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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 22.04.1933
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1933-04-22
- Erscheinungsdatum
- 22.04.1933
- Sprache
- Deutsch
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93, 22. April 1933. Redaktioneller Teil. Börsenblatt f. d. Dtschn Buchhandel. rellen Zusammenbruch Deutschlands gründlich das Handwerk zu legen und andererseits zu verhüten, das; charakterlose Alleskönner der Feder den neuen Geist nationaler Erhebung zu einer bequem ausmünzbarcn Modetorheit verflachen, wurde zwischen der Fach gruppe für de-utsches Schrifttum und dem Ortsverein Bremer Buchhändler vereinbart: Dem Käufer und Leser soll ein Zurechtfinöen in der überfülle des Bücherangebotes erleichtert werden durch eine vom Kampfbund und Ortsverein gemeinsam bearbeitete und regelmäßig ergänzte Liste solcher Bücher, die ohne parteipolitische Begrenzung deutsches Wesen und deutsches Denken und Fühlen in schöngeistiger und wissenschaft licher Gestaltung offenbaren. Wertmasjstab für die bewußt be schränkte Auswahl wird neben der im weitesten Sinne artgemäßen und volksbewuszten Gesinnung die Echtheit und Inbrunst des Jn-r. Halts und die Kunst der Form sein. — Daneben wird in einer zwei ten Liste vor Büchern gewarnt, die offensichtlich Schund und Ge- schästsmache oder inhaltlich undeutsch und unsittlich sind. Der Orts- v-erein Bremer Buchhändler wird diese Bücher aus seinen Buch handlungen fernhalten. Eine Aussprache über die durch die nationale Einigung bedingte Bedeutung des Bücherramsches hob die Verantwortlichkeit des Buch handels für die Entgiftung des Antiquariats hervor. Als eine be sondere Gefahrenquelle wurde in dieser Hinsicht der Buchvertrieb im Warenhaus erkannt, wo ohne Rücksicht auf seinen inneren Wert das Schrifttum von gestern in die breiten Massen minderbemittelter Leser hineinverschleudert wird. Hier erscheint deshalb ein Eingriff der Regierung in gleicher Weise geboten wie bei den Leihbüchereien, ^ den Schankstätten geschäftstüchtiger Massenverleger, die mit dem Bildungstricb der unbeschäftigten Arbeitslosenheere Schindluder treiben. Jedoch wächst aus behördlichen Eingriffen andererseits auch die kulturelle Verpflichtung, dafür zu sorgen, das; die vielen wert vollen Bücher, die eine Zeit literarischer Verständnislosigkeit in den Lagern des Buchhandels verstauben lies;, nun doch noch ihre Leser finden und Brot werden können für die Steine, die man dem Volk entzieht. Der Kampfbund für deutsche Kultur hat bereits Verhand lungen eingeleitct, um diese Verpflichtung einlöseu zu Helsen. Auch hierbei wird ihm die Mithilfe des bremischen Buchhandels nicht fehlen.« Gegen Mißbrauch nationalsozialistischer Namen und Symbole. — In einer Bekanntmachung des Neichsgeschästsftthrers der NSDAP wird darauf hiugemiesen, daß sich die gesamte Organisation der NSDAP völlig von geschäftlichen Unterneihmungen und Beziehungen fernzuhallcn habe. Ten einzelnen Dienststellen sei es strengstens verboten, Handelsgeschäfte irgendwelcher Art zu betreiben. Tie Ver wendung von Hoheitszeichen sowie von Namen und Symbolen Her Bewegung zum Zwecke der Geschäftsreklame sei