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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 26.06.1928
- Strukturtyp
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- 1928-06-26
- Erscheinungsdatum
- 26.06.1928
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- Deutsch
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X- 146, 26, Juni 1928, Redaktioneller Teil. einer ganzen Anzahl von anderen Verbänden — den Zeitschrif- tcnverlegern, den Zeitungsverlegern usw, — billig sein. Alle diese Verbände stehen in unserem Adreßbuch bereits als Fach vereine; sie sind nur noch nicht anerkannt. Sie brauchen aber nichts weiter zu tun, als auch einen Ausschuß für Urheber- und Verlagsrecht in sich zu bilden, um zu einer Vertretung durch zwei Personen in unserem Ausschuß sür Urheber- und Verlags recht berechtigt zu sein. Es bedarf keiner Prophetengabe, um vorauszusagen, daß bei einer derartigen Zusammensetzung unser Ausschuß sür Ur heber- und Verlagsrecht nie und nimmer den Anforderungen entsprechen kann, die an ihn zu stellen sind. Zur erfolgreichen Durchführung der Verhandlungen mit den Autorenverbänden, mit den Behörden, im Reichstag usw, ,gehören Männer, die ein inneres Verhältnis zu der Materie selbst haben, Männer, die imstande und willens sind, ihr Bestes einzusetzen, um das zu retten, was hier für den Buch-, Kunst- und Musikalienhandel ans dem Spiele steht. Um diese Männer zur Verfügung zu haben, kann man nicht im voraus schematisch bestimmen: jeder dieser Vereine entsendet zwei Vertreter aus seinem llrheber- rcchtsausschnß in nnscrn Ausschuß für Urheber- und Verlags recht, Nein, da müssen Vorstand und Wahlausschuß die Per sonen genau ansehen und auf Herz und Nieren prüfen, und sie müssen entsprechend der jeweiligen Lage der Dinge, je nach den wechselnden Ausgaben die Wahl herbeisühren, die gerade not wendig ist und die allein uns zum Siege verhelfen kann. Ferner ist es nicht wohl haltbar, daß, wie die Vorlage Vor sicht, der Vorsteher des Deutschen Berlegervcrcins ein- für alle mal der geborene Vorsitzende dieses Ausschusses sein muß. Es können sehr wohl Verhältnisse eintreten, die den Vorsteher des Deutschen Verlcgervcreins nicht als den geeignetsten Vorsitzen den dieses Ausschusses erscheinen lassen, sei es, daß er nicht in der Lage ist, seine ganze Kraft und Zeit dafür einzusetzen, sei es, daß andere Gründe, etwa sein inneres Verhältnis zu der Materie, dies nicht wünschenswert erscheinen lassen. Mit kurzen Worten: dieser Ausschuß muß beweglich, flüssig, biegsam und jederzeit den Forderungen der gegebenen Lage ge wachsen sein. Dies alles zu erreichen bezweckt der Antrag, den ich Ihnen vorzulegen die Ehre habe. Es fällt mir natürlich nicht ein, irgendwie zu beanstanden, daß die Führung bei diesen Kämpfen den Verlegern bleibt. Es wäre ja geradezu unsinnig, anzunehmen, daß jemals der Börsenverein oder der Wahlaus schuß wesentlich andere Persönlichkeiten als Verleger zu Mit gliedern des Ausschusses für Urheber- und Verlagsrecht wählen würde. Kommt einmal ein Sortimenter hinzu, so werden ganz bestimmte Einzelbelange — um andere kann es sich ja nicht handeln — dafür maßgebend sein. Wenn sich diese Notwendig keit ergibt, so 'wird auch dafür Rat werden. Ich beantrage daher, daß der Ausschuß für Urheber- und Verlagsrecht zunächst nur aus drei Personen bestehen soll, nämlich aus je einem Mitglieds des Deutschen Verlegervercins, des Deutschen Mnsikalicnverlegcrvereins und der Vereinigung der Kunstverleger, Aber dieser Ausschuß soll nach meinem An träge zur Bearbeitung besonderer Aufgaben vorüber gehend durch beliebig viele außerordentliche Mitglieder erweitert werden dürfen, und diese außerordentlichen Mitglieder soll der Vorstand des Börsenvereins gemeinsam mit dem Wahl ausschuß nach Anhörung der drei genannten Vereine wählen. Meine Herren, diese Anpassungsfähigkeit, die Notwendig keit dieser Schmieg- und Biegsamkeit, der Anpassung an die Ver hältnisse ist in den letzten zehn Jahren in dein Ausschuß ver schiedentlich praktisch erprobt worden. Ich spreche hier aus einer reichen Erfahrung und möchte Sie daher bitten, diesem »reinem Änderungsantrag zunächst zu K 17 zuzustimmen und dann auch allen Konsequenzen, die ich daraus weiter in meineni Anträge gezogen habe, die aber nicht wesentlicher Art sind, (Bravo! und