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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 25.05.1935
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1935-05-25
- Erscheinungsdatum
- 25.05.1935
- Sprache
- Deutsch
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- Saxonica
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- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
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120, 25. Mai 1935. Redaktioneller Teil. Börsenblatt s. d. Dtschn Buchhandel. Präsidenten der Reichspressekammer vom 18. Januar 1934, grundsätzlich nicht als Zeitschriften angesehen werden, daß die kirchlich-konfessionellen Zeitschriften, ebenso wie die Rundsunk- zcitschriften, ln besonderen Fachschaften innerhalb derReichspresse- kammer zusammcngcfaßt sind und daß die wissenschaftlichen Zeit schriften mitreinem Forschungscharakter Büchern gleichgeachtet und dementsprechend in die Fachschast Verlag des Bundes Reichs deutscher Buchhändler und damit in die Reichsschrifttumskammer eingegliedert sind. In Ausführung der seiner Förderung dienenden Ordnung des Zeitschriftcnwesens ist in engster Zusammenarbeit zwischen dem Präsidenten der Reichspressekammer und dem Reichsverbande die Auswirkung des Leistungswettbewerbes der Zeitschriften unter einander sichergestellt. Dies ist vor allem durch die Aushebung der Pflichtlieferung in all den Fällen, in denen sie wettbewerbs hindernd wirken mußte und durch Beseitigung übermäßiger, der Leistung nicht entsprechender Vorzugspreise erreicht worden. Die gesamte Presse, Zeitschriften- wie Zeitungspresse, ist ein der Öffent lichkeit gegenüber durch die Periodizität ihres Erscheinens beson ders verantwortungsvolles Instrument. Demgemäß ist es Auf gabe des Reichsverbandes der Deutschen Zeitschriften-Berleger, durch entsprechende Maßnahmen — über Eigentums-, Einfluß- Verhältnisse usw. — die notwendige Klarheit zu schaffen. Die rest lose Durchführung des Arierprinzips im Sinne des Partei programms entspricht der besonderen Aufgabenstellung der Zei tungen und Zeitschriften. Durch die mir vom Vorsteher des Börsenvereins für mein Referat vorgeschriebene Zeit war es mir leider nicht möglich, den Rahmen meiner Ausführungen größer zu spannen. Ich hoffe, das Wichtigste und hier besonders Interessierende gesagt zu haben. Es wird, nachdem der ständische Aufbau fast beendet ist, im kom menden Jahr die wichtigste Aufgabe sein, in gemeinsamer Arbeit an die anderen Probleme heranzugehen, die im zurückliegenden Jahr infolge organisatorischer Aufgaben zunächst einmal in den Hintergrund treten mußten. Die vordringlichste Aufgabe ist die Wirtschaftlichmachung der Betriebe, die heute noch unter der Depression der Jahre 1928 bis 1932 zu leiden haben. Der Buchhandel, der schon immer der Konjunktur nachhinlte, wird auch in diesem Jahre, nachdem er schon im Jahre 1934 seine Umsätze erhöhen konnte, eine weitere Besserung erfahren. Der Staat sorgt durch die großzügigen Maß nahmen der Arbeitsbeschaffung für eine erhöhte Kaufkraft. Unsere Aufgabe wird es sein, das Kausinteresse beim Publikum für die geistigen Güter der Nation zu wecken. Nachdem unser Führer Adolf Hitler bei der Durchführung seines gewaltigen Programmes, die Arbeitslosigkeit in Deutsch land zu beheben, einen so beispiellosen Erfolg hat, und nachdem infolge der von ihm angeordneten Maßnahmen in Kürze auch der letzte Arbeitslose wieder in Arbeit und Brot steht, soll die am 1. Mai dieses Jahres angekündigte Aufgabe, die Hebung des Lohn-Niveaus unserer Volksgenossen, die als Hand- und Kopf arbeiter in der breiten Front des arbeitenden deutschen Volkes ihre Pflicht erfüllen, gelöst werden. Dann ist der Tag gekommen, wo der gesamte deutsche Buchhandel zu einer geistigen Arbeits schlacht antreten muß. Wir Buchhändler haben unserm Deutsch land den Ruf, di« geistig am stärksten interessierte Nation der Welt zu sein, zu erhalten. Wie unser Führer auch den letzten Mann von der Straße holt, um ihn in den Arbeitsprozeß wieder einzuschalten, so