Suche löschen...
Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 14.04.1928
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1928-04-14
- Erscheinungsdatum
- 14.04.1928
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Saxonica
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id39946221X-19280414
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id39946221X-192804143
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-39946221X-19280414
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
- Jahr1928
- Monat1928-04
- Tag1928-04-14
- Monat1928-04
- Jahr1928
- Links
-
Downloads
- PDF herunterladen
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
^ 87. 14. April 1928. Redaktioneller Teil. Im Jahre 1020 traten die Herren Hermann Arabers und M ax Francke, die beide schon seit etwa 20 Jahren in der Firma tätig waren, als Teilhaber ein. Sie führen seit dem Tode des Herrn Stuermer, im Jahre 1926, das Geschäft allein weiter. Was tn zielbewußter Tätigkeit in den verflossenen 50 Jahren geleistet wurde, ist bedeutend. Von einzelnen Werken wurden Tausende ab- gesctzt, besonders Romane, Netsewerke, Jugendschriften, überhaupt Geschenkliteratur. Aber auch die wissenschaftliche Literatur, Schul bücher, Zeitschriften fanden verständnisvolle Pflege, schon bedingt durch die guten Beziehungen zur Universität Köln mit ihrem be wegten geistigen Leben. Neue Wege des Absatzes wurden gesucht und gefunden, in unendlicher Kleinarbeit wurde das große Geschäft immer mehr ausgebaut. Zahlreich sind die Kollegen, die durch die Schule Neubner gegangen sind, und alle werden sich gern der Zeit erinnern, die sie tn dem lebhaften und anregenden Betriebe ver bracht haben, ln dem unermüdliche Arbeit am Buche dus vornehmste Gebot war und ist. Die Firm-a Franz Borgmeyer in Hildes heim blickt am 15. April 1928 auf ein 50jähriges Bestehen zurück. Nachdem der Gründer der Firma, Franz Borgmeyer, in seiner Vaterstadt Hildes- Heim die Lehrzeit beendet hatte, arbeitete er als Gehilfe In Witten berg und Münster i. W. Sein strebender Geist aber führte ihn gar bald erst 24jährlg — zur Gründung einer eigenen Buchhandlung (1878), die er dank seiner unermüdlichen Schaffensfreude zu An sehen und Erfolg sllhrte. Nach einigen Jahren gliederte er dem Sor timent einen Schulbücher- und Heimatverlag an, und bald gelang es dem weitblickenden, geschästseisrigen Buchhändler, im Mittelpunkt der Stadt ein eigenes Grundstück zu erwerben. Dorthin wurde das cvnfblühende Unternehmen verlegt, um den erhöhten Bedürfnissen ge recht werden zu könneu. Unter den nunmehr gegebenen Verhältnissen konnte auch im Jahre 1890 endlich der sehnliche Wunsch in Erfüllung gehen, die Verlagswerke in eigener Buchdruckevei und Buchbinderei herzustellen. Die weiteren Unternehmungen des Geschäfts waren, nicht ohne Überwindung mancher Hindernisse, erfolgreich, sodaß nach zwei J-ahrzehnten sich die Anlage des technischen Betriebes als zu klein erwies. Die regsame Tätigkeit des Gründers, unterstützt durch die Mitarbeit seiner erwachsenen Söhne, hatte es möglich gemacht, auf dem großen Grundstück ein ansehnliches, modernes Bctriebs- gebände zu errichten, das nunmehr den Verlag, die Buchdruckerei und Buchbinderei in sich vereinigt. Der weiteren Ausdehnung der Firma brachte der Weltkrieg eine naturgemäße Hemmung. Nachdem Franz Borgmeyer sein 40jähriges Geschäftsjubiläum im Kreise seiner Fa milie noch hatte begehen können, setzte der Herrgott seinem rastlos tätigen Leben am 7. November 1918 durch den Tod ein Ziel. Seitdem teilen sich zwei Söhne und ein Schwiegersohn in die Leitung des Ge schäfts. In neuerer Zeit widmet sich die Firma besonders rege der Verlagstätigkeit. Unter den Autoren sehen wir namhafte Schrift steller wie Hermann Bahr, Felix Brauu, Henriette Brey, Friedrich Castelle, Hans Frank, Ilse Franke, Herta Pohl, Hans Prager, Neinh. E. Muschler, Hans Noselieb, P. Th. Ohlmeier, Albert Sergel, Hans Philipp Weitz, Wtlh. Wiesebach, Heinrich Zerkauten, Richard Zooz- mann u. a. 25 Jahre besteht am 15. April die Firma Carl Burkart in KuPferdreh (Rheinprovinz). Nachdem Herr Carl Burkart meh rere Jahre tn der Buchhandlung Robert Schleich in Kirn (Nahe) tätig war, machte er sich 1903 in Kupferdreh selbständig. Das Ge schäft bestand zunächst aus Buch- und Papierhandlung nebst Buchbin derei; 1904 wurde eine Musikalienhandlung angegliedert, und 1906 eine Akzidenzdruckerei. Unter umsichtiger Leitung hat sich die Firma in allen Zweigen und zur besten Zufriedenheit ihres Inhabers ent wickelt. Im Leipziger Sender spricht am 18. April abends 19.30 Uhr Herr Max Eichelberg, Torgau, über »Heimat als Bin- dun g«. Er ist der letzte einer Reihe, die init ihren Vorträgen die Heimatbuchwoche des Sächsisch-Thüringischen Verbandes unterstützen sollten. Er wird in seinem Vortrag zeigen, daß Heinnatbindungen nicht nur Bindungen in Blut und Boden sein können, sondern daß Heimatbindung auch im Beruf gegeben ist. Die Büchcrftunde im Rundfunk. — In den Mitteilungen der Werbestelle auf der dritten Umschlagsette der heutigen Nummer ist zu ergänzen: München. Deutsche Stunde in Bayern, München, Ver- kehrsminifterium. Freitag, den 20. April, 18,15 Uhr: »Bücher funk« (Walter Jäger): Hans Dominik »Weltuntergang« (Ernst Keil's Nachf., Berlin). — Wilhelm Speyer: »Der Kampf der Ter tia« (Ernst Rowohlt, Berlin). — Egon Erwin Kisch: »Klassischer Journalismus« (Rudolf Kaemmerer, Berlin). — Carl Hillebrand: »Völker und Menschen«. — Willi N. Fchse und Klaus Mann: »Antho logie jüngster Lyrik« (Gcbr. Enoch, Hamburg). Wanderbücherei der Stadt München. Seit einigen Wochen hal das Stadtbild Isar-Athens eine reizvolle Neuerung erhalten. Täg ltch gegen die Abendstunden, jedesmal in einer anderen Fahr! richtung, sieht man einen Straßenbahnwagen, der in riesigen Letter» die Aufschrift trägt »Wanderbücherei der Stadt München«. Er fährt der ärmeren Bevölkerung die geistige Nahrung vors Haus. Vor, Stadtbibliotheksdirektor Held, dem Schöpfer dieser Einrichtung, zu einer Fahrt eingeladen, wird es die Leser des Börsenblattes viel leicht interessieren, von der Technik eines solchen Ausgabevcrkehrs auf offener Straße zu hören. Pünktlich zur festgesetzten Minute nachmittags 5 Uhr treffen wir an dem durch eine große Tafel als »Bibliotheks-Ausgabestelle« ge kennzcichneten Haltepunkt ein. Es ist ein sogenanntes »Ausweich gleis«, auf dem wir halten, das uns vom übrigen Slraßenbahn- verkehr fernhält. Ein paar Dutzend besonders pünktlicher Leser- knnden beiderlei Geschlechts erwarten uns bereits. Die vordere Plattform wird geschlossen, die Hintere durch einen Klapptisch zur eigentlichen Ausgabestelle, an der gleichzeitig 2—3 Personen abgefer tigt werden können, eingerichtet. Im Innern des Wagens hinter einem Schiebefenster sind 2—3 diensttuende Beamte, darunter auch der Wagenführer. Nun beginnt die Ausgabe. Der neu hinzutretende Leser erhält nach Vorzeigung eines Ausweises und nach Zahlung von Mk. 2.