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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 17.04.1928
- Strukturtyp
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- 1928-04-17
- Erscheinungsdatum
- 17.04.1928
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- Deutsch
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Xi 89, 17, April 1928, Redaktioneller Teil, Börsenblatt f. d. Dtschn. Buchhandel. durch die vereidigten Bücherrevisoren und durch den Schatzmeister bereits ausgeübt. Die paar Stichproben, die Kantate gemacht werden können, besagen nichts. Wenn dem Rechnungsausschuß auch das Recht des Sparministers genommen wird, wird der selbe zur Attrappe, Dieses Recht ist keine Beschränkung der Rechte des Vorstandes; davon kann keine Rede sein. Der Vor stand hat dieses auch lange Jahre nie empfunden und erst in den letzten Jahren hat der Rechnungsausschuß einige Male Einspruch erhoben; ob mit Recht? Sollte also die Generalversammlung dieses einzige Recht, das der Rechnungsausschuß noch besitzt, diesem nehmen, so soll sie lieber den ganzen Rechnungsausschuß auffliegen lassen. Es wird viel Geld gespart. Aber darüber muß sie sich klar sein, daß dann niemand mehr die Ausgaben des Börsenvereins verfolgen kann, mit Ausnahme des Vorstandes und des Schatzmeisters, Kein Mitglied kann ein Bild gewinnen, wie im Börsenverein finanziell geschaltet und gewaltet wird. § 2 3. D er F a ch a us s ch u ß. Ob der Jachausschuß tat sächlich die Schwierigkeiten beheben wird, wie man von ihm er wartet, weiß ich nicht. Ich halte es für ausgeschlossen, denn erstens bilden das Zünglein an der Wage stets die Zwischenhänd ler, Zweitens: Wird der Verlegerverein in der Lage sein, einen »solchen- Beschluß durchzuführen, auch wenn seine Mitglieder nicht wollen? Was aber nutzt dieses Gesetz, wenn nicht die Macht mittel hinter den Gesetzgebern stehen! Zum mindesten aber ist die Anzahl der Mitglieder viel zu groß und die Größe entspricht nicht dem heutigen Rus nach Vereinfachung und Verbilligung. Unter Umständen kommen also 5S—60 Männer zusammen. Ich glaube, je 10 Verleger und Sortimenter einschließlich des Vor sitzenden, des Verlegervcreins, der Gilde und zweier Zwischen händler wären völlig genug. Je größer solch ein Ausschuß, desto schwieriger die Arbeit und desto weniger kommt im allgemeinen dabei heraus. Viel zu viel Wenn und Aber, anstatt das einfache »Wir wollen, weil wir müssen!« Ich würde es auch für richtig halten, wenn nicht nur der Fachvcrein allein die Mitglieder be stimmte, sondern die Hälfte von ihm, die Halste von der Haupt versammlung. Auf diese Weise wird vermieden, daß die Vor stände zu sehr ihre eigenen Mannen hereinholen und andere Elemente serngehalten werden. Geschieht dieses, wird aber der eigentliche Zweck verfehlt, denn gerade im Fachausschuß sollen doch die verschiedensten Meinungen geklärt werden. 8 I 9. Die zwei geschästsführendcn Vorstandsmitglieder sind etwas ganz Neues. Es ist wohl zu verstehen, daß der Vorstand entlastet werden muß, denn wir können unseren Vorstandsmit gliedern nicht zumuten, ein Vierteljahr nur sür uns zu leben, aber ich denke mir das Amt der geschäftsführenden Vorstands mitglieder sehr schwer. Sollen diese Herren für lebenslänglich gewählt werden? Müssen sie ihr Geschäft ganz aufgeben und nur dem Verein leben? Wir können doch keinem Mitglied zumuten, Geschäft und seine ganze Existenz auszugeben und vollständig nach Leipzig zu ziehen, dort für uns zu arbeiten, um nach einer mehr oder weniger langen Zeit Gefahr zu laufen, nicht wieder gewählt zu werden, und wiederum kann man auch den Börsen vereinsmitgliedern nicht zumuten, für diese Ämter gleich Beamte zu stellen, also lebenslänglich zu wählen. »Beamte« heißt hohes Gehalt, Pension, heißt lebenslänglich, zum mindesten bis zu einem gewissen Alter. Wie aber, wenn die gewählten Herren nun nicht mehr das Vertrauen der Versammlung genießen? — Hier liegt nach meiner Meinung eine der größten Schwierigkeiten! Wenn nun dem Rcchnungsausschuß doch jeder Einspruch ge nommen ist, warum nun gerade in diesem Falle ihn anhören? Zumal, wenn künftighin nur drei Mitglieder in demselben sein werden. Wenn schon die Gehälter nicht vom Vorstand festgesetzt werden, so müßte meiner Meinung nach gleich der Fachausschuß hier sprechen, denn im Grunde ist es doch auch eine wirtschaftliche Frage, wieweit der Börsenverein belastet werden kann oder nicht. K 2 0. Die Mitglieder des Fachausschusses müßten auch für drei Jahre gewählt werden und im regelmäßigen Turnus aus- scheiden; nur so kann ständig neues Leben eindringen, nur so ist es möglich, daß für einen, der satzungsgemäß ausscheidet, Ersatz geschaffen werden mutz. Nicht wiederwählen nach einem Jahre heißt in den meisten Fällen einen kränken; die Wahl ist vielleicht auch abhängig von Difserenzen mit dem Vorstand. In drei Jahren aber kann vieles ausgeglichen werden und sich die Tüch tigkeit des einzelnen erweisen. Zudem haben die Mitglieder viel mehr Interesse daran, wenn sie neue Kräste wählen müs - s e n, während sie sonst gleichgültig werden und dieselben Männer immer wieder wählen. Warum hier eine Ausnahme machen! Man könnte bestimmen, daß Vorstandsmitglieder der Gilde und des Verlegervereins ständig bleiben resp. durch den Vorstand ernannt werden dürfen. In den ganzen Satzungen fehlt mir eine Bindung des Bör senvereins zu den Ortsvereinen. Hier sollte man energisch ein- greifen und die Bestimmung einstigen, daß überall dort, wo ein Ortsverein existiert, das Mitglied des Bövsenvereins Mitglied des Ortsvereins sein muß. Erst dann erhalten die Ortsvereine die Bedeutung, die ihnen zusteht, und das Wort Kröners, »daß starke Ortsvereine das Fundament des Börsenvereins werden müßten«, würde wahr werden. 8 17 a. Sehr begrüße ich, daß der Vorstand ins Auge ge faßt hat, evtl, durch Umlage die Sterbekasse anzubahnen. Immer wieder muß ich betonen: Hundert Jahre sind vergangen, ohne daß irgendetwas geschehen ist, und was andere Vereine: der Verband der Handlungsgehilfen, die Logen, der uns sehr nahe stehende Buchdruckerverein längst haben —, der Börsenverein zaudert noch immer, obwohl 8 8, Absatz 6, klar zutage bringt, daß mit dem Ausstößen eines Mitgliedes oder mit dem Aus scheiden alle Ansprüche erlöschen, natürlich also auch die an die Sterbekasse. 8 6. »Kein Lieferungszwang« ist wahrscheinlich nur not gedrungen wieder ausgenommen worden. Ich halte diesen Para graphen eines Vereins, in dem sich geistig hochstehende Männer zusammenfinden, nicht würdig. Man müßte einen Weg finden, der es einem Verleger ermöglicht, gegebenenfalls die Lieferung zu kündigen, der es ihm aber unmöglich macht, aus Verärgerung heraus das Konto eines Mitgliedes zu sperren, welches sich nichts hat zuschulden kommen lassen. Man denke an die Drohung eines großen Verlegers aus dem letzten Jahr, der alle Sortimenter sperren wollte, die seine Bedingungen nicht unterschreiben wollten. Das geht doch zu weit. Es müßte doch mit Leichtigkeit ein Weg gefunden werden, der dem Verleger sein Recht schasst, aber auch das Sortiment schützt. Als ich diese Zeilen schrieb, waren der Artikel des Herrn vr. Bielefeld im Börsenblatt und die Aufforderung des Herrn Nitschmann im Gildeblatt noch nicht erschienen. — Ich fände es sehr angebracht, wenn noch viele Mitglieder das Wort ergreifen würden, denn es steht zu befürchten, daß zu den Satzungen Kan tate Antrag auf Antrag gestellt werden wird und deshalb wäre es nur zu begrüßen, wenn vor Kantate eine Klärung herbeige- sührt werden würde. Bremen, den 1. April 1928. W. Hermann. Buch und Presse. Buchhändler-Freizeit vom 22.-29. April auf der Lomburg b. Schw. Hall. Veranstaltet vom Württembergischcn und Bayerischen Bnchhändler- Bercin. Di« Winterarbeit der Arbeitsgemeinschaft der Jungbuchhändler in Stuttgart findet in dieser zweiten Freizeit aus der Eomburg ihren sinngemäßen Abschluß. Während im Lause des Winters in erster Linie Fragen wie das Zusammengehen dm: öffentlichen Büchereien mit dem Buchhandel, oder wie die der Einwirkung ides Films ans den Buchhandel dnrchgesprochen wurden, steht nunmehr der große Problemkreis »Buch und Presse« zur Erörterung. Das Eindringen in diese Fragen bedarf intensiver Arbeit. Es kann nur fruchtbringend werden durch die Mitarbeit bedeutender Fach leute. Deshalb ist dieses Thema einer Freizeit Vorbehalten worden, die sich in die Fortbiidungsarbeit ldes Witrttembergischen Buchhändler- Vereins eingliedert und erfreulicherweise auch vom Bayerischen Buch händler-Verein ausgegrissen wurde. 431
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