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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 07.06.1932
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1932-06-07
- Erscheinungsdatum
- 07.06.1932
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- Deutsch
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X- ISO, 7. Juni 1932. Redaktioneller Teil. Börsenblatt f. L.Dtschn Buchhandel. tum. Das Buch soll nicht mehr bloß Ästhetische und ethische Werte vermitteln, sonder» i» den Dienst der gesamte» Unterrichts- und Erziehungsarbeit treten. Es ist völlig ausgeschlossen, daß ein ein zelnes Buch diese Aufgabe erfüllen kann. Deshalb hörte die Allein herrschaft des Lesebuchs in der Schule aus, und dichterische und be lehrende Einzelschristcn wurden neben ihm oder an seiner Stelle verwendet. Durch den neuen Landeslehrplan, der nur die Er gänzung, aber nicht den Ersatz des Lesebuchs durch andere Lese stoffe möglich macht, ist diese Entwicklung leider ausgehalten worden. Überall dort, wo Einzelschrlften benutzt werden, hat sich die Lese- freudigkeit der Kinder gesteigert. Schon durch die Luft am Lesen wächst die Lesefertigkeit. Bei der Verwendung der Einzelschrift ist es durchaus möglich, bas technische Lesen zu üben, gestaltendes und sinnvolles Lesen zu erzielen und einen Text gründlich durchzu- arbeiten. Der Forderung des Landcslehrplans, die Schüler anzu leiten, lesend ihre Bildungsbedürfnisse zu befriedigen, zu erweiiern und zu vertiefen, kann am besten durch die Verwendung von Einzel schriften im Sachunterricht entsprochen werden. Die Einzelschrist ist in hohem Maße geeignet, ein persönliches Verhältnis des Kindes zum Buch anzubahnen. Dadurch wird die Grundlage für eine Er ziehung zur Eigenbllcherei und eine zweckmäßige Benutzung des Buches und der öffentlichen Büchereien nach vollendeter Schulzeit ge schaffen. Die Wechfelrebe ergibt Übereinstimmung mit den Ansichten und Forderungen des Vortragenden. III. Kinderurteile über Jugendbücher: Curt Friedrich, Dresden. Bei der Jugendschrisienbeurteilung hat cs sich als notwendig erwiesen, auf die kinbertlimliche Gestaltung eines Buches größeren Wert als bisher zu legen und Urteile von Kindern zu gewinnen. Deshalb tritt die Bewertung der Kinbcrliimlichkeit in dem von der Hauptstelle Dresden 1931 hcrausgegebene» Beurteilungsformular als besonderer Punkt auf. Eine Reihe sächsischer Prüfungsaus schüsse hat für die ebenso wichtige als schwierige Frage der Ge winnung von Kinderurieilen Vorschläge gemacht. Es werde» drei Wege vorgeschlagen: 1. das indirekte Urteil, bas vom Erzieher aus Grund des Kinderurteils gewonnen wird: 2. das direkte Urteil, das entweder schriftlich vom Kinde gegeben oder nach den Aussagen des Kindes vom Erzieher niedergeschriebcn wird: 3. das Kind soll auf einem Lesezettel nur erklären, ob Ihm bas Buch gefallen hat oder nicht. Der Berichterstatter lehnt de» ersten Weg ab, da es auf das direkte Urteil des Kindes ankommt. Für den zweiten Weg vermag er sich nicht zu entscheiden, da es sür Kinder sehr schwer ist, ein schriftliches Urteil über ein Buch selbständig abzugcbcn und bei mündlicher Be fragung die Gefahr der Suggestion vorliegt. Er tritt aber für den dritten Weg ein, da er nicht bloß am einfachsten ist, sondern auch in be sonderem Matze der gefühlsbetonten Veranlagung und den sonstigen jugendkundlichen Voraussetzungen des lesenden Kindes entspricht. Der dritte Weg soll weiter nichts als eine notwendige Ergänzung der seit herigen Jugendschriftenbeurtellung bedeuten: das lesende Kind soll durch sein schlichtes Ja oder Nein erklären, ob die von den Jugend schristlern empfohlenen Bücher seinen Beifall sinden oder nicht. Kinderurtcile sollen also nur eine korrektive Bedeutung haben. Sie erstrecken sich nur aus Bücher, die bereits in die Jugenbschriften- verzeichnisse ausgenommen worden sind oder neu eingereiht werden sollen, also keinesfalls auf abgelehnte, wohl aber auch aus umstrittene Bücher. Die Urteile von Kindern sollen seiner darüber Auskunft geben, ob die Bücher für das richtige Alter cingestuft worben sind oder ob sie sich für Kinder bestimmter Bevölkcrungsschichten be sonders eignen. Am Schlüsse seiner Ausführungen zeigt der Redner, wie sich der dritte Weg praktisch verwirklichen läßt. In der Wechselrede wird zunächst statt des vorgeschlagenen ein fachen und praktischen Weges ein wissenschaftlicher gründlicher Weg gesorbert. Dann aber einigt man sich, beide Wege zu vereinigen: zuerst die korrektive Mitarbeit des Kindes, danach die Auswertung des gewonnenen Materials durch wissenschaftliche Nacharbeit. Die Hauptstelle hat also die Ausgabe, die Sammlung von Klnderurtcilen vorzubereiten, die weiter nichts als die Zustimmung oder Ablehnung durch Ja oder Nein enthalten sollen. IV. Beurteilungs-und Verzeichnisarbeit: Der Vor sitzende. Die 44 sächsischen Prüfungsausschüsse konnten auch 1831 reichlich mit Büchern von der Hauptstelle versehen werde». Zur Prüfung waren 1383 Bücher im Umlauf. Das sind etwa 666 verschiedene Werke, da die Neuerscheinungen meist in je zwei Stück, die neuen Nummern aus billigen Sammlungen in se 3—5 Stück von den Ver legern zugesandt werden. Die Organisation der sächsische» Prüfungs arbeit bewährt sich von Jahr zu Jahr besser, insbesondere gelangt die Prüfung des einzelnen Buches schneller zum Abschluß als früher. Die Hauptstelle Dresden hat 1832 558 abschließende Biichcrurtcile zusammengestelli. Das ist eine Zahl, die ln Sachsen »och nie erreicht worden ist: sie bedeutet zugleich einen wesentlichen Anteil an der Gesamtarbeil der Vereinigten Deutschen Prüfungsausschüsse. Bewährt hat cs sich, daß den 75 sächsischen Ausschüssen und Ob- mannschaften jährlich mehrmals Listen angenommener und abgclehnt- tcr Bücher zugestellt werden. Aus Antrag der Hauptstelle Dresden sind diese Listen auch von den Vereinigte» Deutschen Prüfungsausschüssen eingeslihrt worden. Das Ergebnis der sächsischen Bllchcrprilsung wurde in dem Nachtrag zu dem Verzeichnis »Gute Bücher für die Jugend <19 31)» zusammengefaßt, erschienen bei C. Adler, Drcs- den-A. 1 (Preis 18 Pf.). Dieser Nachtrag enthält 121 Neuerscheinun gen. In der literarischen Beilage der Sächsische» Schulzeitung ver öffentlichte die Vereinigung in vier Nummern 188 Buchbeurteilungen und am 17. Februar 1832 eine kurze Besprechung von rund 286 neuen Nummern aus billigen Sammlungen. Die Beilage »Neue Nummern und Hefte aus billigen Samm lungen» ist gegen Einsendung von 26 Pf. in Briefmarken nur durch die Hauptstelle Dresden zu beziehen. Mit Rücksicht aus die wirtschaftliche Notlage muß auch 1832 von der Ncuherausgabe des sächsischen Jugenbschristenverzeichnisses abgesehen werden. Es soll aber, wenn es irgend möglich ist, 1832 wiederum ei» Nachtrag der neu angenommenen Bücher erscheinen. Von den angenommenen Anträgen Interessiert hier der zweite: Die Vereinigten Deutschen Prüfungsausschüsse werden be auftragt, für Deutschland nur ein allgemeines Jugendschristenver- zeichnis anzustrebcn. Als Verbandsaufgaben werden den sächsischen Jugend- schristcnausschüssen für 1932 empfohlen: 1. Neugestaltung der Ju> gcndschriftenverzcichnisse, 2. Methodik des Lesens der Einzelschrist, 3. Die jugendkundlichen und psychologischen Grundlagen der Jugend- schristenarbclt aus der Obcrstuse. — Dresden wird einstimmig zum Vorort wiedergcwähll. Hauptstellc: Geschäftsstelle sür gute Jugend literatur, Dresden-N. 8, Markgrasenstr. 35,111. Go. Devisenwirtschaft. Kein Tag vergeht ohne neue Meldungen über ausländische Gut- habensperren, Aus- und Einfuhrverbote von Zahlungsmitteln, Er schwerungen der freien Verfügung über Konten, sofort wirksame Ver ordnungen und Drohungen aller Art. Neben gesetzgeberischen Maß nahme» und de» für die Praxis gleichwertigen der staatlichen Ban ken fordern mit mehr oder weniger Recht alle jene Versuche Be achtung, welche erlaubte Vereinfachungen des Devisenverkehrs und des Warenaustausches anstreben, ohne meist mehr Bedeutung zu haben als schöne Wünsche. Nach der Gründung der Bremer Clearingstclle haben andere Spitzenorganisationen und Industrie- und Handels kammern versucht, Instanzen ins Leben zu rufen, die dem direkten Warenaustausch und Clearingverkehr dienen sollen. Es herrscht überall die Meinung, daß neben der Bewirtschaftung der Devisen sich zwangsläufig das System der Außenhandelskontrolle entwickelt, ob man nun den regelnden Eingriff des Staaies für berechtigt und gut hält oder nicht. Aus jeden Fall hält man sich für die Aufgaben der »Anhenhandelsstellen» bereit. Die Spitzenverbände haben zunächst mit der Schaffung von sogenannten Beratungsstellen für Waren austausch ihre Bereitschaft zur Übernahme der Kontrollaufgaben angedeutet. Im übrigen suchen alle Vermittlungsstellen d e n deut schen Importeur, welcher dem Exporthandel seine Verpflichtungen zum Ausgleich überläßt. Bei all diesen Bemühungen ist nicht die Rede von der Reichsbank, deren Kontrolle von Soll und Haben, d. h. von Forderungen und Ablieferungen an Devisen fest verankert bleibt. Im Reichsgesetzblatt vom 28. Mai ist eine Verordnung über die Devisenbewirtschaftung erschienen. Sie saßt nur zusammen, bringt nichts Neues. Die Reichsbank bleibt nach wie vor die Tevisen- zentrale, von deren Plazet alle privaten Clearingpläne abhängig sind. Die Neufassung der Richtlinien für die Devisenbewirtschastungs- stellen soll noch erscheinen. An der Exportvalutacrklärung hat sich nichts geändert. Der im Börsenblatt vom 14. April veröffentlichte Entschluß der Reichsbank, für eine Reihe von Ländern 58 Prozent Vorschuß auf Einzahlungen bei den betreffenden Staatsbanken zu gewähren, hat — soweit hier bekannt — zu nennenswerten Erleichterungen nicht geführt. Abgesehen davon, baß dem deutschen Gläubiger durch die Bevorschussung Kosten entstehen, verhindern die Devisenbestimmungen der Schuldnerstaaten eine befriedigende Lösung. Die Reichsbank hat mitgeteilt, daß mit einigen Ländern gerade im Hinblick auf jene Be- 483
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