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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 28.03.1935
- Strukturtyp
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- 1935-03-28
- Erscheinungsdatum
- 28.03.1935
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- Deutsch
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X: 74, 28. März 1935. Redaktioneller Teil. Börsenblatt f. d.Dtschn. Buchhandel. sprachen und dabei die großen Verdienste des Heimgegangenen um die Wissenschaft, die nationale Erhebung und die Wiedergeburt Deutschlands in tiefgefühlten Worten gewürdigt. Der Reichsärzteführer Or. Wagner hat anläßlich des Todes des Verlegers Lehmann folgenden Nachruf erlassen: »Wenige Monate nach der Feier seines 7V. Geburtstages, an dem er vom Führer und Reichskanzler mit dem Adlerschild des Deutschen Reiches ausgezeichnet wurde, verstarb in München der Verleger Julius Friedrich Lehmann. Er war ein tapferer und unbeirrbarer Vorkämpfer des Neuen Deutschlands, als Verleger zugleich einer der geistigen Führer, die sich mit Wort und Tat unablässig gegen die Bedrückung unseres Vaterlandes und für die Befreiung und Erneuerung Deutschlands einsetzten. Mit dem ganzen Volk trauert auch die deutsche Ärzteschaft um den Dahingegangenen, mit der er als medizinischer Verleger über vier Jahrzehnte tätig verbunden war. In seinem Verlage erschienen die rasch Weltruf gewinnende »Münchener Medizinische Wochenschrift« und eine ganze Reihe medizinischer Handatlanten und Werke, die den Ruf deutscher Wissenschaft überall verbreiten halfen. Eines der größten verlegerischen Verdienste Lehmanns aber war die frühzeitige Erkenntnis der Bedeutung der Rassen kunde. Mit den Schriften von Günther, Baur-Fifcher-Lenz, Darrä, Siemens u. a. wirkte er ebenso bahnbrechend wie mit feiner mutigen Zeitschrift.Deutschlands Erneuerung'. Dem Verstorbenen ist das große Glück beschicken gewesen, das Ziel seines kämpferischen Einsatzes erreicht zu sehen. Wenige Tage vor seinem plötzlichen Hinscheiden bekannte sich das junge Deutschland wieder zur Wehrhaftigkeit. Kampf und Arbeit dieses aufrechten deutschen Mannes waren nicht vergeblich. Die deutschen Ärzte werden dem Dahingegangenen ein dankbares und treues Andenken bewahren.« » Der Bundcsleiter des VDA. vr. Steinacher hat folgendes Telegramm an den Neffen des Verstorbenen, Herrn Lr. Friedrich Lehmann-München gerichtet: »Ich übermittle Ihnen in dankbarem Gedenken an die großen Verdienste des Entschlafenen um den VDA. und die Volks deutsche Arbeit unsere aufrichtige Teilnahme. Ein schwerer Ver lust hat vor allem Sie betroffen. Wir werden diesen Kämpfer und Helfer, der mit seinem Herzen stets auch bei den ausland deutschen Volksgenossen war, niemals vergessen. Wir freuen uns, daß wir dem Entschlafenen noch vor kurzem unsere Dankbarkeit durch die Große Silberne Plakette des VDA. beweisen konnten.« Das Beileidstelegramm des Vorstehers des Börsenvereins der Deutschen Buchhändler und des Bundes Reichsdeutscher Buchhändler Wilhelm Baur haben wir im Börsenblatt vom 26. März veröffentlicht. Die Auswertung des Pädagogischen Schrifttums Im nationalsozialistischen Staate ist die NSDAP der Träger des Staates und der Garant der Gestaltung des politischen Lebens des deutschen Volkes. Der nationalsozialistische Staat hat immer wieder betont, daß die Bedeutung des Schrifttums für die Erziehung des deutschen Volkes nicht hoch genug cingeschätzt werden kann. Es liegt daher im Interesse des Staates und der Partei, gutes Schrifttum zu fördern und zu ver hindern, daß minderwertig« Schriften störenden Einfluß gewinnen. Dies gilt ganz besonders für das Schrifttum auf dem gesamten Ge biete des Erziehungswesens. Erziehung ist «in wichtiger politischer Faktor. Wenn in der Vorkriegszeit und in den Jahren der Nachkriegszeit immer wieder betont wurde, daß die Erziehung und insbesondere di« Schule von der Politik ferngehalten werden müsse, so zeigte doch die Wirklich keit, daß die Schul« zur parteipolitischen Agitationsstätte der einzelnen politischen Parteien der Systcmzcit herabgcw"rdigt und die Schule ebenso wie das gesamt« Erziehungstvesen immer wieder in den politi schen Alltagsstreit hineingezogen würde. Kiir uns Nationalsozialisten ist die Schul« und die gesamte Erziehung ein Politikum. Mit der neuen Zielstellung im politischen Leben des Volkes lst auch eine völlige Umgestaltung in der Zielstellung der Erziehung und in den Erziehungsmethoden verbunden. Die Schule ist nicht mehr eine Stätte zur Heranbildung internationaler Utopisten, sondern