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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 05.07.1919
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1919-07-05
- Erscheinungsdatum
- 05.07.1919
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- Deutsch
- Sammlungen
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M 139, 5. Juli 1919, Redaktioneller Teil. weder Theodor Fontanes noch des Dänen Jens Peder Ja- cobsen Ausstellungen an ihnen haben irre machen können. Noch immer ist mir der »Grüne Heinrich« der beste biographische Roman unserer Literatur, sein Held der typische deutsche Jüng ling, und ebenso sind mir die »Leute von Seldwyla« die beste deutsche Novellensammlung. Die »Sieben Legenden« stelle ich ihrem inneren Werte nach nicht so hoch, wie man es vielfach tut, aber als sehr hübsche Kleinigkeiten für literarische Fein schmecker lasse ich sie gelten. Von den »Züricher Novellen«, steht mir »Der Landvogt von Greifensee« auf der Höhe des Besten in den »Leuten von Seldwyla«, und die durch eine Rahmen novelle so hübsch verbundene Sammlung »Das Sinngedicht« lese ich wenigstens mit großem Vergnügen, ob mir auch der Lebensgehalt, von ein, zwei Stücken abgesehen, nicht mehr sehr bedeutend erscheint. »Martin Salander« dann scheint mir ein sehr tüchtiger Ansatz zum politischen! Roman, wie wir ihn in Deutschland recht Wohl gebrauchen könnten. Für den Lyriker Keller bin ich schon vor langen Jahren im »Kunstwart« einge treten. Er ist mir einer der unentbehrlichen deutschen Lyriker, will sagen, einer der eine bestimmte Seite des deutschen Volks tums verkörpernden, an denen niemand vorübergehen darf. Gerade die Herbigkeit und Schwerflüssigkeit der Kellerschen Lyrik ver leiht ihr ihren Wert. Als Persönlichkeit gesehen, erscheint Keller zwar nicht als ein Großer, aber als ein Ganzer, und im besonderen sein Humor bringt ihn unserem Herzen immer wieder nahe, mag er auch oft barock genug sein. Wenn freilich Albert Köster Keller und Konrad Ferdinand Meyer durch den folgenden Satz kontrastiert: »Wie sollte der romanisch-schweize rische Dichter der »Angela Borgia«, der Aristokrat mit dem ge pflegten Äußern, auch recht mit dem spießbürgerlich-behäbigen, bisweilen etwas ruppigen Germanen harmonieren!«, so kann ich nicht mit. Für mich ist Meyer der reinere Germane, Keller die Mischung, wenn nicht mit romanischem, so mit alpinem Blut. Dafür spricht auch das Äußere. Aber ein echter Deutscher bleibt Keller dennoch. Die Keller-Literatur ist heute schon sehr groß. Das grund legende Werk »Gottfried Kellers Leben. Seine Briefe und Tage bücher« hat Jakob Baechtold gegeben, der Keller auch persönlich gekannt hatte. Daß er ihn immer richtig beurteilt, möchte ich aber nicht gerade behaupten, und so ist ihm denn Emil Erma- tinger gefolgt, der gleichfalls die Briefe und Tagebücher, ferner auch den alten »Grünen Heinrich« und dann »Gottfried Kellers Leben« veröffentlicht hat, das heute maßgebende Werk. Zur Einführung in Keller sind die sieben Vorlesungen Albert Kösters »Gottfried Keller« bestimmt, die aber ästhetisch nicht genügen; so ist denn eher auf Ricarda Huchs kleines Keller-Buch in der »Dichtung« (Bd. 9) zu verweisen. Vorher hatten schon Otto Brahm und Emil Brenning über Keller geschrieben. An Keller- Briefwechseln sind noch der mit Storm, von Albert Köster her ausgegeben, und jetzt zum 190. Geburtstag der mit Paul Hehse, von Max Kalbeck cingelcitet (Georg Westermann, Bcaunschwcig), erschienen. Keller ist, wie gesagt, ein sehr trefflicher und amü santer Bricfschreiber. »Erinnerungen an Gottfried Keller« haben wir von Adolf Frey, der auch Kellers Frühlyrik, sechzig fak similierte Gedichte, herausgab, Keller-Anekdoten von A. Vögtlin. Von Schriften über einzelne Kellerthemata — die Fachwissen schaft ist auch schon bei ihm am Werke — nenne ich: H. F. von Berlepsch, Gottfried Keller als Maler, Max Preitz, G. K.s dramatische Bestrebungen, G. Müller-Gschwend, G. K. als ly rischer Dichter, P. Wüst, G. K. u. C. F. Meyer in ihrem per sönlichen und liierarischen Verhältnis, F. Hunziker, Glattfelden u. G. K.s Grüner Heinrich, O. Lauterbacher, Die Landschaft in G. K.s Prosawerkcn, H. Bracher, Rahmenerzählung und Ver wandtes bei Keller, C. F. Meyer und Storm, Agnes Wald hausen, Die Technik der Rahmenerzählung bei G. K., Hans Dünnebier, G. K. u. L. Feuerbach, Fr. Beyel, Zum Stil des Grünen Heinrich, Frieda Jacggi, K. u. Jean Paul, A. Steiger, Gottfried Kellers Mutter, Emil