Suche löschen...
Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 09.03.1933
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1933-03-09
- Erscheinungsdatum
- 09.03.1933
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Saxonica
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id39946221X-19330309
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id39946221X-193303093
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-39946221X-19330309
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
- Jahr1933
- Monat1933-03
- Tag1933-03-09
- Monat1933-03
- Jahr1933
- Links
-
Downloads
- PDF herunterladen
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
58, 9. März 1933. Redaktioneller Teil. Börsenblatt f. d. Dtschn Buchhandel. 2 3. März 18 Uhr im B u chh änd l e r h a u s: »F r ö h l i ch e r M ä r ch e n n a ch m i l I a g« mit Spiel und Musik für Schüler Per Leipziger Volksschulen. Regie: Martha Sökeland, Prokuristin der Roßbergscheu Buch handlung Rols Arnst, Leipzig. Die Leipziger Stadtbibliothek, Universitäts- straße 16, zeigt ab 22. März 1933 die Sonder-Ausstellung: Vom mittelalterlichen Prachtband zum Künstler band der Gegenwart. Kostbare Bucheinbände auseigenem Besitz! In dieser Ausstellung wird die Entwicklung und Wandlung der europäischen Bucheinbandkunst vom 10. Jahrhundert bis zur Gegenwart in technischen und künstlerischen Höhepunkten vor- gesührt. Die Ausstellung (im 2. Stock des Bibliotheks-Gebäudes) wird bis auf weiteres unentgeltlich während per Öffnungszeiten der Bibliothek zugänglich sein. Führungen müssen bei der Di rektion rechtzeitig angemeldet werden. Uber eine von den Leipziger Schriftstellern ge meinsam mit dem Buchhandel geplante Veranstaltung folgen noch nähere Angaben. Der deutsche Büchermarkt im 3ahre 1932. Bon Ludwig Schön rock. (Das Jahr 1931 s. Bbl. 1932, Nr. 90 u. 103.) Im vorliegenden Jahresbericht über den deutschen Bücher markt sind die im vergangenen Wirtschaftsjahr 1932 regelmäßig im Börsenblatt veröffentlichten Monatstabcllen verarbeitet und in gewohnter Weise statistisch ausgewertet worden. Die Reihe U der Deutschen Nationalbibliographie, die lediglich Neuerschei nungen außerhalb des Buchhandels verzeichnet, blieb auch weiterhin unbeachtet. Lausende Fortsetzungswerke, die noch nicht abgeschlossen sind, wurden bei den vorliegenden Auszählungen nicht berücksichtigt. Das gilt auch für Anschauungsbilder und Landkarten. Auf diese Weise fielen fast sämtliche Titel in der Gruppe 17 (»Karten, Atlanten«) der Deutschen National- biblivgraphie (L) aus. Es konnten nur einige wenige Atlanten berücksichtigt werden.; sie wurden der Literaturgruppe Erd- und Völkerkunde zugezählt. Entsprechend der Bearbeitung vorher gehender Jahre wurden demnach nur die i n B u ch s o r m e c - schicnencn und abgeschlossenen Druckschriften des gesamten deutschen Verleg ertums behandelt. Für Vergleichszwecke sind verschiedentlich die entsprechenden sta tistischen Angaben aus dem Vorjahre wiederholt. Nachfolgend einige Beobachtungen, die bei der statistischen Bearbeitung im Jahre 1932 gemacht wurden: Erinnerungsbücher über den Krieg haben stark nachgelassen. Abhandlungen über Führerpersönlichkeiten fanden erhöhten Anklang, ebenso allge meine Biographien und Memoirenliteratur. Sozialwissenschaft- lichc Veröffentlichungen dürften einen größeren Abnehmerkreis ge habt haben als sonst. Auch das positiv-christliche Schrifttum beider Konfessionen hat eine Vermehrung erfahren. Die früher bevor zugten Bücher über Ehe- und Familiensragen dagegen waren nicht mehr so zahlreich vertreten. Die erstmalig für 1931 ge machte Feststellung, daß Gedichte mehr in Aufnahme gekommen wären, hat sich im abgelaufenen Wirtschaftsjahr bestätigt. Wie bereits in den Jahren vorher hatte auch 1932 die starke Vor liebe für Kriminal- und Detektivromane angehalten. Einige kleinere Literaturgruppen innerhalb größerer Wissen schaftsgebiete fanden von seiten der Verleger stärkere Beachtung als sonst. So wurde z. B. bei der Land-, Forst- und Hauswirt- schast, obwohl hier eine ziemlich starke Einschränkung der Ver legertätigkeit einsetzte, für Gartsnliteratur eins auffallende Zu nahme festgestellt. Eine ähnliche Beobachdung konnte bei Büchern, die die Handfertigkeit und die Basteltätigkeit Pflegen, gemacht werden. Dies galt auch für Koch- und Haushaltungsbücher. Bei der Literatur, die sich mit Fragen des geschäftlichen Verkehrs