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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 04.05.1935
- Strukturtyp
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- 1935-05-04
- Erscheinungsdatum
- 04.05.1935
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- Deutsch
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102, 4. Mai 1935. Redaktioneller Teil. Börsenblatt f. d. Dtschn Buchhandel. die Neugestaltung ihrer Parteihäuser in München und die Umge staltung der Stadt Nürnberg für die Zwecke ihrer großen Partei tage in die Wege geleitet. Auf allen Gebieten regt sich neues Leben; man kann sich des Eindrucks nicht erwehren, daß wir vor dem Anbruch einer wun derbaren Renaissance unseres ganzen künstlerischen Schaffens stehen. Zweitens: Nebenher gehen die fundamentalen Neuovd- nungen ideeller Art, die wir auf dem Gebiete der Kultur durchge führt haben. Das Reichskulturkammergosetz gab die Grundlage für eine ständische Gliederung aller geistig schaffenden Menschen. Der Prcsseberuf ist als Stand öffentlicher Wirksamkeit geehrt und ge adelt worden. Die Förderung des Opern- und Theaterlebens führte zu Neuinszenierungen in Berlin und allen großen Städten des Reiches, die als musterhaft und unerreicht säst von der gesamten internationalen Kunstkritik anerkannt wurden. Durch die Millionenauflage eines neuen billigen Volksempfän gers haben wir die Basis des Rundfunks ins Ungeahnte aus geweitet und damit den Anfang zu einem Volkssunk im besten Sinne des Wortes gemacht. Die Millionenzunahme der Rundfunk hörer, die jetzt noch Monat für Monat zwischen hundert- und hun dertfünfzigtausend fortlaufend anhält, ist der bündige Beweis da für, daß unsere Ansätze auf diesem Gebiet im Volke richtig ver standen, gewürdigt und Praktisch verwirklicht werden. Die große ideelle und materielle Förderung, die wir der revolutionierenden technischen Neuerung des Fernsehens angedeihen lassen, wird in kurzer Zeit auch hier zu greifbaren und heut« noch gar nicht übersehbaren Resultaten führen. Die nationalsozialistische Gemein schaft »KraftdurchFreude» ist heute schon ein geistiges und seelisches Labsal für Millionen und Millionen schaffender deut scher Menschen. Dies sind nun die großen berechtigten Hoffnungen, die wir für das kommende Jahr geistiger Arbeit in Deutschland hegen: Wir wünschen und erstreben nicht nur in Berlin, sondern in allen großen und mittleren Städten des Reiches ein gutes, brauch bares und handfestes Theater mit einem anständigen, künstle rischen Spielplan. Wir warten auf die monumentalen Filme, die zum Teil schon fertig, zum Teil in Arbeit, zum Teil noch im Pro jekt sind. Wir arbeiten an einem zeit- und wirklichkeitsnahen Funk, der das ganze deutsche Volk erfassen soll. Wir hoffen auf eine charaktervolle, plastische und malerische Kunst, die sich aus die Kräfte der Zeit besinnt und ihnen lebendigen Ausdruck verleiht. Wir sehen im Geiste schon Riesenbauten erstehen, die den großen schöpferischen Geist unserer Epoche in unvergänglichem Stein ver ewigen. Wir wissen, daß eine edle Dichtung als große Zeitgestal- tung im Anbruch ist, und sehen heute schon diesen ganzen geistigen Neubauprozeß begleitet von einer deutschen Presse, die in Wahr heit und Wirklichkeit Sprachrohr der Nation und des Volkes ist. Er kann nur von neuen Menschen mit neuen Ideen praktisch durchgeführt werden. Er ist die g r o ß e A u f g ab e d er Jungen, die hinter uns stehen und eines Tages mutig zur eige nen Gestaltung vorstoßen werden. Die Wortführer des Liberalismus können niemals die Wortführer des neuen Reiches sein. Wo wir sie gewähren ließen, da haben sie unsere Großzügigkeit vielfach mißverstanden, und weil sie sie als Schwäche auslegten, wagen sie sich heute wieder hier und da nach vorne, um ihr Glück aufs neue zu versuchen. Sie führen die Freiheit der Kunst ins Feld und meinen nur die durch keinerlei Verpflichtung gebundene Willkür, mit der sie sich aus wirken wollen. Sie beklagen sich darüber, daß wir den Anspruch erheben, allein nicht nur das politische, sondern auch das geistige Gesicht unserer Zeit zu bestimmen. Sie wissen nicht, oder wollen nicht wissen, daß nur der eine Zeit gestalten kann, der diese Zeit in sich trägt. Die ganz Klugen unter ihnen haben unsere eigene Flagge aufgezogen, um unter ihrem Schutz die Konterbande ihrer überlebten Ideale über die Zoll grenzen unserer Wirksamkeit