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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 21.05.1935
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1935-05-21
- Erscheinungsdatum
- 21.05.1935
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- Deutsch
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^ ns, 21. M-i 1935. Redaktioneller Teil. Börsenblatt f. b.Dtschn.Buchhandel. bezeichnen dürfen. Die Gesetzgebung des nationalsozialistischen Staates gibt ihnen mit der Absolvierung der Reichsschule Rechte an die Hand, von denen jeder weiß, daß sie Verpflich tungen in sich tragen. Unsere neue Rcichsschule ist in einem Geiste aufgebaut, der unserer Staatsidee und damit der Weltanschauung der nächsten Jahrhunderte entspricht. Es werden deshalb die Jahrgänge, die die Pforten der Reichsschule verlassen, Vertreter und Verfechter eines Dogmas sein, das frei ist von allen liberalistischen und mammonistischen Ideen, frei von allem, was unserem Volke untunlich ist und beherrscht allein von einer Philosophie, die unseren großen Deutschen, allen voran unserem Führer, würdig ist. Der junge Deutsche wird dann auch erkennen, daß der Titel »Buchhändler-, den Sie, Herr Präsident, wieder zu besonderen Ehren gebracht haben, wie zu Zeiten eines Friedrich des Großen, der ihn als einen honetten Titel bezeichnete, seine traditionelle Bedeutung zurückerlangt hat. Dieser verpflichtet dann auch für immer seinen Träger, sich als Glied seines Volkes voll und ganz in seine Reihen zu stellen und mit ihm nicht nur im Glück, sondern auch im Unglück zu streiten und zu fallen. Herr Reichskommissar! In Ihrer Eigenschaft als Oberbürgermeister der deutschen Buchhändler- und Messestadt Leipzig haben Sie mit besonderer Anteilnahme sich für das Werden der Reichsschule des Deut schen Buchhandels interessiert und alles aufgeboten, um uns Buchhändlern entgegenkommen zu können. Nehmen Sie dafür nicht nur meinen Persönlichen Dank, sondern den des gesamten deutschen Buchhandels, der heute sowohl im Börsenverein der Deutschen Buchhändler als auch im Bund Reichsdeutscher Buch händler organisiert ist, entgegen. Wenn die ersten Schulungs lehrgänge in den Räumen unseres Buchhändlerhauses untergc- bracht worden sind, so ist das ein Notbehelf bis zu dem Zeitpunkt, an dem der geplante Neubau seinem Zweck übergeben werden kann. Wir freuen uns alle heute schon darauf, unsere jungen Kollegen in dieser neuen Schule an der Arbeit zu sehen, zu deren Entstehen Sie, Herr Reichskommissar, liebenswürdigerweise wesentlich beigetragen haben. Wir hoffen dann, Ihnen bei der Einweihung des Neubaues in besonderer Weise unseren Dank nochmals abstatten zu können. Deutsche Jungbuchhändler! Aus den Reden, die heute abend hier in diesem feierlichen Raume gehalten worden sind, erseht ihr, welches Interesse man der Reichsschule des Deutschen Buchhandels entgegenbringt. Nicht nur der Buchhandel kümmert sich um seinen Nachwuchs, nein, der ganze deutsche Staat beansprucht das Recht der Er ziehung von euch jungen Deutschen, und nimmt nicht nur die Erziehung in den Volks- und Mittelschulen und Universi täten in die Hand, sontdern darüber hinaus auch die Be rufsausbildung. Der Staat hat das größte Interesse daran, zu wissen, daß seine Bürger und jene, die es werden sollen, nicht nur mit körperlichen Kräften gesegnet und gesund, son dern auch geistig den Erfordernissen unseres Zeitalters gewachsen sind. Diese Sorge, junge, deutsche Volksgenossen, die der Staat und mit ihm die von ihm mit der Wahrnehmung seiner Inter essen betraute ständische Organisation um euch hat, verpflichtet euch zu dem Gelöbnis, alles einzusetzcn, um unsere Erwartun gen zu erfüllen. Die neue Reichsschule des Deutschen Buch handels sollen Jungbuchhändler verlassen, auf die die Nation stolz sein kann. Soweit es an uns gelegen ist, werden wir auch weiterhin unser möglichstes tun, um diese Stätte so würdig wie nur möglich zu gestalten, damit das Dekret des Präsidenten der Reichsschristtumskammer vom 1. Mai 1934 Form und In halt erhält. Nicht versäumen möchte ich, den jungen Buchhändlern den Namen des Kollegen einzuprägen, der mit dem Werden der Reichsschule für immer verbunden sein wird: es ist Herr Ber- lagsbuchhändler Herbert Hoffmann, Stuttgart, der als Leiter des Bildungsausschusses im Börsenverein seit Jahr und Tag keine Mühe und kein