74, 28. März 1935. Fertige Bücher. Börsenblatt f. d.Dtschn. Buchhandel. 1491 Kkps Mb Kerr des Weltkrirges General Lndenderffs Wettnag als Deulfcher Von Waldemar Müller-Eberhart, Major a. D. Gr.-8°. 272 Seiten mit 2 Bildbeigaben. Kart. RM 3.50, in Leinen geb. RM 4.50 „Ich sah im Generalstab nicht nur den Kopf, sondern auch das Herz des Heeres" Ludcndorss Dieses beachtenswerte Buch hat ein Soldat mit militärischer Schulung umfassend, kurz und schlagkräftig geschrieben. Gerecht und objektiv, so empfinden wir diese Wertung. Soldat mit Leib und Seele, so tritt uns hier General Erich Ludendorff entgegen. Von deutscher Gründlichkeit, Verantwortungssreudigkcit, Gewis senhaftigkeit ohne Strebertum. Wach ist sein Verstand, nichts übersieht er, nichts für sich nutzend, sondern alles nur für Volk und Vaterland. Mlerdings „hart und eckig", wie ihn Generalfeldmarschall von Hindenburg beurteilte, der aber stets mit ihm Der Generalstab ist Kopfund Herz des Heeres. Ludendorff ist in Wahrheit allen Verdächtigungen und Ver unglimpfungen zum Trotz, allen Diktaten der »so Gesitteten« ent gegen, in Wahrheit der selbstlose, unerschrockene, ehrliebende Soldat der Vorkriegszeit, der tapfere Kämpfer und kühne Denker im Kriege. Reichswehrminister, Generaloberst v. Blomberg ge dachte des Feldherrn bei der Heldengedenkfeier in Berlin am 17. März 1935 in seiner Rede mit folgenden Worten: »Wir gedenken zumal des Mannes, der vom glorreichen Be ginn bei Tanncnberg an durch den heroischen Ablaus des grasten Krieges hindurch an seiner (Hindenburgs) Seite stand, des Mannes, dessen Krast wie Atlas eine Welt aus seinen Schultern trug. Wir neigen uns vor dem Feldherrn Ludendorss.« eines militärischen Sinnes war. Und das zeigt der Verfasser mit klarer Überzeugungskraft, wogegen kein anderes Urteil auftritt; denn er stellt die wesent lichsten Aussprüche unbestechlich gegenüber durch das ganze Buch. Auch der nachkriegszeitliche Kampf des Volksmannes Luden dorff gegen die volkzcrstörenden Mächte: Jude, Jesuit und Frei maurer, findet in tiefstem Grunde seiner dem Kriege ebenfalls abholden Seele bei dem Generalfeldmarschall den Berechtigungs schein; denn von Hindenburg spricht ergreifend und erschütternd vom »Tod — der Gesittung». Er treibt strategisch und taktisch diese Feinde der «Gesittung« üus ihren Festungen, verdunkelten Sälen und Maulwurfshügeln zur offenen Feldschlacht! Wer weiß, fragt der Verfasser mit Berechtigung, ob nicht nach dem Kriege mit Waffen die zweite Kriegsphase die „beiden Kampfgenossen" — wie von Hindenburg seinen ersten Generalquartiermeister und sich charakterisiert — nicht auch Schulter an Schulter durchkämpft hätten, wenn der Kaiser am 26. Oktober 1918 Ludendorff auf Geheiß der »so Gesitteten«, wie Hindenburg sich ausdrückt, nicht sortgeschickt hätte. An diesem Tage verlor der Hcercskiirper Kops und Herz. Soldatisch richtig gedacht ist, was der Verfasser Ludcn- dorff nachspricht und für Motto und Titel verwendet: Der volkliebende Mahner und vorangehende Streiter mit dem Ziel des endlichen Friedensschlusses unter den Völkern nach Niederringung der wahrhast Schuldigen im Weltkriege und am Volks- und Völkerunglück während Jahrhunderte, sindet mit Überzeugung ebenfalls seine Würdigung. Es ist die erste Wertung, die entgegen den unverantwortlichen und unkameradschastlichcn Anzapfungen durch Gegenüberstellung feststellt, daß Hindenburg und Ludendorfs militärisch auch nicht eine einzige, von einander abweichende Ausfassung und Richtunggebung hatten. Zum s. April, dem 7V. Geburtstag des Generals Ludendorff, kommt dieses Buch zur Befriedigung und zum Ausgleich falscher Vorstellungen, Verdrehungen und gedankenloser übler Nachrede, gleichzeitig zur Ehre des alten Heeres und zur Ehrung des Feldherrn Ludendorffs zurecht. Das verehrliche Sortiment bitte ich um tatkräftiges Einsetzen für diese so bedeutungsvolle Neuerscheinung. Das Buch ist aufs beste ausgestattet und mit einem wirkungsvollen Schutzumschlag versehen. T Georg Kummer s Verlag in Leipzig C1