einzuschmuggeln. EsistnichtimSinne des Führers, sagen sie, wenn sie die Absicht haben, ihnen Unan genehmes zu beseitigen. Surrogate ältesten Datums wollen sie uns als neue Offenbarungen ausschwätzen. Sie tarnen sich als Moderne, weil sie auch uns von der Angst des Spießers erfüllt glauben, als unzeitgemäß verhöhnt zu werden. Die Modernen marschieren heute in den Gliedern unserer Kampfformationen; sie lagern zu dieser Stunde in den Fähnlein der Hitler-Jugend oder in den Aufmarschzügcn des schaffenden Volkes irgendwo auf den Maifeldern unserer großen Demonstra tionen, und ihr heißes Herz schlägt stürmisch im Rhythmus der Massen mit. Ihre seelische Kraft ist so stark, daß sie den Hyper modernismus ebenso spielend leicht überwinden wird wie eine muf fige Reaktion, die sich unger-ufen und nur lästigsallcnd an unsere Rockschöße zu hängen versucht. Nur Geduld, es läuft uns nichts und niemand weg, und am Ende werden wir doch siegen, da wir die Jüngeren und weil wir die Stärkeren sind. Damit komme ich zur Verkündung der beiden Nationalpreise für Film und Buch, die für das Jahr 1934/35 von der Reichsregierung ausgeteilt werden. Sie haben den Zweck, jene beiden Werke aus der Film- und Buchproduktion des Jahres zu krönen, die aus dem Geiste unserer Zeit heraus geschaffen, am lebendigsten und plastischsten auch diesem Geist künstlerischen Ausdruck verleihen. Wir konnten auf dem Gebiete des Films auch in diesem Jahre manches edle Bestreben seststellen, das mit echter Gesinnung und großen künstlerischen Mitteln zu Werke ging, und damit sicht bar über die Gesamtproduktion des Jahres hinausragte. Ich nenne dabei nur die beiden Filme ,Der alte und der junge König' und .Das Mädchen Johanna'. Es mußte -daher schwer fallen, den Träger des Filmpreises zu ermitteln, bis die überragende Leistung des nationalsozialistischen Parteitagfilms .Triumph des Willens' dem Kopfzerbrechen ein Ende machte. Der Nationale Filmpreis 1934/35 wurde Leni Riefenstahl sür den Film vom Rcichsparteitag in Nürnberg .Triumph des Willens' zuerkannt. Dieser Film stellt eine ganz große Leistung im gesamtfilmischen Schaffen des Jahres dar. Er ist zeitnahe, weil er die Zeit darstellt; er bringt in monumen talen, nie gesehenen Bildern das hinreißende Geschehen unseres politischen Lehens. Er ist die große filmische Vision des Führers, der hier zum ersten Male bildlich in nie gesehener Eindringlichkeit in die Erscheinung tritt. Dieser Film hat erfolgreich die Gesahr bestanden, zum bloßen Tendenzfilm zu werden. Er hat den harten Rhythmus dieser großen Zeit ins emi nent K ü n st l e r i s ch e g e st e i g e r t; er ist monumental, durch zittert vom Tempo der marschierenden Formationen, stählern in der Auffassung und durchglüht von künstlerischer Leidenschaft. In ihm klingt das eherne Lied des nationalsozialistischen Auf bruchs wieder. Der Held -dieses Filmes ist unser deutsches Volk, verkörpert durch die einzig artige Erscheinung des Führers. Hunderttausende schon haben diesen Film gesehen, Millionen werden ihn noch sehen und sich von seinen wilden Rhythmen aus das Tiefste mitreißen und erschüttern lassen. Auch auf dem Gebiete der Buch Produktion konnten wir manche große Leistung mit Freuden registrieren. Auch hier erwies es sich wieder in aller Deutlichkeit, daß das Beste aus Zeit und Einsamkeit geschaffen wurde. Auch hier standen in erster Reihe junge namenlose Menschen in Frage, die schöpferisch vorwärts drängen. Überragend in dieser Gesamtproduktion ist ein Name: Der Nationale Buchpreis 1934/35 wurde Eber- hardWolfgangMöller sür seinebeidcn Gedichtbände .Berufung der jungen Zeit'und.Die Briefe der Gefallenen' zuerkannt. Es bereitet mir eine besondere Freude, damit einen Dichter aus der jungen Generation mit dem höchsten staatlichen Literaturpreis auszeichnen zu können, der bereits durch seine Schauspiele .Douaumont oder die Heimkehr des Soldaten Odysseus', .Panama-Skandal', .Martin Luther oder Die Höllische Reise' und durch die politische Satire .Rothschild siegt bei Water loo' die Aufmerksamkeit der Öffentlichkeit auf sich gelenkt hat. Außer diesen in ihrer Mannigfaltigkeit vielversprechenden drama tischen Arbeiten hat Möller als eine spezifische Begabung auch für das Hörspiel zahlreiche Beiträge für die deutschen Sender geliefert. Große Erfolge konnte er auch mit seinen Kantaten, die er als 353
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