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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 09.03.1935
- Strukturtyp
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- 1935-03-09
- Erscheinungsdatum
- 09.03.1935
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- Deutsch
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58, 9. März 1935. Redaktioneller Tcil. Börsenblatt t. d. Ttschn Buchhanbel. Die Bücher Die unter der Bezeichnung »Die sechs Bücher des Monats« von der Rcichsschristtumsstcllc beim Rcichsministcrium für Volks- ausklärung und Propaganda in der Zeit vom Juni bis Ende des Jahres 1934 durchgcführtc Werbeaktion für das gute deutsche Buch hatte sich — nicht zuletzt dank der tatkräftigen Mithilfe der Presse und des Rundfunks — bis ins Ausland hinein so eingcführt, daß nach Einstellung dieser zunächst als vorübergehend godachten Aktion überaus zahlreiche Zuschriften aus allen Kreisen der Be völkerung eingingen, welche die Wetterführung dieser Beratungs aktion des Lesers fordern. Die Reichsschrifttumsstelle setzt daher für den Monat März. Buchwerbung Von Ander Auch ln Schweden ist man zur Einsicht gekommen, daß man nicht damit rechnen kann, daß die Kunden ohne weiteres in die Buchhand lung hereinkommen, sondern daß man heutzutage, um die Konkurrenz innerhalb der eigenen und vor allem mit den anderen Branchen er folgreich aufnehmen zu können, Werbung treiben muß. Wenn man mit dem Wort Buchwerbung alle solche Maß nahmen meint, die unternommen werden, um den Umsatz zu steigern, sei zuerst erwähnt, daß in Schwede» sehr viele Buchhändler in den letzte» Jahren ihre Geschäftsräume umgebaut haben, um diese zweck mäßiger, moderner, Heller und dadurch auch einladender zu gestalten. Dabcl hat man besonders Rücksicht aus die Schaufenster genommen, und cs ist nicht übertrieben zu behaupten, daß die Schaufcnsterkullur sowohl dadurch als durch die von den Verlegern, Vereinen und Kach- blättern geförderte Veranstaltung von Schaufensterwettbewerben aus eine höhere Stufe gekommen ist. Eine Auslicse der besten Fenster dieser Wettbewerbe ist in zwei Bändchen zum Gebrauch der jungen Gehilfen gesammelt worden. Sie haben auch weit über die Grenzen des Landes hinaus — sa sogar in fremden Weltteilen >— die höchste Anerkennung gesunden. Zum Beginn der Schulzeit werden allgemein Stundenpläne mit dem ausgedruckte» Firmennamen den Schülern beim Einkauf um sonst mitgegcben. Einige Buchhandlungen verteilten eines Jahres so gar Schutzumschläge für die Schulbücher, was die andere» zwang, das selbe zu tun. Dadurch verlor die ganze Sache ihren Reiz, denn das Publikum glaubte nun einen Anspruch auf diese Zugabe zu haben. So hat man denn auch freiwillig auf dieses Werbemittel wieder verzichtet. Nebenbei sei erwähnt, baß die Wettbewerbsgesetze in Dänemark an scheinend strenger sind. So wurde neulich eine Kopenhagener Buch handlung, die ebenfalls Umschläge für Schulbücher verteilt hatte, wegen unlauteren Wettbewerbs zu Ivo Kronen Geldstrafe verurteilt. Ob die ösfentlichen Bibliotheken das Publikum zum Kauf von Büchern anregen oder nicht, ist eine Frage, die sehr verschiedene Ant wort gefunden hat. Ta in Schweden die staatlichen und städtischen Biichersammlungen, die dem Publikum ohne Gebühr zur Verfügung stehen, verhältnismäßig reichlich mit Unterhaltungsliteratur versehen sind, wirb seitens der Buchhändler oft behauptet, daß die Leute keine Bücher kaufen, well sie sie umsonst leihen können. Tatsächlich ist auch die Zahl der in den Bibliotheken verliehenen Bücher in den letztver- fiossenen Jahren mächtig gestiegen — man berechnet, baß jetzt «in Buch dreimal so schnell zerlesen wird wie früher —, gleichzeitig sind aber die Geldbewilligungen sür die Bibliotheken stark beschnitten wor den, sodaß diese der lebhaften Nachfrage nach den neuesten Romanen nur in geringem Maße Nachkommen können. Die Stockholmer Stadt- bibllothck hat neuerdings sogar ein halbes Jahr Sperrzeit sür neue Unterhaltungsliteratur eingesührt. Diese Umstände fördern sehr die Gründung von Lesezirkeln, und die Buchhändler suchen mit allen Mitteln diese Bewegung zu fördern und zu unterstützen. Die Zahl der Bllcherlesezlrkel befindet sich immer noch im Steigen. Wenn, wie man hofft, die Lesezirkel dem Buchhandel neue Kunden zuführen, so schaben die viel zu häufigen Preisermäßigungen dem Bücherverkauf in höchstem Grade. Täglich hört man Kunden sagen: »Das Buch ist mir zu teuer, ich warte, bis der