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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 23.02.1935
- Strukturtyp
- Ausgabe
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- 1935-02-23
- Erscheinungsdatum
- 23.02.1935
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- Deutsch
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Aufgaben der Werkbüchereien Zu den der Neichsschrifttumskammer unterstellten Verbänden gehört auch die »Arbeitsgemeinschaft der Betreuer der W e r k b ü ch e r e i e n«, in der die Werkbiichereien des Reiches zusammengefaßt sind. Nach 8 6 ihrer Satzung macht es sich die »Arbeitsgemeinschaft der Betreuer der Werkbüchereien« zur Aufgabe, »an dem kulturellen Aufbau der deutschen Nation im Sinne des Führers und Reichskanzlers mitzuwirken, indem sie für die Ver breitung guten deutschen Schrifttums in der Betriebsgefolgschaft Sorge trägt. Sie bedient sich hierzu folgender Mittel: a) Bereinigung der vorhandenen Werkbüchereien von volksfeind lichem und unerwünschtem Schriftgut. b) Erhaltung und Ausbau der vorhandenen Büchereien im Geiste des Dritten Reiches. c) Anregung zu Neugründungen von Werkbüchereien nach grund sätzlichen, von der Neichsschrifttumskammer bzw. dem Reichs ministerium für Volksaufklärung und Propaganda gebilligten Richtlinien. ck) Fachliche Schulung der Betreuer der Werkbiichereien und deren systematische Unterrichtung Uber die wesentlichen Neuerschei nungen des deutschen Schrifttums in Verbindung mit den vom Neichsministerium für Volksausklärung und Propaganda für diese Zwecke eingesetzten bzw. anerkannten Organen. s) Austausch von Erfahrungen unter den Betreuern deutscher Werkbiichereien und Pflege des neuen deutschen Schrifttums bei gemeinsamen Zusammenkünften in örtlichen Arbeitsgemein schaften. k) Enge Zusammenarbeit mit führenden Schriftsteller- und Vor trags-Organisationen zum Zwecke der Veranstaltung von Vor trägen deutscher Schriftsteller vor der Betriebsgefolgschaft, um diese nicht nur mit den literarischen Werken, sondern auch mit deren Verfassern in lebendige Fühlung zu bringen.« In seiner Ansprache auf dem ersten Gemeinschaftsabend der »Arbeitsgemeinschaft« über das Thema »Buch und Arbeit« be tonte vr. Heinz Wismann, der stellvertretende Präsident der Neichsschrifttumskammer, die schwere und verantwortungsvolle Auf- galn, die den Betreuern der Werkbiichereien zusalle, »nachdem der Nationalsozialismus die Schranke niedcrgelegt habe, die das schaffende Volk, die den Arbeiter vom Buche trennte«. »I ft d o ch i h r P l a tz«, so sagte Herr vr. Wismann nach dem Bericht der Deutschen Bergwerks- Zeitung vom 13. Februar iveiter, »mitten im schaffenden Leben selbst, mitten in den Betrieben und Werken, in denen das Volk seiner täglichen Arbeit nachgeht. Schon durch ihre äußere Be ziehung zur Arbeitsstätte sind sie die Nächstliegenden, gleichsam natür lichen Sammelbecken, aus denen dem einzelnen Werksangehörigen slir die Feierabend- und Feiertagsstunden die geistige Nahrung mit- gegcben werden kann. In den Werkbiichereien sind Buch und Arbeit einander so nahe gerückt, daß sie fast als Symbole der inneren Zu sammengehörigkeit beider angcsprochen werden können. Mit diesem Eharakter sind sie zugleich die Stätten, an denen in entsck>eidender Weise daran mitgewirkt werden kann, daß die Arbeiter der Stirn und die Arbeiter der Faust sich kennenlernen und aus diesem Wissen beider voneinander der Gedanke der schaffenden Volksgemeinschaft sich tiefer in die Seele jedes einzelnen gräbt.« Der Sitz der Arbeitsgemeinschaft der Betreuer der Werk- bllchereien befindet sich Berlin W 8, Leipziger Straße 19. Buchwerbung an Ostern Die aufschlußreiche Aussprache, die das Börsenblatt über die Erfordernisse eines wirkungsvollen Weihnachtskataloges gebracht hat, hat manchen Fingerzeig für die nächste Weihnachtswerbung gegeben. Es erscheint aber zweckmäßig, in diesem Zusammenhang die Frage der Werbung während des Jahres aufzunehmen. Sie steht auch in enger Verbindung mit dem von verschiedenen Seiten aufgenommenen Problem der Häufung des Erscheinens von neuen Büchern in den letzten Monaten des Jahres. So darf einmal als ideale Forderung zu Anfang die Behauptung aufgestellt werden, daß eine ständige Werbung während des Jahres allmählich vielleicht den Verlag ermutigt, seine Neuerscheinungen mehr über das ganze Jahr zu verteilen. Damit die Aussprache nicht ins Uferlose sich verliert, sei der Kreis hier eng Umrissen. Mit Werbung während des Jahres ist nicht die jedem ernsthaften Sortimenter zur Gewohnheit gewordene Übung gemeint, anhand seiner Jnteressentenkartei und seiner ganz persön lichen Kenntnis durch Anbieten oder Ansichtsversand die fachlichen und die wissenschaftlichen Bücher zu empfehlen. Vielmehr umfaßt die Werbung den allgemeinen Hinweis auf das Buch, wie es an Weihnachten der Katalog, die Anzeige, der allgemeine Prospekt-Ver sand besorgt. Als seinerzeit der Gedanke an den Tag des Buches auch in Deutschland Gestalt gewann, war es die bewußt betonte Absicht derer, die diesen Versuch eingeleitet hal>en, die breite Masse dazu zu er ziehen, auch im Laufe des Jahres an das Buch zu denken und auch die Woche des Buches will nicht nur an das Buch erinnern, als eine schöne, aus respektvoller Ferne zu betrachtende Sache, sondern sie will in immer weiter gezogenen Kreisen des Volkes die Freude am Besitz des Buches wecken und pflegen. Der Buchhandel hat sich gerne und mit Eifer in den Dienst der Sache gestellt, er wollte gewiß nicht versagen, wenn ihm einmal bei seiner mühsamen Arbeit die wär mende Sonne der Staatsautorität freundlich lacht. Erfolg? Zahlen stehen nicht zur Verfügung, man hat aber den Eindruck, daß in der kleinen und mittleren Stadt eine Wirkung deutlicher zu verspüren war als in der Großstadt. Daß einige Städte schon angefangen haben, anläßlich der Woche des Buches einen Dichterpreis oder, was uns, die wir nicht nur Idealisten sein dürfen, noch mehr angeht, Beträge zu Anschaffungen für Schul- und Volks-Büchereien gestiftet haben, ist ein erster, positiver Erfolg und der Buchhandel wird gewiß nicht Nachlassen, alle seine Kräfte immer in den Dienst der Woche des Buches zu stellen. Dagegen scheint der Buchhandel die langsam wachsende Gewohn heit, an Ostern sich gegenseitig durch kleine Geschenke zu erfreuen, noch viel zu wenig auszunlltzen. Er überläßt dieses Gebiet den Spiel waren- und Süßigkeiten-Geschäften. Hier ist bestimmt ein guter Er folg in die Scheune zu bringen, sowie hier einmal mit Energie und systematisch die Werbetrommel geschlagen wird. Ich höre tausend Aber, besonders vernehmlich das eine, daß der Aufwand nie im Ver hältnis zum Erfolg stehen werde. Nun braucht man gewiß nicht gleich mit Kanonen nach Spatzen zu schießen, und einen dickleibigen Katalog in der Art mancher Weihnachtsmonstra zu versenden wäre sinnlos. Versuchen Sie cs aber einmal mit einer kleinen Drucksache, die einen mit vielen kleinen flies billigen) Blüten ausgestatteten Blumenkorb sämtlichen Kunden präsentiert, von dem Osterhasen-Bilderbuch an gefangen bis zu dem »Osterhas« für den Erwachsenen. Überlegen Sie peln Sie diesen Betrag — es wird sich lohnen und im nächsten Jahr warten Ihre Bücherfreunde auf Ihren Vorschlag. Es ist selbstverständlich — und wohl auch überall der Brauch —, daß gleichzeitig das Schaufenster das Buch als Ostergcschenk deutlich betont, und daß das Verkaufsgespräch unmerklich aber wirksam die Sprache auf die verschiedenen Möglichkeiten des Buches als »Oster has« lenkt. Der Weg, wie sich die vorhin besprochene Drucksache in Form eines kleinen Kataloges persönlich gestalten und doch billig Herstellen läßt, hat ja die Besprechung der Weihnachtskataloge, von der im Anfang die Rede war, gezeigt. Es gibt verschiedene Sortimenter, die den eigenen Katalog gerne an Berufsgenossen anderer Städte abgeben, diese Art Gemeinschaftswerbung hat Zukunft, zumal der ans dem Bedürfnis des Sortiments unmittelbar entstandene Katalog immer am stärksten wirkt. Also nochmals, meine Herren Kollegen vom Sortiment, machen Sie einen genau überlegten nachhaltigen Versuch mit einer Oster- Werbung. Lassen Sie sich aber nicht durch das Ergebnis eines ein zelnen Jahres, wenn vielleicht ungünstige Einzelheiten hemmend eingewirkt haben, bestimmen, setzen Sie den ersten Versuch mehrere Jahre fort, es muß gelingen, das Buch auch »osterfähig« zu machen. Voraussetzung ist sicher: nicht Nachlassen! Erst wenn jeder Deutsche statt des berühmten Huhnes im Topf am Sonntag sein frisch erworbenes eigenes Buch hat und liest, dann... aber bis dahin wird noch einiges zu tun fein. H. K.
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