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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 27.07.1933
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1933-07-27
- Erscheinungsdatum
- 27.07.1933
- Sprache
- Deutsch
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X- 172, 27. Juli 1933. Svrechsaal Börsenblatt f. b.Dtschn. Buchhandel. Sprechfaul Wissenschaftliche Lehrbücher. In dieser Einsendung von Otto Cartus in Nr. 144 wird die Darmstädter Wirtschaftshilfe auf das schwerste angegrissen. Ich sehe mich daher verpflichtet, folgendes klarzustellen: Es ist eine unerhörte Anmaßung, wenn der Verfasser dieser Ein sendung glaubt, aus Grund von Verleumdungen des angeblich »viel Schäden aufdeckenden« Darmstädter Blättchens »Der Datterich« sich irgendwie abfällig über die Darmstädter Wirtschaftshilfe auslassen zu müssen. Zum tatsächlichen ist festzustellen, daß alle Angriffe dieser »satyrtschen« Zeitschrift völlig ungerechtfertigt sind, wie eine vom Kultusministerium eingesetzte Untersuchungskommission festgestellt hat. Es ist deshalb aus das schärfste zurückzuweisen, wenn von »Machenschaften« der Darmstädter Wthi gesprochen wird. Aus der Erkenntnis heraus, baß in der heutigen Zeit die Stu denten zum größten Teil nicht mehr in der Lage sind, teuere wissen schaftliche Bücher anzuschaffen, gibt die Darinstädter Wihi ein ein ziges wissenschaftliches Werk, die »Hütte«, auf Sammelbestellung durch den örtlichen Buchhandel zu erleichterten Zahlungsbedingungen an die Studentenschaft ab. Es ist ein Irrtum, zu glauben, daß durch diese Maßnahme der Buchhandel irgendwie beeinträchtigt würde, denn die Kommilitonen ses sind nur wenige und bestimmt die be dürftigsten), die das Werk auf diesem Wege beziehen, wären nicht in der Lage, es aus direktem Wege über den Buchhandel anzuschafsen, sondern würden aus Neuanschaffung ganz verzichten oder es sich in Büchereien ausleihen. So sehen die »Machenschaften« der Darmstädter Wirtschaftshilfe sStudcntenwerk Darmstadt e. V.) in Wirklichkeit aus, und so schadet sie dem örtlichen Buchhandel. Ulrich Thiers ch, Leiter des Hauptamtes für Aufklärung und Werbung der Darmstädter Studentenschaft. In meiner Einsendung nahm ich Bezug auf einen Artikel der Darmstädter satirischen Wochenschrift »Der Datterich« über die Machenschaften der Wihi. Was der »Datterich« aber gesagt hat, ist ihm von böswilliger Seite zugetragen worden und er hat in Nr. 28 eine Veröffentlichung von amtlicher Stelle gebracht, die diese An- wllrfe als unberechtigt, haltlos und unwahr bezeichnet. Der Ge schäftsführer der Wihi hat sich in vorbildlicher Weise für die Erfül lung seiner Ausgaben weit über die Grenzen seiner pflichtmäßigen Arbeit hinaus eingesetzt. Daraufhin habe ich mit dem Geschäftsführer Herrn Dipl.-Jng. Ulrich und den Herren Dörrenberg und Thiersch eine lange Aus sprache gehabt, denn es ist selbstverständlich, baß ich das, was ich auf Grund des »Datter!ch«-Artikels gesagt habe, ebenfalls richtigstelle und zurücknehme. Von mir hat der »Datterich« keinerlei Infor mationen erhalten. Die Wihi hat auch unter Herrn Ulrichs Leitung keinen Bllchervertrieb mehr gehabt, und versichert, baß dies auch künftig nicht geschähe. Und bas ist außerordentlich dankenswert. Aber bei dieser Aussprache habe ich erfahren, wie traurig dle Lage der Studenten im allgemeinen ist und daß sic ans Bllcherkaufen erst in allerletzter Linie denken können, daß sie also schon aus diesem Grunde nicht mehr In die Buchhandlungen gehen. Die Folgerungen im weitesten Ausmaße sind daher fürchterlich, sowohl was Verlag und Sortiment alz auch die Wissenschaft und vor allen Dingen die Studenten selber angeht; darüber hinaus aber auch sllr unsere bis herige führende Stellung in der Welt überhaupt, insofern Technik und geistiges Wissen in Frage kommen. Gibt es keinen Weg, diese Stel lung zu behaupten? Wenn die Studentenschaft keine Bücher mehr kaufen kann, woher soll sie ihr vertieftes Wissen holen? Die Vor lesungen allein können das Buch doch kaum ersetzen. Könnten nicht einmal Verbindungen ausgenommen werden zwi schen Börsenverein und Studentenschaft, um Wege zu suchen, dis beiden Richtungen zugute kämen? Wohin steuern wir sonst in Zu kunft? Wissenschaft, Buch und Buchhandel lassen sich nicht trennen. Geht der Buchhandel zugrunde — wo bleibt dann die Wissenschaft? Der Zusammenhang dieser Fragen ist von ungeheurer Bedeutung, ist ja auch im Börsenblatt mehrfach angeschnitten. Der Versuch einer Lösung ist meines Erachtens genau so nötig wie die derzeitigen Pläne der Arbeitsbeschaffung im Reich. Es ist hohe Zeit, baß die besten Köpfe im Buchhandel sich damit beschäftigen, um dem völligen Zusammenbruch vorzubengen. Darm st ab t. OttoCarius. „Mehr Schuld" — auch bei der BAS! Die Bitte des Kollegen A. ln Nr. 148 möchte ich auch aus die BAG beziehen. Auch sie müßte sich, meiner Ansicht nach, der augen blicklichen schweren Wirtschaftslage noch mehr anpassen und ihr Ziel von vierzehn Tage aus dreißig Tage verlängern. Als ich vor einigen Jahren in Goslar aus der Herbsttagung an Herrn vr. Felix Meiner die Frage richtete, ob nicht bas damalige achttägige Ziel auf vierzehn Tage verlängert werden könnte, ver neinte er dieses. Bas damals noch verneint wurde und unmöglich erschien, die immer schwieriger werdende Wirtschaftslage zwang doch dazu. Nun haben wir schon lange das vierzehntägige BAG-Ziel. Sollte es da nicht auch möglich sein, da sich die wirtschaftliche Lage seitdem noch bedeutend verschlechtert hat, das BAG-Ztel aus dreißig Tage zu verlängern? In dankenswerter Weise zieht ein Teil des Verlages schon jetzt die Beträge erst nach vier Wochen ein. Aber leider schien noch viele Verleger. Kür diese müßte die BAG ein Ziel von dreißig Tagen eln- fllhren. Das ist kein unbilliges Verlangen bei den langfristigen Kre diten, die bas Sortiment gewähren muß. Hannover. G. Eberhard. Erwiderung. Die Erinnerung des Herrn Einsenders an den Inhalt seiner Unterredung in Goslar kann nicht ganz zuverlässig sein, denn gerade dort und vor- und nachher hat sich Herr vr. Felix Meiner ausdrück lich darum bemüht, den Verlag zur Verlängerung des Ziels zu be stimmen. Was Herr vr. Meiner tn der Unterredung verneint hat, kann nur gewesen sein, daß diese Zielverlängerung vonderBAG aus dekretiert werden könne. Die BAG ist nur eine technische Einrichtung, deren Ausgabe es ist, so rasch und reibungslos wie möglich zu arbeiten. Kreditgewährung ist Sache der Verhand lung zwischen dem einzelnen Verleger und Sortimenter, gegebenen, falls zwischen den berufenen Organisationen. Nicht zutreffend ist übrigens auch die Behauptung, daß das jetzt bei Einreichung der Lastzettel durch die BAG vom Verleger gewährte Ziel sich aus vierzehn Tage beschränke. Vielmehr erhält der Verleger das Geld für eine Lieferung, die am 8. Juli gemacht wurde, auch, wenn er zu den Verlegern gehört, die die Beträge sofort einziehen, erst am 2. August, also erst nach vier Wochen. Da eine noch darüber hinausgehende Kreditgewährung dem Verleger bei den zahlreichen Kleinstbeträgen nicht zugemutet werben kann, er viel leicht Bedenken haben wird, sie generell allen BAG-Mitgliedern ein zuräumen, so ist im Interesse der Erhaltung der BAG vor solcher schematischen Regelung zu warnen. Sonst könnte sich wiederholen, was vor nicht langer Zeit bereits vom Sortiment beklagt wurde, daß der Verlag nicht mehr durch die BAG liefert, sondern zu den früheren Wegen zurückkehrt, nämlich: Nachnahmesendung bzw. Liefe rung bar über Leipzig. A b r e ch n u n gs ge n o s se n sch a f t Deutscher Buch händler e. G. m. b. H. Inhaltsverzeichnis Artikel: Wie arbeiten wir am Wiederaufbau unseres Geschäfts? Von Fr. Reinecke. S. 551. Buchhandel und Dichterprcis. S. 553. Bilanz der billigen Volksausgaben. S. 554. Aufruf der Hauptgemeinschast des Deutschen Einzelhandels zur Arbeitsbeschaffung. S. 555. F ll r d i e b u ch h S n d l e r i s ch e F a ch b i b I t o t h e k S. 555. Kleine Mitteilungen S. 558—57: Ausverkauf / Jubiläum P. Esser, Berlin / 5. Freizeit des Kreisvereins der Rheinisch- Westfälischen Buchhändler / Ausstellungen / Geschenk der Not gemeinschaft an die argentinische Nationalbibliothek / Neue Bibliotheken, Museen, Institute usw. / 113. Liste der Schund- und Schmutzschriften / Beschlagnahmte Druckschriften. Personalnachrichten S. 557: Berufung / Promotion / O. Schröder, Leipzig f / Todesnachrichten aus Wissenschaft, Lite ratur und Kunst. Sprechsaal S. 558: Wissenschaftliche Lehrbücher / Mehr Geduld! Druck: E. H o^t» r t ch N a ch f. Sämtl. Ul LetpjMl. — Anschrift d. Schrtftlettuna u. DN>edtNon:^ctp»ia"VcrtchtSwea^2ü ^Bnchhäudie^aüsb^PostschUebfach LN-P7S. 5S8
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