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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 12.12.1935
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- 1935-12-12
- Erscheinungsdatum
- 12.12.1935
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- Deutsch
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288, 12. Dezember 1935. Redaktioneller Teil Bölscnblm, s. d.DUch».Buchli°„d-l. auch auf besondere Beachtung rechnen dürfen. Insbesondere die Lagerhaltungsprobleme und die Belastung durch Bereitschasts- dienst sind ja im Sortimentsbuchhandel sehr ähnlich. Nicht unwichtige Feststellungen sind soeben auch vom In stitut für Konjunkturforschung hinsichtlich der Entwicklung der Versandgeschäste veröffentlicht worden. Wir entnehmen der »Deutschen Volkswirtschaft« darüber nachstehende Ausfüh rungen: Immer neue Betriebsformen des Handels haben in den letzten Jahren vor der nationalsozialistischen Revolution den Großhänd lern und den Fachgeschäften des Einzelhandels ihre Daseinsgrund lagen verengt. Neben der ungesunden Ausbreitung von Waren häusern, Einheitspreisgeschäften und Kilialbetrieben übersteigerte sich auch bisweilen der Direktvertrieb, fei es nun, daß eigene Ladengeschäfte der Fabriken aufgemacht wurden ober der Versand besonders gepflegt ivurbc. Wie bei allen privatwirtschastlichen Übertreibungen konnten Rückschläge nicht ausbleiben, doch blieb vieles aus der damaligen Zeit bestehen, sodaß es schon verständlich ist, wenn die Einzelhändler auch heute noch mit einer gewissen Sorge die starke Propaganda der Versandhäuser (nur ein Teil des Direktverkaufes, nämlich soweit er nicht über den Ladentisch geht) in den Anzeigenteilen unserer Zeitungen und Zeitschriften und die Großhändler die Propaganda »direkt ab Fabrik« ver folgen. Somit liegt es im Sinne der nationalsozialistischen Forderung — Schaffung eines gesunden Mittelstandes und seine Erhaltung —, wenn die Entwicklung der Versandgeschäfte lausend verfolgt wird. Das Institut für Konjunkturforschung Hat den Direktversand vor einigen Jahren aus etwa 1 Milliarde RM geschätzt, ein« Größenordnung, die auch heute noch aktuell ist. Wie neueste Unter suchungen zeigen, haben allerdings im Jahre 1938 die Versand- gefchäfte einen wesentlichen Rückschlag erfahren, während der Einzelhandel keine weiteren Einbußen verzeichnete. Eine Aus nahme bildeten wohl nur die Versandgeschäste für Baumwoll- waren, Aussteuerartikel, Wäsche, Wollgarne, Bücher und Zeit schriften. Das Jahr 1834 brachte bekanntlich dem deutschen Einzel handel eine Umsatzbesserung von fast 11 Prozent, wobei infolge der Hamsterwelle und der Ehestandsbeihilfen Hausrat, Textil- und Bcklcidungsbedarf im Vordergrund standen. Die Versandhäuser zeigten in diesem Jahre, soweit Nahrungs- und Genuhmittel in Krage kommen, nur noch in einigen Branchen (Honig, Zigarren, sonstige Nahrungsmittel, aber nicht Butter und Kaffees eine ge wisse Rückbildung, während die Textilversandhäuser in ungeahntem Ausmaße von der Hamsterwelle Nutzen hatten. Das Institut sllr Konjunkturforschung errechnet eine Umsayzunahme bei Baumwoll- waren, Aussteuerartikeln, Wäsche usw. von 48, bei Tuchen von 32 Prozent und bei Korsetts, Trikotagen, Damenwäsche usw. von 23 Prozent. Auch der Bücherversand zeigt eine Umsatzbesserung von 18,5 Prozent, während Musikinstrumente noch etwas nachgaben. Der Vergleich von 1933 zu 1984 zeigt übrigens für die Versand geschäste von Nahrungs- und Genußmitteln xine zum Teil be achtliche Kostensenkung, während bei Textilien merkwürdigerweise die Kosten fast gar nicht zurllckgingen. Die sogenannten Katalog- versandgeschäste der Bekleibungsbranche, die zum erstenmal kosten mäßig untersucht wurden, weisen mit 17,1 Prozent des Umsatzes einen sensationell geringen Kostensatz (bei schriftlichem und münd lichem Angebot — 87,8 Prozents aus. Die Statistik, die demnächst in größerem Rahmen bekanntge geben werden soll, bietet einiges Anschauungsmaterial sür den Ge setzgeber. Vor allem zeigt sich, daß die jetzige Form einer Er weiterungssperre im Tcxtilversand keineswegs für die Umsatz vergrößerung abträglich ist. Sicherlich wird den Fachgeschäften im Einzelhandel und dem Großhandel eine Hilfestellung nicht versagt werden, soweit die statistischen Ergebnisse schwerwiegende Ver schiebungen erkennen lassen. Die hier enthaltenen Angaben über die Erfolge der Versand- bnchhandlungen werden besonders interessieren. »Eine leichte Besse rung der Absatzlage wird ja auch der Ladenbuchhandel feststellen können. Die unter Führung des Reichspropagandaministeriums und der Reichsschristtumskammer erfolgte Werbung für das Buch hat unverkennbare Erfolge erzielt. Gelänge es auch noch, die Kul turetats der Länder und Städte wieder aufzufüllen, so wäre dem Buchhandel weiterhin geholfen und die