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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 28.03.1935
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1935-03-28
- Erscheinungsdatum
- 28.03.1935
- Sprache
- Deutsch
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- Saxonica
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- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
- Jahr1935
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74, 28. März 1935. Reduktioneller Teil. Börsenblatt f. d.Dtschn.Buchhandel. großer Kreis hervorragender und einwandfreier Fachleute steht für die Begutachtung zur Verfügung. Die Begutachtungsstelle selbst soll nicht Besprechungen durch Einzelpersonen ausheben. Wenn Verlags anstalten Wert auf Besprechungen in einzelnen Zeitschriften legen, so soll dies damit nicht verhindert werden. Solche Besprechungen gelten aber immer als die Meinung eines einzelnen und nicht als die Meinung des Hauptamtes für Erzieher, auch dann nicht, wenn sie in einer vom Hauptamt« für Erzieher betreuten Zeitschrift des NS-Lehrerbundes erscheinen, ohne daß sie durch die Begulachtnngs- stell« bei der Reichsamtsleitung gegangen sind. Gutachten im Namen des Hauptamtes für Erzieher bei der Reichsleitung der NSDAP kann nur die Begutachtungsstelle abgeben. Neben dem Hause der Deutschen Erziehung wird ein eigener Bau für eine große moderne Bücherei errichtet. Diese Bücherei kann mit den Büchereien der Lehrervereine der Systemzeit nicht verglichen werden. Während diese Büchereien nur einem Teile der Erzieher schaft zugänglich waren, ist die Bücherei des NS-Lehrerbundes, der die gesamte Erzicherschast Deutschlands umfaßt und deren einheit lichen Willen zum Ausdruck bringt, der gesamten Erzieherschast Deutschlands zugänglich. Schon dadurch kommt ihr eine viel weiter- gehende Bedeutung zu als de» anderen Büchereien. Sie soll aber auch nicht nur rein Pädagogische Schriftwerke enthalten, sondern alles umfassen, was nur irgendwie mit Erziehung zu verbinden ist. Die Kosten für die Errichtung einer solchen umfassenden Bücherei sind natürlich sehr hohe, die aber die Reichsleitung gern auf sich nimmt, um dieses große Werk zu schassen. Au die einzelnen VcriagSanstalten ergeht das Ersuchen, die Reichsleitung des NS-Lehrerbundes bei der Schaffung dieser Bücherei zu unterstützen und von ihren Berlags- werken Exemplare zu stiften. Sie helfen damit der Reichsleitung im Aufbau dieses große» Werkes und schassen für sich eine wertvolle Möglichkeit der Verbreitung ihrer Verlagswerke, die durch den Katalog dieser Bücherei in alle Gegenden Deutschlands, bis ins kleinste Schulhaus dringen. Reichsleitung der NSDAP. Hauptamt für Erzieh er-RSLB. Abt. Erziehung u. Unter richt — Begutachtungsstelle. Zeitung und Kulturgestaltung Wir berichten im nachfolgenden über eine Veranstaltung des Rcichsverbandes der Deutschen Schrift steller, da die darin behandelten Fragen und ihre Klä rung für den Buchhandel von der gleichen Wichtigkeit sind wie für Schriftleiter und Schriftsteller. Die Schriftleitung. Der Märzabend der Fachschast Erzähler im Reichsverbanb der Deutschen Schriftsteller stand unter dem heilige» Zeichen des 1<i. und 17. März. Den Arbeitsstunden ging eine schlichte Gefallenengedenk- seier voraus, die der Fachschaftsleiter Fritz Barthel cinleitete. Mit einem Schlußwort von Barthel, einem Gedenken an die Millionen, die starben, an die Dichter des Krieges, Walther Alex, Löns, Fock und die vielen anderen klang die Feier