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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 30.03.1935
- Strukturtyp
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- 1935-03-30
- Erscheinungsdatum
- 30.03.1935
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- Deutsch
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^ 76, 3V. März 1935. Redaktioneller Teil. Börsenblatt f. d. DtschnBuchhandel.. Rcichsschule des deutschen Buchhandels in Leipzig. Bestimmungen. Nr. 62. Sparzahlnngen. Nr. 22. 42. Reichsstclle zur Förderung des deutschen Schrifttums. Gutachten. Nr. 66. Iugendschristen-Vcrzeichnis. Nr. 60. Prüfung des Schrifttums. Nr. 66. Veränderung. Nr. 10. Reisebüros. Keine Aufnahme in die Stammrolle. Nr. 28. Rciscbiichhandel. Aufdruck der Natenbeträge. 76. Reisende. Anmeldung. Nr. 14. Ausweise. Mißbrauch. Nr. 28. — Saarland. Nr. 42. 46. Saarland. Rabatt nsw. Nr. 40. Reisende. Nr. 42. 46. Versandvorschriften. Wegfall. Nr. 42. Schiedsocrtrag. Verlängerung. Nr. 6. Schlichtungsordnuug. Wortlaut. Nr. 52. Schrifttum. Prüfung. Nr. 66. 68. Schulbücher. Neue Sch. Nr. 60. Werbung. Reichsarbeitsgemeiufchaft für Deutsche Buchwerbung. Gründung. Nr. 70. Zeitschriften. Abkommen von Münster. Nr. 56. Meldepflicht für Abonneuteuwerbung und Einzelverkauf. Nr. 68. Ncugrüuduugeu. Anmeldung. Nr. 36. Werbung von Beziehern. Nr. 36. Ehrentage der pfälzisch-saarländischen Dichtung Die Neichsschrifttnmskammer hat sich mit der Durchführung der Ehrentage des Schrifttums aller deutschen Gaue ein großes und bleibendes Verdienst erworben. Nach dem Auftakt in Stuttgart wurden vom 23. 25. März die Ehrentage der pfälzisch-saarländischen Dichtung begangen. In größeren Zeitabständen werden die übrigen deutschen Landschaften folgen: als nächste voraussichtlich Schlesien. Tradition und Aufbruch. Es war eine besondere Anerkennung des pfälzischen und saar ländischen Schrifttums, daß die zweite dieser Veranstaltungen in diese Landschaft gelegt wurde: eine Anerkennung für den Kampf einsaß der westmärkischen Dichtung in der geistigen Entscheidungs schlacht der letzten Jahre, deren Signale und Freiheitsrnfe nicht minder laut als das politische Kampffener ertönten und die vor wenigen Wochen die Befreiung der Saar mit erkämpfte. Wenn irgendwo die Forderung der Kampfdichtnng von Beginn 'her erlebt und begriffen wurde, so war es hier im Land an der Saar und in der Pfalz, deren Schicksal immer heroisch gewesen ist und deren Menschen durchdrungen sind vom heldischen Erlebnis schwerer und harter Zeiten. Wie sollte hier eine andere Dichtung wachsen können als die heldische und wie sollte hier der Dichter ein anderer sein als ein Rufer der Nation! Und wenn an dieses Schrifttum eine Forderung gestellt werden kann, so ist es nicht nur diese selbstver ständliche der heldischen Dichtung, sondern es ist die Forderung, die Weiterentwicklung des Begonnenen zu ermöglichen mit der Zwangs läufigkeit des Werdens, Wachsens und Reifens. Der großen Tradition der Dichtung Schwabens und fast aller anderen Gaue kann der Gau Pfalz/Saar nichts Verwandtes zur Seite stellen. Doch die jnngen Kräfte dieser Landschaft empfinden dies weniger als Mangel denn als Verpflichtung. Und wenn sie mit allen Adern verbunden sind mit dem Geschehen der gewaltigen Gegenwart, so ist es ihnen gleichgültig, ob sic in die Literatur geschichte eingehen oder nicht, ob sie Ruhm und Unsterblichkeit er langen. Ihnen geht es um die Gestaltung des neuen Lebens und um die Durchdringung des neuen Reichs mit lebendigein Wort und lebendigem Lied. Und diese Aufgabe erfüllen sie wahrlich mit junger starker Kraft. Ans solcher Sicht wurde auch bei der Durchführung der Ver anstaltung in besonderem Maße die enge Verbindung zwischen der Dichtung und dem politisch-völkischen Geschehen in dieser Landschaft deutlich gemacht. Speyer. Wie der Gesamtverlauf der Ehrentage eine Wanderung dnrch die Landschaft zwischen Rhein und Saar war, so war die Ver anstaltung symbolhaft eine Wanderung dnrch die Zeiten: von den Gräbern der deutschen Kaiser des Ersten Reichs im Dom zu Speyer führte der Weg über Mannheim und Kaiserslautern nach der jungen Stadt Saarbrücken, die in der Beglückung des eben errungenen Sieges zu neuem großen Leben erwacht. Professor Sache n wirt h, der Geschäftsführer der Neichsschrifttnmskammer, ließ vor dem Dom zn Speyer den N e i ch s g e d a n k e n, der hier in der Pfalz zur Zeit der Salier die erste Verkörperung fand, cinklingen in den Auftrag unserer Zeit, die über das Vergangene hinwegschreiten wird zn dem größeren Reich der Deutschen, nicht im Äußeren der territorialen Macht, sondern im inneren Reich seelischer und sendnngsbewußter Volkheit. Am Ehrenmal der pfälzischen Freiheits kämpfer Hellinger und Wiesmann, die in der dunkelsten Zeit rheini scher Geschichte ihre Heimat vom Separatistenspnt befreiten, legte Prof. Snchenwirth den Erinnernngskranz der Neichsschristtums- kammer nieder. Ein kurzer Besuch der Ausstellung »Das Bild im Buch« im Heydenreichhaus zu Speyer zeigte die wertvollsten Bnch- illnstrationen von der Zeit Gntenbergs bis zur Gegenwart. Die Ausstellung will gleichzeitig dafür werben, daß die engen Be ziehungen, die zwischen dem Schrifttum und der bildenden Kunst durch das Buch geknüpft werden, mehr als in den vergangenen Jahren für die Verbreitung deutscher Kulturarbeit eingesetzt werden. Mannheim. Am Abend erwartete eine festlich gestimmte Zuhörerschaft die Erstaufführung des Schauspiels »Treibjagd auf Dukatan«, von Karl Banmbaner im Nationaltheater Mannheim. Das Drama zeigt den Lebenskampf eines deutschen Konsuls, der in Mexiko während des Krieges vernichtet wird durch die geschäftlichen, ruch losen und eigennützigen Intrigen seiner gesamten Umwelt und den noch wie ein Baum inmitten des entfesselten Sturms steht, bis ihn die satanische Jagd zerschlägt. Das Erstlingswerk des pfälzischen Dichters, das seinen dramatischen Atem in der Lebendigkeit jeder einzelnen Szene beweist, fand begeisterten Beifall. Bad Dürkheim. Der Montagmorgen leuchtete in jungem Licht. An den Hängen der Haardt blüht schon der erste Frühling: die Mandeln und Pfirsiche haben weiße und rosa Blütenwolken über das Land ge streut. Uber den Obstgärten, umhuft von der steinernen Heidemaner, stehen die hohen Felsen des Brnnholdistuhls bei Bad Dürkheim. Die steinernen Zeugen der Vorzeit, gezeichnet mit den uralten Haken kreuzen, Runen und Symbolzeichen der Germanen wurden dnrch Konservator I)r. Moos in Anlage und Einzelansführnng als uralte Kultstätte der Ahnen dargestellt. Kaiserslautern. Die Weiterfahrt führte durch die Täler des Pfälzer Waldes nach Kaiserslautern, wo am Nachmittag eine Feierstunde der Auf führung des pfälzischen Volksstücks »Das Mnsikantendorf« von Heinz Lorenz voranging. Sprechchöre und Lieder umrahmten die Ansprache des stellvertretenden Gauleiters Ernst Leyser, der die Bedeutung eines volkhaften Schrifttums besonders für eine Grenzlandschast wahrhaft plastisch hervorhob: »Die Westmark ist dnrch ihre geographische Lage heute zur Feldwache des Deutschen Reiches geworden. Die Voraussetzungen aber hierfür sind nicht nur materieller, sondern vornehmlich geistiger Art. Es ist wichtig, Häuser zn bauen, die soziale Lage zu verbessern, kurz die allgemeine Wohlfahrt zn heben. Werden diese Taten aber nicht getragen und geführt von einer homogenen geistigen Zielrichtung, dann schafft man zwar einen satten, aber keinen kämpferischen Menschen. Mag ein Staatsmann noch so große Taten vollbringen, hat er aber zum vermeintlichen Bundesgenossen ein Schrifttum, das seine Aufgabe nur in destruktiven Verneinungen und kosmopolitischen Schwär mereien sieht, wird er keine Ewigkeitswerte schaffen. Sorgen wir deshalb dafür, daß uns jener junge englische Schriftsteller nicht um sonst lobt, wenn er seinen Landsleuten zürnst: .Wir brauchen was die Deutschen im Begriff sind, wieder zu finden: die Zucht der inneren Bindnng'.« Anschließend sprach der stellvertretende Präsident der Neichs- schrifttumskammer vr. Heinz Wismann von den Aufgaben des 261
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