eine Stätte zur Erziehung volksverbundener, nationalsozialistsch denkender und handelnder junger Deutscher. Wie immer in solchen Zeilen eines politischen Umbruches, zeigt sich auch hier, baß viele uncrwiinschte und unberufene Kräfte sich bemüßigt fühlen, ihre Gedanken zum Aufbau einer volksbewußten und volksverbundcnen Erziehung der Öffentlichkeit mitzuteilen und ihre Mitwirkung anzubieten. Diese Kreise verstehen es meisterlich, den Anschein zu erwecken: als wären ihre Gedanken di« Wünsche und Ideen der maßgebenden Stellen. Sie versuchen dadurch in die organische Entwicklung Unruhe und Unsicherheit zu bringen oder sich koniunkturgemäß einzuschalten, weil sie glauben, baß ohne ihre Mit wirkung überhaupt nichts geschehen könne. Es ist daher selbstverständlich, baß sowohl die Partei als auch der NS-Lehrerbund ein Interesse haben, die Entwicklung der völki schen Erziehungsidce Im Schrifttum zu beobachten. Ganz besonderes Interesse aber muß der NS-Lehrerbund der Entwicklung des Schul buches zuwenben. Es ist das erst« und leider auch heute noch in vielen Fällen das einzige Buch, das dem jungen Menschen in bi« Hand ge geben und damit in den ersten und empfänglichsten Jahren ein Er ziehungsmittel von ganz besonderem Werte wird. Soll der Grund satz »der Erziehung zum guten Buch« nicht ein leeres Schlagwort bleiben, dann muß gerade dem Schulbuche nicht nur in Bezug auf den Inhalt, sondern auch in Bezug auf Ausstattung ein erhöhtes Augen merk zugewendet werden. Es genügt hier nicht, alten Büchern in Neuauflagen einige nationalsozialistische Grundsätze anzuhängen. DaS ganze Buch muß vom Geiste der neuen Erziehung durchdrungen sein. 254 Nationalsozialismus ist eine Weltanschauung, die man nicht über Nacht erlernen kann, sondern erleben muß. Es wird daher nicht möglich sein, daß jemand, der durch Jahre hindurch im marxistischen ober einseitig konfessionellen Geiste Bücher schrieb, plötzlich — sörmlich über Nacht — im nationalsozialistischen Sinne beispielgebend erziehen kann. Aus diesen Gedanken heraus hat der verstorbene Hauptamts leiter und Staatsminister HansSchemmim Aufträge des Führers die Beobachtung und Prüfung des gesamten pädagogischen Schrift tums übernommen und der von ihm geschaffenen Begutachtungsstelle übertragen. Aufgabe dieser Stelle ist cs somit, Las gesamte pädago gische Schrifttum einschließlich der Schulbücher und die Lehr- und Lernmittel in Bezug auf ihre Verwendbarkeit in der Schule des nationalsozialistischen Staates zu prüfen, gutes Schrifttum zu fördern und minderwertige Erzeugnisse als solche klar zu kennzeichnen. Um eine solche Prüfung möglichst einwandfrei und unbeeinflußt durchführen zu können, wurde folgender Geschäftsgang zugrunde ge legt ss. a. Börsenblatt 1984, Nr. 257): 1. Verlagsanstalten, die für ihre Verlagswerke ein Gutachten wün schen, senden sechs Freistücke mit einem Ansuchen um Begut achtung an Reichsleitung NSDAP, Hauptamt für Erzieher, NS-Lehrer bund, Begutachtungsstelle, Bayreuth, Schließfach s. Bei Lehrmitteln ist es gut, zuerst über die Zahl der einzufendenden Stücke anzufragen. Mindestens ein Freistiick für die Lehrmittel- schau muß eingereicht werden. Das Ansuchen um Begutachtung muß enthalten: Erscheinungs- batum der Auflage sbei Neuauflagen auch Erscheinungsjahr der ersten Auflage): Name und Wohnort der Verfasser sbei Neu bearbeitungen der Bearbeiter), Preis und Angaben über Druckort. 2. Von den eingelangten Stücken werden vier an Begutachter aus gegeben, ein Stück bleibt im Archiv der Begutachtungsstelle und ein Stück wird der großen Bücherei im Hause der Deutschen Er ziehung zugewiefen. Aus den vier Gutachten wird das zu ver öffentlichende Gutachten erstellt, das der Verlagsanstalt zugestellt und in der »Amtlichen Korrespondenz des Hauptamtes sür Er zieher, NS-Lehrerbund« veröffentlicht wirb. Ein Durchschlag aller Gutachten wird der Reichsstelle zur Förderung des deutschen Schrifttums zu Förderungszweckcn durch diese Stelle zur Ver fügung gestellt. 3. Die Begutachtung selbst erfolgt kostenlos. 4. Im Hause der Deutschen Erziehung in Bayreuth wird eine ständig« Lehrmittel- und Lehrbücherschau errichtet, in der die wertvollsten Neuerscheinungen der gesamten Erzieherschast zugänglich gemacht werben sollen. Im Interesse der einzelnen Verlagsanstalten ist es gelegen, von dieser Einrichtung, die von der Reichsschristtumskammer aus der Versügung vom 2l. Januar 1!>85 sBörsenbiait Nr. 2l>) laut Schreiben vom 19. Februar 1985 ausgenommen ist, Gebrauch zu machen. Ein
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