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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1928-06-21
- Erscheinungsdatum
- 21.06.1928
- Sprache
- Deutsch
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
- Jahr1928
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- Börsenblatt für den deutschen Buchhandel
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^ 142, 2l. Juni 1928, Redaktioneller Teil. heit für die Haltung der Gesamtinteressen des Buchhandels ge wesen ist. Sie zu erhalten und zu stärken, ist das Gebot der Stunde. Auf der Tagesordnung Ihrer Versammlung, meine Herren, steht unter andcrm eine Angelegenheit, die Leipzig und Sachsen besonders angeht, nämlich der Vorschlag, die Deutsche Buch händler-Lehranstalt in die Verwaltung des Börsenvereins über zuführen. Die Sächsische Regierung hat der Buchhändler-Lehr anstalt angesichts ihrer großen Bedeutung für den buchhändle rischen Nachwuchs von jeher reges Interesse entgegengebracht, und sie wird dies auch in Zukunft tun und ihr weitere Fürsorge angedeihen lassen. (Bravv!) Ohne Ihrer Entschließung vor zugreifen, möchte ich der Meinung Ausdruck geben, daß es für die Buchhändler-Lehranstalt und für ihre Ziele nur von Vor teil sein kann, wenn sie auf die jetzt vorgesehene breitere Basis gestellt und damit dem deutschen Gesamtbuchhandel in weiterem Maße dienstbar gemacht wird. (Sehr richtig!) Kurz noch zu einem weiteren Punkt Ihres Geschäftsberichts! Es ist bisher nicht gelungen, den Wünschen des deutschen Buch handels auf eine feste Vertretung im zukünftigen Reichswirt schaftsrat Rechnung zu tragen, obwohl unsere Regierung von der Notwendigkeit dieser Forderung durchdrungen war und sich nachdrücklich dafür eingesetzt hat. Sollte es nicht möglich sein, auf dem bisherigen Wege dieses Ziel zu erreichen, so halte ich es für notwendig, daß wir in irgendeiner andern Weise die Mög lichkeit schaffen können, Ihnen eine Vertretung in dieser Körper schaft zu vermitteln, die Ihren berechtigten Wünschen entspricht. (Bravo!) Auch dies würde natürlich nur möglich sein unter der Voraussetzung, daß der Börsenvercin stets die Gesamtvertretung des deutschen Buchhandels bleibt. (Bravo!) Meine Herren, lassen Sie mich schließen mit dem aufrich tigen Wunsche, daß die heutige Tagung dazu dienen möge, trotz aller Schwierigkeiten die Einigkeit und Geschlossenheit des deut schen Buchhandels in Ihrem Börscnverein zum Ausdruck zu bringen und damit die Kraft und das Ansehen des Börsen vereins, auf dessen heutige Verhandlungen nicht nur Deutsch land, sondern auch das Ausland blickt, zu stärken und zu festigen. (Lebhaftes Bravo und Händeklatschen.) Vorsitzender, Erster Vorsteher des Börsenvereins Max Röder (Mülheim a. d. Ruhr): Im Namen des deutschen Buchhandels spreche ich Ihnen, sehr verehrter Herr Geheimrat, sür Ihre freundlichen Worte den herzlichsten Dank aus. Es ist für uns stets eine große Genugtuung und Freude, wenn wir erneut hören dürfen, daß wir für unsere Arbeiten nicht nur Ver ständnis, sondern auch Unterstützung bei den Behörden und Re gierungen finden. — Herzlichen Dank! Meine Herren, wir treten nunmehr in unsere eigentliche Tagesordnung ein und kommen zum Punkt 1: Geschäftsbericht. Der Geschäftsbericht ist rechtzeitig im Börsenblatt veröffent licht worden. Außerdem befindet er sich in Ihren Händen. Es liegen auch noch Exemplare hier auf dem Tische des Hauses. Wer noch kein Exemplar hat, mag hier noch eins abnehmen. Wir behandeln den Geschäftsbericht, wenn kein Widerspruch erfolgt, in der alten Form, daß ich nur Stichworte verlese. — Hiergegen erhebt sich kein Widerspruch; die Versammlung ist also damit einverstanden, daß in der alten Weise verfahren wird, und ich lese nunmehr die einzelnen Abschnitte vor und bitte um Wortmeldungen bei den Punkten, zu denen die einzelnen Herren zu sprechen wünschen. l. Wirtschaftsbericht. — Vertrieb des wis senschaftlichen Buches. — Schöngeistiger und populär-wissenschaftlicher Verlag. — Buch- Sortiment. — Schulbüchergeschäft. — Bahn hofs- und Reise- und Versand buch Handel. — Antiquariatsbuch Handel. — Zeitschriftenver lag. — Jugcndschriftenvcrlag. — Landkarten verlag. — Lehrmittelgeschäft. — Musikverlag. — Musiksortiment. — Kunst Handel. — Kom missionsverkehr