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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 21.06.1928
- Strukturtyp
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- 1928-06-21
- Erscheinungsdatum
- 21.06.1928
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- Deutsch
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X! 142, 21, Juni 1928, Redaktioneller Teil, Börsenblatts, d. Dlschn. Buchhandel. Hans Volckmar (Leipzig): Meine Herren, mir scheint von den beiden vorliegenden Anträgen, dem des Vorstandes und dem des Herrn Voigtländer, derjenige des Herrn Voigtländer der richtigere zu sein, weil er eine rein persönliche Stimmver- Iretung vorsieht, also demjenigen, der bevollmächtigt wird, den Namen seines Vollmachtgebers bekannt gibt, und dadurch er möglicht, daß nur Leute, die einander gut kennen, sich unter einander bevollmächtigen. Ich würde also Vorschlägen und auch den Vorstand bitten, an sich dem Wortlaut des Antrages des Herrn Voigtländers zuzustimmen. Dabei will ich mich persönlich durchaus einer Stellungnahme dazu enthalten, ob man nun am Schluß sagt, wie Herr Voigtländer es wünscht: »Ein Stellvertreter kann nicht mehr als einen Abwesenden vertreten-, oder ob man im Sinne des Vorstandes sagt: »nicht mehr als sechs Abwesende!« Darüber will ich meine persönliche Ansicht nicht zum Ausdruck bringen. Ich möchte aber bitten, in den Antrag des Herrn Voigtländer noch die Worte einzufügen: »von den Bevoll mächtigten-, um ganz klarzustellen, daß die Vollmachten nicht von den Bevollmächtigenden, sondern von den Bevollmächtigten an die Geschäftsstelle gelangen müssen; denn nur wenn die Voll macht durch den Bevollmächtigten an die Geschäftsstelle geht, kann dieser ja erstens kontrollieren, wer ihm die Vollmacht gibt, »nd zweitens kontrollieren, ob sich nicht auf seine Person mehr Vollmachten erstrecken, als nach dem Anträge zulässig sein sollen. Ich bin überzeugt, daß Herr Voigtländer mit dieser kleinen Einschaltung einverstanden ist. Im übrigen wollte ich noch sagen, daß vorhin Herr Nitsch- mann bei der Verlesung des K 17 ä die Worte: »sowohl bei den Wahlen als- ausgelassen hat. Ich nehme an, daß das nur ein Versehen gewesen ist; denn er hat das auch nicht begründet, (Zustimmung,) — Es ist also wahrscheinlich nur versehentlich ausgelassen worden, Paul Nitschmann (Berlin): Der Antrag des Herr» Voigtländer ist schon deshalb kaum annehmbar, weil, wie ich vorhin schon ausführte, die technischen Schwierigkeiten zu groß sind. Ich möchte noch eine weitere, und zwar die allergrößte technische Schwierigkeit erwähnen, um zu zeigen, daß der An trag des Herrn Volckmar erst recht nicht annehmbar ist. Die Herren wollen, daß, gleichviel, ob eine Stimme oder sechs Stim men vertreten werden, jeder sich den Mann seines Vertrauens aussucht. Wie soll aber nun der praktische Gang der Handlung sein? Um sich jemand im ganzen deutschen Buchhandel als Ver treter auszusuchcn, muß man zunächst bestimmt wissen, ob dieser Vertrauensmann nach Leipzig fahren wird, und daran wird das immer scheitern. Wenn Sic heute sagen: Wir wollen einem bestimmten Mann in Soundso sechs Stimmen übergeben, und wenn Sie das tun und ihm vertrauensvoll diese sechs Stimmen hinschicien, dann wird der Betreffende unter Umständen ant worten: »Ja, das ist sehr nett von euch, daß ihr mich mit eurem Vertrauen beehrt; aber ich fahre diesmal nicht nach Leipzig«, Die Kreisvereine haben schon heute die allergrößten Schwierig keiten, im letzten Augenblick, gewissermaßen vor Toresschluß, wenn sie ihr Material an den Wahlausschuß weitergeben müssen, fcstzustellen, wer nun wirklich nach Leipzig fährt, Biele sagen nämlich wochenlang vorher: »Wir fahren-, und im letzten Augenblick sagen sie: »Nein, es ist etwas dazwischengeiommen; wir fahren nicht-, oder: »Ich habe mir das überlegt, und ich sahre nun doch nicht-, und dann sitzen die Kreisvereinsvorsitzen den da und wissen nicht, wie sie die Stimmen unterbringen sollen. Wie sollte es nun praktisch möglich sein, daß man von Leuten, die man gern als Vertrauensleute mit Stimmen be ehren würde, rechtzeitig feststellte, ob sie nach Leipzig fahren oder nicht. Das ist ein Unding, schon des entstehenden Brief wechsels wegen! Versuchen Sie nicht, eine Regelung zu treffen, die praktisch überhaupt nicht durchführbar ist! Sie können von niemand verlangen, daß er sich Wochen oder Monate vorher bindend