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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 27.04.1935
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1935-04-27
- Erscheinungsdatum
- 27.04.1935
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- Deutsch
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X- 87, 27. April 1835. Redaktioneller Teil. Börsenblatt f. d. Dtschn Buchhandel. Die Berufserziehung in der Deutschen Arbeitsfront Auszug aus dem Vortrag des Leiters des Amtes für Verufserziehung in der Deutschen Arbeitsfront August Äaid auf der Leipziger Tagung der Deutschen Arbeitsfront Berufserziehung ist Sache des ganzen Volkes. Darum hat der Führer sie als Aufgabe der Gemeinschaft des schaffenden Volkes, der Deutschen Arbeitsfront herausgestellt. Und innerhalb der Deut schen Arbeitsfront ist die Berufserziehung an einer Stelle zusam- mengefastt worden, welche die volle Verantwortung dafür trägt: im Amt für B e r u fs e rz i e h u n g. Entscheidende Voraussetzung für den dauernden Erfolg ist die Gesamterfassung des Berufes vom Beginn der Berufslaufbahn bis zum Ausscheiden aus der aktiven Berufsfront. Wir müssen der Be rufsjugend hohe Ziele aufzeigen, für die sie ihr ganzes Können und Wollen, ihre ganze Begeisterungsfähigkeit einsetzt. Wir müssen ihr aber auch klare Nahziele geben, damit sie nicht in der Fülle der Möglichkeiten den rechten Weg verfehlt. Pg. vr. Ley hat mir für die systematische Anlage unserer Arbeit den Auftrag erteilt, Grund berufe zu ermitteln; das sind solche Berufe, die der Ausgangs punkt für die Entwicklung weiterer Berufe waren und noch sind. Wir überwinden die Gefahren übertriebener Spezialisierung am ehesten, wenn wir grundsätzlich die Berufserziehung auf die breitere Basis der Grundberufe stellen. Eingehende Untersuchungen zeigen, das; die große Mannigfaltigkeit der modernen Wir.schaflsberufe sich auf etwa 80—90 Grundbcruse zurückführen läßt. Diese Grundberufe wollen wir nach ihren verwandtschaftlichen Zusammenhängen zu Gruppen zusainineufassen, so daß wir die Leitung unserer Berufs- erziehungsarbeit in die Hände von 16—20 bewährten, aus den Be rufen hervorgegangenen Männern legen. Für die Wahrnehmung ge meinsamer Aufgaben aller Berufe stehen unsere Sachreferate zur Verfügung. Die Berusserziehung muß schon cinsetzen, ehe der Berufs anwärter in den Beruf eintritt. Der Schaffung einer muster gültigen B e r u f s b e r a t u n g, die in ihren Anfängen bereits vor handen ist, kommt deshalb ganz besondere Bedeutung zu. Wir müssen auch erreichen, daß die praktische Berufslehre ihre Aufgaben wieder voll erfiillt. Während früher in manchen Berufen der Wert der praktischen Lehre herabgedrückt wurde (Kaufmannslehrling-Lauf bursche), geht heute das Bestreben wieder dahin, möglichst allen jungen Kameraden eine Berufslehre zu ermöglichen, die den Namen Lehre auch wirklich verdient. Alle diese Bestrebungen fördern wir nach besten Kräften. Ebenso haben wir auch an der Vereinheitlichung und Verbesserung der Lehrverträge wertvolle Mitarbeit leisten kön nen. Schon in der Lehrzeit stoßen wir auf die Notwendigkeit jener Berusserziehung, die weder im Betrieb noch in der Schule ge leistet werden kann. Unter der Mitarbeit von Bernhard Köhler und Professor Hunke schufen wir die »Deutsche llbungsw iri sch a ft«. Unter Ausnutzung der in den alten Verbänden gesammel ten Erfahrungen bieten wir in 3500 Übungsfirmen Jungkaufleutcn, Jungtechnikern und jungen Angestellten anderer Berufe und bald auch jungen Handwerkern aller Berufe die Möglichkeit, sich in Ar beitsgemeinschaften Wirtschaftskenntnisse anzueignen, die ihnen weder in der Lehre noch in der Schule so veranschaulicht werden. Berufserziehung und Arbeitseinsatz müssen Hand in Hand arbeiten. Wir stützen uns hierbei auf wertvolle Erfah rungen aus der Stellenvermittlung für die Angestellten. Der Be werber um einen neuen Arbeitsplatz muß sich bei uns Rechenschaft über die Lücke seines beruflichen Könnens geben, und wir bieten ihm eine Fülle von Möglichkeiten, diese Lücken zu schließen. Wir geben ihm in persönlicher Beratung klar umschriebene Ausbildungs ziele und sorgen dafür, daß er sich diesen Zielen unterordnct. Wenn unsere Stellenvermittlung im vorigen Jahre 67 OM Kameraden wie der in Arbeit vermitteln konnte, dann hat daran das Zusammen wirken von Arbeitseinsatz und Berufserziehung hervorragenden Anteil. Die Vielfältigkeit unserer Arbeit erfordert eine besonders sorg fältige Auswahl und Abstufung der Arbeitsmittel und der Arbeitsmethoden. Männer der Wissenschaft und Praxis arbei ten seit Monaten au der Schaffung dieser Lehrstoffe und Arbeits pläne. Eines der wichtigsten Berufserziehungsmittel ist die Berufs und Fachpresse. Ohne Ersatz für das gesprochene Wort sein zu wollen, soll sie die Arbeitskameraden für das gesprochene Wort aufnahmebereiter machen, feine Wirkung ergänzen und vertiefen. Die aktive Teilnahme an der Berufserziehung ist durch die Neugestaltung unserer Berufspresse wesentlich angeregt und gefördert worden, und wir gedenken diese Fortschritte gemeinsam mit dem Presseamt der Deutschen Arbeitsfront noch kräftig auszubauen. Als Beispiel für die Voraussetzungen, mit denen wir an die Er füllung unserer künftigen Aufgaben Herangehen, ein paar Zahlen: Es wurden 87 OM Veranstaltungen mit Mil- lionenTeilnehmern durchgeführt, darunter sind 18 OM Lehr gänge mit 520 600 Teilnehmern. Diese Lehrgänge erstrecken sich im Durchschnitt mindestens Uber ein viertel Jahr bei mindestens zwei Wochenstunden. 350 OM Kameraden in 13 OM Arbeits gemeinschaften (z. B. Kurzschrift, fremde Sprachen, Fortschritt der Technik) arbeiten das ganze Jahr hindurch an der Steigerung ihres beruflichen Könnens. Bei unserer Zentrale wurden abgefordert: 10 OM Vortragsunterlagen, 28M Lichtbildreihen, 820 Lehrfilme, 250 Schaukästen und Wandkarten. An dieser Arbeit, die sich früher in der Hauptsache auf die Angestellten erstreckte, nehmen seit Mitte vorigen Jahres zunehmend die Arbeitskameraden aller Berufe teil. Wir freuen uns darüber, daß durch die Eingliederung der Wirt schaftsorganisationen die Voraussetzungen für eine unmittelbare Zu sammenarbeit zwischen dem Amt für Berufs erziehung und der Wirtschaft geschaffen sind. In dem selben Geiste, wie mit den Männern der Wirtschaft, wollen wir uns auch mit den Männern der Schule und mit den Trägern der Berufs und Fachschulen zusammenfinden, in dem Bemühen um einen berufs tüchtigen Nachwuchs. Ebenso sehen wir eine Fülle von Möglichkeiten zu gemeinsamer Arbeit mit der Neichsanstalt für Arbeitsvermittlung und zahlreichen anderen Stellen. Ganz von selbst versteht sich, daß wir mit der Partei und ihren Gliederungen engstens Zusammenarbeiten, und daß in der Deutschen Arbeitsfront alle Dienststellen engsten Kon takt halten. Die wahre Betriebsgemeinschaft wird in dem Maße verwirklicht werden können, in dem es gelingt, jeden Betriebsangehörigen zu höchster beruflicher Leistung zu erziehen. Das Amt für Berufs erziehung wird bei verständnisvollem Eingehen aller Beteiligten auf das Wesen und auf die Eigenart der Berufe die Berufserziehungs arbeit so gestalten können, daß sie Gewähr bietet für die Erfüllung des uns vom Führer gegebenen Auftrages. Die unter der Leitung des Gaues Groß-Berlin stehenden Ber liner DAF-Schulen haben soeben das Wintersemester mit rund 20 000 Teilnehmern abgeschlossen und beginnen am 29. April mit weiteren 390 Lehrgängen., Vorlesungen und Arbeitsgemeinschaften für die Be rufshauptgruppen Kaufmanns- und Bürogehilfen und Behörden angestellten (Schule: Oberwasserstraße 11—12), Techniker, Chemiker und Werkmeister (Schule: Werftstraße 7) sowie für weibliche Ange stellte dieser Berufsgruppen (Schule: Neukölln, Lenaustraße 1—4). Die gefährlichen Leitern Die Berufsgenossenschaft für den Einzelhandel, Berlin NW 7, Neue Wilhelmstraße 2, teilt mit: Die hohen Unsallziffern im Einzelhandel werden nicht zuletzt auch dadurch hervorgerufen, daß vielfach in den Betrieben schadhafte und ungeeignete Leitern benutzt oder die Leitern falsch gehandhabt werden. Davon mögen folgende Fälle ein Bild geben, die der Berufsgenossen schaft für den Einzelhandel u. a. gemeldet wurden: Eine 33jährige Reinemachefrau stand beim Fensterputzen auf der letzten Stufe einer Anlegeleiter und hatte gerade ihre Putzarbeit be endet, als die Leiter durch eine ungeschickte Bewegung ins Nutschen kam. Sie stürzte ab und zog sich einen schweren Unterschenkelbruch zu. Nach ärztlicher Ansicht wird die Verletzte zeitlebens im Gebrauch des beschädigten Beines stark behindert sein; die Berufsgenossenschaft ge währt ihr zur Zeit oine 30prozentige Rente. In einem anderen Falle wollte eine 35jährige Verkäuferin im Juni vorigen Jahres unter Benutzung einer Trittleiter eine elektrische Birne einschraubcn. Plötzlich glitt die Leiter zur Seite; bei dem Ver such, sich zu halten, erlitt die Verkäuferin eine Hautverletzung, die eine sehr schwere Entzündung nach sich zog. Die ärztliche Behandlung dauert zur Zeit noch an. Ein kaufmännischer Lehrling fiel beim Weglegen von Waren in folge Ausglcitens der Leiter aus 2 Meter Höhe zur Erde. Ein schmerz hafter Knöchelbruch war die Folge des Sturzes. Erst nach achtwöchigem Krankenhausausenthalt konnte der Lehrling die Arbeit wieder auf nehmen. Wenn bei diesen Unfällen die technische und mechanische Beschaf fenheit der Leitern, vor allem mangelhafter Gleitschutz, die 335
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