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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 30.03.1935
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- 1935-03-30
- Erscheinungsdatum
- 30.03.1935
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Schrifttums der Nation. Seine klargeprägte Rede endete mit einem Mahnruf an die Schaffenden: »Sollen Kunst und Dichtung wieder das werden, was sie in den großen Zeiten unserer Geschichte ge wesen sind, nämlich wirkende Lebensmächte vom höchsten Rang, dann müssen sie wieder beginnen, das Leben selbst in großen Linien zu sehen, nnd, statt ihre Darstellnngsmittel an die kleinen Nöte des Alltags zu verschwenden, sich znm Geist heroischer Überwindung alles Kleinen und Zufälligen durchringen. Vergessen wir nicht, daß es die gestaltende Kraft der Dichtung ist, die dem Volke seine Helden schenkt. Wer spräche vorn Teil, Wallenstein, vom Goetz, wenn der Dichter sie dem Volke nicht in dieser Gestalt nahegebracht hätte? An die Schaffenden unseres Volkes ist die Frage gerichtet, wer von ihnen nach dem Wort des Führers, weil er Eisen im Blut hat, sich soldatisch einreihen will in die große Bewegung, die es unternommen hat, Deutschland aus seinen inneren Kräften neu aufzubauen. Wir sind glücklich, feststellcn zu können, daß auch das Schrifttum den Nus der Zeit gehört hat und bereit ist, ihm zu folgen.« Saarbrücken. Den großen Abschluß fand die dreitägige Ehrentagung in Saar brücken, in deren Mittelpunkt die große Festkundgebung im Stadt theater stand. Die bekanntesten Schriftsteller und Dichter von Pfalz und Saar kamen mit Gedichten, Erzählungen und Mundartdich tungen zu Wort. Das städtische Orchester brachte neben anderen Werken Albert Jungs »Weckruf«, den mir als eine der markantesten und geschlossensten Musikwerke unserer Zeit bezeichnen, zu Gehör. Durch verschiedene Chöre wurden pfälzische und saarländische Lied kompositionen dargeboten, unter denen die Uraufführung des »Liedes der pfälzischen SS« von Albert Jung/Kurt Kölsch einen besonders starken Eindruck hinterließ. Der Kurt-Faber-Preis. Im Rahmen dieser Kundgebung wurde der Kurt-Faber-Preis als erster Dichterpreis des Gaues Pfalz/Saar durch Gaukulturwart Kölsch verkündet: »Als Kulturwart des Gaues Psalz/Saar habe ich die Ehre, den Schrifttumspreis der pfälzischen und saarländischen Städte und des Volksbildungsverbandes Pfalz/Saar zu verkünden, der den Namen Kurt Faber trägt. Der Kurt-Faber-Preis iu Höhe vou 3000 NM wird jährlich am 1. März, dem Tag der Saarheim kehr, dem wertvollsten dichterischen im vergangenen Jahre erschienenen Werk zuerkannt. Dieses Werk kann epischer, dramatischer oder lyri scher Art sein, soll ans wahrhaft deutschem Geist gestaltet und ein wesentlicher Beitrag zum Schrifttum der Westmark und der Nation sein. Sein Urheber muß im Gau Pfalz/Saar geboren oder beheimatet sein. Bei besonderem Anlaß kann der Preis auch einem hervor ragenden Werk der bildenden Kunst oder der Musik zuerkannt wer den. Ebenso kann der Preis verschiedenen Werken in Teilbeträgen zugesprochen werden. Die Entscheidung über die Zuerteilung des Preises trifft ein PreiSrichterkolleginm unter dem Vorsitz des Gan- kultnrwarts. Dem Prcisrichterkollegium gehören an der Leiter des Volksbildungsverbandes Pfalz/Saar, der Landcsleiter der Neichs- kammer der bildenden Künste, der Landesleiter der Neichsmusik- kammer, der Landesleiter der Neichstheaterkammer nnd die Bürger meister der an der Stiftung des Preises beteiligten Städte. Es soll eine Anerkennung der Bedeutung des saarländischen Schrifttums und der saarländischen Kunst im Abstimmnngskampf sein, wenn von die sem Preis die Summe von 2000 NM schon jetzt vergeben wird. Im Einvernehmen mit dem Preisrichterkollcgium wird der Preis wie folgt verteilt: 1000 NM dem saarländischen Schriftsteller Johannes K irschwcng für sein dichterisches Gesamtwerk und insbesondere seine der geistigen Aktivierung des Saarvolkes dienenden Bücher »Der Widerstand beginnt« und »Das wachsende Reich«. 500 NM dem saarländischen Komponisten Albert Jung für sein musikalisches Gesamtwert, insbesondere für seine »Festmusik« aus Aulaß der Jahrhundertfeier seiner Vaterstadt St. Ingbert und die symphonische Dichtung »Weckruf«. Die restlichen 500 NM dem saarländischen Maler Fritz Zoln Hofer als Anerkennung für sein Gesamt schaffen und insbesondere für die künstlerische Darstellung von Ge stalten ans dem saarländischen Bergmannsleben. Die übrigen 1000 NM stehen für ein Manuskript, das den genannten Bedingungen entspricht, zur Verfügung und werden zusammen mit dem nächst jährigen Preis am 1. März 1936 vergeben. Möge das pfälzisch-saarländische Schrifttum und das gesamte Kulturschaffen der Westmark sich seiner Verantwortung bewußt bleiben, die es als Grenzwall des deutschen Volkstums im Westen des Reiches und unter der Fahne des neuen Reiches und im Geiste unseres Führers Adolf Hitler übernommen hat.