verpflichtet, nach Leipzig zu fahren und Stimmvertre tungen anzunehmen. Es ist ferner gesagt worden, und ich darf auch darauf viel leicht zurückkommen, man sollte die Krcisvereine wieder in die Stimmübertragung mit hineinnehmen, man sollte also wahl weise die Stimmen entweder durch den Kreisvcrein oder durch den Fachverein vertreten lassen. Meine Herren, wir haben uns im Satzungsänderungsausschuß sehr lange den Kopf darüber zerbrochen, und gerade der Vertreter des Kreises Norden ist damals mit Energie dafür eingetretcn, daß auch den Kreis- Vereinen in Zukunft das Recht bleiben solle, die Stimmen zu sammeln und die Vertrauensleute zu stellen. Aber auch dieser Herr hat, ebenso wie alle anderen, die das Problem gründlich durchdacht und sich die praktischen Wirkungen ausgemalt haben, zu der Überzeugung kommen müssen, daß es so nicht geht. Man kann nur die Alternative stellen: entweder Fachverein oder Kreisverein! Nehmen Sie einen praktischen Fall! Ein Mit glied schickt seine Stimme dem Krcisverein, Das daneben sitzende Mitglied schickt sic dem Fachverein, Mancher schickt sie an beide. Das wird wahrscheinlich sehr häufig Vorkommen, Oder es ist auch die Möglichkeit vorhanden, daß jetzt Fachverein und Kreis verein um die Seelen der Mitglieder kämpfen und die Stimmen zu erringen suchen, daß also beide Rundschreiben verschicken: Gebt mir die Stimmen! Der andere sagt: »Nein, Meisters, gebt mir die Rolle!« Infolgedessen sind wohl die Schwierigkeiten so unendlich groß, und das Material, das hier in Leipzig einlaufen würde, würde so sichtungsbedürftig sei», daß ich den Wahlaus schuß nicht beneiden würde, der sich bemühen müßte, aus diesem Zwiespalt herauszukommen. Also glauben Sie es, daß man diese Arbeiten dem Fach- vercin übergeben muß, und daß nur eine Stelle es sein kann, die diese Arbeiten besorgt: der Fachverein, Der Auslandverein muß allerdings, sofern es sich um ausländische Mitglieder han delt, an seine Stelle treten; da hat Herr Direktor Bayer recht. Aber seine Wünsche sind ja vollkommen gedeckt durch den Wort laut der Satzung, Er kann die Stimmen ohne den Umweg über den Fachverein in Österreich sammeln, Vorsitzender, Erster Vorsteher des Börsenvereins Max Röder (Mülheim a, d, Ruhr): Es ist ein Antrag auf Schluß der Debatte gestellt. Ich frage, ob dieser Antrag Unter stützung findet, (Geschieht,) Antragsteller Robert Voigtländer (Leipzig): Die Be denken des Herrn Nitschmann gegen die technische Durchführung unseres Antrages kann ich nicht teilen. Was steht denn im Wege, daß man rechtzeitig wochenlang oder meinetwegen zwei bis drei Wochen vorher die Vollmachtformularc an die sämtlichen Mit glieder des Börsenvereins verschickt und eine genaue Anweisung beifügt, wie die Vollmachten auszustellen sind, bis wann sie in Leipzig sein müssen usw,? Die Förmlichkeiten hinsichtlich der Unterschriften usw. — Geschäftsstcmpcl und eigenhändige Unter schrift — sind doch sehr einfach. Hier können doch wirklich keine Schwierigkeiten entstehen. Ich habe aber zu meinem Anträge noch zwei Hinzusügungen zu machen. In der Zeile 5 möchte ich bitten, hinter den Worten: »ihre Stimme auf« einzuschalten: »von ihnen zu bestimmende-. Ferner möchte ich der Anregung des Herrn Volckmar folgen und bitten, in der sechsten Zeile nach den Worten: »die hierauf gerichteten Vollmachten müssen« zu sagen: »vom Bevollmäch tigten spätestens am dritten Tage vor der Hauptversammlung der Geschäftsleilung« usw. Dies sind zwei Zweckmäßigkeits- und Klarheitsanträge, denen ich gern zustimme. Ich bitte, davon Kenntnis zu nehmen, Vorsitzender, Erster Vorsteher des Börsenvereins Max Röder (Mülheim a, d, Ruhr): Die Besprechung ist ge schlossen, Wir kommen nunmehr zur Abstimmung, Der weitest gehende Antrag ist unbedingt der des Herrn Hofrats vr, Meiner, jede Stimmvertretung abzuschaffen. Ich bringe daher diesen Antrag zuerst zur Abstimmung und bitte diejenigen Herren, die gegen diesen Antrag des Herrn Hosrats I>r, Meiner sind, die Hand zu erheben, (Geschieht,) — Dann bitte ich diejenigen Herren, die sich der Stimme enthalten wollen, die Hand zu er heben, — Das ist niemand. Dann ist der Antrag des Herrn Hofrats vr, Meiner abgelehnt, und zwar stelle ich ausdrücklich sest: mit Zweidrittel-Mehrheit abgelehnt. Wir kämen dann zur Abstimmung über den nunmehr wei testgehenden Antrag, zu dem des Herrn Robert Voigtländer, SSS
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