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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 23.05.1935
- Strukturtyp
- Ausgabe
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- 1935-05-23
- Erscheinungsdatum
- 23.05.1935
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- Deutsch
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MsmdME-mVeMckmVMulÄel Nr. 118 (R. 81). Leipzig, Donnerstag den 23. Mai 1935. 182. Jahrgang. Kantate 1935 <Schluß des Berichtes aus Nr. 118) Der Sonntagabend war wie üblich ausgefüllt durch das Kan tate-Essen, auf dem sowohl die Reden des Vorstehers wie die des Sprechers der Gäste, des Rektors der Universität Leipzig Felix Krueger, mit starkem Beifall ausgenommen wurden. Der Vorsteher Herr Wilhelm Baur hieß die Gäste und Teilnehmer am Kantate-Essen willkommen und dankte ihnen für ihr Erscheinen. Um auch den Gästen Gelegenheit zu geben, sich mit den Wandlungen, die die Organisation des Buchhandels im letzten Jahre durchgemacht hat, vertraut zu machen, gab der Vorsteher nochmals ein kurzes Bild davon und sprach dann ausführlich von den Aufgaben, die der Börsenverein auch jetzt noch zu betreuen und zu erfüllen hat. »Sehen Sie bitte«, sagte er, um jede falsche Vorstellung von dem Nebeneinanderbestehen von Börscn- verein und Bund zu zerstreuen, »wenn zu Ihnen Vertreter des Bundes Reichsdeutscher Buchhändler kommen, keine buchhänd lerischen Neulinge in ihnen, und in Vertretern des Börscnvereins keine Angehörigen eines Verbandes, der aus dem Aussterbeetat steht«. Herr Baur kam dann auf dis Sorgen zu sprechen, die der Rückgang des Buchexports dem Buchhandel und seinen verant wortlichen Stellen bereitet. Die Reichsbehörden haben dafür vol les Verständnis und über kurz oder lang wird es zu einer Lösung kommen, die cs ermöglicht, das deutsche Buch wieder in größerem Umfang ins Ausland zu bringen. Der Schluß der Rede des Vor stehers war der vor dem Abschluß stehenden Neufassung der Verkaufs- und der Verkehrsordnung gewidmet, die erneuerungs bedürftig waren. »Ich habe es als eine meiner ersten Pslichten er achtet, die beiden Ordnungen zu prüfen und sie den neuen Ver hältnissen anzupassen. Die beiden Ordnungen sollen alles das enthalten, was das Gemeingut aller im Gesamtbuchhandel ver einigten Verbände betrifft. Sie sollen der Extrakt sein aus den im Zeitschriftenhandel üblichen Verkehrsgrundsätzen und jenen des Kunst- und Musikalienhandels. Wir wünschen, daß in Deutsch land eine große Verkehrs- und Verkaufsordnung besteht, die von allen im Börsenvercin zusammengefaßten Verbänden anerkannt werden kann und werden muß«. Die neuen Ordnungen sollen Gebilde darstellen, die entsprechend ihren Namen Ordnung schaf fen und keinem Außenseiter die Möglichkeit geben, die Gemein schaftsarbeit zu hintergehen. Der Vorsteher schloß mit dem Ge löbnis der unerschütterlichen Treue zum Führer, das mit einem begeisterten dreifachen Sieg Heil der Versammlung beantwortet wurde. Im Namen der Gäste sprach der Rektor der Universität Leipzig Professor vr. Felix Krueger. Er bezeichnet es als eine zur Gewohnheit gewordene Übung, daß der Rektor der Universität beim Kantate-Essen des Börsenvereins den Dank der Gäste für die Ein ladung abstattet. Schon seine ersten Worte: »Oualitätsbuchhandel und Hochschulen gehören auf Gedeih und Verderb zusammen« wa ren ein herzliches Bekenntnis zum Buchhandel. Hochschullehrer und junge Mannschaft sind untrennbar mit dem Buche verbunden. Jeder echte Diener der Wissenschaft muß eine gewählte Büchersammlung besitzen, zu der der Grundstock in den Studienjahren gelegt wird. Die Bertricbsorganisationen des Buchhandels bauen die Wege, aus denen die Früchte des Geistes zu den Studierenden kommen. Leider haben die letzten Jahre einen Rückschlag in den Anschaffungen für Privat- und öffentliche Bibliotheken gebracht, doch solle man trotz der Finanznot der Länder auf der Hut sein vor einer falschen Sparsamkeit. Auch in der Forderung mancher Verwaltungsbe amten,, daß von den Bibliotheken einer Stadt jeweils nur ein Exemplar eines Buches anzuschaffen sei, sieht der Redner keine Lö sung; er fordert «Mannigfaltigkeit und Bequemlichkeit in der Be reitstellung der wissenschaftlichen Bücher. Es sei ein kulturliches und national-politisches Recht des Buchhandels, mit dem geistigen Arbeiter zu fordern, daß die Etats der öffentlichen Bibliotheken nicht weiter gedrosselt, sondern erhöht werden. Der Lage des wissenschaftlichen Buches im Ausland sich zuwendcnd, stellte Pro fessor Krueger mit Bedauern fest, daß gewisse Länder dazu über gehen, dem englischen und französischen Lehrbuch den Vorzug zu geben. Hilfe können nur niedrigere Preise — auf Kosten der schö nen Ausstattung des deutschen Buches — und staatliche Unter stützung bringen, denn »nur Werthaltigcs und zugleich Preiswertes läßt sich auf die Dauer propagieren«. Im Inland seien in den vergangenen Jahren schwere Fehler begangen worden und die beamtete Literaturwissenschaft habe geschwiegen, wenn ein Mode schrifttum übeler Art künstlich propagiert worden sei. Jeder solle an seinein Teil Mitwirken, die Schassenden sowohl wie die Ver mittler, daß die junge Generation erfüllt werde von dem wahren Sinn unserer Zeit. Mit einem Heil auf den deutschen Buchhandel und das ewige Deutschland schloß Professor Krueger feine mit großem Beifall aufgenommene Rede. Herr Verlagsbuchhändler Hermann Hillger, der sich mit nie erlahmendem Eifer für «den Unterstützungsverein einsetzt, hat es auch diesmal verstanden, mit seiner humorvollen, Heiterkeit und Beifall erweckenden Rede »durch die Herzen an die Beutel zu rühren». Die den Teilnehmern am Kantate-Essen gespendeten Fest gaben wurden dankend entgegengenommen. Es wurden gestiftet: Von der Großbuchbinderei H. Sperling-Leipzi g/B erlin ein reizender in Leder gobuüdener Notizblock; von der Hansea tischen Verlagsanstalt-Hamburg ein Neudruck der 1816 anonym erschienenen Schrift von Friedrich Perthes: »Der deutsche Buchhandel als Bedingung des Daseyns einer deutschen Literatur« mir eingedruckter Widmung: »...daß der Geist eines Friedrich Perthes allzeit lebendig bleiben möge«; vom Biblio graphischen Institut-Leipzig eins von »Meyers bun ten Bändchen» ebenfalls mit Widmung an die Kantate-Teilnehmer (Bekränzter Jahreslauf. Ein festlicher Kalender sür alle Zeit. Mit Bildern aus einem flämischen Stundenbuch, eingelcitet und er läutert von Erhärt Kästner) — und vom Rudolf Lorentz Verlag-Charlottenburg ein Heft seiner jetzt besonders zeitgemäßen Zeitschrift »Die Deutsche Werbung». Der Kantate-Herren-Kommers des Buch- handlungs-Gehilfen-Vereins zu Leipzig im K rystall-Palast, der ebenfalls Sonntagabend stattfand, hatte wieder einen überaus starken Besuch zu verzeichnen. Zur freudigen Über raschung der etwa tausend Festteilnehmer erschienen im Verlaufcdes Abends die Herren Or. H. Fr. Blunck, vr. G. Haupt, Martin Wül fing, Herbert Hoffmann und Karl Dhulke. In den Reden der Herren vr. Blunck, Wülfing und vr. H a u p t kam das Verbunden- heits- und Gemeinschaftsgefühl mit den Angestellten besonders zum Ausdruck. Die Rcichsschrifttumskammer und der Bund Reichs deutscher Buchhändler erstreben in engster Zusammenarbeit zwischen Betriebssichrer und Gefolgschaft das Wohl des Buchhandels und des Vaterlandes und die Heranbildung eines tüchtigen Nachwuchses durch die Reichsschulen des Deutschen Buchhandels. — Der Ber- einsführer Otto Richter konnte in seiner Ansprache noch die Ratshcrrcn Wolf und Henke als Vertreter des Oberbürgermeisters von Leipzig als Gäste begrüßen. Seine Ausführungen klangen in einem Treuebekenntnis zu Führer und Vaterland aus. — Dem 409
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