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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 12.02.1935
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1935-02-12
- Erscheinungsdatum
- 12.02.1935
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- Deutsch
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38, 12. Februar 1935. Redaktioneller Teil. Vörsenblatt s. d. Dtschn Buchhanbel. mancherlei Mißstäüde des öffentlichen Lebens anprangern, was für die damalige Zeit ganz ungewöhnlich war. Doch die hanno versche Regierung vermochte sich den dauernden Beschwerden der anderen Regierungen über die Zeitschrift auf die Dauer nicht zu entziehen. Sie wurde im Februar 1794 verboten; den letzten Anlaß dazu gab ein Konflikt zwischen Schlözcr und dem Postmeister des benachbarten Northeim. Die übrige »kriegerische Tätigkeit war neben der Herausgabe der Schlözerschcn Zeitschriften nicht zurückgetreten. Sie war überaus vielseitig und galt nach wie vor hauptsächlich der wissenschaftlichen Literatur. Die Franzoscnzcit brachte mit ihrer Einführung der französischen Verwaltung neue Aufgaben auch für den Buch verleger. Erwähnenswert ist aus diesem Zeitabschnitt, daß in den 80er Jahren des 18. Jahrhunderts auch der später berühmte Buch händler Joh. Philipp Palm, der 1806 von -den Franzosen er schossen wurde, für ein Jahr im Vandenhocckschen Verlag arbeitete. Das 19. Jahrhundert Rach dem Tode von Carl Ruprecht am 17. Mai 1816 über nahmen sein Sohn Carl A. A. Ruprecht und sein Schwiegersohn Justus Danckwerts den Verlag und bauten ihn mit Erfolg weiter aus. Unter den Autoren, die sie neu zu gewinnen Ivußten, war u. a. C. Fr. Eichhorn, den man den Meister der historischen Schule und den Vater der deutschen Staats- und Rcchtsgeschichte genannt hat. Eine Reihe Schulbücher von dem Philologen Valentin Rost aus Gotha wunden hcrausgebracht sowie zahlreiche theologische Werke des Pfarrers Heinrich A. W. Meyer. Hinzu kamen andere Werke der Philologie und der Philosophie, der Rechtswissenschaft und Ge schichte sowie der Mathematik, populärwissenschaftliche Werke, Zeit schriften und Sammelwerke. Die Aufwärtsentwicklung des Verlages wurde auch nur wenig gehemmt, als der Verlag in den Streit der »Göttinger Sieben» hineingezogen und ihm von der Regierung die Portofreiheit ent zogen wurde. Sie setzte sich weiter fort, als 1848 zwei Söhne das Geschäft übernahmen. Nun begann die immer stärkere Betonung der theologischen Richtung des Verlages; daneben wurde besonders der Schulbuchverlag ausgebaut. Eine Besonderheit war dann die Herausgabe des »Göttinger Unterhaltiingsblattes«, das jedoch trotz dieses neutralen Titels eine sehr politische, großdcutschc und pro testantische Meinung vertrat; es wurde 1863 eingestellt, als eine neue Tageszeitung in Göttingen gegründet wurde. Unter der Leitung von Carl Johann Fr. W. Ruprecht (l861— 1886) wurde der theologische Zweig des Verlagsgoschäftcs weiter vergrößert; Heinrich Ewald war der prominenteste Mitarbeiter dieser Zeit. Evangelisch und sozial Die Folgezeit, die äußerlich durch die Vergrößerung des Ge schäftes und die Übersiedlung in ein neues Geschäftshaus gekenn zeichnet ist, brachte unter Leitung verschiedener Familicninitglicdcr eine ausgesprochen evangelische und soziale Haltung des Verlages, die vorzugsweise durch die Verbindung mit Friedrich Naumann charakterisiert ist, der im Verlag Vandcnhoeck und Ruprecht u. a. seine überaus erfolgreiche »Göttinger Arbeiter-Bibliothek« heraus gab. Theologie und Religionsgcschichtc wurden nun die Hanpt- gebiete des Verlages; und sie sind es bis heute geblieben. Dazu hat der Verlag freilich auch zahlreiche Werke anderer Wissenschaftsgebiete hcrausgebracht. Doch blieb der theologische Charakter durchaus vor herrschend; das große Werk »Das- Neue Testament deutsch» und eine Reihe führender theologischer Zeitschriften sind heute der Stolz des Verlages. Diese theologische Vcrlagsarbcit des letzten Jahrzehnts wird in der prächtigen, gerade jetzt erschienenen Festschrift — »Vä- und Söhne, zwei Jahrhunderte Buchhändler in einer deutschen Universitätsstadt», von Wilhelm Ruprecht — durch zwei sich er gänzende Tendenzen gekennzeichnet; «Festhalten und Weitersühren der geistigen Aufgaben, die die Geschichte des Berlages uird die Arbeit der letzten Jahrzehnte dein Verlag im Besonderen zugewiesen hatten und zum anderen Ncuknüpscn der Fäden zu der Generation der Kriegs- und Nachkriegszeit, deren geistige Haltung durch den geistigen Umbruch als Folge des Kriegscrlebnisses bestimmt war«. Die derzeitigen Leiter des Verlages sind freilich nicht nur durch ihre »kriegerische Leistung in den Kreisen des Buchhandels bekannt. 