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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 21.05.1935
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1935-05-21
- Erscheinungsdatum
- 21.05.1935
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- Deutsch
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116, 21. Mai 193S. Redaktioneller Teil. Börsenblatt s. d. Dtschn Buchhandel. Kantate 1935 110. Hauptversammlung des Börsenvereins der Deutschen Buchhändler Erste Hauptversammlung des gesamtdeutschen Buchhandels Die zahlreichen Fahnen des Dritten Reiches, die das Buch- händlcrhaus in Leipzig schmücken, sind das äußere Zeichen für den Geist, in dem die Arbcits- und Festtage der diesjährigen Kantate- Versammlung des Börsenvcreins vor sich gehen sollen, der zum ersten Male gemeinsam mit dem Bund Reichsdeutscher Buch händler hier zu einer großen Kundgebung Zusammentritt. Es braucht im Rahmen dieses Berichts nichts gesagt zu werden über die zahlreichen Arbeitstagungen und Zusammenkünfte, die zwischen die einzelnen feierlichen Veranstaltungen eingestreut sind, Sitzun gen des Rates des Börsenvercins und des Bundes, der Arbeits gemeinschaften, der Ausschüsse, der Fachschaften, der Fachgruppen usw., denn es ist bekannt, daß die Kantatoversammlung Jahr um Jahr nicht nur dem Feiern dient, sondern in ebenso starkem Maße der gemeinsamen Arbeit, der Festlegung der Richtlinien, die in den Gliederungen der Organisationen draußen im Reiche während des folgenden Jahres die Arbeit bestimmen sollen. Hier in Leipzig, der Heimatstadt des deutschen Buchhandels, ist die Spitze dieser Arbeit, für deren Durchführung in den einzelnen Gauen die Gau obmänner als die verantwortlichen »Offiziere» der Organisation dem Vorsteher verantwortlich sind. Weihe der Neichsschule des Deutschen Buchhandels Die feierlichen Veranstaltungen der diesjährigen Kantate versammlung fanden ihren Beginn mit der am Freitag, dem 17. Mai vorgenommenen EinweihungderReichsschule des Deutschen Buchhandels. Daß mit dieser Reichsschule des Deutschen Buchhandels, deren Leiter in Zukunft auch der Deutschen Buchhändler-Lehranstalt Vorsteher, wird, eine ganz be sondere, nur aus dem Geist des Nationalsozialismus heraus ver ständliche und durch ihn getragene Einrichtung geschaffen worden Ist, das kam in den Ansprachen (s. weiter unten) des Oberbürger meisters Or. G o e rd e l e r, des Präsidenten der Reichsschvisttums- kammer vr. H. Fr. Blunck und des Vorstehers des Börscnvereins und des Bundes Wilhelm Baur aufs stärkste zum Ausdruck. Nicht nur der gesamte deutschsprachige Buchhandel des In- und Aus landes, auch das ganze deutsche Volk und besonders dessen Füh rung schauen mit starkem Vertrauen und mit stolzen Hoffnungen auf die Entwicklung dieser einzigartigen Schulungsstätte des deut schen Buchhandels, durch die in Zukunft der gesamte buchhändle rische Nachwuchs hindurchgehen wird. — Die vom Thomanerchor unter Leitung seines Kantors Professor O. vr. Karl Straube vorgetragenen Chöre von Heinrich Schütz gefielen aufs beste und wurden mit herzlichem Beifall ausgenommen, sic gaben der ganzen Veranstaltung den würdigen, feierlichen Rahmen. Oberbürgermeister vi. Goerdcler hieß Gäste und Buch händler, die in großer Zahl seiner Einladung gefolgt waren, im Rat- Hause willkommen und sprach seine Freude darüber aus, zum ersten Male anläßlich Kantate die deutschen Buchhändler bei sich zu sehen. In Freud und Leid, so führte er dann u. a. aus, in Tagen des Glückes und in Stunden der Sorge fühle sich Leipzig mit jenen Männern und Frauen, mit den Stellen des Reiches und der Länder besonders verbunden, denen ein so wertvolles Gut, wie cs die Erzeugnisse des deutschen Geistes darstellten, anvertraut sei. Die Stadt fühle sich eins mit ihnen und es sei ihr Wunsch, das ihrige dazu beizutragcn, daß die Sorgen, die noch auf allen lasten, geringer werden. »Wir kennen die Sorgen des Buchhändlers und des Verlegers und wir wissen um die Gefahren, die daraus für die Haltung unseres Volkes entstehen können. Wir geben darum der Hoffnung Ausdruck, daß das Beispiel Leipzigs in der Bereit stellung von Mitteln für Buchbeschafsungen Nachahmung finden möge.