aus, von der die Ver pflichtung, Las Erbe zu hüten, zu wahren und wciterzutragen wie der Fackelläufer, hinüberleitete in den zweiten Teil des Abends, der dem Thema Kulturgestaltung in Zeitungen und Zeitschriften gewidmet war. Erschienen war Oberpräsident Kube, der am Schluß des Abends selbst noch zu dem Thema Stellung nahm, weiter Vertreter der Reichsschrifttumskammer, der Reichsschristtumssteile, der Ncichsstelle zur Förderung des deutschen Schrifttums, der Prü fungskommission für das NS-Schrifttum, des Börsenvereins der Deutschen Buchhändler und des Bundes Reichsdeutscher Buchhändler. Als erster sprach zu dem Thema vr. Ramlow, der Leiter der Presse- abtcilung der NS-Kulturgemeinde, der zuerst einging aus die Be deutung, die der kulturelle Teil einer Zeitung und Zeitschrift durch die Machtergreifung bekommen habe. Tie politische Entwicklung des Reiches zur Einheit der Volksgemeinschaft mit einer Meinung des ganzen Volkes und seiner Führung in allen Fragen der Außenpolitik und der Innenpolitik weist der Kulturpolitik ein ganz neues Maß von Bedeutung zu. Aber die Wiedererweckung des verlorenge gangenen Kultuvsinnes wird Jahrzehnte brauchen. Hier hat die Tageszeitung mit ihrem kulturpolitischem Teil ein riesiges Arbeits gebiet. Der Redner ging bann weiter ein aus das Verhältnis zwischen Ilnterhaltungsteil, Kritik und eigentlichen Stellungnahmen in größeren Aufsätzen zu kulturellen Fragen der Gegenwart. Der zweit« Redner des Abends, vr. W. Westecker stellte seine Ausführungen unter Las Thema Zeitung und Volkskultur und fuhrt« aus: Der Kulturteil einer Zeitung muß die einheitliche Gefühls- grundlage und Willensrichtung des neuen Deutschland zum Ausdruck bringen. Er muß sie verdichten und verstärke» helfen. Ein« lebendige, kämpserische Kulturpolitik muß in jedem Beitrag, in jeder Erzäh lung, in jeder Notiz zu erkennen sein. Der Kulturteil dars sich nicht an Bildungserinnerungcn und formal-ästhetische Analysen verlieren, er muß überall die Entscheidung suchen, er muß also auch die Kritik in den Dienst der Volkwerdung stellen. Die Kritik alter kultur politischen Bezirke muß sorgfältig unterscheiden zwischen dem, was dem neuen Werden dient und dem, was nur noch Kulturrnine ist. Sie muß wissen, daß die Bemühungen um neue Formen und neue Inhalte, auch wenn sie noch unvollkommen sind, wichtiger sind als artistische Leistungen und ästhetische Genüsse. Im übrigen muß der Kuliurteil vor allem stofflich durch die vielen neuen Themen auf gelockert werden, die auch im Unterhaltungsteil behandelt werden müssen. An die Stelle von subjektivistischen Stimmungen müssen Menschen und Taten aus der deutschen Wirklichkeit treten. Schließlich ist auch die Wiederbelebung des Streitgesprächs ein Weg zur Ver lebendigung des Kulturteils. Natürlich dürfen Streitgespräche nicht in Silbenstechen und nicht zu Debattierklubs ausarten. Zur Förde rung dieser kulturpolitischen Aufgaben der Tageszeitungen müssen Schriftsteller und Schriftleiter eine Arbeitsgemeinschaft bilden, die bann zum Segen der deutschen Kultur sein wird. Welch hohe Bedeutung der neue Staat gerade der Lösung dieser Fragen beimißt, mag das Schlußwort des Oberpräsidenten Kube bewiesen haben, der in unvergleichlicher Frische und Krast alle wichtigen Probleme des Themas anschnitt und sie einer sicheren Lösung zusllhrtc. Kube sprach davon, daß sür ihn der Abend von be sonderem Interesse sei, da er selbst 23 Jahre lang im Dienst der Presse gestanden habe, und daß er auch bis jetzt noch mit ihr