Händeklatschen,) Vorsitzender, Erster Vorsteher des Börsenvereins Max Röder (Mülheim a, d, Ruhr): Das Wort hat Herr vr, Kirstein, vr, Gustav Kirstein (Leipzig): Ich dachte, erst würde Herr Nitschmann sprechen. Paul Nitschmann (Berlin): Nein, Sie! vr, Gustav Kirstein (Leipzig): Ich beabsichtigte ja, darauf zu antworten, Paul Nitschmann (Berlin): Und ich möchte wissen, was Sie sagen, (Heiterkeit,) vr, Gustav Kirstein (Leipzig): Nun, dann sollen Sie es hören! (Paul Nitschmann (Berlins: Na also!) Mir scheint, daß, wenn in dieser Versammlung der Magen mit dem Urheberrecht im Kampfe ist, der Magen siegt; denn es muß mich aufs äußerste in Erstaunen fetzen, daß in dem Mo ment, wo einer der wichtigsten Gegenstände, eine der stärksten Zukunftsinteressen des Gesamtbuchhandels zur Verhandlung kommt, sich hier die Reihen leeren, (Lebhafte Zustimmung,) Die Herren, die hinausgehen, scheinen gar nicht zu wissen, um was es sich eigentlich dreht. Sie scheinen nicht zu wissen, welche Kämpfe dem gesamten Buchhandel um sein Fundament, näm lich um das Urheber- und Verlagsrecht, bevorstehen. Ich möchte Sie doch mit einigen Worten darüber, aufklären, mit einigen Worten, die begründen sollen, warum der Antrag des Herrn Voigtländer von einer vitalen Wichtigkeit ist und warum ich jeden — ich möchte sagen: — Egoisten des Buchhandels, Sorti menter wie Verleger, bitten muß, diesen Antrag anznnehmen. In Berlin hat jetzt ein Jahr lang der sogenannte »grüne« Verein, der Verein für gewerblichen Rechtsschutz, getagt, in dem auch der Börsenverein vertreten ist — nebenbei bemerkt: ich hatte die Ehre, zusammen mit Herrn Voigtländer dort den Börsenvcrcin zu vertreten —, und der Zweck dieser Tagung war, die Rom-Konferenz vorzubereiten. Bei dieser Tagung hat sich aber etwas Weitcrgehcndes ergeben. In der letzten Sitzung nämlich hat der Ministerialdirektor des Rcichsjustizministeriums Oegg gesagt: Wir werden nach der Rom-Konferenz um eine Durchberatung des Urheber- und Verlagsrechtes nicht herum- kommcn. Dann hat in Berlin ein Autorenkongreß getagt — zehn Tage lang! —, von dem Sie in allen Zeitungen gelesen haben und der erst vor acht Tagen beendigt worden ist. Auch dort hatte ich die Ehre, den Börsenverein zu vertreten. Auf diesem Autorenkongreß sind so außerordentliche Ultratendenzen ver fochten worden, so außerordentlich scharfe Worte für eine zu künftige Neuregelung des Urheber- und Verlagsrechtes gefallen, daß ich Ihnen jetzt sagen kann: Wenn unser Ausschuß für Ur heber- und Verlagsrecht, der früher einmal zehn Jahre lang nicht getagt hat, weil er gottlob nichts zu tun hatte, jetzt aus irgendwelchen formalen Gründen, aus irgendwelchen Wünschen mit ausgleichender Wage zwischen Verlag und Sortiment kon struiert und so festgelegt wird, wie er Ihnen in dem Vorschläge des Vorstandes präsentiert wird: schematisch, automatisch aus Fachverbänden, dann kommt mir das Ganze vor, wie wenn ein Mensch, der im Begriffe ist, geboxt zu werden, sich die Krawatte bindet, damit er korrekt Knockout wird. (Große Heiterkeit, Sehr richtig!) Was will Herr Voigtländcr mit seinem Anträge? Er will, daß der Urheberrcchtsausschuß ein ganz kleines — wenn ich so sagen darf: latentes — Gremium, ein Kern, eine Zelle sein soll: er soll nur aus drei Personen bestehen, vorgeschlagen durch das Vertrauen ihrer Fachverbände, gewählt aber vom Vorstande des Börsenvereins, Diese drei Personen find nichts weiter als ein Punkt, ein fester Punkt, ein archimedischer Punkt, Erst wenn irgendwelche Kämpfe, irgendwelche besondere Aufgaben der Zu kunft an uns herantreten, soll die große Front gebildet werden, die den"Gesamtbuchhandel bei allen Kämpfen, Neuordnungen und Beratungen über Urheber- und Verlagsrecht vertreten soll — nach innen und den Behörden gegenüber! Meine Herren, es wäre verfrüht, wenn ich Ihnen heute schon Darlegungen darüber machte, näch welchen Richtlinien dann ein solchergestalt zusammengesetztes Gremium zu handeln haben wird. Aber das kann ich Ihnen sagen: Zwei Dinge müssen berücksichtigt werden: Erstens muß die Außenfront dieses Gremiums mit keinerlei »Unentwegten« besetzt sein. Wir müssen den Autoren geben, was der Autoren ist, wir müssen uns mit ihnen verständigen, und wir müssen das auf eine anständige Art tun. Aus der andern Seite aber — nach innen — ist das 711
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