X! 46, LS. Februar 193S. Fertige Bücher. Börsenblatt s d.Dtschii.Buchhandel 793 O/s ^tVMAS^L/s Lss//§c/rs </SL sc/re^ V/s^s§, t/a§ /ec/s ///6^o^/Lc/,s Xo^/t/kk/k/rv^ tvHs^c/oik/s?/, /rcr/ Losten s,>rs //s/s56/'/s/rc/s M c/s^ z76tzsL/szr c/s§ /.//s^/r/L/o^'/ee^L /Vo/sLLo/' /Ve^mcr/kzr /^ozigl^ ss/izzrc/s^.' ,,/)s^ /O/ss o/§ l/o/^LLc/r/c^Lo/." Ocr^/'/? /is/'/Zk es t/. c/./ Die Hingegebenheit an das große Schicksal in jedem Einzelschicksal ist eS, die den Chronisten zum Dichter macht. Die Seelenkraft der Erfühlung ist es, die DwingerS Werk so lebensmächtig macht, daß wir eS als Dichtung fühlen. Der siebzehnjährige Dragonerfähnrich, der 1915 schwer verwundet in russische Gefangenschaft gerät, wird von den Leiden, die ihn und seine Mit gefangenen überwältigen, so aufgewühlt und aufgeschlossen, daß in seinen Bericht alle eingehen, die um ihn leben, die ganze „Armee" sozusagen in einer einzigen bitteren Leidenskameradschaft. Das ist eS, was uns ergreift, das Mitleben mit allen. Hier wächst «ameradschast über die Stände hinweg mir einem letzten Gemeinsamen, der Liebe zu Deutschland. Und das hört nicht auf mit der Flucht aus der sibirischen Gefangenschaft und dem Eintritt DwingerS in die weiße Armee des Generals Koltschak. Dieselbe Offenheit, dasselbe Mitleben mit allen, führt jetzt in eine fortrcißend mächtige Tat gemeinschaft ein. Der Bericht wird spannend wie ein Roman, mit seinen russischen und deutschen Helden- und Abenteurerschicksalen und der dämo nischen Führergeftalt VerenikiS. Und indem Dwinger ganz mit hinein gerissen wird in den Entscheidungskampf zwischen Weiß und Rot, geht große Zeitgeschichte in sein Tagebuch ein; in den gigantischen Ausmaßen Asiens erleben wir das Chaos deutscher Nachkriegszeit vorweg: Bürgerkrieg. Die Kameradschaft aber, die zusammengewachsen ist in der sibirischen Not, endet nicht mit der glücklichen Rückkehr nach Deutschland, sie wirkt fort, und aus ihr wächst als der tiefste Sinn aller Kameradschaft im Krieg das Wort: Wir rufen Deutschland! Bedenkt man, wie völlig sich bisher das Chaos dieser schlimmen Jahre der Gestaltung entzog, dann wird man DwingerS künstlerischen Instinkt bewundern, vom erlebten Sinn der Gemeinschaft, vom Wir der sibirischen Leidensgefährten her die Schicksalsfrage des deutschen Volkes neu zu stellen. Was DwingerS Kriegsbücher unbewußt an dichterischer Substanz durchdrang, das ist hier jetzt erzieherisch bewußt gemacht und vor die grellen Tagesfragen der Nachkriegszeit gestellt. Die drei Bücher zeigen, wie lebensnotwendig der Blut-Kameradschaft des Krieges ein neues Vaterlands und Volksgefühl entwächst, das den Kampf um Deutschland weiterführt. Eugen Oieöerichs Verlag Jena