in engster Verbindung stehe. Gerade diese Fühlungnahme ist cs, die der heute politisch wirkende Mensch behalten muß. »Man nannte uns einst eine ungeistige Bewegung,weil wie leider nicht dieZeit hatten,während des politischen Kampfes auch aus diesem Gebiet so zu kämpfen, wie wir es wollten. Wer uns Geistlosigkeit vorwirst, dem mag das Werk des Führers beweisen, wie ernst der Nationalsozialismus alle Fragen der Kultur betrachtet. Heute gilt es für die Schriftsteller, die Wände niedcrzureißen, die sie zu lange von dem Volk, von der Bewegung und ihren Kräften trennten, und die Möglichkeit im Volk zu wirken nicht ungenützt verstreichen zu lassen. Wir haben aus dem Kampf erlebnis den Staat geschussen, schassen Sie aus dem Erlebnis die neue Geistigleit, holen Sie das nach, was versäumt wurde, gestalten Sie bas Erlebnis, das die Herzen bewegt und entflammt, sorgen Sic dafür, daß unser Wollen in jedes Herz tritt und dichterische Ge staltung erfährt. Für die endgültige Sicherung des Sieges ist der Kamps des geistigen Deutschland ebenso notwendig, wie es unser politischer war und ist.« In rascher Folge zeigte Kube dann die Merkmale einiger Zeitungen der vergangenen Zeit, in der besonders die konservativen Blätter gegenüber ihrer kulturellen Aufgabe voll kommen versagt haben und volksfremden Organen ein Feld und ein Arbeitsgebiet überließen, das wir uns heute mit um so härterer Ar beit ausgestalten müssen. Aber es wird zu dem Schwert die Leier kommen, zu dem Kämpser der Sänger. Sie bilden dis große Einheit, die unserem Wollen Ewigkeitswert verleiht. »So geht mein Appell an die freiwillige Anständigkeit aller, die mithelsen wollen, es ist niemand gezwungen, Nationalsozialist zu sein oder zu werden, aber wir wollen uns zwinge», jeden zu überzeugen, daß er National sozialist sein muß. Durch die Erringung der Macht ist der Tempel gebaut worden, in dem wir der Kunst dienen werben, und so geht der Rus an alle, kommt in den Tempel und arbeitet mit aus innerer Aufgeschlossenheit. Es gibt tausend Gelegenheiten für den Schrift steller und damit auch sür den Schriftleiter des Kullurteils der Zei tung, die Grundlage allein kann immer nur der Nationalsozialismus sein. Die Entwicklung selbst wollen wir nicht zwischen Zementmauern bannen, wir geben nur die Richtung, in der zu schassen ist, und wenn der Strom einmal über seine User tritt, so schadet das nicht, denn nur allein aus diese Art können alle geistig wirksamen Kräfte zur Entfaltung kommen, es ist nicht unser Ziel, Mustcrnovellen oder Musterlyriker zu schassen. Wir wissen, daß dieses unser Schassen nicht unnötig ist, wenn cs auch nur ein Vorläufer sein kann sür kom mende Generationen. Wenn der Schriftsteller so seine Ausgabe sieht, dann weiß er, daß sein Wirken nicht nutzlos ist, bann sind für ihn Pflichttreue und Pslichtehre Selbstverständlichkeit. Daß die Führer des Reichs für sein Tun vollstes Verständnis haben, mag ihm die schönste Bestätigung sein. Wir wollen lachende Menschen haben, die nichts anderes wollen als die positivste Form des deutschen Lebens zum Ausdruck zu bringen, den Nationalsozialismus und das Dritte Reich- Atemlos folgten die Zuhörer den Ausführungen Kubcs, der immer wieder durch rauschenden Beifall unterbrochen wurde. Unter den seitherigen Abenden des Reichsverbandes der Deutschen Schrift steller hatte dieser das schönste Ergebnis, er war zugleich auch das größte Erlebnis für alle, die daran teilnahmen. elg. 255
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