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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 06.04.1935
- Strukturtyp
- Ausgabe
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- 1935-04-06
- Erscheinungsdatum
- 06.04.1935
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- Deutsch
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82, 6. April 1935. Redaktioneller Teil. Börsenblatt f. d.Dtschn. Buchhandel. gesamten deutschen Buchdruckgewerbcs bereit, Ihre Bestrebungen zu unterstützen und werden dafür sorgen, daß Ihnen auch aus den Reihen unserer Mitglieder die gewünschte Mithilfe gewährt wird. Wir glauben Sie in der Durchführung Ihres Lehr programms an der Reichsschule besonders dadurch unterstützen zu können, daß wir Ihnen geeignete Persönlichkeiten zur Abhaltung von Fachvorträgen namhaft machen. Wir hoffen, daß Sie unsere Anregung begrüßen werden. Heil Hitler! Deutscher Buchdrucker-Verein E. V. Die Geschäftsführung. vr. Stock. An den Deutschen Buchdrucker-Verein E. B. z. H. von Herrn vr. S t o ck, B c r l i n W 9, Nöthener Straße 33. Sehr geehrter Herr vr. Stock! Sie bahnen in Ihrem Schreiben vom 19. März eine Ver bindung an, die wir bereits wünschten und auch von unserer Seite aus angestrebt hätten. Es ist selbstverständlich, daß der Jungbuchhändler ein ausreichendes Bewußtsein von dem äußeren und inneren Zusammenhang seiner Arbeit mit derjenigen des Buchdruckgewerbes gewinnen muß. Wir haben dem Rechnung ge tragen und einzelne Vorträge über Fragen des Buchdruckgewerbes in unseren Schulungsplan ausgenommen, dazu vorbereitete Füh rungen durch mehrere Leipziger Betriebe angcsctzt. Es erscheint uns zweckmäßig, mit den Kursen mehrfach auch die Themen und Sprecher selbst zu wechseln. Wir begrüßen darum doppelt die Zu sicherung Ihrer Mithilfe und sind Ihnen dankbar, wenn Sie uns Vortragende namhaft machen, welche geeignete instruktive, nicht spezialistische Vorträge bei uns halten würden. In Erwartung einer fruchtbaren Zusammenarbeit begrüße ich Sie mit Heil Hitler! vr. Hoher. Erste Versammlung des Gaues Hamburg Am Donnerstag, dem 28. März I93S, fand im großen Saale des Patriotischen Gebäudes die erste Gauversammlung statt. An diesem Abend trat zum ersten Male der Gcsamtbuch- handel in Hamburg, soweit er von der Reichsschrifttumskammcr als Stand zufammengesaßt ist, zusammen. Dieser Wendepunkt in der Geschichte des Hamburger Buchhandels wurde der Anlaß zu einer besonderen Feierlichkeit. Die Anwesenheit vieler Gäste aus den Hamburger Behörden, der Partei sowie auswärtiger Buch händler und Verleger gab der Versammlung ein besonderes Ge präge. Ein Streichquartett verschönte durch künstlerische Musik den Abend. Gau-Obmann Martin Riegel begrüßte zunächst die Gäste, u. a. den Präsidenten der Reichsschrifttumskammer, vr. Hans Friedrich Blunck, den Leiter der Landesstelle des Reichsministe riums für Volksaufklärung und Propaganda, Pg. Rodde, ferner den Direktor der Hamburger Bücherhallen, vr. Krebs. Auch die auswärtigen Buchhändler, Herr Langcnscheidt als Vertreter des Vorstehers des Bundes Reichsdeutscher Buchhändler sowie die Herren Hanckel-Osnabrück und Eltzschig-Bremen u. a. wurden herzlich willkommen geheißen. Gau-Obmann Riegel gedachte in seiner Ansprache besonders des Buchhändlers Friedrich Perthes, den er als Vorbild für den Wiederaufbau unseres Standes vornehmlich der Jugend ins Ge dächtnis rief. Den Anwesenden wurde die Schrift von Friedrich Perthes: »Der deutsche Buchhandel als Bedingung des Daseyns einer deutschen Literatur-, die 1816 ohne Nennung seines Namens erschien, als Geschenk der Hanseatischen Verlagsanstalt in einem Neudruck überreicht. Durch eine besonders feierliche Totenehrung vierzehn führen der Buchhändler Hamburgs, die in den letzten hundert Jahren den Hamburger Buchhandel maßgebend beeinflußt haben, — ver lesen von einem Jungbuchhändler — wurde der Charakter des Abends weiterhin bestimmt. Sodann sprach der Präsident der Reichsschrifttumskammer vr. Hans Friedrich Blunck über das Thema: »Schrift tum und Reichsschrifttumskammer.