— pro Jahr sofort ein gewünschtes oder empfohlenes Buch aus dem Innern des Wagens. Die Registrierung ist: 1. Der Titel wird in das Leih-, gleichzeitig Wunschheft des Lesers eingetragen. 2. Die Nummer des Abonnen ten wird in die Titclkartothek eingesetzt. 3. Das Buch selbst wird durch einen Stempel mit dem Datum versehen. Die sogenannte Kartothek gibt eine einwandfreie Häufigkeits und Geschmacksstatistrk und, da jeder Bezirk eine anders zusammen gestellte Bibliothek besitzt, auch einen Querschnitt durch die Ein stellung weitester differenzierter Volkskreise. Alle Bücher werden im Originaleinband des Verlages ausgegcben, der zweifellos dem Leser sympathischer und achtunggebietender erscheint, — ein bucherzieheri sches Moment, das der uniforme und langweilige Bibliothekseinband im allgemeinen nicht besitzt. Ein eigenes, hier aber restlos gelöstes Problem ist die Personalfrage. In anderthalb bis zwei Stunden müssen oft bis 200 Benutzer, die in Lektürefragen oft recht ungewandt und schwerfällig sind, bedient werden. Das verlangt gut geschultes, sachlich und höflich arbeitendes Ausgabepersonal. Gute Beratung ist heute mehr denn je ein Hanptfaktor zur Bucherziehung. Und wenn in späterem Alter viele erwachsene Volksgenossen ihre Aufnahme fähigkeit und Lesefreudigkeit einbüßen, so ist das häufig die Folge schlechter oder fehlender Beratung. Bibliotheksdirektor Held leitet persönlich die Heranbildung sei ner Leute, hierdurch sich selbst einen Stamm von späteren Erziehern sichernd. Der Buchhandel kann die Wanderbücherei der Stadt Mün chen nur begrüßen. In dem großen und schwierigen Kapitel »Bnch- werbung« bedeutet sie einen wertvollen und nicht zu unterschätzenden Austrieb. Stein icke. Sphynx, Verein jüngerer Buchhändler Hamburg-Altonas. Der 2. literarische Abend der Sphynx fand am 4. April abends in den von Frau Alice Fliege! freundlicherweise zur Verfügung gestell ten Räumen in Ihrem Privathause statt. Nach einigen einleitenden Worten von Frau Berges (Norag) über den niederdeutschen Schrift steller Or. Konrad Beste las dieser aus seinem Roman »Grummet« einige Stellen. Der Abend, der mit einem zwanglosen Beisammensein schloß, gab dem Vorstand Veranlassung, Anfang Mai noch einen dritten, das Winterhalbjahr abschließenden Abend zu veranstalten. Es werden lesen Frau Alice Fliege! und Hans Bodenstedt (Direktor der Norag, Hbg.). Besondere Einladungen folgen. Am 19. April 1928, abends 8>4 Uhr, findet im »Hotel Mau« die diesjährige Haupt versammlung statt. A. Z. Gehilfcn-Kantate-Feier 1928. — Der B u ch h a n d l u n g tz - Gehilfen-Verein zu Leipzig veranstaltet wieder am Kantate-Sonntag, dem 6. Mai 1928, abends 6 Uhr, eine würdige Kantate-Feier im Thcatersaal des Krystallpalastes, und zwar wie im Vorjahre als Herrenabend. Der Festausschuß hat zu dieser Veranstaltung bereits die nötigen Vorkehrungen getroffen, um sie recht fröhlich zu gestalten. Ter Abend wird durch Vorträge verschie dener Art ausgefüllt; außerdem ist eine reichhaltige Tombola wert voller Gegenstände aufgestellt. Besonders sei auf die Verteilung
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder