4038 102, 3. Mai 1928. Heinrich Federer ist am 29. April in Zürich gestorben .. . Es blitzen viele weiße Scheitel in unser liebes Schweizerland hinunter. Sie wachen und hüten und halten hoch die Ehre des Landes. Aber die schönsten von allen bleiben doch unsere Alpenhäupter. Mag die Zeit da unten in den Tälern am brüchigen Webstuhl ihre Menschen und Seiden weben und blond und schwarz und katzengrau und allerenden silberweiß färben und dann wieder blond und wieder weiß... o die Majestäten da oben behalten ihre unbe fleckte, ewige Farbe und Standhaftigkeit, und nichts imponiert ihnen, als wenn je und je an ihren Gipfeln vorbei und hoch darüber ins Jenseits hinaus eine Schweizerseele, des Scheines und Plunders ledig, in ursprünglicher, nackter Ehrlichkeit von den Menschengerichten weg zum Gottesgerichte emporschwebt. Dann neigen sich die höchsten Spitzen ehrerbietig, denn das ist noch höher als sie. Schlußworte von Federer, Das Mättellseppl H- G. Grote'sche Verlagsbuchhandlung / Berlin