verfahren bestellt wie die Kriegs- Iernbücher. (Vergl. Abschnitt B des Erlasses vom 3. Mai 1944 — Ela [4 Schriftt.] 21/44.) Die Schulen erhalten vom Deutschen Schulverlag ein Bestellformular, das gemäß Abschnitt 1 b Ziffer 4 und 5 des genannten Erlasses auszufüllen und weiterzuleiten ist. Zur Zeit kann jedoch nur der Bedarf der 4. Klassen der Volksschulen gedeckt werden. Es sind deshalb nur soviel Stücke zu bestellen, wie (einschl. der Lehrerhandstücke) für die Schüler und Schülerinnen der 4. Klassen (Stufen) der Volksschulen benötigt werden. Da die „Regeln“ den Schüler während seiner ganzen Schulzeit begleiten sollen, sind die Stücke, die von den Schulträgern für die Leihbücherei für Lernbücher beschafft worden sind, ausnahmsweise nicht auszuleihen, sondern gegen Erstattung des vollen Preises den Schülern und Schü lerinnen zum Eigenbesit} auszuhändigen. Soweit die Vor- aussetjungen für die Gewährung freier Lernmittel vorliegen, sind die Stücke kostenlos abzugeben. Die „Regeln“ dürfen also nicht mehr in der bisherigen Weise, sondern müssen nach dem neuen Verfahren geliefert werden. 2. Um vorgebrachte Zweifel aufzuklären, wird auf folgendes hingewiesen: Das Verbot des Verkaufs von Lernbüchern an Privat personen gilt auch für die jetjt noch laufende Erledigung von zurückliegenden Bestellungen. Es dürfen Lernbücher auf keinen Fall in der bisher üblichen Weise geliefert werden, und die vorhandenen Bestände sind in der amt lich angeordneten Weise zu verwerten (s. die vorstehend veröffentlichte zweite Durchführungsbestimmung zur Amt lichen Bekanntmachung Nr. 162). 3. Bestellungen, die jetjt und auch in Zukunft nicht auf dem amtlich vorgeschriebenen Bestellzettel erfolgen, sind ungültig. Die Gewinnabführung für 1943 Im Reichsgesetjblatt vom 31. Mai 1944 ist die Verord nung über die Gewinnabführung für das Kalenderjahr 1943 veröffentlicht worden. Die Verordnung bringt einen grund sätzlichen Wandel in der steuerlichen Gewinnabführung. Sogleich nach Erscheinen der Durchführungs-Verordnung wird im Börsenblatt ausführlich darüber berichtet werden. Ein Leipziger Buchdrucker von Weltruf Zum Tode Carl Ernst Poeschels am 19. Mai 1944 Von Dr. Julius Rodenberg In einem im April 1933 geschriebenen temperamentvollen offenen Brief „Gegen Mechanisierung — für die Persönlichkeit“ stellt Carl Ernst Poeschel die Macht der schöpferischen Persönlichkeit den zahl reichen Anhängern einer weitgehenden Mechanisierung des graphischen Gewerbes in der Nachkriegszeit entgegen. In der ungezwungenen, kunst losen Form des sprachlichen Ausdrucks, verbunden mit einer klaren prägnanten Fassung der Gedanken verrät sich uns die eigenwillige kraftvolle Persönlichkeit des Schreibenden. Das Entscheidende aber ist, daß hinter den theoretischen Ausführungen die lebendige Tat eines Mannes steht, der in vieljähriger Berufsarbeit eine Fülle praktischer Erfahrungen gesammelt hat. Der schöpferischen Arbeit des Tages ab gelauschte Worte sind es, die uns in ihrer unmittelbaren Frische be sonders ansprechen. Den zeitlich bedingten werden die zeitlosen, ewigen Formen des Schaffens entgegengestellt. Carl Ernst Poeschel war ein rastloser Arbeiter, dessen Lebenswerk in einer beinahe unübersehbaren Fülle von Arbeiten für die angesehensten deutschen Verlage, von Privatdrucken, Drucken fiir die bibliophilen Gesellschaften des In- und Auslandes, Privatpressen-Erzeugnissen. unzähligen Gelcgenheits- und Plakatdrucken vor uns ausgebreitet ist. Keins aus der Masse seiner schöngeistigen und wissenschaftlichen Erzeugnisse braucht sich seines Schöpfers zu schämen: Sie haben alle das gleiche tvpographische Eben maß, sind von der gleichen hohen Gesinnung, der gleichen Feinheit der Auffassung beseelt, weil Poeschel immer danach trachtete, ihnen ein ihrem Inhalt entsprechendes typographisches Gewand zu geben. Er Börsenbl. i. d. Dt. Buchh. Nr. 44, Mittwoch, den 7. Juni 1944. machte sich mit den Gedankengänge.n der zu druckenden Arbeit ver traut, und so entstand ein kongeniales Werk. Er war von einer erstaun lichen Elastizität des Geistes und Körners, die bis in die legten Tage seines Lebens anhielt. Noch in dem legten, einen Tag vor seinem Tode aus Scheidegg im Allgäu an die Firma gerichteten Brief schrieb er voll Zuversicht und äußerte sich über neue Pläne. Trog seiner Krankheit verzagte er nicht, obwohl ein halbes Jahr vorher sein mustergültiger Betrieb mit dem wertvollen Archiv total zerstört worden und ihm kurz darauf der Mitarbeiter und verständnisvolle Freund, Herbert Schulz- Schomburgk, durch den Tod genommen war. Er blieb der aufrechte Mann, als den wir ihn kannten und liebten, auch bei diesen schweren Schicksalsschlägen. Die Liebe zu dem erwählten Beruf, sein fanatischer Arbeitseifer ließen ihm kaum Zeit zur Besinnung. Nur ganz selten, auf Spaziergängen in vorgerückter Stunde, enthüllte sich sein Inneres er sprach nie von persönlichen Angelegenheiten . aber man sah mit Stau nen in eine vielgestaltige Welt des Geistes, die sich gern in Apercus oder Bonmots äußerte, und man begriff nun erst recht die bedeutende Arbeit des Buchdruckers. Poeschel war kein Schriftsteller, es gibt nur einige kurze, dafür aber sehr inhaltreiche Abhandlungen von ihm, und es wurde ihm schwer, die Eleganz der Form, in der er ein Meister war. in Worten zmn Ausdruck zu bringen. Das ästhetische and künstlerische Empfinden, das ihm in hohem Maße eigen war. formulierte er durch die Tat. Sein elastischer Geist ging wie kaum ein anderer auf die Bedürf nisse und Fragen der graphischen Jugend ein. So wurde er zum Lehren- 91
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