Opfer gescheut hat, um durch immerwäh rende Verhandlungen bei allen Organen des Staates das zu erreichen, was der Präsident der Reichsschrifttumskammer im vergangenen Jahr verordnet hat. Sein Name wird neben dem des Gründers, des Präsidenten Herrn vr. Hans Friedrich Blunck, für immer mit dieser Anstalt verknüpft sein. Ich übernehme nun namens des Börscnvereins der Deut schen Buchhändler zu Leipzig und namens unserer Vertrags partner, des Staates Sachsen und der Stadt Leipzig, die Reichs schule des Deutschen Buchhandels in treue Obhut. Nachdem sie bereits seit einigen Wochen die Arbeit begonnen hat, soll sie nunmehr offiziell an die Öffentlichkeit treten. Stets möge ihr das Schicksal gütig sein und sich die Hoffnungen, die wir aus sie setzen, erfüllen. Sie soll damit ein wertvolles weiteres Glied in der Berufsausbildung unserer jungen deutschen Nation dar stellen zum Segen des deutschen Buchhandels und für die Ehre und den Ruhm unseres nationalsozialistischen deutschen Vater landes. Festvorstellung im Alten Theater Der Sonnabend war restlos ausgefüllt durch Arbeitstagun gen. Er brachte am Abend die Fcstvorstellung des Alten Theaters mit einer Neuaufführung von Goethes Iphigenie auf Tauris. Die ausgezeichnete schauspielerische Leistung, für die allen, die daran beteiligt sind, auch an dieser Stelle noch einmal unser Dank gesagt sein soll, der ganz besonders Ruth T r u m p p, der Darstellerin der Iphigenie, gebührt, riß das vollbesetzte Haus von Anfang an in ihren Bann und brachte allen Anwesenden diese Dichtung Goethes, etwas vom Edelsten und Schönsten, was wir an deutscher Dichtung besitzen, zu unvergeßlichem Erlebnis. Der fast völlige Wegfall des szenischen Wechsels und der äußeren Hand lung ließen die Größe der darstellerischen Leistung erst recht be wußt werden, da sie es allein fcrtigbringcn konnte, die Zuhörer mit bis zum Ende gleichbleibendcr Aufmerksamkeit und Anteilnahme auf die fast nur in seelischer Bewegung liegende Handlung dieser Goetheschen Dichtung zu lenken und dort fest- zuhaltcn. Der Abend wird allen Teilnehmern der diesjährigen Kantate in steter bester Erinnerung bleiben. Hauptversammlung Der Kantate-Sonntag brachte um 9 Uhr die satzungsgemäße Hauptversammlung des Börscnvereins der Deutschen Buchhändler, der nach kurzer Pause diegemeinsamsTagungdcs Börsen- vcreins der Deutschen Buchhändler und des Bundes Reichs deutscher Buchhändler folgte. Die meisterlich vorgetragene Musik von Brahms schuf die feierliche Stimmung aller in dem über füllten großen Saale des Buchhändlerhauses anwesenden Gäste und Buchhändler. Die Versammlung trug einen allgemein zum Ausdruck kommenden und von allen stark gefühlten repräsen tativen Charakter. Der Höhepunkt der Eröffnungsrede des Vor stehers wurde gebildet durch die eindrucksvolle Totenehrung unter dem Klang des Liedes vom guten Kameraden. Für die zahlreich erschienenen Gäste, Vertreter der Reichsministerien, der Reichs kulturkammer, des Staates Sachsen, der Stadt Leipzig und vieler Behörden des Staates und Dienststellen der Partei sprach der Präsident der Reichsschristtumskammer vr. Hans Friedrich Blunck, der unter dem großen Beifall der Versammelten zwei von einem an Deutschlands Ergehen starken Anteil nehmenden Deutsch-Amerikaner gestiftete Preise verkünden konnte, von denen der eine in Höhe von 5000 Mark dem sudctendcutschen Schrift tum, der zweite in Höhe von 10 000 Mark dem österreichischen Schrifttum zugute kommen soll. Mit gespanntester Aufmerksam keit folgte die Versammlung dann den Ausführungen des Ober bürgermeisters vr. G o c r d e l e r, der über Fragen der Preis überwachung sprach. Die Arbeits- und Tätigkeitsberichte der Leiter der sechs Fachschaftcn des Bundes gaben ein eindrucksvolles Bild von den Leistungen, die die Organisation so kurze Zeit nach ihrem Bestehen schon aufweisen kann. Alles nähere ist aus dem vor stehend abgedruckten Bericht über beide Versammlungen zu er sehen. Die gemeinsame Tagung des Börsenvereins und des Bundes klang aus in einem begeistert aufgcnommcnen Dank an den Führer und in das Deutschland- und Horst-Wessel-Lied. Nach der Tagung bestand Gelegenheit, die verschiedenen Ausstellungen des Koehlcr- Volckmar-Hauses, das außerdem zu einem kleinen Imbiß geladen hatte, zu besuchen und zu besichtigen. (Schluß solgt.) 407
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