« Werbung für das Buch. Mehrere Ausstellungen standen gleichfalls im Dienst der Schrift- tnmstüge. Die Ausstellung in Saarbrücken »Das Westmarkbuch« wurde durch den zweiten Geschäftsführer der Reichsschrifttums- kammcr vr. Günther Haupt eröffnet. Büchereidirektor Walter Hofmann-Leipzig hielt bei diesem An laß eine richtungweisende Rede über »die Aufgaben des Bücherei wesens«. Die Presse stellte sich ebenfalls bereitwillig zur Verfügung und ließ das heimische Schrifttum in besonderen Ausgaben zu Wort kommen. Der Rundfunk übertrug größere Auszüge ans den wichtigsten Veranstaltungen. Alle pfälzischen und saarländischen Buchhandlungen beteiligten sich mit tatkräftigem Einsatz an der Werbung für das Buch der Westmark, in der sie durch ein von der Landesstelle der Reichsschrifttnmskammer herausgegebenes Answahlvcrzeichnis der wertvollsten Buchveröffentlichungen von Pfalz und Saar unterstützt wurden. Diese ersten pfälzisch-saarländischen Dichtertage bedeuteten die erste Zusammenführung aller schöpferischen Kräfte des Schrifttums dieser Landschaft, die bisher in allzugroßer Verzettelung und Nich- tungslosigkeit dahinlebten. Die Front der jungen Nufer wurde ans gerichtet mit dem Blick ans zukünftige Aufgaben, an denen sie wachsen wird in der Gemeinschaft aller Schaffenden. Rupert N u p p. Jubiläen Am 1. April feiern zahlreiche Firmen im Buchhandel ein Jubi läum. Voran zwei Hundertjährige. Als ältester Inhaber der Firma I. G. Walde in Löbau ist ein Schulze bekannt, der das Geschäft 1847 wieder verkaufte. Der nächste Inhaber Breyer widmete sich besonders dem Ausbau des Verlages, der auch unter I. G. Walde, der das Unternehmen 1853 erwarb, als wichtigster Geschäftszweig erweitert wurde. 1862 ging die Firma an den bisherigen Geschäftsführer Hermann Marx über. Er legte ebenfalls größten Wert auf die Verlagsabteilung. Nach seinem Tode 1897 übernahm sein 22jähriger Sohn Woldemar Marx, der in Bernburg, Chemnitz und Dresden seine buchhändlerischen Er fahrungen gesammelt hatte, die Leitung der Firma, die 1901 in seinen Besitz überging. Unter seiner Führung pflegte der Verlag besonders Heimatliteratur. Dieser Geschäftszweig wurde jedoch durch Krieg und Inflation fast vollständig stillgelegt. 1922 gliederte Herr- Marx dem Sortiment eine Musikabteilung an, die 1926 nach dem Umzug in größere Räume weiter ausgebaut wurde. Heute befindet sich die Firma 73 Jahre im Besitz der Familie Marx. Die Firma E d u a r d N o e t h c r B u ch d r u ck e r e i u n d V e r- lag G. m. b. H. in D a r m st a d t wurde als Druckerei von Heinrich Brill gegründet. Der Sohn des Gründers gliederte ihr nach Uber- 262 nähme 1869 einen Verlag mathematischer Modelle an. 1898 verkaufte er deu Betrieb an Eduard Roether, der ihn erheblich vergrößerte. Nach seinem Tode 1912 führte seine Gattin das Geschäft allein weiter, bis 1921 ihr Sohn Gerhart Noether in die in eine Familien-G.m.b.H. umgewandelte Firma als Gesellschafter ausgenommen wurde. Die Verlagsabteilung brachte in den letzten Jahren u. a. die »Bücher der deutschen Wirklichkeit« und hessische .Heimatliteratur heraus. Seit 1933 erscheint im Verlag Eduard Roether das Tarmstädter Adreß buch. Das Unternehmen beschäftigt heute etwa 100 Personen. 5U Jahre. Tie Firma Speyers Peters in B e r l i n wurde von Hans Speyer ulid Carl Heinrich Peters an der damaligen Schloßfreiheit gegründet und siedelte später in den bereits 1890 errichteten zweiten Laden Unter den Linden über. 1895 trat Felix Speyer, der Bruder des Mitgründers, in die Firma ein. Das Geschäft, das sich in de» ersten sieben Jahren sehr schnell erweitert hatte, erlebte in den neuen Räumen einen großen Aufstieg. 1892 schied Hans Speyer, der spätere Inhaber von Speyer L Kaerner in Freiburg i. Br., aus Gesund heitsrücksichten aus. C. H. Peters verließ ein Jahr später ebenfalls die Firma, die in den Alleinbesitz von Felix Speyer überging. 1904 wurde ein weiterer Laden Unter den Linden mit dem Geschäftslokal verschmolzen nnd durch einen großzügigen Umbau dem Wachstum der Firma Rechnung getragen. Felix Speyer verkaufte 1911 das Ge-
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