wirtschaftliche Rückgrat stärkung verschafft, die er braucht, um seine kulturellen Ausgaben zum Wähle des Volkes in vollem Umfang erfüllen zu können. Aus dem Buchgewerbe meldet im übrigen die auf Grund von Berichten der Industrie- und Handelskammern, Handwerks kammern und Wirtschaftsverbände bearbeitete »Wirtschaftliche Lage« für die letzten Wochen u. a.: »Das niederrheinische Buch- und Kunstdruckgewerbe verzeichnete eine saisonmäßig bedingte Be lebung, die sich aber in engen Grenzen hielt. Auslandaufträge konnten nur zu äußerst gedrückten Preisen hereingeholt werden. — In der südbayerischcn Papierindustrie ist der Beschäftigungs grad in den Sorten feinere holzfreie und holzhaltige Schreib-, Schreibmaschinen-, Normal- und Druckpapiere gegenüber dem Vormonat etwas lebhafter geworden. Die Arbeitsquoten der »Ber einigung« sind bei holzfrei von 60,7°/« aus 69,3°/°, bei holzhaltig von 65,3"/° aus 67,7"/« der Betriebskapazität erhöht worden. Durch Maßnahmen der Regierung ist neuerdings Vorsorge dafür ge troffen worden, daß die Papierpreise unverändert bleiben. — In der Augsburger Papierindustrie hielt der gute Auftragseingang im November an, sodaß mit günstigem Beschäftigungsgrad ge arbeitet werden konnte. Die Rohstofsbeschasfung stieß auf keine Schwierigkeiten. Erforderlich erscheint indes für die nächste Zeit eine Regelung und Sicherung des Bezugs von österreichischem Schlcisholz im Kompcnsationsverfahren. Als dringend erforder lich bezeichnet die Industrie im Interesse der Erhaltung der Ord nung auf dem Papiermarkt die Verlängerung der vorläufig bis Ende des Jahres abgeschlossenen Vereinigung Holzhaltig/Holzfrei. Im Bcschäftigtenstand haben sich Änderungen nicht ergeben. Der Export, ohnedies nur noch auf dein Kompcnsationswcg mög lich, hielt sich im bisherigen Rahmen. — Die Lage der Dürener Papierindustrie hat im Monat November 1935 gegenüber dem Vormonat keine wesentliche Änderung erfahren. — Bei der sächsi schen Papierindustrie sind die Verkaufspreise für Zcitungsdruck- sowie die übrigen Druck- und Schreibpapiere unverändert geblic hen. Der Jnlandbedarf zeigte eine konjunkturmäßig bedingte Stei gerung. Der Export konnte bei allen genannten Sorten nicht un beträchtlich gesteigert werden. Das Ausmaß der Steigerung dürfte zwischen 30 und 40°/° des seitherigen Ausfuhrgeschäftes liegen. Die Lage in der Feinpappcn- und Maternindustric hat sich ge bessert. Sowohl für das Inland- wie für das Auslandgeschäst ist eine Steigerung zu konstatieren. — Aus der würtlcmbergischcn Papier- und papierverarbeitcnden Industrie wird berichtet: In der Papierindustrie hat sich die Geschäftslage etwas günstiger ge staltet. Durch die Weihnachtssaison hat sich der Auftragseingang erhöht. Das Herbstgcschäst hat allgemein nicht befriedigt. Über die Preisentwicklung wird sehr geklagt. Vor allem gilt dies für das Auslandgeschäst. Gewisse Abschlüsse konnten mit den östlichen Ländern getätigt werden. Ob sich dieses augenblicklich befriedi gende Geschäft längere Zeit durchhalten läßt, wird allerdings be zweifelt. Der Bedarf der Behörden hat sich rückläufig entwickelt. Im Verlag und in der Buchdruckerei ist das Geschäft z. Zt. nicht unbefriedigend, doch ist die Geschäftslage nicht einheitlich. In den Buchbindereiahteilungen ist z. Zt. Hochsaison. Eine Änderung in der Preislage ist noch nicht eingetreten, der Preisdruck hält an. Die Zahlungseingänge sind immer noch schleppend. Das Aus landgeschäft ist unbedeutend. Die Lage im Berliner Buchdruckgewerbe war weiter hin unverändert. Das Weihnachtsgeschäft hat bisher nur in mäßigem Umfange eingesetzt. — Im Münchener Vervielfäl tigungsgewerbe ist die Lage im allgemeinen unverändert. Einige wenige Betriebe waren im November etwas besser beschäftigt als früher, doch handelt es sich hierbei wohl nur um eine vorübergehende Erscheinung. Die Gesamtlage ist nach wie vor unbefriedigend, »was mit der früher schon erörterten Zusam menlegung von Zeitschriften sowie der Konzentration vieler Auf träge bei einzelnen Firmen bzw. in der Zentrale (Berlin) zu sammenhängt. — Beschäftigung und Absatzverhältnisse der nieder- sächsischen Buch- und Stcindruckereicn blieben im allgemeinen unverändert. In letzter Zeit ist der Auftragseingang schwächer ge worden, da die Industrie anscheinend ihre Weihnachts-Propa gandadrucksachen eingckauft hat oder keine größeren Werbemaß- nahmen unternimmt. Der Konkurrenzkampf im Buchdruckgewerbe ist noch immer sehr groß; es ist schwierig, die erforderlichen Preise zu erzielen, obgleich von der Wirtschaftsgruppe Druck und Papier Richtpreise fcstgelegt worden sind. — In der Leipziger Buch druckerei ist im November keine Steigerung der Geschäftstätigkeit eingetreten, die im November übliche Belebung des Austragsein- 1065
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