- Er betonte be sonders, daß es immer noch Volksgenossen gibt, die die Wand lungen in der Beziehung von Staat und Kunst als ein zeitlich umgrenztes wohlwollendes Werben der Regierung ansehen, wäh rend sie in Wirklichkeit aus einer neu erwachenden Weltanschau ung Hervorgehen. In seiner grundlegenden Rede, die, wie wir hören, demnächst in den NS.-Monatsheften veröffentlicht werden wird, zeigte er den Aufbau der Reichsschrifttumskammer sowie die Haltung des Staates zum Schrifttum und sprach ausführlich über die.Zielgebung der Kammer. Die entscheidende Wendung ist die, daß der neue Staat keine unbestimmten Zustände will, son dern den Versuch macht, die Verantwortung für die Kunst den Gruppen selbst aufzuerlegen. Unter Hinweis auf die Lehre vom ständischen Staat und unter Vergleich mit den Zuständen bei anderen europäischen Völkern begrüßte vr. Blunck diese Ncu- formung. Die ganze Sorge der Reichsschrifttumskammer galt von Anfang an dem deutschen Schrifttum, vr. Blunck berichtete von den vielen Arbeiten der Reichsschrifttumskammer, von den Ehren tagen deutscher Dichtung, erwähnte die wirkungsvolle Be kämpfung der Kolportageliteratur, die Sorge um die Alters- betrcuung im Reichsverbande Deutscher Schriftsteller, die Füh lungnahme mit dem Schrifttum der Nachbarländer, die Errich tung von Schriftstellerheimen mit besonderem Hinweis aus das Travcmündcr Heim für deutsche und skandinavische Künstler; er sprach von den verschiedenen literarischen Preisausschreiben, dem Sprachpflegeamt der Kammer, vom Buchhandel und seinen ver schiedenen Gruppen, von den Möglichkeiten einer Verbesserung der Exportbedingungen für das deutsche Buch, von der Reichs- schulc des Buchhandels, von der jungen Literatur, von den Wis senschaften, sowie der Notwendigkeit der Auffüllung der Kultur- Etats zugunsten der Bücherhallen und öffentlichen Bibliotheken. Gau-Obmann Riegel dankte vr. Blunck für seine Ausfüh rungen und sprach dem bisherigen Leiter des Hamburg-Altonaer Buchhändler-Vereins, vr. Toepffer, seinen Dank aus. Er umriß dann die zukünftigen Aufgaben des Standes und gab die Ge schäftsordnung des Gaues und die Verteilung der Ämter bekannt. Von diesen seien hier die folgenden genannt: Gau-Obmann Pg. Martin Riegel; Stellvertreter: Pg. Richard Friederichsen; Gaukassenverwalter: Anton Lorenzen, Altona. Gaubcirat: Fachschaft Verlag: Hans Köhler; Fachschaft Handel: Pg. Conrad Ad. Behre; Fachschaft Leihbücherei: unbesetzt; Fachschaft Buchvertretcr: unbesetzt; Fachschaft Angestellte: Ad. Ziemer i. H. C. Boysen. Die Ehrcnmitgliedschaften der Herren Ernst Maasch, Her mann Lorenzen und Theodor Weitbrecht beim Hamburg-Altonaer Buchhändler-Verein wurden vom Gau Hamburg übernommen. Nach einem Schlußwort des Gau-Obmannes schloß die Ver sammlung mit einem Kameradschaftsabcnd. Diesen Bericht möchte der Unterzeichnete nicht hinausgehen lassen, ohne von sich aus darauf hinzuweiscn, daß dieser Abend nicht nur wegen der eben geschilderten Bekanntgaben und Vor träge bedeutungsvoll war, sondern daß mit ihm ein gelungener Versuch der Neugestaltung eines Versammlungsabcnds fcstzustellen ist. Zunächst war es der alte schöne Saal des Patriotischen Ge bäudes, der schon äußerlich der Versammlung einen festlichen Charakter gab. Dazu kam die ernste und gute Musik des Streich quartetts. Vor allem aber waren es Inhalt und Form der An sprache des Pg. Riegel, die aus ihrer Haltung einen wesentlich neuen Zug in die Hörerschaft trug. Ausgehend von der Persön lichkeit des Buchhändlers Friedrich Perthes als Vorbild, war cs die Erinnerung und feierliche Totenehrung vierzehn führender Hamburger Buchhändler, die dem Abend einen eigenen und tiefen Gehalt verlieh. Dieser ernste Rückblick aus die, die vor uns Weg bereiter des Buchhandels und seiner Zukunft waren, muß in die ser Form der Darbietung als kulturcrneuernd bezeichnet werden. Nachdem !m vorigen Jahre die Einführung der neuen Lehr linge und ihre Verpflichtung auf unseren Beruf nach dem inhalt reichen Vortrag des Dichters Friedrich Ludwig Barthel über die »Würde der politischen Dichtung« vollzogen wurde, war dieser Abend jedenfalls ein weiterer Schritt, Versammlungen aus dem Alltäglichen herauszuführen in echte Gemeinschaftsseiern. Kurt Saucke. 283
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