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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 18.07.1933
- Strukturtyp
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- 1933-07-18
- Erscheinungsdatum
- 18.07.1933
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- Deutsch
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Nr. 104 <R. 7S). Leipzig, Dienstag den 18 Juli 1933. 100. Jahrgang. RÄaNioueller TA Der buchhändlerische Berufsstand innerhalb -er neuen deutschen Ständeordnung Die neue ständische Ordnung des deutschen Volkslebens, die un Stelle der dem deutschen Wesen fremden Aufspaltung in Klaffen und Parteien die organische Gliederung des gesamten Dolkskörpers nach Berufsständen sehen wird, fordert vom deutschen Suchhandel die Einfügung in diese Ordnung als Berussstand, der in sich wieder gegliedert sein muß nach den natürlichen Lebensgesetzen eines einheitlichen Organismus. Die zwei tragenden Grundsäulen des buchha'ndlerischen Berufs- standes sind: Verlag und Sortiment. Wir wollen uns ganz offen gestehen- das bisherige Verhältnis zwischen Verlag und Sortiment glich in sehr hohem Maße dem wenig erfreulichen Verhältnis jener zwei bekannten feindlichen Srüder. Wenn Verleger und Sortimenter sich überhaupt miteinander beschäftigten, dann geschah es meist in der Form von Vorwürfen, die sie sich gegenseitig machen zu müssen glaubten. Es geschah nicht selten in einer Art der gegenseitigen Scharfmacherei, die auch das geringste Verständnis vermissen ließ für die Tatsache, daß beide nur Glieder eines Lebensorganismus seien, der beim Ausfall des einen Gliedes auch das andere mit in seinen dann unvermeidlichen Untergang hineinrcißen würde. Das Gebot der Stunde lautet: Neuaufbau des buchhändlerischen Berufsstandes auf dem sicheren Grund des gegenseitigen Vertrauens und der aufrichtigen Zusammenarbeit zwischen Verleger und Sortimenter. Versagen wir dabei, dann werden wir bei der Verkündigung der deutschen Ständeordnung zu spät kommen, werden also eine Gelegenheit versäumen, die nie wiederkehrt, da der totale Staat mit Recht kein Verständnis hat für einzelne Deutsche und für deutsche Stände, die in dieser Zeit sich nicht klar werden können über ihre Pflichten, ihrem Volk und dem neuen Werden gegenüber, in dem dieses Volk sich heute be> findet. ES muß jetzt Schluß sein mit der alten kleinlichen Zänkerei; unsere Zeit stellt so hohe Aufgaben an uns als an einen Stand, der in starkem Maße für die Neugestaltung des seelischen und geistigen Lebens unseres Volkes verantwortlich ist, daß wir uns eines Verrats an der deutschen Zukunft schuldig machten, wenn wir in uns nicht mit jenem Querulantentum fertig würden, um den Blick und die Kräfte frei zu bekommen für die großen geschichtlichen Wandlungen, die sich gegenwärtig an, in und mit uns vollziehen. Überzeugt von der ungeheueren Wichtigkeit der Aufgabe, die als Ziel den buchhändlerischen Berufsstand hat in dem oben angedeuteten Sinne eines klar in sich ausgeglichenen und ausgewogenen Arbeitsverhältnisses zwischen Verlag und Sor timent, haben wir uns entschlossen, den redaktionellen Teil des Börsenblattes in den kommenden Wochen in weitestgehendem Maße für eine offene Auseinandersetzung zwischen Verlag und Sortiment und beide bedrängende Fragen und Probleme zur Verfügung zu stellen. Da wir durchaus der Ansicht sind, daß man übervollen Sortimenter- und Verlegerherzen auch einmal die Gelegenheit sich auszuschüiten geben soll, so halten wir im Rahmen dieser Auseinandersetzung den Eprechsaal in gewissem Umfang und auf beschränkte Zeit für Beiträge offen, die noch aus dem Erfahrungsschatz der vergangenen Jahre stammen mögen, die daher sicher ost illustrierendes Material mehr persönlicher Färbung bringen, aber in den meisten Fällen nicht von grundsätzlicher Bedeutung sein werden. Zm eigentlichen redaktionellen Teil werden wir zunächst einige Beiträge veröffentlichen, die die vielfältige Verzweigung des großen zur Erörterung stehenden Hauptproblems veranschaulichen und auf dieses selbst zuführen sollen. Einsendungen hierzu sieht die Schriftleitung entgegen. Alle Einsendungen werden ernsthaft geprüft und, wenn sie geeignet und der Sache dienlich sind, entsprechend verwendet werden. Eine besondere Nummer werden wir im Rahmen dieser Auseinandersetzungen sodann den Einsendungen widmen, die uns in den letzten Wochen zugegangen sind zu dem in Nr. 12Z des Börsenblattes vom 1. Juni 1933 erschienenen Aufsatz „Oer Buchhandel als Berussstand", und schließlich soll diese Frage abschließend in einigen größeren Aufsätzen behandelt werden, die das Ganze des Problems von der grundsätzlichen und praktischen Seite her anfaffen werden, und aus denen die Umrisse einer dem totalen Staat und seinen besonderen Er fordernissen entsprechenden Ordnung und Gliederung des buchhändlerischen Berufsstandes deutlich heraustreten sollen. Die Mitarbeit aller, die sich dazu für berufen halten und die glauben, wirklich Wesentliches zu der Aufgabe, d e wir uns gestellt haben, beitragen zu können, ist uns willkommen. Wir möchten aber nicht versäumen, von vornherein darauf hinzu weisen, daß immer im Auge behalten werden muß, daß der Buchhandel zwar mit ein Rad in dem Gesamträderwerk der deutsche» Wirtschaft ist, darüber hinaus aber ein Stand mit ganz besonderen kulturellen Aufgaben und Verpflichtungen, deren rechte oder falsche Erfüllung für die zukünftige Gestaltung des deutschen Lebens von weittragender Bedeutung sein wird. Oie Schriftleitung. S23
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