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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 23.05.1935
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1935-05-23
- Erscheinungsdatum
- 23.05.1935
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- Deutsch
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118, 23. Mai 1935. Redaktioneller Teil. Börsenblatt f. d. Dtschn Buchhandel. Apolitischen Fragen zu einer weltanschaulichen Ausrichtung führen. Eine große Rolle spielte die Pflege der Kameradschaft und damit auch die Pflege der Berussgemeinschaft. Schönfelder zeigte, wie verschie dene, in der letzten Zeit an die Reichsschule herangetretene Wünsche sich zur Zeit noch nicht erfüllen lassen, da die Hauptaufgabe gegen wärtig im Aufbau der ganzen Arbeit besteht. Es sei nur eine schritt weise Entwicklung möglich. Schönfelder berichtete dann aus der prak tischen Arbeit der Reichsschule und erwähnte, daß im Jahre im Ver laufe von 9 Monaten etwa 700 bis 800 Lehrlinge zu schulen wären. Schulfrei seien lediglich der Juli, Dezember und Januar. Es ent fallen also bei einer jeweiligen Schulung von vier Wochen etwa 70 bis 80 Schüler auf den Kursus. Ter Charakter der Arbeit wäre eigenartig bestimmt durch den Charakter eines Kameradschaftshauses. Zur Zeit müßte man sich mit einem Provisorium abfinden. Voraus sichtlich würde aber schon in absehbarer Zeit ein Neubau entstehen, der das Museum des Buchgewerbevereins, die Bibliothek des Börsen vereins und vor allem die Kameradschafts-, Lehr- und Alumnats- ränme nebst Lehrerwohnung der Neichsschule umfasse und somit würde durch die Initiative von Herbert Hoffmann das von ihm ge prägte Wort: »Deutsches Buchforum« Wirklichkeit werden. Schönfelder bat schließlich die versammelten Gaufachschaftsbe rater, mit der Neichsschule in enger Fühlung zu bleiben, Wünsche offen an sie heranzutragen und vor allem auch die persönlichen Fra gen des Nachwuchses (Leistung und Beurteilung, Charakter) in enger Fühlungnahme mit der Reichsschule zu erörtern. vr. Hoyer, der Gesamtleiter der Neichsschule und Buchhänd ler-Lehranstalt, richtete drei Wünsche an die Gaufachschaftsberater: Zurückznfahren als Beauftragte der Neichsschule und für deren Idee zu wirken, die Arbeit in den Gauen weiterzuführen und die Antwort zu geben auf das, was in der Neichsschule gelehrt wurde. — Karl Thulke-Berlin versprach im Namen der Fachschaft die Mitarbeit an der Neichsschule. Die Lehrer der Neichsschule dagegen wollen, sofern es ihnen ihre Zeit erlaubt, sich für künftige Freizeiten zur Verfügung stellen. Nach kurzer Pause hielt Alfred Winter-München sein Re ferat »Buchhändlerische Wochenendfreizeiten und Arbeitswochen«. Ausgehend von der Entstehung des Freizeit gedankens äußerte er sich über die Formen der Freizeiten, landschaft lichen Treffen und Wochenendfreizeiten, deren Dauer, Tageseintei lung, Orte, Teilnehmer, Referenten, Themen, Verpflegung, Kosten usw. Ausführlich ging Winter auf die Arbeitswochen ein und forderte als deren Veranstalter nicht nur unsere Fachschaft, sondern die Gaue des Bundes, möglichst in Verbindung mit anderen Organisationen, wie Hitler-Jugend, NS-Lehrerbund u. ä. Solche Arbeitswochen erfor derten eine besonders umsichtige Vorbereitung und wären unbedingt in die Hände eines in diesen Dingen bereits erfahrenen Berufs kameraden zu legen. Als besonders günstige Jahreszeit für diese Wochen hätten sich als geeignet ergeben der Juni, Angnst und Sep tember. Als am günstigsten bezeichnet er die dritte Juniwoche, weil in sie die Sonnenwende fiele, die man mit einer entsprechenden Feierausgestaltung im Freien mit den Teilnehmern begehen könnte. Als Dauer der Arbeitswochen verlangte Winter die unbedingte Einhaltung einer vollen Woche. In diesem Zusammenhang forderte er, die Chefs zu veranlassen, daß diese den Teilnehmern an der Frei zeit die Woche nicht auf den Urlaub anrechnen. Als Tagungsort für die Freizeiten wären möglichst landschaftlich und kulturhistorisch wichtige Stätten zu wählen, die gleichzeitig den Bedürfnissen nach Erholung Rechnung trügen. Als Freizeit-Teilnehmer müßten nicht nur Buchhändler, sondern zur fruchtbareren Ausgestaltung Menschen aus anderen Berufen einbezogen werden, wie Studenten, Arbeiter, Bauern usw. Die Teilnehmerzahl dürfte möglichst nicht höher als 30 sein. Winter ging dann im einzelnen auf den Tagesablauf von Freizeiten ein, im besonderen auch auf die Abendausgestaltung, die Höhepunkte der Freizeiten, und ihre Abschlußfeiern. Er empfahl, d e Leitung der Freizeit möglichst in die Hand eines erfahrenen Buch händlers zu legen. Die Referenten müßten auf ihrem Sachgebiet sehr kundig, aber keine ausgesprochenen Wissenschaftler sein. Sie dürften sich nicht absondern, sondern müßten mit der Gemeinschaft leben, wandern und singen. Die Themenauswahl für die Freizeit dürfte keine Problematik