6158 X: 279, 2. Dezember 1935. Fertige Bücher. Börsenblatt f. b. Dtschn Buchhandel. G H «11« «i i«I, Unterwegs nach Mölln Till Eulenspiegels letzte Wegstrecke - Mit vielen Zeichnungen von Otto Rodewald Deutsche Allgemeine Zeitung (lk. Oktober 19ZZ) Des ewigen Landfahrers, Anruhebringers, Schelmen und großen Versöhners Till Eulenspicgels letzte Wegstrecke nach Mölln, da er im Jahre IZZt) in die Unsterblichkeit einging, ersteht in diesem Buch, das ein Buch von tiefer köstlicher Lebensweisheit, ein- Dichtung voll des großen, befreien- den, gelassenen Gelächters und Lächelns ist — und darum ist es so recht eigentlich ein Werk für den unheilbaren Büchernarren —, in einer neuen, eigenwilligen, jedoch großartigen, ja wesens verwandten Schau. Aus dem Landflörer und Narren ist der Weise geworden: Der Mann, der das salomonische „Wo viel Wissen ist, da ist viel Grämens" in das versöhnlichere, tröstlichere „Wo viel Weisheit ist, da ist viel Lächelns" wandelt; der mit dieser Weisheit, der wehen und süßen Frucht einer langen, unruhigen Wanderung, vieler Erfahrungen und Erkenntnisse, wider die Trägheit der Kerzen angeht, weil es notlut, heiß oder kalt zu sein, nicht aber lau oder träge. Der begeisterte Rezensent — „schlagt ihn tot, ein Rezensent!" — wünscht sich, dieses Buch heimlicher, weise allen denen auf den Nachttisch, in den Nähkorb oder sonstwie immer griffbereit legen zu können, die ihm nahestehen und die ihn angehen; denen und allen die diese Zeilen lesen. Kölnische Zeitung ll7. November 1935) „Unterwegs nach Mölln" erzählt die Streiche des alternden Eulenspiegels, die aber nicht mehr Schalksnarrhciten sind, sondern lächelnde Weisheiten mit der kleinen Träne im Augwinkel. Selbst die Mahnverse, die sonst in Spruchbändern alten Geschichtsfiguren aus dem Mund zu hängen pflegten, sind auf Tills letzter Wegstrecke Poesien von wunderbarer Echtheit und Einfalt. Kiesel sagt, daß er auch überkommenes Schwankgul ausgemllnzt habe; doch selbst hier verleugnet sich nie die durchaus eigene Prägung des Wortschöpfers. Mehr als zu nennen ist Kiesels Buch in der Reihe der ihm verwandten; es bleibt in ihr auch ebenbürtig bestehen. Keisegang verstimdtgl sich Ein Buch voll feinem Äumor mit künstlerischen Zeichnungen von W. Dreesen Frankfurter Gencral-Anzeiger (1. November I9Z5) Leisegang ist Intellektueller, betriebsamer Dichter und Journalist aus der Stadt. Cr trifft auf einen Pfarrer in den Schweizer Bergen, der genau das Gegenteil von ihm ist: erdhafk, beständig, ver innerlicht. Stadt und Land prallen aufeinander und finden sich im Schatten der blauen Blume der Romantik. — Das Buch, mit Tuschzeichnungen geschmückt, ist humorvoll geschrieben. Man liest es mit Vergnügen. Jeder Band in Ganzleinen RM. 4,20 frf Vsrlogsbuekkonellvng ki^osekelc L Lo., Hamburg 3L