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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 06.08.1932
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- 1932-08-06
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- 06.08.1932
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Xr 182, 6. August 1932. Redaktioneller Teil. Im Gesamtergebnis des Jahres 1931 haben die Warenhäuser ihren Umsatz nur wenig besser behauptet, als es dem Durchschnitt des Einzelhandels entsprach. Der Lebensmittelumsatz, der sich in der vorhergehenden Krisenzeit recht stabil hielt, fiel erstmalig stärker. Dies fällt besonders bei den Feinkostgeschäften ins Auge, aber auch der Umsatzrückgang der Edeka-Lebensmittelgeschäfte (11,2A) und der Konsumvereine (beim Zentralverband deutscher Konsumvereine e. V. 13,6^1 ist nicht unerheblich. Andererseits ver dient es Beachtung, daß der Schuheinzelhandel weit besser als die anderen Zweige des Bekleidungshandels abschnitt. Da der Schuh einzelhandel sich vielfach — unter nachhaltiger Werbung für den Absatz — auf den Verkauf besonders billiger Qualitäten unbe stellt hat, ist seine Umsatzentwicklung vielleicht damit in Zusammen hang zu dringen. Während im Einzelhandel mit Hausrat und Ein richtungsgegenständen im allgemeinen der Umsatz überdurchschnitt lich zurückging, hat sich der Umsatz der Möbelfachgeschäfte fast auf der Vorjahrshöhe gehalten. Wenn man damit die sehr ungünstige Entwicklung der Teilzahlungsgeschäfte vergleicht, für die der Möbel- umsatz auch keine geringe Rolle spielt, so verstärkt sich der Ein druck, daß der Möbelkauf gegen bar im vergangenen Jahr eine bevorzugte Kapitalanlage gewesen ist. Der Absturz des UmsatzNiveaus hat sich im Ja nuar 1932 fortgesetzt. Die Abwärtsbewegung im Januar- Hat sich nach den bisher vorliegenden Ergebnissen in den verschie denen Gruppen des Einzelhandels auffallend gleichmäßig voll zogen; Bekleidung, Hausrat, Lebensmittel, Drogen zeigen nur wenig voneinander abweichende Umsatzrückgänge. Erst im Februar, der allerdings im Jahre 1932 einen Werktag mehr hatte, scheint die Verstärkung des Umsatzabsturzes wieder abgefangen worden zu sein. Immerhin bleiben auch die Februar-Ergebnisse nicht un erheblich hinter den schon besonders ungünstigen Zahlen vom Fe bruar 1931 zurück. Von 1929 bis 1931 hat sich der Gesamtumsatz des Einzelhandels um 22,5A, d. h. fast ein Viertel vermindert. Anfänglich waren die Umsatzeinbußen der großen Gruppen und der verschiedenen Zweige und Bctriebsformen des Einzelhandels von sehr verschiedenem Ausmaß, während im Jahre 1931 die Entwicklung gleichmäßiger verlief. So erwies sich z. B. der Umsatz in Lebensmitteln im Jahre 1930 noch als verhältnismäßig stabil und paßte sich stärker erst im Verlauf des Jahres 1931 der allgemeinen rückläufigen Um satzbewegung an. Bereits im Jahre 1930 wurde von jeder Mark Umsatz ein gegenüber 1929 erhöhter Bruchteil durch die Kosten des Handels ausgezehrt. Im Jahre 1931 mußte diese Vermehrung der K o ste n b e l a st u n g im Einzelhandel noch stark zunehmen. Wenn nach den bisherigen Schätzungen die Kosten im deutschen Einzel handel noch im Jahre 1929 im großen Durchschnitt 25^ des Um satzwertes nicht erreichten, so hatten sie im vergangenen Jahre diesen Satz längst überschritten. Nach wie vor wird daher der Einzelhandel mit allen Mitteln der Betriebspolitik (strenge Kosten überwachung, insbesondere Verminderung des Lagerrislkos, Ver besserung der Personalleistung) weitere Kostenminderung anstreben müssen. Auch im Einzelhandel bestehen Möglichkeiten der Ver minderung fixer Kosten. Abgesehen von der Ersparnis, die bei starker Verringerung des Beschäftigungsgrades durch eine Einschränkung des Belriebsapparates erzielt werden kann, muß und wird eine erhebliche Kosteneinsparung durch Abwertung starrer Grundkosten eintreten. Diese Art der Kosten senkung darf nicht nur auf die durch die vierte Notverordnung herbeigeführte Erleichterung der Kostenlast beschränkt bleiben. Neben die gesetzlich vorgeschriebene oder (z. B. durch Kündigung langfristiger Mietverträge) jedenfalls ermöglichte Miet-, Zins-, Lohn- und Gehaltssenkung muß die privatwirtschaftliche Abwertung aller Anlagewerte treten. Der Einzel handel darf nicht außer acht lassen, daß angesichts des allgemeinen Preissturzes von seinen Vermögenswerten bzw. den bei höherem Preisstand gemachten Aufwendungen gegenwärtig ein beträchtlicher Teil als verloren zu betrachten ist. Ob die erforderliche Abwertung nun in der Bilanz durch einmalige Sonöerabschreibung in voller Höhe ausgewiesen wird oder nicht: jedenfalls muß sie in der S e l b st k o ste n r e ch n u n g zum Zwecke einer richtigen Preis- kalkulation erfolgen, wenn eine Überhöhung der Kalkulationssätze und damit eine Schwächung der Konkurrenzfähigkeit des Betriebes vermieden werden soll. Mag es sich um Aufwendungen für Ge schäftsausbau, Geschäftseinrichtung, Fuhrpark, bei Betrieben im Eigenhaus um den Wert des Grundstücks handeln: In allen der artigen Fällen ist eine Neubewertung für Kalkulationszwecke un umgänglich, weil sie die Voraussetzung für die Verminderung von laufenden Abschreibungen und — soweit diese überhaupt in der Kalkulation berücksichtigt werden — von Zinsen für das eigene Kapital sind. Ebenso notwendig ist eine Herabsetzung und An passung an die gegenwärtigen Verhältnisse bei Mietwert, Unter nehmerlohn und rechnerischem Entgelt für mitarbeitende Familien angehörige, soweit diese Posten in der Kostenrechnung des Einzel handels erscheinen. Man muß sich auch darüber klar sein, daß Wertverluste am Warenlager nicht durch höhere Aufschläge wieder hereingeholt werden können. Je schneller der Einzelhandel die not wendige Korrektur seiner Vermögenswerte vornimmt, je mehr er seine Kalkulation auf die neuen Werte einstellt, desto reibungsloser wird sich für ihn der Übergang zu dem neuen Wertniveau voll ziehen, das sich als Ergebnis der Krise allmählich herausbildet. Die Index mäßige Umsatzentwicklung lassen die nachstehenden, auf Grund der Zahlen des Instituts für Konjunk turforschung aufgestellten Tabellen erkennen: Zelt Umftid- de- W-r-nhSuftr ttal-' Deichs- UmM° de- S-chg°,ch-!t° N ZS -G s M D Z Z »A L § 'ß Z K -Z s KZ LZ ^8 L d rs § WZ 1925 -- 100 NM 1925 - 100 1929 M.-D. . - 123,3 105,6 140,0 127,0 237,1 113,4 134,7 29,88 128,7 116,2 127,9 115 98,8 103,3 91,3 114,2 156,3 123,9 123,0 1930 .. ... 113,1 95,4 121,5 119,0 240,2 104,4 127,2 29,03 120,0 118,5 123,5 111 89,0 91,2 81,5 100,8 126,6 100,5 117,8 1931 .. ... 98,4 80,4 109,8 101,5 222,3 88,2 107,1 26,57 106,6 125,8 108,0 97 76,0 80,9 68,8 84,3 122,2 80,3 107,0 1931 Januar - . 97,0 88,5 86,6 102,7 222,1 92,7 113,2 31,83 27,79 109,0 104,8 103,2 91 82,8 77,9 84,8 78,6 77,3 87,8 96,5 82,9 64,2 76,9 82,7 243,7 66,0 100,5 28,68 25,13 100,4 106,1 93,7 82 63,6 56,1 61,6 69,0 82,7 90,9 83,4 März .... 96,3 76,4 100,0 100,3 249,9 81,8 116,1 27,63 107,7 131,1 109,8 99 74,8 83,9 67,6 76,7 102,7 76,0 93,0 April .... 99,1 79,8 110,9 98,9 236,6 87,7 95,9 26,45 109,6 119,6 107,6 102 74,8 83,9 66,1 84,8 124,2 86,2 107,6 Mai .... 105,7 98,4 116,7 124,6 217,1 124,6 114,7 26,35 109,3 109,8 114,0 116 90,4 109,5 88,4 116,0 135,6 62,0 127,5 Juni .... 96,7 77,3 106,0 93,4 184,4 86,4 93,1 27,74 109,9 110,8 111,7 102 65,7 71,0 55,7 84,4 119,6 73,4 117,1 Jul, .... 105,0 89,0 160,7 103,1 172,0 92,5 123,0 28,14 105,6 115,2 111,5 107 76,9 87,5 70,1 96,7 203,4 70,4 126,4 August . . . 90,8 60,8 119,4 80,9 180,8 65,3 93,3 25,03 104,1 113,1 109,3 97 59,8 67,7 69,3 78,6 143,3 73,7 107,8 September 88,8 68,0 110,8 82,9 184,4 71,6 92,6 25,27 100,0 112,6 l03,0 88 63,8 68,9 59,2 74,2 127,6 79,0 112.1 Oktober . . . 99,6 84,2 119,4 104,8 226,0 93,1 105,0 27,76 105,2 138,9 107,0 88 77,8 94,5 82,v 87,5 138,5 76,6 111,5 November . . 88,3 74,0 96,2 96,3 213,3 81,0 101,5 23,63 91,6 144,4 94,0 78 60,2 71,2 60,7 63,4 102,7 71,5 83,9 Dezember . . 130,6 105,4 115,5 146,8 337,6 116,2 135,8 27,92 126,7 203,0 129,9 114 109,6 98,7 78,8 112,0 108,7 115,7 117,0 1932 Januar . . - 76,5 67,3 75,4 80,9 171,0 71,6 88,5 22,69 20,70 84,2 119,1 83,4 69 62,8 67,7 64,7 61,2 76,0 60,6 72,1 70,7 53,0 74,2 69,1 209,8 54,4 80,8 22,12 19,86 85,2 136,2 80,0 67 52,5 47,6 41,2 46,5 77,3 58,3 66,9 Mürz .... 81,6 60,1 83,1 80,9 225,4 64,6 88,8 25,33 22,51 95,4 174,4 96,0 80 59,7 68,2 45,0 65,5 91,4 52,7 74,3 April .... 81,3 65,3 81,6 84,1 190,0 75,8 83,6 24,91 92,3*) 92,6*) 87 60,7 71,6 87,4 62,3 Mai .... 70,6 76,2 91,3 175,2 88,6 80,4 22,88 87,9 94,4 89 64,9 81,3 85,6 44,0 596 ') Vorläufig.
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