um ihrer'selbst willen sein. Die Teilnehmer soll ten nicht verwirrt oder in einen geistigen Irrgarten geführt werden. Die Freizeit müßte ihnen wirkliche Hilfe für ihr Leben, ihren Berus und seelische und geistige Klärung bedeuten. Die Arbeitswochen müßten unbedingt unter einem Gesamtthema stehen und aus diesem wären Einzelthemen zu entwickeln. Der Vortragende ging dann auf die Hausaufgaben und Übungen ein, die auf Freizeiten zu stellen wären und auf Prcisanfgaben vor der Freizeit, ferner aus den Zusammenhalt der Teilnehmer nach der Freizeit und stellte an den Schluß seiner eingehenden Darlegungen das Freizeiterlebnis, das für den Teilnehmer eine Kraftquelle für den Alltag bedeutet, die ihn mit gestärktem Selbstvertrauen wieder an die Arbeit gehen ließe. Um 15 Uhr leitete Karl Thulke nach gemeinschaftlicher Mittags tafel und anschließendem zwanglosen Beisammensein zum Schlußteil des Reichstreffens über. Er erteilte K l i e m a n n, München, das Wort. Dieser sprach von der »Gestaltung der Ortsgrup pe n a r b e i t«. Er ging ähnlich wie Or. Götze, Hamburg, von den praktischen Erfahrungen in der Münchener Ortsgruppe aus. Im ein zelnen referierte er eingehender über die dort erfolgreich durch geführten Arbeitskreise, Monatsversammlungen, Sonderkurse, Lehr lingsausbildung, Führungen usw. Im Anschluß an Kliemanns Vortrag hielt Professor Friedrich karl Roedemeyer einen ausgezeichneten Kurzvortrag: »Was der Buchhändler, im besonderen der Jungbuch- händler, von der deutschen Sprachpflege wissen m u ß«. Er streifte die deutsche Sprachpflege im allgemeinen, das Sprechen, Lesen, Vortragen, das dichterische Wort und die Sprache deutscher Landschaft. Er wies auf die noch sehr im argen liegende mündliche Sprachpflege des Buchhändlers hin, auf seine in dieser Richtung bereits seit etwa zehn Jahren zurückliegende Zusammen arbeit mit Hans Friedrich Blunck, auf die Klage und Anklage von allen Sprachforschern (Luther, Schiller bis Hans Grimm), daß der Deutsche seine mündliche Aussprache vernachlässigte, auf die große Zerrissenheit der deutschen Sprache durch die Vernachlässigung der gewachsenen Muttersprache, durch die viel Fremdes hätte Eingang finden können. Roedemeyer appellierte am Schluß seines lehrreichen Vortrages an die Buchhändler, denen nunmehr auch in sprachpflege rischer Hinsicht Pflichten und Aufgaben erwachsen wären durch ihre Hineinnahme in die Neichskulturkammer. Er forderte, gründlich praktische Sprachlehre zu betreiben. Roedemeyer empsohl, diese syste matischen Sprachübungen in den Arbeitskreisen durch Sprechen und Vorlesen zu beginnen und sie auch besonders ans den kommenden Freizeiten mit in die Bildungspläne aufzunehmen. »Der einzelne ist anzuregen, sich sprechen zu hören«, sagte er. »Ihr müßt mit dem Ohr lesen und nicht mit dem Auge« (Nietzsche). Nunmehr folgten die Einzelberichte der Gaufachschaftsderater über ihre Tätigkeit, über ihre Arbeit, die Gniwicklung und den Zu stand der Erziehungs- und Bildungsarbei» in den Ortsgruppen ihres Gaues. Nach den einzelnen Berichten der Gaufachschaftsberater schloß Fachschaftsleiter Karl Thulke, Berlin, das erste Neichstreffen mit der Ankündigung eines zweiten Neichstreffens für das Jahr 1936, das ebenfalls der gemeinschaftlichen Arbeit und deren Zielsetzung dienen werde. St off re gen. Die Einführung des Arbeitsbuches Nachdem der Neichsarbeitsminister unter dem 16. Mai 1935 die Erste Durchführungsverordnung zum Gesetz über die Einführung eines Arbeitsbuches erlassen hat, ist unter dem 18. Mai 1935 die er forderliche Anordnung des Präsidenten der Neichsanstalt für Arbeits vermittlung und Arbeitslosenversicherung ergangen. Sie ist in Nr. 115 des Reichs- und Preußischen Staatsanzeigers vom 18. Mai 1935 ver öffentlicht. Gleichzeitig sind in einer Ersten Bekanntmachung des Präsidenten der Neichsanstalt für Arbeitsvermittlung und Arbeitslosenversiche rung vom 18. Mai 1035 diejenigen Betriebsgruppen bestimmt, für die ab 1. Juni 1935 zunächst mit der Ausstellung des Arbeitsbuches be gonnen wird. Es handelt sich dabei um folgende Betriebsgruppen: 1. Industrie der Steine und Erden 2. Eisen- und Stahlgewinnung 3. Metallhütten- und Metallhalbzeugwerke 4. Herstellung von Eisen-, Stahl- und Metallwaren 5. Maschinen-, Apparate- und Fahrzeugbau (auch mit Gießerei) 6. Elektrotechnische Industrie 7. Optische und feinmechanische Industrie 8. Chemische Industrie 9. Papierindustrie 10. Leder- und Linoleumindustrie 11. Kautschuk- und Asbestindustrie 12. Baugewerbe und Baunebengewerbe 13. Großhandel 14. Einzelhandel 15. Vcrlagsgewerbe, Handelsvermittlung und sonstige Hilfs gewerbe des Handels 16. Geld-, Bank-, Börsen- und Versicherungswesen. Das Arbeitsbuch soll als amtlicher Ausweis über die Berufs ausbildung und die berufliche Entwicklung die zweckentsprechende 413
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