Preis herabgesetzt wird«. Die Folge davon ist, daß die neuen Bücher unverkäuflich bleiben und der Verleger gezwungen wird, sie als Nestauflagen zu ver werten. Aber die Buchhändler selbst können nicht alle ausnehmen. Ein Teil wird von den Verlegern an sogenannte »Realisationsgrossiften« verknust, und diese machen in der besten Verkaufszeit Oktober bis De- l86 es Monats ihre Werbeaktion unter der Bezeichnung »Die Bücher des Monats« fort und überträgt "diese Werbung auch aus die orga nisierten Leihbüchereien. Für den Monat März 1935 wurden folgende Bücher ausgewählt: Josefa Berens-Totenohl »Der Femhof« (Eugen Diederichs, Jena) 5.40. Alfred Schröder »Prolet am Ende« (Holle L Co., Berlin- Halensee) 3.80. Johannes Kirschwcng »Das wachsende Reich« (Verlag der Buch gemeinde, Bonn a. Rhein) 3.80. Weitere Mitteilungen folgen in den nächsten Tagen. in Schweden s Luiding zember in der Nähe der Buchhandlungen große Läden auf, ln denen besonders der Verkauf von Kinderbüchern den Sortimentsbuchhandel schädigt. Der Verlegerverein hat »ersucht, die »Realisationen« zu regeln, indem er seinen Mitgliedern verboten hat, ln den Monaten November und Dezember Preisherabsetzungen zu veranstalten. Nichts hindert aber die erwähnten Grossisten, die früher gekauften Ncstauf- lagen bis dahin lagern zu lassen, um sie dann in ihren vorüber gehend erösfneten Läden anzubieten. In den neuen Verkehrsregeln hat man insosern das Restauslagenproblem berücksichtigt, baß man dort verordnet hat, die Bücher dürfen erst im fünften Jahr nach dem Erscheinen im Preis herabgesetzt werden. Es ist aber zu bemerken, daß nur diejenigen Verleger an die Regeln gebunden sind, die dem Ver legerverein angehören. Schon vor zehn Jahren hat der Buchhänhlerverein Gutscheine eingesührt, die in jeder Buchhandlung gekauft werden können und als Geschenk an Freunde in anderen Städten benutzt werden. Diese Gutscheine, die in allen Buchhandlungen des Landes eingelöst werden, haben das Interesse des Auslandes erweckt und sind Muster sür ähn liche Einrichtungen in mehreren anderen Ländern geworden. Die Blumenhändler hatten schon längst ähnliches eingeführt, und die Kon kurrenz mit diesen hat den Buchhandel veranlaßt, dem Beispiel zu folgen. Eine große Anzahl von Katalogen steht dem Buchhändler für Werbezwecke zur Verfügung. Seit 1872 gibt der Verlegerverei» ein vollständiges Jahresbuchverzclchnis heraus und der Buchhändlerver ein seit mehreren Jahren ein vierteljährliches Musikverzeichnis und seit 1913 ein monatliches Bücherverzeichnis. Der jährliche Weihnachts- katalog des Verlegervereins erscheint in etwa 90 MO Exemplaren. Fast jeder Verlag gibt zu Weihnachten (und oft auch im Laufe des Jahres) Katalog- heraus. Vor zwei Jahre» haben sich süns Verleger aus einen gemeinsamen Katalog geeinigt, der in Riesenauslagen als Beilage der großen Stockholmer Tageszeitungen über das ganze Land verbreitet wurde. Diese Versandweise scheint immer mehr Anklang zu finden. Zur Weihnachtszeit widmen die Tageszeitungen der Literatur große Aufmerksamkeit, und tatsächlich sind die B e sp r e chu n g e n in der Presse in Schweden die besten Buchwerber. Die Inserate der Verleger, die hauptsächlich Zitate aus den Besprechungen enthalten, sind vor kurzem von den Neklamesachleuten wegen ihrer Langweiligkeit und ihres Schlendrians heftig kritisiert worden. Seitdem hat man eine wirkliche Besserung seststellen können, die sicki in größerer Lcb- baktigkeit und geschickterer Einfühlung in die Denkart des Publikums äußert. Der Leselust der großen Massen, die bisher hauptsächlich durch amerikanisch autgemachte Zeitschriften befriedigt wurde, kommen setzt zum Teil auch die neu geschussenen billigen Büchereien entgegen. Diese Reihen umfassen IN bis 18 Bände und kosten Kr. 1.85 bis 2.75 je Band, wobei meistens der erste gratis geliefert wird, wenn man sich verpflichtet, die ganze Reihe zu kaufen. Manche Buchhändler sind keine großen Freunde dieser billigen Bücher, andere dagegen sehen darin ein Mittel, an einen neuen Kundenkreis heranzukommen und ihn sür den Buchhandel zu gewinnen. Ein gutes Werbemittel sind auch die Bücherbesprechungen und Vorträge aus neuen und alten Büchern im Rundfunk, auch wenn sie mit der Wirksamkeit der Besprechungen in der Tagespresse nicht zu vergleichen sind. Im Rationalmnseum werden die 25 schönsten Bücher des Jahres ausgestellt. Solche Ausstellungen, die auch in anderen Län-
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