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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 14.04.1928
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- 1928-04-14
- Erscheinungsdatum
- 14.04.1928
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W 87, 14, April 1928, Redaktioneller Teil, II. Tätigkeitsbericht. Die Neuorganisation. Die Durchberatung und Formulierung der Anträge auf Satzungsänderung bildeten im Berichtsjahre eine der Haupt aufgaben, Der durch die Hauptversammlung Kantate 1927 eingesetzte Satzungsänderungsausschuß trat viermal zusammen. In insgesamt sechs Beratungstagen wurde nach dreimaliger Lesung der endgültige Entwurf verfaßt, der durch die Bekannt machung vom 28, Februar 1928 (Bbl, Nr, 52 vom 1, März 1928) zur Kenntnis der Mitglieder gelangte. Selbstverständlich war mit dieser mündlichen Beratung allein die Arbeit nicht getan; es bedurfte auch umfassenden schriftlichen Austausches, bis die komplizierten organisatorischen Verhältnisse in der geläuterten Form des letzten Entwurfes ihren Niederschlag gefunden hatten. Das Hauptproblem bildete nach wie vor die Stellung der anerkannten Vereine zum und !m Börsenverein, Galt es auf der einen Seite, die Fachvereine wieder näher an den Börsen- vcrein heranzuführen und damit einer Entwicklung zu begegnen, die zu einer Zersplitterung im Vereinsleben des deutschen Buch handels zu führen droht, so sollte doch andrerseits den Kreis vereinen von ihrer alten Stellung im Berbandsgefüge nach Mög lichkeit nichts genommen werden. Wenn dem Fachausschuß als demjenigen Organ, in welchem die Mitwirkung der Fachvereine am Bereinsleben zum Ausdruck kommt, Kompetenzen ans dem Gebiete des Verkaufs- und Verkehrsrechts gegeben werden sollen, so handelt es sich dabei ganz zweifellos nicht um eine Verküm merung der Einwirkungsmöglichkeit der Kreisvereine, Insofern liegt vielmehr nur eine Übertragung von Fragen, für die bis her die Hauptversammlung zuständig war, an den Fachausschuß vor, und damit die Verwirklichung einer Idee, welche schon früher bei der Einführung des Wirtschaftsausschusses maßgebend war. Es kann nur begrüßt werden, wenn die doch meist stark umstrittenen Fragen dieses Vereinsrechtsgebiets zunächst erst gleichsam durch ein Filter gehen und geklärt an die Hauptver sammlung zur endgültigen Beschlußfassung gelangen. Von einer Schlechterstellung könnte höchstens das einzelne Mitglied reden, insofern als es nicht mehr in der Lage bleibt, persönlich mit dem Stimmzettel in der Hand seine Meinung in allen Fragen des Verkaufs- und Berkehrsrechts zum Ausdruck zu bringen. Abgesehen davon aber, daß nachweisbar nur der kleinere Teil der Mitglieder von diesem Recht Gebrauch gemacht hat, soll die persönliche Beteiligung des einzelnen an diesen Fragen in Zu kunft eben im Fachverein zur Auswirkung gelangen, dessen Korporativwille von seinen Beauftragten im Fachausschuß zu vertreten ist. Die Kreis- und auch die Auslandvereine bleiben dagegen in ihrem bisherigen Ausgabenkreis im Rahmen der Satzung souverän; ihre Beteiligung an den Aufgaben des Börsenvereins soll sich im Kreisausschuß und im Auslandansschuß auswirken. Dieses Zusammenwirken der verschiedenen im Börsenverein fach lich und territorial zusammengeschlossenen Vereinsgattungen muß natürlich auch beim Erwerb und Verlust der Mitgliedschaft Ausdruck finden; deshalb ist die Mitgliederidentität zwischen den anerkannten Fachvereinen und dem Börsenverein in etwas ab gewandelter Form wieder ausgenommen worden. Bei den Kreisvereinen tritt sie zwangsläufig ein. Auch für die aner kannten Auslandvereine gilt sie grundsätzlich; jedoch ist für sie die Möglichkeit besonderer vertraglicher Regelung vorgesehen, um besonderen Verhältnissen im Einzelfall Rechnung tragen zu können. Sehr eingehend zu beraten war über die Einsetzung eines geschäftssührenden Vorstandes, Er soll der Entlastung der übrigen Vorstandsmitglieder dienen, aber auch die Möglichkeit für den Gesamtvorstand gewährleisten, größere organisatorische Arbeiten in Angriff zu nehmen. Außer diesen beiden Hauptgesichtspunkten enthält der Ent wurf die Verarbeitung aller der Anregungen, die der Antrag des Vorstandes von Kantate 1927 gebracht hat. Mag auch nicht alles im neuen Satzungsrecht den Wünschen der einzelnen Mit glieder entsprechen, so dar! nicht übersehen werden, daß im weit verzweigten Gesüge der 'buchhändlerischen Spitzenorganisation nicht immer die einfachste Formel die beste ist. Die Vertreter der Fachvereine, die auf Einladung des Vorstandes am 14, März zu einer Besprechung des Entwurfes in Leipzig versammelt waren, haben sich grundsätzlich mit dem Entwurf einverstanden erklärt. Es darf der Hoffnung Ausdruck gegeben werden, daß die Hauptversammlung ihrem Beispiel folgen wird. Die Enquete. Am 15, April 1926 erging das Gesetz über einen Ausschuß zur Untersuchung der Erzeugungs- und Absatzbedingungen der Deutschen Wirtschaft, Während sich Enqueten früherer Jahre immer nur auf einzelne Gewerbezweige bezogen, handelte es sich diesmal um Erörterungen über die Gesamtwirtschaft, Es sollten die in der Kriegs- und Nachkriegszeit zweifellos einge tretenen Strukturwandlungen untersucht, die Absatzschwierig keiten in den einzelnen Industrien auf dem Inland- und Aus landmarkt sestgestellt werden. Dabei war auch die Absicht mit ausschlaggebend, sich durch das zusammcnfließende Material wieder den verlorengegangencn Überblick zu verschaffen und damit für die Reichsbehörden die Möglichkeit, wo es not tut, helfend einzugreifen. Wenn auch von vornherein feststand, daß die Beteiligung an dieser Untersuchung die Verbände und Einzelunternehmungen außerordentlich stark belasten würde, gab es doch wohl keinen Industrie- und Handelszweig, der sich der Mitwirkung entzogen hätte, sodatz es der !m Gesetz vorgesehenen Zwangsmittel für den Weigerungsfall gar nicht bedurfte. Der Börsenverein ist jedenfalls der ihm aus dem Gesetz erwachsenen Pflicht unter Auf bietung aller Kräfte und Hilfsmittel nachgekommen. Während es in den ersten Monaten nach dem Inkrafttreten des Gesetzes zunächst schien, als ob der Buchhandel nur zu all gemeinen Untersuchungen herangezogen werden sollte, stellte sich bald heraus, daß er in verschiedener Richtung einer Sonder untersuchung unterworfen wurde. Wir konnten daher von unserem anfänglichen Zusammengehen mit dem Gesamt ausschuß der Papier verarbeitenden Industrie und der Hauptge meinschaft des Deutschen Einzelhandels absehen. Die Erörterungen zerfielen in zwei große Aufgabengebiete, Vor der dritten Arbeitsgruppe des ersten Unterausschusses für allgemeine Wirtschaftsstruktur wurden die buchhändlerischen Organisationsformen behandelt. Dabei spielten die Auswir kungen der vereinsmäßigen Bindungen in privat- und volks wirtschaftlicher Beziehung, die Ladenpreisfrage, die Entwicklung und der Aufbau der buchhändlerischen Organisationen, nament lich des Börsenvereins, und die Stellung nicht angeschlossener Firmen eine besondere Rolle, Es handelte sich demnach um eine Kartellenquste im eigentlichen Sinne, ähnlich derjenigen der Jahre 1902 bis 1904. Nachdem wir bereits Gelegenheit genommen hatten, aus Grund einer im Oktober 1926 ergangenen Anfrage eine Denk schrift über die Organisationsformen des deutschen Buchhandels zu überreichen, fand im November 1927 nochmals eine ein gehende mündliche Besprechung vor dem Unterausschuß in Ber lin statt, zu der führende Männer des deutschen Buchhandels als Sachverständige zugezogen waren. Es galt dabei, sich mit der inzwischen erschienenen und in der Öffentlichkeit stark beachteten Schrift von Winterhofs über die Krisis des deutschen Buchhandels auseinanderzusetzen. Es darf wohl als Ergebnis verbucht werden, daß die These, an den wirtschaftlichen Schwierigkeiten im Buch handel trage der feste Ladenpreis und das Konditionssystem schuld, als widerlegt gelten kann. Kurz vor der mündlichen Verhandlung war uns noch vom Ausschuß eine Denkschrift über mittelt worden, die im wesentlichen die Winterhoffschen Ge dankengänge widerspiegelte. Zu ihr nahmen wir nachträglich noch ausführlich Stellung, Auch ist dem Enqueteausschuß die Schrift des Herrn Nitschmann zugesandt worden. Neben dieser eigentlichen Kartellenquöte lief vor dem ersten Unterausschuß eine Erörterung über die Absatzwandlungen auf dem Buchhandelsmarkt, insbesondere solche bei der Ausfuhr, Sie erfolgte im Zusammenhang mit der Prüfung der Gesamtein- und -ausfuhc Deutschlands und der Erforschung privater Binnenwirtschaft und Weltwirtschaft, Wenn vielleicht auch 413
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