1>r. Wilhelm Ruprecht hat darüber hinaus lange Zeit an führender Stelle im Börsenvercin der Deutschen Buchhändler für seinen Berufsstand gearbeitet; und der zweite Seniorchcf Gustav Ruprecht hat besonders durch seinen unermüdlichen Kampf für die deutsche Schrift über sein eigentliches Arbeitsgebiet hinaus anregend gewirkt. Sie haben beide aus der Ersahrung ihres Ge schlechtes heraus Wesentliches leisten können. Mit Recht vergleichen sie in der oben genannten Festschrift ihren Verlag mit einem Erb hof, der seit nunmehr fast zwei Jahrhunderten im Besitz des gleichen Geschlechtes ist. Sie können mit Stolz feststcllcn, daß in dieser an Umwälzungen reichen Zeit das Gesicht und das Ziel des Verlages !m wesentlichen unverändert gcbliclbcn sind; Heute wie vor zwei hundert Jahren dient er mit gleicher Hingebung und in engster Verbundenheit mit dem gesamten Buchhandel der Wissenschaft. Die Akademische Buchhandlung Von Vandcnhoeck und Ruprecht wurde der Sortiments buchhandel von Anbeginn an betrieben. Zweimal wurde die Sor- timentsabtciluug jedoch in andere Hände gelegt, als die Größe der Aufgaben !m Vcrlagsgcschäft eine gedeihliche Wetterführung un möglich erscheinen ließen. Seit dem Jahre >854 wird das Sortiment unter den, Namen »Akademische Buchhandlung von Vandcnhoeck und Ruprecht» geführt. Diese kann also ebenfalls ain 13. Februar d. I. auf ein MOjähriges Bestehen zurückblickcn. Diese Buchhand lung wurde Ende des Jahres 1873 endgültig vom Verlage getrennt und mit dem 1. Januar 1874 von dem Leipziger Buchhändler Gustav Haefsel übernommen, der aus Petersburg nach Göttingen kam. Er verkaufte das Geschäft jedoch schon 1877 an G. Calvör, der vorher in der Göttinger Buchhandlung Deucrlich tätig war, — die nun seit einigen Jahren dem Berlage Vandcnhoeck angegliödert ist. 1900 ging das Geschäft in die Hände von Albert Rebcr über, der bis dahin in Palermo tätig gewesen war. Seit dem 1. Januar 1934 ist die Firma schließlich im Besitz von Dr. W. Richter. Wenn das Sortimentsgeschäft auch — besonders wegen des vielfachen Besitzwechsels — nicht die Bedeutung des Stammhauses Vandcnhoeck und Ruprecht gewinnen konnte, so hat es doch im Kreise des Göttinger Buchhandels stets eine geachtete Stellung innegchabt und wurde den hohen Anforderungen der Universitäts stadt Güttingen immer in jeder Weise gerecht. H. Schulze-Gattermann. 9. Anordnung über Fragen des Vertriebes und der Bezieherwerbung zur Befriedung der wirtschaftlichen Verhältnisse im deutschen Zeitungswesen Auf Grund § 25 der Ersten Verordnung zur Durchführung des Reichst» lturkammergesetzes vom 1. November 1933, RGBl. 1/33, Teile 797 ff., bestimme ich folgendes: Meine 3. Anordnung über Fragen des Vertriebes und der Be zieherwerbung vom 23. Januar 1934 zur Befriedung der wirtschaft lichen Verhältnisse im deutschen Zeitungswesen*) wird mit dem 31. August 1935 in der Fassung vom 23. Januar 193>4 außer Kraft gesetzt. Das gleiche gilt für meine 6. Anordnung vom 15. Mai 1934**). *) Börsenblatt 1934 Nr. 25. **) Börsenblatt 1934 Nr. 144. An ihrer Stelle tritt am 1. September 1935 folgende An ordnung in Kraft: Die Werbung von Beziehern für Zeitungen und Zeitschriften durch Werber, die damit betraut sind, nach Listen oder bezirksweise oder von Hans zu -Haus Bczugsbestelluugeu zu sammeln (Bezicher- werbung durch Werber), darf nur unter folgenden Bedingungen durchgeführt werden: I. 1. Der Werber muß mit der Bezieherwcrbung ausdrücklich von dem Verleger oder Verlag einer Zeitung oder Zeitschrift oder von einem Unternehmer oder Unternehmen des werbenden Zeitschrif- 117
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