über Leipzig. — Barsorti ment. — Grosso buch Handel. — Unerkannte ausländische Vereine. — Meine Herren, Sie sehen aus der Nennung einzelner Ge biete der ausländischen Organvereine, daß wir Südtirol nicht besonders erwähnt haben. Diese Unterlassung fußt auf Gründen, die nicht näher dargelegt zu werden brauchen. (Bravo!) Die schwierigen Verhältnisse, unter denen der deutsche Buchhandel in Südtirol lebt, beweisen am besten die Ausführungen, welche vor kurzem im Börsenblatt zu lesen waren. Zu der schwierigen wirt schaftlichen Lage treten die besonders gearteten politischen Ver hältnisse. Wir müssen allerdings bekennen, daß seitens des Buch handels gerade in dieser Beziehung kaum etwas geschehen kann. In wirtschaftlicher aber legen wir es dem deutschen Verlag ans Herz, in jeder Beziehung aus kulturellem Interesse besonderes Entgegenkommen zu zeigen. Die Bitte um weitestes Entgegenkommen gilt auch für den saarländischen Buchhandel, mit dem sich der letzte Absatz des ersten Teils des Geschäftsberichtes beschäftigt. Dort sind die Gründe sür die besonders schwierige wirtschaftliche Lage des Saargebietes angeführt. Es wird ja hoffentlich in nicht allzu ferner Zeit der Tag kommen, an dem dieses deutsche Land wieder ganz zu Deutschland zurückkehrt und sich damit auch die Nöte unseres Standes bessern werden. Kommerzialrat Wilhelm Müller (Wien): Meine sehr ge ehrten Damen und Herren! Mein hochverehrter Herr Kollege Robert Boigtländer wird erst in 1k Jahren 79 Jahre alt, während ich dieses Alter schon vor 1- Jahr erreicht habe. So Gott will, werde ich im nächsten Jahre das 80. Jahr erleben. Meine sehr geehrten Damen und Herren, ich bin 55 Jahre im österreichischen Buchhandel beschäftigt und seit 1888 mit dem deutschen Buch handel gemeinsam organisatorisch tätig gewesen. Ich reorgani sierte den österreichischen Buchhandel und wir hatten sofort da für gesorgt, daß wir mit dem gesamten deutschen Buchhandel gemeinsam ein Ganzes werden und ihm zugchören müßten. Ich will heute wenigstens noch einmal kurz darlegen, was ich in einem Zeiträume von 55 Jahren so oft hier an dieser Stelle ge sprochen habe und was wie ein roter Faden durch mein ganzes Leben gegangen ist. Ich war der erste der österreichischen Buch händler, der aufgefordect wurde, mit den deutschen Buchhändlern gemeinsam zu arbeiten, und ich erreichte es tatsächlich, daß ein Zusammengehörigkeitsgefühl wach wurde und daß Verleger und Sortimenter erkannten, daß sie zusammengehören und immer zusammcngehören müssen. Immer weiter drang diese Erkennt nis im Laufe der Jahre durch, immer mehr wurde sie Allgemein gut, und so schließe ich, obwohl noch sehr viel zu sagen wäre, mit den Worten: Für Verlag und Sortiment kann es nur eines geben: Zusammenarbeiten!, und ich hoffe, daß wir dahin kommen werden. (Lebhaftes Bravo.) Vorsitzender, Erster Vorsteher des Börsenvereins Max Röder (Mülheim a. d. Ruhr): Wir gehen weiter und kommen zum Abschnitt II: Tätigkeitsbericht. — Die Neuorganisation. — Meine Herren, eine Besprechung dieses Abschnitts an dieser Stelle erübrigt sich wohl, da wir ja einen besonderen Punkt heute auf der Tagesordnung haben, der sich damit beschäftigt. Die Enquete. — Der Schutz des Ladenprei ses. — Sehr geehrte Damen und Herren! Vor einem Jahre konnte ich darauf Hinweisen, in welch erstaunlichem Maße das Thema des buchhändlerischen Ladenpreises die Allgemeinheit beschäftigt. Es ist über dieses Thema im Berichtsjahre nicht ruhiger ge worden, und wir mußten des öfteren Gelegenheit nehmen, diese These zu widerlegen, daß der Ladenpreis nur noch eine Fiktion sei. Keiner von denen, die sie in Artikeln in der Tagcsprcsse oder in besonderen Broschüren ausgestellt haben, hat bisher den Beweis angetreten, in welchem Verhältnis reguläre zu irregu lären Verkäufen stehen. Was hat es schließlich zu bedeuten, wenn in einem Prozeß 50 Fälle der Preisschleudcrci aufgcführt werden, von denen sich bei näherem Hinsehen der weitaus größte Teil als unrichtig erweist, weil es sich scheinbar entweder um Bücher gehandelt hat, die überhaupt keinen Ladenpreis haben, oder um Antiquariat und Ramschartikcl. So sicher es ist, daß in Zeiten der Absatznot der Anreiz zum Schleudern verstärkt 685
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