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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 26.07.1934
- Strukturtyp
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- 1934-07-26
- Erscheinungsdatum
- 26.07.1934
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172, 26. Juli 1834. Redaktioneller Teil. Börsenblatt s. d. Dtschn Buchhandel. Diese ernsten Gedankengänge mögen überall und immer, wo heule Nationalsozialisten Zusammenkommen und wirken, unter ihnen und in ihnen leben und wirken. Denn das mag nunmehr auch dem letzten klargeworden sein, daß nationalsozialistisches Ge meinschaftsleben nichts zu tun haben darf mit Vereinsfestlichkeiten irgendwelcher Art, jo wie wir sie aus der vergangenen Zeit kannten. Gewiß, auch wir wollen uns freuen, auch wir wollen Feste feiern, auch wir wollen lachen und scherzen und das Leben von seiner heiteren Seite genießen; aber, woraus der Stellvertreter des Führers schon mehrmals mit Nachdruck hingewiesen hat, auch in diesen Dingen gilt es für den Nationalsozialisten, einen neuen Lebensstil zum Durchbruch zu bringen. Noch in der größten Aus gelassenheit ist es möglich und muß es für uns möglich sein, an ständig zu bleiben; ein heiteres Zusammensein braucht nichts zu tun zu haben mit schlechter Ausführung; und eine gute Stimmung läßt sich in kameradschaftlichem Kreise auch erzeugen und fest- haltcn, ohne daß große Gelage dabei gefeiert werden, ohne daß Ströme von Sekt von den Tischen herabslietzen. Deshalb stehe überall, wo Nationalsozialisten Zusammenkommen, ungenannt und ungesagt, aber dafür von innen heraus um so stärker wirkend, die Mahnung des Führers über uns nach größter Einsachhcit und nach sauberster persönlicher Lebensführung. Der Nationalsozia list als politischer Willensträger der Nation hat in erster Linie den andern Volksgenossen gegenüber besondere Ver pflichtungen; und erst dann, wenn er diese Verpflichtungen als ein ganzer Kerl erfüllt, darf er daraus besondere Rechte ableiten, nämlich eben das Recht, mitbestimmend zu sein für die Gestaltung des politischen Schicksals der Nation. Und der national sozialistische Führer hat alle diese Verpflichtungen den von ihm geleiteten Parteigenossen und dem ganzen Volk gegenüber in dop peltem und vielfältigem Maße. Er ist dafür verantwortlich, daß das ganze Volk allmählich tiefer hineinfindet in das Wesen der nationalsozialistischen Welt anschauung, daß es immer stärker begreift, daß wir heute nicht in einem lediglich äußerlich, staatsmäßig geänderten System leben, sondern in einem gewaltigen Ze i ten um b r u ch, der einen Vergleich mit jener Zeit, da das Christentum von dem damaligen deutschen Volk Besitz zu nehmen begann, wohl aushält. Es ist die Pflicht jedes Nationalsozialisten, täglich und stündlich an sich zu ar beiten, und alles zu vermeiden, was der Würde eines National sozialisten als des politischen Kämpfers Adolf Hitlers nicht ent spricht; wir müssen immer, wenn wir das Braunhemd anziehen, oder wenn wir das Abzeichen anstecken, das Bewußtsein haben, daß wir in diesem Augenblick aushören, Privatpersonen zu sein, die alles tun und lassen dürfen, wonach ihnen das Herz steht, daß wir, solange wir im Braunhemd oder mit dem Abzeichen gehen, den Millen und den Wert der Bewegung verkörpern, daß wir für die Würde der Bewegung verantwortlich sind, daß wir also kein persönliches Recht mehr an uns haben, sondern unter dem Recht stehen, das das Gesetz der Bewegung vor uns aufstellt, daß wir jederzeit mit allem, was wir tun und lassen, letzten Endes vor unsrem Führer bestehen müssen. Wer das Parteigenosse-sci» anders auffaßt als so, der möge heute noch ehrlich genug sein, das Braun hemd abzulegen und in den Kreis derer zurückzutreten, die sich noch nicht stark genug dazu fühlen, politische Willensträgcr der Nation zu sein. Nur dann hat unsere Arbeit einen Sinn, wenn diese Ge danken in uns leben, denn nur dann wird das, was uns unsere Führer zu sagen haben, bei uns auf einen gut vorbereiteten Boden fallen. Nationalsozialist sein heißt, ein vorbildlicher Deutscher sein, denn so fordert es der Führer von uns, so lebt er selbst cs uns vor, und nur so wird es möglich sein, daß die andern Volks genossen das Vertrauen zu unserer Bewegung bekommen, das der Führer und seine Mitarbeiter brauchen, wenn sie das gewaltige Aufbauwerk, das ihnen von der deutschen Geschichte als Aufgabe gestellt ist, vollbringen wollen. Es mag fast überflüssig scheinen, schließlich noch zu bemerken, daß unsere ganze Arbeit im Berus und in der Partei heute mehr als je unsere völlige Hingabe so» dert, und daß sie in alle Zukunst zu stehen haben wird unter dem Schwur der bedingungslosen Treue zu unserem Führer Adolf Hitler. Bestandsaufnahmen nationalsozialistischen Schrifttums. Das Schrifttum über die nationalsozialistische Bewegung ist heute schon so angewachsen, daß bald eine klare Übersicht nicht mehr möglich sein wird. Zu den selbständigen Werken, die verhältnismäßig einfach zu erfassen sind, kommen noch die zahlreichen Zeitschriften aufsätze besonders auch aus den letzten Jahri i vor der Machtüber nahme. Heute besteht noch die Möglichkeit, dies' Aufgabe einer lücken losen bibliographischen Erfassung des nativ'! ^sozialistischen Schrift tums sach- und zielgerecht zu lösen. Bei der augenblicklichen Hoch flut des nationalsozialistischen Schrifttums würde diese Arbeit zu gleich eine verdienstvolle Ordnung eines sonst nur lückenhaft zu ge brauchenden Chaos von Büchern, Schriften und Aufsätzen sein. Einige Versuche von Literaturzusammenstellungen sind aus den Bedürfnissen des Tages heraus schon in früheren Jahren gemacht worden. Es handelt sich um die Angaben über nationalsozialistisches Schrifttum am Schluß einzelner Werke oder um erste Zusammen fassungen wie z. B. in dem »Nationalsozialistischen Jahrbuch« fiir das Jahr 1932 oder um Zitatensammlungen aus dem nationalsozia listischen Schrifttum, wie sie Professor Vries de Heekelingen unter dem Titel »Die nationalsozialistische Weltan schauung« (Berlin, Pan, Verlagsgefellschaft 1932, 186 Seiten) ge liefert hat. Alle die Arbeiten können den Ansprüchen auf eine um fassende und vertiefte Beschäftigung mit den Grundlagen und Aus wirkungen der nationalsozialistischen Bewegung und Weltanschauung nicht genügen. Auch die Zusammenstellungen, die seit der Mitte des vorigen Jahres periodisch im Anzeigenteil des Börsenblattes für den Deutschen Buchhandel erscheinen, geben kein ge naues Bild, und der Katalog, den anläßlich einer Ausstellung des nationalen Schrifttums die Deutsche Bücherei in Leipzig zusammengestellt hat, zeigt auch nur einen, wenn auch wesentlichen Ausschnitt. Nur für die nationalsozialistische Presse ist schon 1932 der Versuch einer genauen Bestandsaufnahme gemacht worden. »Der Zeitungskatalog dernationalsozialistischen Presse Deutschlands« (herausgegeben und verlegt vom Reichsverbanö nationaler Werbefachleute Deutschlands, Berlin 1932, 80 Seiten) gibt 672 eine verhältnismäßig vollständige Darstellung dieses wesentlichen Gebietes nationalsozialistischer Propaganda und Kulturarbeit. Eine Ergänzung dazu ist die von der Geschäftsstelle des Börsenvereins 1933 herausgegebene maschinenschriftlich hergestellte »L i st e d e r natio- n a l s o z i a l i st i s ch e n Zeitschriften und Zeitungen«. Größere bibliographische Listen über das selbständige national sozialistische Schrifttum liegen zur Zeit drei vor. Walter Sagitz bringt in der »Bibliographie des Nationalsozialis mus«*), die Ende 1933 im Verlag Heine in Cottbus erschienen ist, eine Zusammenfassung von 575 Titeln. Die Bibliographie ist, wie der Verfasser selbst sagt, aus praktischen Gründen für den Buch händler alphabetisch geordnet und führt am Schlüsse die »Schriften ohne Verfasserangaben« auf. Ein schwerwiegender technischer Fehler dieser Bibliographie besteht darin, daß die gegnerische Literatur in Auswahl ohne Vermerk mit in das Gesaintalphabct eingereiht ist. Ferner strotzt die Bibliographie, wie vr. Praesent, Bibliothekar an der Deutschen Bücherei in Leipzig im Heft 3 der »Neuen Literatur« auf Grund genauer Prüfung feststellen konnte, von Ungenauigkeiten in der Angabe der Titel, der Verfasser wie der Auswahl des Stoffes. Eine Unzahl von sinnentstellenden Druckfehlern und daS Fehlen eines schlag- und stichwortmäßig angeordnetcn Registers machen die Zusammenstellung für den praktischen und wissenschaft lichen Gebrauch wertlos und für Nachschlagezwecke illusorisch. Diesen Zweck einer schnellen und umfassenden Unterrichtung er füllt infolge ihrer snstematischen Anordnung weit besser die unter bibliothekarischen Gesichtspunkten zusammengestellte, sachlich ge gliederte, leider bisher nur maschinenschriftlich vervielfältigte Biblio graphie »Das nationalsozialistische Schrifttum«, die das gesamte bis Februar 1933 erschienene Schrifttum, unter An gabe des Verlages, des Erscheinungsjahres und der Seitenzahl, ver zeichnet. Diese Zusammenstellung entstand durch Zusammenarbeit innerhalb der NS-Bücherei in Leipzig. Sie dürfte als Grundstock für jede geplante Gesamtbibliographie unentbehrlich sein, da sie besonders hinsichtlich der ersten Schriften beinahe lückenlos ist und Broschüren verzeichnet, die seit Jahren schon vergriffen und somit dem biblio- *1 Ist inzwischen aus dem Buchhandel zurückgezogen worden.
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