befaßt, ist bemerkenswert, daß Bücher über »Rationalisierung« 188 im vergangenen Jahre nur wenig verzeichnet waren. In früheren Jahren bildeten derartige Veröffentlichungen überaus beliebte Verlagsobjekte und fanden sich z. G. in den Gruppen »Technik, Hautnoerk« sowie »Handel und Verkehr« (20. und 21. Gruppe der Rationalbibliographie) recht häufig. Technische und natur wissenschaftliche Veröffentlichungen populären Inhalts waren be vorzugtere Vcrlagswerke. Die Anzahl der sprach- und literatur- wissenschaftlichen Abhandlungen nahm ebenfalls zu. Sozusagen eine kleine Konjunktur machte sich in astrologi schen und okkultistischen Büchern bemerkbar. Der Kreis der Ver leger, die durch ihre Erzeugnisse Schicksalsdeutungen, Charakter studien und ähnliche der Zeitströmung entgegenkommende ge- heimwissenschaftliche und übersinnliche Methoden in wissenschaft licher und anderer Weise fördern wollen, hat wesentlich zu genommen. Eine nur flüchtige Durchsicht der 24. Gruppe (»Ver schiedenes«) innerhalb der Deutschen Nationalbibliographie läßt das erkennen. Mit gewissen Einschränkungen gilt dies auch für die Gruppe 3 (»Philosophie, Weltanschauung«). Wir haben es hier allem Anschein nach mit einer Erscheinung zu tun, die sich stark an englische und amerikanische Vorbilder anlehnt. In Eng land und Amerika sind Werke astrologischen, spiritistischen, theo- sophischen, okkultistischen und ähnlichen Inhalts schon seit Jahr zehnten stark im Schwung. Neben Druckschriften über Stern deuterei sind solche über Graphologie, Handlesekunst, Traum bücher, Kartcndeuten, Glückstabcllen sowie sonstige Veröffent lichungen über Hellsehen und Wahrsagen 1932 mehr als sonst auf den deutschen Büchermarkt gekommen, wie es scheint mit unter in recht hohen Auflagen, gleichgültig ob in Buch- oder Kalenderform. Die gesamtdeutsche Verlagsprodultion. Im Jahre 1932 erschienen in Buchform 18 077 Erstauflagen und 3375 Neuauflagen, zusammen 21 452 literarische Veröffent lichungen, 1931 24 074. Es ergab sich demnach für 1932 gegen über dem Vorjahr eine Abnahme von 2622, d. h. 10,9 v. H. Der Rückgang betrug für Erstauflagen 1883 und für Neuauflagen 739 Titel. Prozentual wiesen also die Neuauflagen eine stärkere Abnahme auf <—17,9 v. H.) als die Erstauflagen (—9,4 v. H.)> An der Gesamtproduktion im Jahre 1932 waren Erstauflagen mit 84,3 v. H. und Neuauflagen mit 15,7 v. H. beteiligt. Für das Vorjahr lauteten die entsprechenden Hundertzahlen 80,9 und 17,9. Im ersten Halbjahr 1932 kamen rund 14,4"/° weniger neue Druckschriften auf den Markt als im Vorjahr. In der zweiten Jahreshälfte betrug die Einschränkung der Verlagstätigkeit nur 7,2"/». Merkwürdigerweise war der November 1932 weniger er giebig. Ein Teil des Verlags brachte seine Weihnachtsneuig keiten bereits im September/Oktober auf den Büchermarkt, also wesentlich früher als sonst. Diese Beobachtung konnte schon für das Jahr 1931 gemacht werden. Die Monatsstatistik läßt deutlich erkennen, daß der Tiefpunkt der Verlagstätigkeit im zweiten bzw. dritten Viertel des Jahres 1932 erreicht war. Verschiedene Anzeichen deuten daraus hin, daß sie seitdem neuen Auftrieb erhalten hat. Das vierte Vierteljahr 1932 konnte bereits gegen über dem Vorjahr mit einem wenn auch nur geringen Plus abschließen. Auch die Anfänge des laufenden Jahres 1933 scheinen eine regere Verlagstätigkeit zu versprechen. Die ersten Wochen hefte der Deutschen Nationalbibliographie 1933 verzeichnen nahezu rund 25"/° laufende Nummern mehr als die entsprechenden Hefte des Vorjahres. Der Rückgang der Berlagstätigkeit erstreckt sich also nahezu auf alle Wissenschaftsgebiete und Literaturgruppen mehr oder iveniger gleichmäßig; nur Rechtswissenschaft, Politik und Ver waltung machen eine Ausnahme. Ebenso nahm, wie schon ein gangs bemerkt, die Anzahl der sprach- und literaturwissenschaft lichen Abhandlungen zu. Die kleinste Wissenschastsgruppe innerhalb der üblichen buch händlerischen Einteilung nach Literaturgebieten war von jeher die Kriegswissenschaft. Mt Ende des Weltkrieges schwand das Interesse für Fachliteratur des Soldatenhandwerks beträchtlich. Noch nicht einmal 1 v. H. der deutschen Verlagsproduktion ent fiel 1932 auf kriegswissenschaftliche Bücher. Auch die Literatur zur Pflege von Turnen, Sport usw. ist nur schwach vertreten (0,9 v. H.). Die kleineren Literaturgebiete Bildende Kunst ein-
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder