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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 02.02.1935
- Strukturtyp
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- 1935-02-02
- Erscheinungsdatum
- 02.02.1935
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28, 2. Februar 1935. Redaktioneller Teil. Börsenblatt f. d. Dtschn Buchhandel. durch das ganze Schrifttum der Nation. Wer sich darum das Jahr über nicht mit dem Jugendbuch beschäftigt, kann dies nicht ohne Schaden für seine gesamte Urteilsbildung, für seine gesamte Über schau über das deutsche Schrifttum, kann dies auch nicht, ohne seine eigenen geschäftlichen Interessen zu schädigen. Warum gibt es soviele Buchhandlungen, die dreiviertcl Jahr lang nichts, aber auch gar nichts für das Jugendbuch tun, keines in das Schaufenster bringen, keinerlei Werbung dafür treiben! Liehe sich fiir das Jugendbuch während des ganzen Jahres nicht manches tun, z. B. unter der Parole »Kein Kindergcburtstag ohne Buch«, eine Losung, die durch Verbreitung der in die Dietrich-Eckart-Bücherei aufgenommenen Bücher unterstützt werden könnte. Wir bringen mit der Aufnahme eines Werkes in die Dietrich- Eckart-Bücherei eindeutig zum Ausdruck, das; es für den Käufer und Leser wichtiger ist, lieber e i n gntes, vielleicht etwas teureres Buch zu kaufen und zu lesen, als fünf billige Bücher, denen Aus stattung und vor allem rasch hiugeworfener Inhalt und ungenügende Gestaltung nur ein kurzes Leben sichern, das; es für eine Bücherei besser ist, lieber ein und dasselbe gute Buch fünfmal zu besitzen und, ansgeben zn können als fünf schlechte je einmal. (Tie Frage der billigen Reihen wird davon nicht berührt, sie liegt auf anderer Ebene.) Denn die Bücher in der Dietrich-Eckart-Bücherei werden so gewählt sein, das; sie gerne und oft verlangt und gelesen werden, ver langt und gelesen von der ganzen Jugend unseres Volkes, in der Stadt so gerne wie auf dem Lande, im Süden so gerne wie im Nor den, von Jugendlichen, die durch die Volksschule gegangen sind, ebenso gerne wie von Schülern der mittleren und höheren Schule. Denn das ist eines der wichtigsten Kennzeichen eines Buches im Sinne der Dietrich-Eckart-Bücherei, das; es von jedem jungen Deut schen, der das Herz auf dem rechten Fleck hat — ganz gleich, welche unserer Bildungseinrichtungen er durchlaufen hat —, gelesen, ver standen, innerlich erlebt und seinem eigenen Wesen einverleibt wer den kann. Die Bücher der Dietrich-Eckart-Bücherei sollen mithelsen, eine Bildungseinheit des Herzens, der Gesinnung und des Wollens zu formen, die jene unselige Kluft einseitiger Kopfbilöung zwischen »Gebildeten« und »Ungebildeten« aus der Welt schafft und so mit hilft an der inneren Einheit unseres Volkes. Konkret gesprochen heis;t das: der Stil eines Buches, das in die Dietrich-Eckart-Bücherei aus genommen sein will, muß so sei«, daß er die im Verborgeneu wirk samen Beziehungen, die eine Volkssprache zwischen dem Einzclindi- viduum und seinem Volk schafft, nicht zerreißt, sondern fördert und stärkt. Tie Darstellung muß in Wort und Bild dem deutschen Kunst empfinden entsprechen. Der Stoff muß aus dem »Volkheitlicheu er wachsen sein, in dem jeder einzelne mit seinem kleinen »Menschheit lichen« wurzelt, und so im Kerngcbiet des Erlebnisberciches deutscher Menschen, deutscher Jugend liegen. Darüber hinaus müssen Sprache, Darstellung und Stoff noch im besonderen der Altersstufe gemäß sein, auf der das Werk vor allem wirksam werden soll. Gesinnung und Haltung müssen ohne falsches Pathos und ohne übereifrige Betonung echt und wahr dem Neubau unseres Reiches und seiner Seele, der ewigen Aufgabe unseres Volkes in der Welt, deutschem Volks- und Menschentum dienen. All diese Beurteilungssähe, denen heute eigent lich jedes deutsche Jugendbuch unterworfen wird, müssen von den Werken der Dietrich-Eckart-Bücherei in besonders klarer und ein drucksvoller Geschlossenheit erfüllt werden. Das; ein Buch, das solchen inneren Wertmaßstäben standhält, anch in einer würdigen äußeren Form (Papier, Druck, Einband) dargebotcn werden muß, ohne das; dadurch der Preis in eine Höhe getrieben wird, die der Verbreitung des Buches hinderlich wäre, ist selbstverständlich. Dietrich-Eckart-Bücherei und Dietrich-Eckart-Stistuug werden sich so im deutschen Jugcndschrifttum, ja im Gesamtschristtum unserer Nation nach allen Seiten in Volk und Jugend, Leben und Schule. Verlags- und Sortimentsarbeit fruchtbar auswirken. Denn Bücher aller Altersstufen. Bücher aller Stosfgruppcn, vom Bilderbuch an bis zum jugendtümlichen Roman und zum jugenönahen wisseuschastlicheu Werk aus der Gesamtliteratur unseres Volkes werden Ausnahme finden. Zuverlässig nach jeder Hinsicht und darum nicht libercilt mögen auch Ungeduldige immer wieder drängen — wird die Auswahl erfolgen. Beispielhaft wird jedes ausgeivählte Buch für eine ganze Buchgruppe sein. Der Name der beiden Einrichtungen, die den Name» des Mannes tragen, der für den Führer schrieb und kämpfte, lebte und starb, und der einst den Kampfruf »Deutschland erwache!« in seinem Sturmlied prägte, dieser Name ist fiir die Beurteiler eine ernste Verpflichtung, für die aufgenommenen Werke die höchste Aus zeichnung, die einem Jugendbuch zuteil werden kann: darf es doch Baustein werden für ein Nationaldenkmal eigener Art. das wir in der Form der Bücherei und der Stiftung Dietrich Eckart in seinem Heimatgau, in Bayreuth, im Haus der deutschen Erziehung, errichten wollen. Film und Buch / Folge V», Von Dr. Willi Fr. Könitzer Wir veröffentlichen heute eine weitere Arbeit unseres Mitarbei ters zu dem Thema Film und Buch. Wir wünschen, daß jetzt, nachdem der Sturm des Weihnachtsgeschäftes vorbei ist, der Buchhandel Ge legenheit hat, die Werbemöglichkeiten zwischen Film und Buch durch- zuprüfeu und sie zu verwerten. Anleitung soll der Zweck unserer Veröffentlichung sein. Viele tausende haben die »Regine« und »Her mine und die Sieben Aufrechten« gesehen, viele Filmbesucher werden nach dem Buch fragen. D. Schriftltg. Es ist erstaunlich, wieviel Filme in letzter Zeit gerade nach Büchern oder zum mindesten nach ihren Ideen entstanden sind. Diese Tatsache kann dem ernsten Filmfreund, dem Verteidiger der beson deren Art dieser Kunst wohl Sorgen bereiten. Denn er sieht darin eine unerfreuliche Lücke im deutschen Kunstschaffen: wo sind die Leistungen, die nur für den Film zugeschnitten sind? Entweder ge lingt es dem Autor eines Buches, eine Filmgesellschaft fiir seinen Stoff zu gewinnen — wie in den meisten der im folgenden erwähnten Fälle - oder er baut den Stoff seines Drehbuchs zu einem Roman aus — Trenker, Der verlorene Sohn. Erfreulich bleibt es jedoch, daß sich ernste Filmküustler, die sich klar sind über die Eigenwelten von Buch und Film, die die einmali gen Gesetze des Films dem Buch gegenüber erkannt haben, unbedingt bemühen, die Fabel des Buches tatsächlich filmgerecht zu gestalten. Es wäre nicht recht gedacht, wollte sich der deutsche Buchhandel darüber freuen, wenn möglichst viele Bücher in der Weise verfilmt werden, daß man sie schlecht und recht einfach auf die Leinwand bringt. Im Gegenteil nützt nicht nur sich selbst der Film, wenn er ihren Inhalt seinen Forderungen gemäß umgestaltet: er nützt ebenso dem deutschen Buch. Denn wenn die Unterschiede zwischen Film und Buch nur gering wären: wem von beiden würde wohl das Publikum den Vorzug geben? Es ist wohl kaum zu bezweifeln, daß der Film den Vorrang erhalten würde. *) S. a. Börsenblatt 1934 Nr. 128, 192, 244 und 246. 90 Darum ist es auch vou unserm Standpunkt aus nur sehr zu be grüßen, wenn die verantwortlichen und verantwortungsbewußten Filmschöpfer die ihren Filmen zugrunde gelegten Bücher den fil mischen Notwendigkeiten entsprechend umgestalten. Dann hat auch der Buchhändler auf die Ausrede des Kunden: »Ach, das habe ich schon im Film gesehen!« die eine unangreifbare Antwort: »Das können Sie gar nicht im Film gesehen haben, denn es ist ja das Buch und nicht der Film, was ich Ihnen hier anbiete«. Eine erfreuliche Lösung dieser für Film- und Buchschöpfer wich tigen Frage gibt der Film »O b erwacht m e i st e r Schwenke« nach dem gleichnamigen Roman vou H. I. v. Neitzenstein. Da ist der Stoff des Buches tatsächlich filmgerecht umgestaltet. Der Spielleiter Carl Froelich stellt, seiner Vorliebe für Fraueufilme entsprechend, den Obcrwachtmeister Schwenke viel bewußter als der Schriftsteller zwischen vier Frauen, deren Schicksal in das seine übcrgrcift, die ihn mitziehen in ihr Erleben. Dazu muß er notwendig den Raum ver ändern: es erscheint für den Film nicht angebracht, das; zwei dieser Frauen hintereinander im Haushalt der alten Trautweins tätig sind. Schließlich — das alles sind nur kurze Hinweise auf die gesamte Umwandlung, die der Regisseur vvrgenommen hat — will der Film den Oberwachtmeister nicht einfach einer Laune des Buches zufolge dem blinden Schicksal erliegen lassen. Keine Kugel der Rache trifft ihn zu Tode. Ter Leser des Buches wird das Problem im Film mit ganz anderen Augen sehen. Es wird ihm von einer anderen Seite aus geboten. Ähnliches gilt für den Film »Ferien vom Ich , für den schon sichtbar angezeigt wird, das; er »nach einer Idee« aus dem Kellerscheu Roman geschaffen ist. So bekennt er sich zum Dichter und zum Buch, ohne sich selbst etwas zu vergeben. Er ist damit -- vom Standpunkt des Buchhändlers aus - ein viel besseres Werbemittel für das Buch, als er es sein könnte, wenn er den Roman abgeklatscht hätte. Dabei liegt es natürlich am Buchhändler selbst, ob es ihm ge lingt, das Buch an die Leser heranzubringen, die es noch nicht kennen
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