werden wir deutschen Buchhändler die Pflicht haben, auch den letzten Volksgenossen für das deutsche Schrifttum zu interessieren und zu,gewinnen. Willi Bischofs." Bericht des Vertreters der angeschloffenen Auslandvereine Mit Befriedigung hat der ausländische Buchhandel die Neu ordnung begrüßt, nach welcher der Börsenvcrein wieder als inter nationale Dachorganisation das gesamte deutsche Sprachgebiet umfaßt, überall da, wo das deutsche Buch verkauft und wo dafür geworben wird, ergeben sich rege Beziehungen zu den Verlegern, und andererseits hat der Verleger ein möglichst großes Interesse daran, daß der ausländische Buchhandel kräftig dasteht und durch den Verkauf zugleich auch für den Gedanken des deutschen Buches tätig ist. Ich karm Ihnen keinen einheitlichen Bericht geben über den Geschäftsgang im Jahr 1934 in den verschiedenen Ländern, die dem Börsenverein angeschlossen sind, denn in jedem Land ist die Lage wieder anders. Eines ist in allen Ländern gleich, das ist die Umjatzverminderung, aber nicht überall gleich sind die Ursachen. In den niedervalutigen Ländern wird geklagt, daß die deutschen Bücher zu teuer seien und daß deswegen mengenmäßig eine Ver ringerung des Verkaufes stattsinde. Dazu kommt, wie in Österreich und Südtirol, eine offizielle Kursfestsetzung der betr. Länder, die nicht immer dem Bankkurs entspricht und daher die Bücher noch teurer erscheinen läßt, als sie es in Wirklichkeit sind. In der hochvalutigen Schweiz stellen wir mengenmäßig eine Vermehrung des Umsatzes fest, was an sich ja sehr erfreulich ist, zahlenmäßig aber eine Verminderung, weil für die Kaufkraft des schweizerischen Publikums das deutsche Buch zu billig ist. Erschwerend auf den Verkauf der deutschen Bücher wirken auch die Einfuhr- und Zahlungsschwierigkeiten. Es ist in manchen Ländern sehr schwer, Devisen für Bücher zu bekommen und es ist nur eine Wiederholung von früheren Gesuchen der ausländischen Buchhändler, bei der Bezahlung Geduld zu haben. Auch die Zen surmaßnahmen der Behörden erschweren den Verkehr und bringen den Buchhändlern in den Ländern, die bestimmte Bücher verbie- (F o r t s e tz ten, Unannehmlichkeiten. Sie dürfen mir glauben, daß Schwierig keiten wirtschaftlicher Natur nicht nur in Deutschland vorhanden sind. Alle andern Länder haben auch schwer zu kämpfen und das hat in allen Ländern wieder seinen Rückschlag aus den Buchhandel. Der deutsche Buchhändler im Ausland — ich spreche nicht speziell von der Schweiz — muß, wenn er seine kulturfördernde Ausgabe richtig erfüllen will, ein besteres materielles Auskommen haben und es wird Aufgabe des Börsenvereins sein, zu untersuchen, inwieweit dem Buchhändler geholfen werden kann. Sie haben ja schon fast in jeder der vorangegangenen Hauptversammlungen die Klagen und die Wünsche der einzelnen Mitglieder des Auslandes gehört; aber es ist jetzt wirklich der letzte Moment, wenn diese Außenposten nicht verschwinden sollen. In der Schweiz haben wir ein anderes schwieriges Problem. Das ist, daß immer neue Buchverkaussstellen entstehen. Alle mög lichen Geschäfte, Zigarrenhandlungen, Sportgeschäfte usw. befassen sich mit dem Buchverkauf und leider gibt es immer wieder Grossi sten und Verleger, die solche Firmen, die mit dem Buchhandel aber auch gar nichts zu tun haben, beliefern. Der Schweizerische Buchhändlerverein wird sich eine neue Wiederverkäuserliste geben und wir erwarten des bestimmtesten, daß wir in dieser schweren Sorge die Unterstützung des Börsenvereins finden, in dem Sinne, daß dem deutschen Buchhandel die Verpflichtung auserlegt wird, in die Schweiz nur an die Wiederverkaufsstellen zu liefern, die auch wir beliefern. Ich bin fest davon überzeugt, daß der deutsche Buchhandel materiell und geistig weiter Erfolg haben wird, wenn alle seine Glieder von der Gemeinschaftsarbeit für den Beruf beseelt sind und nicht durch Kleinlichkeit und Sonderinteressen der Sparten und Firmen der Gesamtheit Schaden zufügen. Carl Emil Lang. ung folgt.) 420
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