grundsätzlich ver boten. Es wird gewarnt, Bezeichnungen wie »NS-Nnchvertrieb«, »NS-Neisebüro« usw. zu benutzen. Die Ne.ichslcitung der NSDAP werde mit den schärfsten Mitteln gegen Mißbrauch der Bewegung zu Geschäftszwecken vorgohen. Pom Bahnhossbuchhandel. — Ter Verein Deutscher Ba'hnhoss- buchhändler hat nachfolgendes Schreiben -an die Verleger der Maga zine gerichtet: Den Bahnhofsbuchhändlern find in neuester Zeit wie derholt Beschwerden von amtlicher Stelle bekannt geworden über Text, Bebilderung und Anzeigenteil der Magazine. Da dem Bahn hofsbuchhändler selbst jeglicher Einfluß auf die Gestaltung des Textes und des Inseratenteiles der Magazine fehlt, er aber andererseits von der Öffentlichkeit bell dem Vertrieb dafür verantwortlich gemacht wird, erhebt der Vcre.in Deutscher Bahnhossbnchhündler seine warnende Stimme und verlangt von den Verlegern in ihrem eigensten Interesse, daß die behördlichen Vorschriften und Anordnungen ge- nauestens inncgehalten werden. Der Verein Deutscher Bahnhofs buchhändler wird sich .in Zukunft auf diese Warnung berufen und seinen Mitgliedern vorkoinmendenfalls empfehlen, Magazine, die zu Beanstandungen durch die Öffentlichkeit führen, unnachsichtlich vom Vertrieb auszuschließen. Geplante Gründung von Buchgemeinschaften in der Schweiz. — Es sind Bestrebungen im Gange, in der -Schweiz nach deutschem Muster Buchgemeinschaften -ins Leben zu rufen. Die Schweizerischen Buchhändlerorganisationcn, die darin viel mehr als eine geschäft liche Schädigung eine Gefahr für bas schweizerische Schrifttum er blicken, haben sich mit einem ausführlichen Schreiben an den Präsi denten des Schweizerischen Schriftstellerverelns, Felix Möschlitt, ge wandt, um ihn über die Stellungnahine der Verbände zu der Frage der Buchgemeinschaften zu 'unterrichten. In -dem Schreiben werden die Nachteile oin-er solchen Gründung für den Leser, den Schrift steller, die Presse, das Sortiment, -den Verlag und die nationale Volks-Wirtschaft inrfgezühlt. Ausstellung Düsseldorf 1933 »Menschen am Sonntag«. — Vom 24. Mai bis 11. Juni findet unter obigem Motto in den Aus- -stellungsgebä'uden in Düsseldorf eine bedeutungsvolle Schau statt. In der Abteilung »Unterhaltung und Vergnügen am Sonntag« soll auch das gute Buch vertreten sein, wofür ein 40 qm großer Raum, mit Verkaufsmöglichkeit, zur Verfügung steht, den der Verein Düsseldorfer Buchhändler belegt hat. Verleger, die Interesse an der Ausstellung haben, wollen sich umgehend mit dem Vorsitzenden des Vereins, Herrn W. Peters i. Fa. Schrobsdorff'sche Hofbnch- handlun-g, Schmitz L Olbertz, Düsseldorf, in Verbindung setzen. — Die Düsseldorfer Ausstellungen konnten bisher alle einen großen Erfolg für sich verbuchen, sie wiesen stets die höchsten Besucher zahlen auf. Ernst Krcidolf-Ausstellung in Zürich. — Die Vereinigung für zeichnende Kunst in Zürich veranstaltet gegenwärtig zum 70. Ge burtstag des Künstlers im Kunsthaus eine Ausstellung der Kreidolf- schen Bilderbücher sowie der Originalzeichnungen und Aquarelle dazu. Bibliotheksankäuse. — Durch die Firma v. Zahn L Jacnsch Nachf., Dresden, werden -in Kürze zahlreiche wertvolle alte Drucke aus dem Besitz von P. A. Demeter sowie Teile der Bibliothek G. Carl Lahusen-Bremcn (Jagdbibliothek) zum Verkauf kommen. Ein Katalog hierüber wird in Kürze ausgegeben. Ncueintragungen ins Handelsregister. — Buchverleih Donald Gildener, Buchhandel und Mietbücherei, Berlin SO 36, Wrängelstr. 