Bollmann und Fritz Hunziker, G. K.s Heimat und Dichtung, G. Hitschmann, G. K. (Psycho analytisch). Man sicht, die besondere Keller-Bibliothek ist schon zu beschaffen. Die berühmtesten Essays über Keller, die von Fr. Th. Bischer, Adolf Stern, Treitschke, Theodor Fontane wurden bereits genannt. Was jetzt vor allem nottut, ist eine billige Ausgabe der Werke Kellers, und sie wird, wie ich eben lese, denn auch im Cottaschen Verlage erscheinen. Es will mich bedünken, als ob Keller noch wieder eine große Zeitbedeutung er langen könne: Sein Humor und sein gesunder Sinn würden sehr gut wirken in diesen schweren Tagen. »Sohn des Volkes« ist er ja auch, freilich so eigen, daß die Demokratie Wohl wenig mit ihm anfangen kann. Für die buckhändlerische Fachbibliothek. Vorhergehende Liste 1919, Nr. 133. Bücher, Broschüren usw. Bericht, Sechster, über die Verwaltung der Deut schen Bücherei des Börsenvereins der Deutschen Buchhändler zu Leipzig im Jahre 1918. 8°. 22 S. Mit 6 Abbildungen. Leip zig 1919, Börsenvcrein der Deutschen Buchhändler. Blätter für Bücherfreunde (Inter kolia kruetus). 19. Jahrgang, Nr. 1 vom Juni 1919. Leipzig, Verlag von Koehler K Volckmar A.-G. Aus dem Inhalt: Professor Or. Werner Deelsen: Friede H. Kraze. — Karl Hans Strobl: Lebensroman eines Höchstgeborenen (Franz Ferdinands Lebensroman). Blätter für die Freunde von Neclams Universal- Bibliothek. Nr. 3 vom Mai 1919. Leipzig, Philipp Ne- clam jun. Bücherwelt, Die. Herausgegeben vom Verein vom hl. Karl Borromüns. 16. Jahrg., Heft 4 vom April 1919. Bonn, Verein vom hl. Karl Borromüns. Aus dem Inhalt: Sebastian Wieser: Rudolph Greinz und Ludwig Thoma. Charakterbilder aus Mün chens Schriststellertum. Echo, Das literarische. Herausgegeben von Or. Ernst Heil born. 21. Jahrg., Heft 19 vom 1. Juli 1919. Berlin, Egon Fleische! L Co. Aus dem Inhalt: Von Börries, Frhr. v. Münch hausen: Deutsche Meisterballaden. II: Gottfried August Bürger (1748—1794). Lenore (1774). — Edgar Groß: Fritz von Unruhs erste Prosadichtung. — Otto Grautoff: Die literarischen Weg bereiter des neuen Frankreichs. — Erwin Ackerknecht: Deutsche Belletristik in der wissenschaftlichen Bibliothekspraxis. — Emil Thieben: Guido da Verona. Dvgeland eil de nederlandseb-indisebe mail 1918—19. 2um Druck bekördert von XV. D. van 8toe!cum jr. im Haag. 8". 10 8. sEnthält den Abdruck der Protcstbriefe, die der Vize präsident des Internationalen Verlegerkongresses, Herr W. P. van Stockum j r., in der Zeit vom März bis Mai 1919 an an gesehene englische Buchhändler, darunter an Herrn N. B. Mar ston, den Herausgeber des »Dublisbers' Circular«, wegen der Ver gewaltigungen der niederländischen Schiffspost durch englische Kriegsschiffe gerichtet hat, und der darauf ergangeuen Antworten. Über den Hauptinhalt der Briefe berichtete das Börsenblatt schon in Nr. 84 unter der Spitzmarke »Englische Seeräuberei«.) Daebpresse, Die. Herausgeber: Dr. lakob Driedrieb Meissner. 3. dabrgang, Dekt 13 vom 1. duli 1919. Verlag der Daedpresse, Verlagsgesellsebalt m. b. D., Heidelberg, Dostkacb 3. ^us dem lukalt: Dedeutung und Ausgaben der ^virtsebaktlieben Daeb- presse. — D. Dittberner: Die Lulrunkt der kaebpresse. — Dr. Xarl Hornung: Die Zorialisierung der bazkeriseben Dresse. — Zorialisierung des Aeituugsnesens. Heuser, Drnst: Die doppelte Duebbaltung im Verlags-Duedban- del. Or. 8°. 69 8. lVlit kucbungsbeispielen auk 59 Formblättern. Xlüneken 1919, Verlag von Drnst üeinkardt. Dadeupreis 15.—. Mitteilungen des Verbandes Evangelischer Buch händler. Nr. 1 vom Juni 1919. Aus dem Inhalt: Zum Ge leit. — Verhandlungsbericht über die Hauptversammlung des V. E. B. am 16. Mai 1919 in Leipzig. — E. Fischer: Der christ liche Buchhandel und die neue Zeit. — Gustav Fick: Kantate 1919. Möller, Walter: Die Macht der freien Rede im öffentlichen, ge sellschaftlichen und Geschäftsleben, sowie die Grundlagen für eine erfolgreiche Vortragskunst. Praktische Anleitung zum Selbst unterricht. 8°. 125 S. Mit vielen Abbildungen. Oranienburg 1919, Verlag von Wilhelm Möller. Ladenpreis: geh. ^ 5.—, Heb. 7.—. fVerfasser ist Buchhändler.) M n s i k h a n d e l und Musikpflegc. Mitteilungen des Vereins der Deutschen Musikalienhändler zu Leipzig. 21. Jahrg. Nr. 18 vom 26. Juni 1919. Geschäftsstelle des Vereins der Deutschen Musikalienhändler, Leipzig, Buchhändlerhans. Ans dem Inhalt: Die Sozialisierung des Buch- und Mnsikalienhandcls in Ungarn. 547
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