« Oberbürgermeister vr. Goerdcler ging dann weiter auf die Gründung der Neichsschule des Deutschen Buchhandels ein und dankte dem Präsidenten der Rcichsschrifttumskammer sür glückliche Zielsetzung, schnellen Entschluß und frische Tat, ebenso dem Bövsen- 408 verein, der damit ein Bekenntnis sür seinen Göburts- und Heimat ort abgelegt hat. Sich an die anwesenden Schüler der Reichsschule wendend, gab er ihnen den Wunsch der Stadt Leipzig mit auf den Weg, zu ihr ein inniges Verhältnis zu gewinnen und sie als einen Platz zu betrachten, wo man seine Wünsche und Sorgen wohlbewahrt wisse. Worte höchster Anerkennung widniete Ober bürgermeister vr. Goerdeler der hingebenden Tätigkeit des Herrn Herbert Hoffmann-Stuttgart. Die neue Schule, deren Baupläne in Ausarbeitung begriffen seien, werde eine Hochstätte des deutschen Schrifttums sein und zusammen mit dem ebenfalls geplanten Mu seum des Deutschen Buchgewerbevereins eine harmonische Einheit bilden. Or. Goerdeler schloß mit dem Wunsch, daß jeder junge Buch händler die Schule als deutscher Mann oder deutsche Frau ver lassen möge, erzogen zu kameradschaftlichem Gemeinsinn, zu ehr lichem und anständigem Charakter, zu gutem, sicherem Wissen und zur besten Leistung. Der Präsident der Rcichsschrifttumskammer vr. Hans Friedrich Blunck wies in seiner Ansprache darauf hin, daß die Reichsschule eines der Ziele sei, die ihm bei der Arbeit in der Rcichsschrifttumskammer am nächsten gestanden hätten. Was ihn trieb, war nicht allein die Pflicht. Weit zurückgehend in die Zeit der Jugend und die ersten Besuche in einem Buchladen be kannte vr. Blunck, daß ihm damals der Beruf des Buchhändlers als der schönste erschienen sei. Aber schon damals erkannte er, daß vielen jungen Buchhändlern eines fehle, nämlich die Möglichkeit, unser Vaterland und seine Menschen ordentlich kennenzulernen. Solche Überlegungen seien jetzt wieder aufgetaucht und auf die Frage, wie der heutige junge Buchhändler enger mit der neuen Zeit zu verbinden sei, sei ihm der Gedanke gekommen, daß um des Reiches willen einmal alle Jungbuchhändler Zusammen kommen und sich gegenseitig kennenlernen müßten. Die Schaffung der Kulturkammer bedeute mehr als nur verwaltungsmäßige Zusam menfassung der in ihr Zusammengoschlossenen. Beim Wirken an der gleichen Arbeit werden junges Schrifttum und junger Buchhandel wieder Freunde werden. Die Schranken zwischen den Gruppen find gefallen, der junge Buchhändler müsse immer ein heimlicher Künstler sein. Eindringlich sprach dann vr. Blunck zu den Jung buchhändlern über die hohen und schweren Aufgaben des Buch händlers als Mittler zwischen Dichter und Volk, als Kämpfer für das gute Buch, als Verkünder der Größe seines Volkes, als Wegbereiter der Zukunft, als Streiter für die deutsche Kultur im Wettkampf mit andern Völkern. Der Vorsteher des Börsenvereins und Bundes Herr Wil helm Baur wandte sich in seiner Ansprache zunächst an den Präsidenten der Rcichsschrifttumskammer Or. Blunck. Herr Baur führte aus: Als der Vertreter des deutschen Buchhandels habe ich Ihnen, hochverehrter Herr Präsident, zu danken, daß Sie am 1. Mai 1034 durch eine Verfügung der Reichsschrifttumskammer die Gründung der Neichsschule des Deutschen Buchhandels verord net haben. Sie sind damit, Herr Präsident, einem Wunsche des deutschen Verlags und des deutschen Sortiments nachgckom- men, der schon seit langer Zeit bestand. Durch die Reichsschule des Deutschen Buchhandels werden, wie Sie, Herr Präsident, bereits in Ihrer Rede betont haben, künftighin alle jungen Deutschen gehen, die berufen sein sollen, das höchste Kulturgut unseres Volkes aus den Händen der schaffenden Künstler in Empfang zu nehmen, um es zu verwalten und cs innerhalb unseres Volkes und fremder Kulturnationen zur Verbreitung und zur Entfaltung zu bringen. Wir hoffen und glauben be stimmt, daß diejenigen, die das Zeugnis der Neichsschule mit in die Heimat nehmen, sich mit Recht als junge Kulturträger
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