57. Coburger Buchverleih Else Zapf, Buchverleih und -Handlung in Coburg. Deutscher Werbe- und Verkehrsverlag Hermann Montanus, Hanno ver, Arnswalder Str. 32 III. Maintal-Presse G. m. b. H., Frankfurt a. M. Gegenstand: Buch- druckerci und Verlag. Geschäftsführer: Jacob Simon und Jo seph Cornelissen. Neuzeitliche Leihbücherei Inh. Felicitas Fischer, Greiz, Negenten- platz 9. Süddeutsche Vcrlagsgesellschaft m. b. H., Ulm. Stammkapital: 100 000 NM. Geschäftsführer: l)r. Wilhelm Sedlmayr und Jo sef Brachat, Direktoren in Ulm. Verlag »Große Glocke« Alfred Will. Warder-Gunning (Hauptmann a. D.), Karlsruhe, Marsa-Alexandrastr. 48. Das Goethe-Jahr in Katalonien. — In Barcelona fand als Abschluß des Gocthc-J-ahves ciin Festakt in Anwesenheit des katalani schen Staatspräsidenten Maciä statt, bei dem Professor Rudolf Großmann von der Universität Hamburg den Hauptvortrag hielt. Insgesamt haben in Katalonien über 80 Goet-hc-F-eiern stattgefunden. Die Landesregierung hat für die Schulen einen Band Goethe-Über setzungen heran s ge g eben. An der Universität Barcelona wurde «in Lehrstuhl für kata lanische Sprache eingerichtet, der Professor Pompeyo Fabra, dem Herausgeber des großen katalanischen Wörterbuches, übertragen wurde. Deutscher Buchhandel in Südafrika. — Die Buchhandlung Ferdi nand Stich mit Niederlassungen in Kapstadt, Johannesburg, Swakop- mund und Walfischba.i bestand am 1. April 1933 zehn Jahre. Am 1. April 1923 übernahm Ferdinand Stich die Swakopmunder Buch handlung, deren Geschäftsführer er feit 1917 gewesen mar, fiir eigene Rechnung. Ein Jahr später eröffncte er dann eine Nieder lassung in Kapstadt, der 1628 eine solche in Johannesburg folgte. Ein Kiosk zum Verkauf von Büchern, Zeitschriften usw. wurde 1930 in Walfischbai erworben. Die Depression macht sich natürlich auch in Südafrika sehr bemerkbar. Besonders das A-bgehen vom Goldstandard hat den Absatz deutscher Bücher und Zeitschriften ungünstig beein flußt. Doppelt erfreulich äst es daher, daß die deutschen Buchhand lungen in Südafrika gehalten werden konnten, was nicht zum ge ringen Teil dem Verständnis und Entgegenkommen von einigen weitsichtigen deutschen Verlegern zu verdanken ist. Brahms-Fest des Gewandhauses zu Leipzig. — Das Programm des von der Gewandhaus-Konzertdirektion zu Leipzig in den Tagen vom 5. bis 7. Mai veranstalteten Brahms-Festes ist folgendes: Freitag, den 5. Mai, 20 Uhr: Ein deutsches Requiem (Leitung: vr. v. Karl Straube; Soli: Adelheid Armholb, Rudolf Bockelmann). — Sonnabend, -den 6. Mai, 13)4 Uhr: Motette in der Thomaskirche: Orgelwerke und a eappolla-Chöre von Brahms (Günther Namin und der Thomanerchor); 20 Uhr: Lieber^Aben-b Maria Müller. Am Klavier: Cocnraad v. Bos. — Sonntag, den 7. Mai, 11)4 Uhr: Kammermusik (Das Gewandhaus-Quartett, Wilhelm Backhaus, Willy Schrein-Icker); 20 Uhr: Orchester-Konzert (Dirigent: Hermann Abend roch; Klavier: Wilhelm Backhaus). 287
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