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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 14.04.1928
- Strukturtyp
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- 1928-04-14
- Erscheinungsdatum
- 14.04.1928
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- Deutsch
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M 87, 14. April 1928. Redaktioneller Teil. Börsenblatts, d. Dtschn. Buchhandel. Die Deutsche Bücherei. Die Deutsche Bücherei nahm während des Jahres 1927 eine erfreuliche Entwicklung. Die Benutzung ihrer Bestände und son stigen Einrichtungen ist weiter gewachsen. Statistisches Material und nähere Einzelheiten hierüber wird der eigene Jahresbericht der Deutschen Bücherei Mitteilen. Es seien hier nur einige wich tige Begebenheiten erwähnt. Nachdem sich bereits im Winterhalbjahr 1926 die Zahl der Arbeitsplätze in den Lescsälen besonders in den Abendstunden als nicht mehr ausreichend erwiesen hatte, wurde in der Weise Abhilfe geschaffen, daß vom 1. April 1927 an die Öffnungszeit um eine Stunde am Anfang und eine Stunde ani Ende verlängert wurde, sodaß die Lesesäle seitdem von 8 Uhr vormittags bis 10 Uhr abends ohne Unterbrechung geöffnet sind; ferner wurden die Plätze im großen Lesesaal um 18 und die Plätze im Zeitschris- tenlesesaal um 14 vermehrt, sodaß die Gesamtzahl der Plätze in den beiden Sälen nunmehr auf 308 gestiegen ist. Damit dürfte dem Bedürfnis wenigstens für die nächste Zeit abgeholsen sein. Die im Jahre 1926 in Angriff genommene Revision der Be stände ist fortgesetzt worden. Ebenso wurde systematisch an der Ausfüllung der Lücken in den Beständen, namentlich der Zeit schriften, Serien- und Sammelwerke weitergcarbcitet. Der Er folg dieser Arbeiten darf dank der Unterstützung der Verleger und der anderen in Betracht kommenden Stellen als befriedigend bezeichnet werden, sodaß die Deutsche Bücherei auf dem Wege zur Vollständigkeit, auf der ihre hauptsächliche Bedeutung be ruht, wieder ein gutes Stück vorwärts gekommen ist. Bedeutungsvoll sür die Entwicklung der Deutschen Bücherei als bibliographischer Zentralstelle sind zwei neue Aufgaben, die der Anstalt durch Vermittlung des Reichsministcriums des Innern übertragen worden sind: die Bearbeitung eines »Monat lichen Verzeichnisses der rcichsdeutschen amtlichen Druckschrif ten--, das seit Januar 1928 im Reichs- und Siaatsverlag G. m. b. H., Berlin, erscheint, und die Bearbeitung des reichsdeuischen und österreichischen Anteils an der »Internationalen Biblio graphie der Geschichtswissenschaft--, die der Ausschuß für Biblio graphie der Internationalen Historischen Vereinigung mit Unterstützung der hauptsächlichsten Kulturländer, beginnend mit der Literatur des Jahres 1926, herausgibt. Durch die Biblio graphie der amtlichen Druckschriften, die eine wertvolle Ergän zung zur buchhändlerischen Bibliographie bedeutet, ist die Deutsche Bücherei die offizielle Sammelstelle auch für diese Druck schriften geworden, und es ist erst hierdurch eine sichere Gewähr geboten, daß die Anstalt auf dem Gebiet des amtlichen Druck schriftenwesens ebenfalls die ihrem Charakter entsprechende Voll ständigkeit erreicht. Die Kosten für die beiden Bibliographien werden der Deutschen Bücherei in vollem Umfange erstattet, sodaß ihr Eta! durch die neuen Aufgaben nicht belastet wird. Schließlich sei noch aus eine neue Einrichtung in der Deut schen Bücherei hingcwiesen, die auch sür den Buchhandel nicht ohne Interesse ist. Von der Firma Heinrich Jantsch, Uber lingen, ist mit Unterstützung der Gesellschaft der Freunde der Deutschen Bücherei in der Deutschen Bücherei ein »F-oto-Clark- Apparat-- neuester Konstruktion ausgestellt worden, der den Zweck hat, aus Büchern und Zeitschriften Textseiten, Tabellen, Zeichnungen und Tafeln für die Benutzer zu reproduzieren. Be sonders wertvoll kann diese Einrichtung sein, wenn es sich um die Anfertigung von Reproduktionen aus vergriffenen Werken handelt. Die Preise für die Vervielfältigungen, die im Inter esse der Wissenschaft niedrig gehalten sind, werden auf Wunsch mitgeteilt. Die Organ-Vereine. Änderungen im Bestand der fachlichen und territorialen Organvereine sind im Berichtsjahr nicht zu verzeichnen. Wir beniühten uns, die Beziehungen zu ihnen in altbewährter Weise zu Pflegen, indem wir vor allen Dingen zu den Versammlungen Vertreter entsandten. Wenn die Vertretung entgegen den an uns gerichteten Wünschen nicht immer möglich war, so lag die Ursache darin, daß die Hauptversammlungen sich meist auf zwei Monate im Jahre, den Juni und den August zusammendrängen und mehrere Versammlungen auf den gleichen Tag fallen. Wir wiederholen daher unsere schon früher ausgesprochene Bitte, die Kreisvereinc möchten sich miteinander in Verbindung setzen oder auch die Geschäftsstelle hierfür in Anspruch nehmen, um eine möglichst gleichmäßige. Verteilung der Versammlungen herbci- zuführen. Herbsttagung in Potsdam. Nach den glanzvollen repräsentativen Veranstaltungen der letzten Jahre bedeutete die Herbsttagung in Potsdam eine Rück kehr zu sachlicher praktischer Arbeit, die allerdings auch von mancherlei wohlgelungenen festlichen Veranstaltungen umrahmt war. Wenn gerne beanstandet wird, daß die Versammlungen des Buchhandels, namentlich die des Börsenvereins, in buch händlerischen Sonderfragen stecken blieben und die große Linie vermissen ließen, so darf darauf hingewiesen werden, daß gerade die Herbstversammlungcn des Verbandes der Kreis- und Orts- vereine geeignet sind, das Vermißte zu bieten. Kantate wird wohl auf Jahre hinaus mit Berufsfragen und mit Erledigung formaler Vereinsangelegenheitcn, die nun einmal gesetzlich von der Hauptversammlung nicht zu trennen sind, so belastet bleiben, daß bei der Kantatetagung für wcitspannende Referate sowie für die Heranziehung von nicht buchhändlerischen Vortragenden kein Raum bleibt. Auch die der Hauptversammlung des Börsen vereins vorangehenden Tage lassen ihn nicht; sie sind mit Ver sammlungen voll besetzt. Die Herbstversammlungen aber, gleich sam außerordentliche Hauptversammlungen des Börsenvereins, bieten hierfür reichliche Gelegenheit, was durch die Reihenfolge der Vorträge in Potsdam aufs beste bewiesen wurde. Den geistvollen Ausführungen des Herrn Professor vr. Timerding über »Die Krisis in der Weltanschauung der Gegenwart» folgte der Vortrag des Herrn vr. Heß über das Berufsausbildungs gesetz und damit eng zusammenhängende Fragen, eine Materie, in der der Buchhandel viel Berührungspunkte mit den anderen Gewerbezweigen Hai, sodaß sich ganz von selbst ein Zusammen gehen und Zusammenarbeiten mit diesen ergibt. Am Schluffe aber wurde durch die Ausführungen des Herrn Generaldirektor vr. Kilpper eine der brennendsten Gegenwartsfragen des Buch handels in den Vordergrund gestellt und jeder Teilnehmer dazu angeregt, nicht nur hörend aufzunehmen, sondern sich aus eigener Überlegung und Erfahrung eine Stellung zu dem Pro blem zu suchen. Wir könnten uns denken, daß die Pflege solcher Veranstal tungen den Herbsttagungen des Buchhandels nicht nur beson deres Gepräge verleiht, sondern für sie auch neuen Anreiz bringt. Das Festliche kann dabei ruhig zurücktreten und der Einfachheit früherer Zeiten wieder Platz machen. Potsdam hat damit schon den Anfang gemacht. Verbunden war mit der Tagung eine Ehrung sür den ersten Ehrenvorsitzenden des Börsenvereins, Carl Friedrich Horvath, und den Dichter Heinrich von Kleist. Allen, die sich um das Gelingen der Tagung freundlicherweise bemüht haben, sei auch an dieser Stelle nochmals bestens gedankt. Vertretung des Buchhandels in den Parlamenten. Das Zusammenwirken des Börsenvereins mit Parlamen tariern in den den Buchhandel betreffenden Fragen hat sich auch im letzten Geschäftsjahr bewährt. Für den Buchhandel find viele eigenartig gelagerte Fragen zu beachten, die bei Beratun gen von Gesetzentwürfen und sonstigen Anträgen in den Parla menten nach Möglichkeit der Erläuterung durch einen Fach mann bedürfen. Daher wird es immer von besonderem Wert sein, wenn bei den Beratungen innerhalb der Parlamente, in sonderheit in den Ausschüssen, Persönlichkeiten unmittelbar Mit wirken, die unserem Fach angehören. Daneben wird es von uns dankbar begrüßi, daß sich Abgeordnete verschiedener Par teien bereit erklärt haben, den berechtigten Wünschen des Buch handels in dem Parlament, dem sie angehören, Geltung zu ver schaffen. Wir haben den Kreisvereinen nahegelegt, mit Persönlich keiten, die bereit und geeignet sind, sich für buchhändlerischc Fragen einzusetzen, engste Fühlung zu halten und ferner dafür einzutreten, daß möglichst in allen öffentlichen Körperschaften Angehörige des Buchhandels selbst als Abgeordnete oder Dele- 423
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